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Samstag, 1. Dezember 2018

CHINA wird verteufelt, weil es den Armen hilft! Der Westen dreht durch!


André Vltchek

30. November 2018

Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Die meisten, die eine Chance hatten, die chinesischen internationalistischen Mega-Projekte zu sehen, verstehen ohne weiteres, dass der Westen sich dem Kollaps nähert; er wird niemals in der Lage sein, mit dem enormen Enthusiasmus und progressiven Geist des bevölkerungsreichsten Landes auf Erden wetteifern zu können, das obendrein auf sozialistischen Prinzipien (mit chinesischen Charakteristika) aufgebaut ist.

Ich schreibe diesen Essay im ländlichen Laos, wo ich gerade buchstäblich eine ganze Armee von chinesischen Ingenieuren und Arbeitern in Aktion sah, die riesige Brücken und Tunnel bauten, wodurch es eins der ärmsten Länder in Asien, sowohl mit China als auch mit Südostasien verbindet, Krankenhäuser und Schulen baut, kleine Fabriken für die ländliche Bevölkerung, Flughäfen und hydroelektrische Kraftwerke oder kurz gesagt, die große Mehrheit des laotischen Volkes aus der Armut reisst und es mit einem Auskommen und einer Infrastruktur versorgt.

China macht genau dies in der ganzen Welt, von winzigen Inselländern im Südpazifik bis zu afrikanischen Ländern, die jahrhundertelang durch den westlichen Kolonialismus und Imperialismus ausgeplündert wurden. Es hilft den lateinamerikanischen Ländern, die in Not sind, und während es all dies tut, wächst es selbst zu einer Mittelklasse, zu einem ökologisch und kulturell verantwortlichen Staat; einem Staat, der wahrscheinlich die extreme Armut sehr bald ausrotten wird, höchstwahrscheinlich bis 2020.

Der Westen ist entsetzt!
Das könnte leicht das Ende seiner globalen Ordnung sein, und es könnte tatsächlich viel früher geschehen, als erwartet.

Und daher wird China bekämpft und provoziert auf jede nur denkbare Weise, von der US-Militäraufrüstung im pazifischen Asien bis hin zur Ermunterung mehrerer asiatischer Länder plus Japan, die Volksrepublik China (VRC) politisch und selbst militärisch zu irritieren.

Anti-chinesische Propaganda im Westen und seinen Marionettenstaaten hat jüngstens ein kakophonisches Crescendo erreicht. China wird angegriffen, wie ich kürzlich in meinen Essays beschrieben habe, von praktisch allen Seiten; es wird angegriffen, weil es «zu kommunistisch» sei oder «weil es nicht ausreichend kommunistisch sei».

Der Westen, so scheint es, verachtet alle ökonomische Praktiken Chinas, sei es die zentrale Planung, «die kapitalistischen Mittel für sozialistische Ziele» oder der standfeste Wunsch der neuen chinesischen Führung, den Lebensstandard seines Volkes zu heben, anstatt multi-nationale Unternehmen zu bereichern auf Kosten der einfachen Bürger der PRC.

Es sieht aus wie ein Handelskriegs, ist es aber nicht: wie der ‘Westen versus Russland’ ist der ‘Westen gegen China’ ein ideologischer Krieg.

China dekolonisiert zusammen mit Russland effektiv Teile der Welt, die der Gnade  des Westens  ausgeliefert waren und ihm sowie seinen Unternehmen zur Verfügung standen (und auch den Unternehmen solcher Klientenstaaten des Westens wie Japan und Südkorea):

Wie immer es auch bezeichnet wird, so findet De-Kolonisierung eindeutig statt, da viele arme und vormals verwundbare Länder weltweit jetzt den Schutz von Beijing und Moskau suchen.
Und wie zum Hohn gibt es parallel zur De-Kolonisierung auch noch die «De-Dollarisierung», was immer mehr Länder inspiriert, vor allem jene, die Opfer von westlichen Embargos und den ungerechten oft mörderischen Sanktionen sind. Venezuela ist das jüngste Beispiel.

Die verlässlichste und stabilste ‘alternative’ Währung, die von Dutzenden Ländern  für internationale Transaktionen angenommen wird, ist der chinesische Yuan (RMB).

