China und seine Entwicklungshilfe mit Schwerpunkt Afrika
Einar Schlereth
12. Januar 2021
Von China erbaute Konferenzhalle für die Afrika Union (AU) in Addis Abeba
Entwicklungshilfe (EH) ist ein relativ neues Phänomen. Seit wann gibt es die denn? Seit der russischen Revolution, seit es die UdSSR und die Internationale gab. In der 3. Internationale saßen kommunistische Delegierte aus der ganzen Welt, auch aus all den Ländern, die noch von den Kolonialisten besetzt waren.
Die SU begann frühzeitig mit der Hilfe für die unterdrückten Völker, die anfangs sich auf politische Unterstützung beschränkte, aber in dem Maße, wie in einigen Ländern Befreiungsbewegungen heranwuchsen, lieferte sie auch Waffenhilfe. Diese Hilfe weitete sich mit der Zeit zwangsläufig aus. In den Befreiungskriegen wurden außer Waffen auch Medikamente, Verbandszeug, Ärzte gebraucht, was dann wiederum zu Stipendien in Russlands Universitäten führte. Und allmählich entstand aus der Hilfe zur Entwicklung die ‘Entwicklungshilfe’.
Das war ja etwas ganz Neues, woran die Imperialisten und Kolonialisten nie im Traum gedacht hatten. Kolonien waren zur Ausbeutung da, zum Diebstahl von Gütern, die es in Europa nicht gab. Ein paar Leute wurden ausgebildet zu Bürohilfen, Fabrik-Arbeitern, Chauffeuren. Nach fast hundert Jahren der Unterdrückung Tanganyikas – erst durch Deutschland, danach von den Briten – gab es in Tanganyika 18 “Intellektuelle” am Tag der Unabhängigkeit. Und als die Franzosen den Senegal verlassen mussten, haben sie alles, was sie gebaut haben (die Schwarzen natürlich unter französischem Kommando), Schulen, Krankenhäuser, Straßen etc. kurz und klein geschlagen. So agiert die edle, zivilisierte Nation.
Nach und nach sah sich der Westen in den 50-er Jahren gezwungen, auch Entwicklungshilfe (EH) zu leisten. Die war von besonderer Art. Für jede Mark, die z. B. in Afrika investiert wurde, kamen wunderbarerweise zwischen 3 und 5 DM wieder zurück. D.h. die EH wurde zu einem ausgezeichneten Instrument der Ausbeutung – ganz friedlich.
Nach dem Sieg Maos in China begann man auch dort Hilfe für unterdrückte Völker zu leisten, obwohl ja das eigene Land noch weitgehend zerstört war von Tschiang Kai-chek und den USA. Schon Mitte der 50-er Jahre leistete China eine enorme militärische Hilfe für Korea, das von den USA überfallen worden war. Trotz allem half China auch nach Kriegsende beim Wiederaufbau Nord-Koreas, das von den Yankees furchtbar zerstört worden war – viel schlimmer als Deutschland. Es stand kaum noch ein größeres Haus und 20 Prozent der Bewohner waren tot (z. Vgl. :D verlor im 1. Weltkrieg keine 4 %).
Später unterstützte Mao auch Vietnam mit Waffen kostenlos gegen Frankreich und die US-Imperialisten, weil er meinte, dass man mit Waffen zur Befreiung keinen Handel treiben darf. Nach Maos Tod bis zum Machtantritt von Xi Jinping ist zwar weiterhin kontinuierlich Hilfe nach Afrika geflossen, aber erst unter Xi trat ein enormer Entwicklungsschub in ganz Afrika durch vermehrte Hilfe Chinas ein.
Chinas Premierminister Li Keqiang unterzeichnet Eisenbahnvertrag in Nairobi |
Und Xi setzte fort, was die Chinesen vor über 500 Jahren schon einmal gemacht hatten, als Admiral Zheng He mit seinen riesigen Schiffen an Afrikas Ostküste landete, nicht um der Eroberung willen, sondern um Neues zu entdecken und intensiven Handel zu treiben.
Aber nach wie vor gilt, dass China erwartet, dass ihre Partner das “US- besetzte” Taiwan nicht anerkennen und dass man sich an die gegenseitige Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten des Partners hält. Damit machte sich China gute Freunde, vor allem auch, dass an die Hilfe keinerlei Bedingungen geknüpft werden (gilt nicht für große Bauvorhaben, weil sie die lieber selber bauen, damit es keine Unstimmigkeiten gibt. Angenommen, eine Brücke stürzt ein, dann haben die Chinesen das zu verantworten. Es gibt dann keine Prozesse und Streitigkeiten).
Xi Jinping in Senegal with Präsident Sall |
“Chinas Entwicklungsfinanzierung für Afrika” auf Wiki ist ganz ordentlich – zuweilen stolpern sie über die eigenen Füße, indem sie auf der einen Seite Chinas Einsatz sehr loben und auf der nächsten wieder bemäkeln, dass die falschen Regime unterstützt werden im Gegensatz zu westlicher Hilfe (jaso? Und wer hat denn dann kontinuierlich die schlimmsten Diktaturen hoch gelobt und unterstützt? USRAELEU). Im Schnitt aber wird in den meisten Artikeln der chinesische Einsatz sehr gelobt, weil er in den vergangenen 20 Jahren Afrika sichtlich vorangebracht hat.
Das haben auch mit uns befreundete Journalisten wie André Vltchek und auch Thomas C. Mountain in ihren Berichten bestätigen können. Insbesondere lobten sie, dass Chinesen immer selbst mit anpacken – nicht wie die Weißen dastehen und herumkommandieren. Dass China die von Kolonialisten total vernachlässigte Infrastruktur vorantrieben durch den Bau von einigen tausend Kilometern an Eisenbahnlinien, Straßen, Autobahnen, Flugplätzen; den Bau von zahlreichen Krankenhäusern, Schulen, Universitäten. Tausende Stipendien für das Studium in China verteilten. Kraftwerke bauten und elektronische Kommunikationsnetze verbesserten oder bauten. André hat in Kenya, Simbabwe, Eritrea begeistertes Lob über die Chinesen hören können. Ein ganz besonderes Beispiel fand er in Harare, das als schlimmste Stadt der WELT bezeichnet wird. Er erlebte es als eine der schönsten, saubersten und sichersten Städte Afrikas. Aber ach, es hat keine malerischen Slums, keine Strichjungen oder billige Huren und man kann keine Devisen-Deals machen. Ja, das ist wirklich schlimm.
Auch der Westen wollte natürlich in dem Geschäft mitmischen. Man hatte allerdings seine eigenen Methoden. Z. B. schickten sie ihre hitmen aus, die sich an hohe Beamte oder am besten direkt an die Staatschefs wandtern, ihnen den Mund wässrig machten für neue Waffensysteme, für großartige Eisenbahnlinien und Staudämme und was es sonst noch alles gibt. Aber das kostet doch? Jaja, aber das ist doch kein Problem. Das wird 100 oder 200 oder 300 Millionen Dollar oder mehr kosten, die bekommt ihr billig und könnt sie nach und nach zurückzahlen. Das eilt ja nicht. Aber, aber, nach 1 oder 2 Jahren wird die Weltlage schlechter und der Zins muss leider ein bisschen angehoben werden. Und somit sitzen zahllose Länder der 3. Welt ganz schnell in der Zinsenfalle und müssen wertvolle Erze verditschen, Gesundheits-, Wasser- und Stromversorgung in die hilfsbereiten Hände westlicher Schurken legen.
Eine weitere beliebte US-Plünderungsmethode ist der braindrain. Das bedeutet, dass bedeutende Wissenschaftler, Experten, Erfinder u. dgl. von den USA mit hohen Löhnen oder Honoraren geködert resp. eingeladen werden. Auf diese Weise verlieren viele Länder die enormen Summen für die Ausbildung und den nachfolgenden Nutzen für das eigene Land. Aber das stört die USA gar nicht und sie vergessen, dass die Schwarzen eigentlich keine Menschen sind.
Ich habe mehrere Fälle beobachtet: In Kenya hat ein kleiner Junge ein Mini-Instrument für ein Fahrrad entwickelt, das zum Aufladen von Handies diente. Ganz klar, dass das zu einem Hit wurde. Denn viele ländlichen Gebiete haben noch keinen Strom und dann müssen die Menschen in den nächsten Laden gehen, um ihr Handy aufladen zu können. In Burundi hat ein Jugendlicher aus ein paar Brettern und Schrottteilen eine Windmühle gebaut, die den Strom für eine Glühlampe oder ein Radio/TV Gerät liefern konnte und somit den Kindern das Studium im Dorf erleichterte resp. möglich machte. Denn je näher man dem Äquator kommt, umso dunkler wird es. Sechs Uhr früh wird es hell und um sechs Uhr abends wird es dunkel. In der Volksrepublik Kongo wiederum hat ein junger Mann ein Gerät für Herzkranke, vor allem für frisch operierte Patienten, die weit entfernt von einer größeren Stadt wohnen, erfunden, um ihre Herzfunktion laufend zu überwachen, das beim geringsten Fehler das nächste Krankenhaus informiert. In diesen drei Fällen wurden die Jungen in die USA eingeladen und mit Angeboten überhäuft. Aber alle drei lehnten sie ab und wollten zurück, um ihrem Land zu dienen.