*

Der Wohlstand der ganzen Welt oder nennt es den ‘globalen Wohlstand’, ist eindeutig nicht das, was der Westen wünscht. So weit Washington und London betroffen sind, so sind die Länder an der Peripherie vor allem zum Nachschub an Rohmaterialien zuständig (wie Indonesien), billige Arbeitskraft (wie Mexiko) und garantieren eine gehorsame, indoktrinierte Bevölkerung, die absolut nichts Schlechtes an der gegenwärtigen Weltordnung sieht.

In seinem kürzlichen Essay für das kanadische Magazin GlobalResearch mit dem Titel «IMF – WB – WTO – Angst einjagende Drohungen wegen der De-Globalisierung und Tarife – die Rückkehr der souveränden Nationen» schrieb ein bekannter schweizer Ökonom und Kollege von mir, Peter König, der früher bei der Weltbank arbeitete:

«Als Chefvertreter der drei größten Schurken der internationalen Finanz und des Handels, der IWF, der Weltbank (WB) und der Welthandelsorganisation (WTO) sich auf der luxuriösen Ferieninsel Bali in Indonesien trafen, warnten sie die Welt von den schlimmen Konsequenzen von verminderten Investitionen und der Abnahme des wirtschaftlichen Wachstums als Ergebnis der immer mehr um sich greifenden Handelskriege, die von der Trump Verwaltung begonnen und verschärft wurden. Sie kritisierten den Protektionismus, der die Länder in einen Niedergang des Wohlstandes ziehen würde. Der IWF senkte seine globale ökonomische Wachstums-Vorhersage für dieses und das nächste Jahr.

Das ist reine Angstmacherei, die auf nichts basiert. Tatsächlich hat das ökonomische Wachstum in der Vergangenheit, das behauptete, aus wachsendem Handel und Investitionen entstanden zu sein, nur einer kleinen Minorität gedient und hat die Kluft zwischen arm und reich in sich entwickelten und industrialisierten Ländern vergrößert. Es ist interessant, dass niemand über die interne Verteilung des BNP- Wachstums spricht ...»

Peter König argumentiert weiter, dass die Globalisierung und der ‘Freihandel’ keineswegs für die meisten Länder unseres Planeten wünschenswert sind. Er gibt das Beispiel China an:

«Immer wieder ist bewiesen worden, dass Länder, die sich von wirtschaftlichen Rückschlägen erholen müssen, am besten sich auf ihre eigene interne sozio-ökonomischen Fähigkeiten konzentrieren und sie fördern, mit so wenig äußerer Einmischung wie möglich. Eins der prominentesten Beispiele ist China. Als China am 1. Oktober 1949 die Jahrhunderte westlicher Kolonisierung und Unterdrückung unter dem Vorsitzenden Mao abschüttelte und die Volksrepublik China (PRC) schuf, hat die chinesiche kommunistische Partei als erstes ihr zerstörtes ‘Haus in Ordnung’ gebracht, ein Land, das von Krankheit, mangelnder Erziehung und unter hoffnungslosem Hunger litt als Ergebnis der schamlosen Ausbeutung durch westliche Kolonisateure. Um das zu tun, blieb China praktisch geschlossen für die Außenwelt bis etwa zur Mitte der 1980-er Jahre. Erst dann, als China die wuchernden Krankheiten und den Hunger überwunden hatte, ein landesweites Erziehungssystem aufgebaut hatte und Netto-Exporteur von Getreide und anderen Landwirtschaftsprodukten fast völlig selbstversorgend geworden war, öffnete es die Grenzen für internationalen Handel und Investitionen. Und schaut, wo China heute steht. Nur 30 Jahre später ist China nicht nur Nummer eins der Weltökonomie geworden, sondern auch eine Weltsupermacht, die nicht mehr vom Imperialismus überrollt werden kann.»

Selbstversorgend zu sein, mag für jedes Volk unseres Planeten großartig sein, aber in den Augen des Westens ist es definitiv ein «Verbrechen».

Jetzt ist China nicht nur unabhängig, sondern es wagt, in der ganzen Welt ein völlig neues System einzuführen, in dem private Unternehmen sich den Interessen des Staates und des Volkes unterordnen müssen. Das ist das genaue Gegenteil zu dem, was im Westen geschieht (und den Marionettenstaaten), wo die Regierungen praktisch bei den Privat-Unternehmen verschuldet sind, und wo das Volk hauptsächlich dazu da ist, riesige Profite für die Multis zu erzeugen.

Obendrein ist Chinas Bevölkerung gebildet, enthusiastisch, patriotisch und unglaublich produktiv.