Geplantes Fernstraßennetz für ganz Afrika. |
Kann man es den afrikanischen oder andren 3. Weltländern verdenken, dass sie sich lieber an die Chinesen wenden, als an uns? Und als ich dann das erste Mal von den Plänen Xi Jinpings hörte, machte mich das sehr froh. Dieser herrliche Kontinent, ebenfalls mit einer Wiege, eigentlich DER Wiege der Menschheit, der bald eine Zweite Wiege der Menschheit in China folgte. Vergleicht man diese beiden Kulturen, kann man schnell herausfinden, dass sie einander sehr ähnlich sind, und zwar in den elementarsten Bereichen. Beide waren nicht kriegerisch, sondern mussten sich ständig gegen fremde Eindringlinge wehren. Beide haben die ersten Schriften erfunden, die Ägypter gleich mehrere. Beide hatten keine Sklaven – in Ägypten war es gesetzlich verboten, dass Ägypter zu Sklaven wurden (bei den Germanen etwa war es üblich, dass einer, der seine Schulden nicht bezahlen konnte, als Sklave verkauft wurde). Die Ägypter waren den Chinesen in der Behandlung der Frauen voraus. Die Frauen waren den Männern gleichgestellt. Sie saßen zeitweise auch auf dem Pharaonenthron, sie erbten, wenn die Männer starben, sie konnten Geschäfte gründen etc. Auf dem Gymnasium lernten wir noch, dass die Pyramiden von Sklaven gebaut wurden. Nonsense. Sie wurden in der Winterzeit, wenn nichts zu tun war, von den Bauern gebaut, was als Ehre angesehen wurde. Und noch etwas: Beide Länder waren auf viel zu wenig Ackerland beschränkt. China war immer riesengroß, aber es hatte riesige Wüsten, viele Gebirge, wenig Ackererde. Und Ägypten war auf den schmalen Streifen längs des Nils angewiesen. Beide Länder entwickelten den Ackerbau zu hoher Blüte, um ihr Volk ernähren zu können.
Wie schon gesagt, verteidigten sich beide erfolgreich gegen alle Angreifer. Gut, die Chinesen wurden mehrmals von den Mongolen besiegt, konnten sie jedoch durch ihre Menge assimilieren. Die Ägypter verteidigten sich einige TAUSEND Jahre erfolgreich gegen Hetiter, Perser, Türken, Germanen, Nubier. Bis sie einen schweren Fehler begingen, den die Römer später wiederholten. Da sie ja nicht dauernd an Krieg wie die Weißen dachten, legten sie irgendwann den Krieg in die Hände gefangener fremder Völker, die zuvor immer ein paar Jahre in Ägypten arbeiten mussten quasi als Entschädigung, bevor man sie nachhause schickte. Tja und dann wurden einige Generäle immer mächtiger und ergriffen die ganze Macht. Diese Militärs wurden dann aber vom ständigen Ansturm der vielen Nordvölker nach und nach besiegt oder auch gekauft. Alexander, die Römer, später dann die christlichen Horden, die Kreuzzügler (die man heute als fanatische Halsabschneider bezeichnen würde) und die Moslems. Und von dem Schlag hat sich Ägypten nicht mehr erholen können. Und seht euch an, was aus dem stolzen Ägypten geworden ist. Ein Elendshaufen mit seinen Fellachen, geschundene, arme, extrem arme Teufel, die in elenden Lehmhütten hausen. Kommt man hingegen in den Süden Ägyptens zu den Nubiern, findet man, dass jeder Nubier wie ein Adelsmann aussieht und in schön bemalten, geräumigen Häusern wohnt.
Ich denke, dass der kluge Xi das alles auch weiß und deswegen vor allem Schwarz - Afrika zumindest auf den Durchschnittsstand der Welt heben will. In der aktuellen Covid19 Ära hat China sehr viel kostenlose Hilfe geschickt, während die Europäer und Amerikaner ihre Impfstoffe allein für sich nutzen oder teuer verhökern. Ali Baba machte eine Milliarde Dollar locker, um Masken, Schutzkleidung für Schwestern und Ärzte etc. nach Afrika zu schicken. Hat es je einen solchen Milliardär bei uns gegeben? Nicht dass ich wüsste.
Aber das ist längst nicht alles. “China ist für Afrika nicht allein unverzichtbarer Partner” beim wirtschaftlichen Aufbau, wie das Organ der Welthungerhilfe (sehr zu empfehlen) schreibt, es ist in allen Bereichen von größter Bedeutung geworden. Es ist Afrikas größter Handelspartner, es ist eine politische Stütze gegen die neokolonialen Schikanen der USRAELEU-Mafia, es ist auch in den Bereichen Wissenschaft, Kultur, Sport sehr wichtig. Das zeigen schon die häufigen Xi-Besuche und die Stärkung des Forums für die Kooperation zwischen China und Afrika (FOCAC) seit dem Jahr 2000. Im diesem Forum treffen alle afrikanischen Staatschefs alle drei Jahre auf Einladung nach China zusammen.