Als Ergebnis wetteifert China mit dem Westen und gewinnt mühelos den Wettbewerb. Und das ohne die Ausbeutung der Welt, ohne Sturz fremder Regierungen und Aushungern der Völker.

Das wird von den USA als ‘unfairer Wettbewerb’ angesehen. Und es wird mit Sanktionen, Drohungen und Provokationen bestraft. Nennt es einen Handelskrieg, aber eigentlich ist es das nicht.

Und wieso unfairer Wettbewerb? Weil China sich weigert, ‘teilzunehmen’ und nach den guten, alten Regeln zu spielen, die der Westen diktiert und die auch gerne von Ländern wie Japan und Südkorea akzeptiert wurden. China will nicht herrschen. Und das schreckt den Westen.

*

In gewisser Weise wollen beide, sowohl Präsident Trump und die gegenwärtige Führung in China ihre Länder «wieder groß» machen. Jedoch sehen die beiden Länder Größe verschieden an.

Für die USA ist ‘groß’ sein, die Welt kontrollieren, so wie sie es nach dem 2. Weltkrieg konnte.

Für China ist ‘groß’ sein, einen hohen Lebensstandard seiner Bevölkerung bieten und für die Bürger der Mehrheit der Welt. Es bedeutet auch, eine große Kultur zu haben, die China über Jahrtausende hatte, bevor die ‘Ära der Erniedrigung’ kam, die aber ab 1949 wieder neu aufgebaut und um das Vielfache verbessert wurde.

Ein führender US-Philosoph, John Cobb Jr. betonte in einem Buch, das wir zusammen schreiben:

«Seit dem 2. Weltkrieg ist das, was die USA taten, weithin kopiert worden. Daher hatte das Land eine große Gelegenheit, die Welt zu führen. Aber meistens hat es sie in die falsche Richtung geführt. Die USA und die ganze Welt, einschließlich China bezahlten und bezahlen immer noch einen hohen Preis. Aber die Tage der amerikanischen Führung gehen zu Ende. Ich hätte es gerne, wenn die USA große Reformen einführt, aber es ist zu spät dafür, die Welt zu ändern. Wir können uns freuen, dass das amerikanische Jahrhundert dem chinesischen Jahrhundert Platz macht.»

Das tun viele, aber manche nicht. Das Ende der US-Führung oder nennt es das «Amerikanische Jahrhundert», mag Leute in verschiedenen westlichen Ländern erschrecken, besonders in Europa. Recht so!
Jene Tage der unangefochtenen westlichen ökonomischen Diktatur sind vorbei. Bald vielleicht müssen die Europäer in echten Wettkampf eintreten und hart für ihr Geld arbeiten, statt high life zu leben auf Kosten der Plünderung der Naturressourcen und billiger Arbeitskraft ihrer Halb- oder Neo-Kolonien.

Während viele im Westen Angst haben, steigen zur gleichen Zeit die Hoffnungen in allen anderen Teilen der Welt.

Für China ist das Festbleiben gegenüber dem US-Druck das Zeichen, dass es ihm ernst ist, was seine Unabhängigkeit angeht. Das volkreichste Land der Welt ist bereit, seine Interessen, sein Volk und seine Werte zu verteidigen.

Und es ist bei weitem nicht alleine. Von Russland bis zum Iran, von Venezuela bis Südafrika stellen sich immer mehr Länder an Chinas Seite, und indem sie das tun, verteidigene sie auch ihre eigene Freiheit und Unabhängigkeit.

Dieser Artikel wurde zuerst in ‘International Daily News’ in China veröffentlicht.

Andre Vltchek ist Philosoph, Schriftsteller, Filmemacher und investigativer Journalist. Er hat Kriege und Konflikte in Dutzenden von Ländern behandelt. Drei seiner neuesten Bücher sind Revolutionärer Optimismus, Westlicher Nihilismus, ein revolutionärer Roman "Aurora" und ein Bestseller der politischen Sachbücher: " Lügen des Imperiums enthüllen". Sehen Sie sich seine anderen Bücher hier an. Sehen Sie Rwanda Gambit, seine bahnbrechende Dokumentation über Ruanda und den Kongo und seinen Film/Dialog mit Noam Chomsky "On Western Terrorism". Vltchek lebt derzeit in Ostasien und im Mittleren Osten und arbeitet weiterhin weltweit. Er ist über seine Website und sein Twitter erreichbar.



Quelle - källa - source

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