Außerdem hat China mitlerweile 12 Kulturzentren in Afrika errichtet. Der PEN-Verband warnt ja ausdrücklich vor Kultur-Beziehungen mit China, womit sich die Herren Schriftsteller selbst ein Armutszeugnis ausstellen. Jaja, ‘Die Hunde
bellen und die Karawane zieht weiter’ wie ein chinesisches Sprichwort lautet. In der Zwischenzeit leben schon mindestens 1 Million Chinesen in Afrika und in China leben und arbeiten bereits 200 000 Afrikaner. Beides führt zwangsläufig zum Austausch von Kultur und Sport.
Auf dem Focac-Gipfel in China Ende 2018, wo Xi Jinping den Vorsitz führte, legte Präsident Xi folgenden Plan auf den Tisch:
“Der Aktionsplan sieht neben neuen Bahn-, Hafen-, und Städtebauprojekten zudem die Schaffung einer China-Afrika Industriemesse, 50 Programme zur Landwirtschaftshilfe, 50 Programme für Umweltschutz, die Steigerung des Exports afrikanischer Waren aus Nicht-Rohstoffsektoren, zehn Programme zur dualen Ausbildung im Innovationssektor, 50.000 Stipendien, Programme für Gesundheitshilfe und eine Anti-Terror-Kooperation vor.”(https://de.rt.com/meinung/75749-zukunft-heisst-china-und-afrika/ )
Dieser Artikel weist auch die gehässige und hämische Kritik westlicher Medien an der China-Afrika Beziehung zurück:
“Ob der Westen es wahrhaben will oder nicht: China hat einen anderen Ansatz. Da es selbst lange Zeit Opfer des Kolonialismus gewesen und bis vor rund 40 Jahren selbst extrem arm gewesen ist, hat es eine andere Beziehung zu Afrika als die ehemaligen Kolonialmächte in Europa. Nach dem offiziellen Ende des Kolonialismus mit der Gründung der Organisation Afrikanischer Staaten nahm China diplomatische Beziehungen mit einer ganzen Reihe afrikanischer Staaten auf. Deswegen erinnerte Südafrikas Präsident Ramaphosa in seiner Rede beim FOCAC Forum an die Afrika-Reise des chinesischen Ministerpräsidenten Zhou Enlai in den 1960er Jahren, und fügte hinzu: „FOCAC widerlegt die Sicht, dass ein neuer Kolonialismus in Afrika um sich greift, wie unsere Lästerer und Verleumder uns gerne glauben machen wollen.“
Dieser hervorragende Artikel verweist auch auf die Agenda 63, die 2013 bei der Gründung der BRICS verabschiedet wurde:
“Die Agenda 2063 strebt nach einem geeinten und integrierten Afrika, das sich selbst verwaltet und souverän ist. Sie sieht Investitionen in Bildung und Weiterbildung in den Bereichen Wissenschaft, Technologie und Innovation vor, einschließlich in die Raumfahrt- und Satellitentechnik zum Einsatz bei der Modernisierung der Landwirtschaft, bei Naturkatastrophen-Management, Fernerkundung, Wetter- und Klimavorhersagen.”
Nun, ich hoffe, dass ich euch ein bisschen neugierig machen konnte, da viele Leute ja dauernd nur die Schauermärchen über die Chinesen hören, die sich als die neuen Kolonialisten aufführen und Afrikas Ressourcen plündern etc. pp.
Im Netz gibt es übrigens sehr gut gemachte chinesische Videos, in denen sie ihre Städte, Landwirdschaft, supermodernen Eisenbahnen, Naturreservate und auch die 4 Milliarden Bäume präsentieren, mit denen die Wüste Gobi gestoppt und zurückgedrängt werden konnte. Sie tun das nicht überheblich und arrogant. Sie zeigen, wie es ist. Die Städte und Wälder sind ja nicht gemalt, die sind die reine Wirklichkeit. Und wer dann immer noch glaubt, dass es gefakt ist, der soll ein erschwingliches Ticket kaufen und hinfliegen.
Taiwan wird auch den Weg nach Hause finden. Und dann? Guam wird wertlos, die Philippinen werden nachdenklich und die Japaner werden sich an Hiroshima und an Nagasaki erinnern.Was wird dann sein, Onkel Sam?
AntwortenLöschenMan tut das gut so etwas zu lesen !!!!!!!!!! Hoffnung
AntwortenLöschenIn dieser von Ekelhaftigkeiten medial zerfressenen westlichen Dekadenz.
Danke !!!