einartysken

Freitag, 29. Juli 2011

FORTSETZUNG DER ZUSAMMENFASSUNG VOM 27. JULI

Ich werde mich hier kurz fassen, denn die Ereignisse überschlagen sich. Wie ist die gute Nachricht, die ich heute morgen übersetzte und auflegte, zu erklären? Sie kam jedenfalls nicht wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Es gab eine Reihe von klaren Anzeichen:
  1. Die Massenveranstaltungen zur Unterstützung von Muammar Gaddafi folgten Schlag auf Schlag. Manche Beobachter fragten, welche Staatschefs im 'freien' Westen wohl solche Volksmassen auf die Straße locken könnten. Singend, tanzend, pfeifend, Fahnen und selbst gemalte Bilder oder Plakate schwenkend. Wer nicht sieht, dass dies spontan geschieht, dem ist nicht zu helfen.
  2. Die Unterstützung für Gaddafi wuchs in der ganzen Welt sprunghaft, sowohl von Staatsmännern als auch Regierungen und Organisationen, vor allem auch in Afrika. Demonstrationen überall in Afrika und die Erklärungen der Afrikanischen Union (AU) wurden immer schärfer. Das Afrika, das sich die USA mit einem Gewaltstreich zu unterwerfen gedachten. Doch das wurde ein Schuss in den eigenen Fuß.
  3. Der wahre Charakter der 'Rebellen' wurde mit jedem Tag offensichtlicher. Ihr Vorgehen bei eroberten Ortschaften spottete jeder Beschreibung. Mord und Totschlag, Plünderung von Banken, Geschäften, Vorratslagern, Niederbrennen von Wohnvierteln, rassistische Verbrechen gegenüber schwarzen Mitbürgern und Gastarbeitern. Derlei Nachrichten schwappten selbst in die Medien.
  4. Die Unfähigkeit der "Rebellen" - militärisch, politisch, moralisch. Da halfen weder die Unterstützung durch Bomben, Medien noch  illegale Lieferungen von Kriegsmaterial. Ihr ganzes Programm bestand aus: Wir wollen das Öl, das Geld und die Macht. Und heute kommt auch noch die gute Nachricht, dass der oberste Befehlshaber der Rebellenarmee Younis tot ist, erschossen wohl von den eigenen Leuten. "Ein schwerer Schlag für die NATO." Das kann man wohl sagen. [Dies wurde vor 35 Minuten von Google News hier bestätigt.] Laut Mathaba News finden in Bengasi Kämpfe statt. [Die Washington Post spricht ganz allgemein von 'Kämpfen in Bengasi'.] Die Volksmassen hätten den Flughafen und die Militärbasen unter ihre Kontrolle gebracht, seien zum Hauptquartier des TNC marschiert, es angegriffen und eine zivile Führung eingesetzt. Der komplette Artikel liegt hier.
  5. Aber auch die Verbrechen der US/NATO drangen immer mehr an die Öffentlichkeit. Auch wenn denen das im allgemeinen egal ist, weil sie ihrem gigantischen Lügenapparat vertrauen, kann ihnen nicht egal sein, wie die Wut weltweit in der Bevölkerung steigt. Vor allem sinkt die "Beliebtheit" der USA immer tiefer.
  6. Hinzu kommt die tiefe politische, ökonomische und finanzielle Krise, in der die USA stecken. Schaut man sich den Zirkus in Washington an, so erinnert das sehr stark an den "Wiener Kongress" von 1814-15, wo sich unter Führung von Metternich die Großen zusammenfanden, um ebenfalls gegen das Volk zu konspirieren.
Diese Faktoren haben wohl zu der Einsicht verholfen, dass Schadensbegrenzung angesagt ist, Wir werden viele abgedroschene Redensarten zu hören bekommen, wie: 'sich ehrenhaft aus der Affäre ziehen', 'das Gesicht wahren', 'weise Einsicht', 'Friedenswillen zeigen' und zu versuchen, das Ganze möglicherweise 'als Sieg' darzustellen, indem man Gaddafi 'eine Lektion erteilt hat'. Und sicher wird schon irgendwo darüber nachgedacht, welchen Friedens- oder Nobelpreis den ehrenwerten Herren Cameron, Sarkozy und Obama verliehen werden könnte.
Geradezu kindisch hören sich Sprüche an wie, dass man gnädigerweise Gaddafi erlauben werde, in seiner Heimat zu bleiben.
Eines wird man mit Sicherheit nicht hören: eine Entschuldigung für die völlig unprovozierten Verbrechen, Wiedergutmachung für die gewaltigen im Lande entstandenen Schäden (von den Libyern auf 50 Milliarden Dollar geschätzt) und Verurteilung der Kriegsverbrecher.

Die Libyschen Rebellen haben seit Beginn der Bombardierung an Boden verloren von Kim Sengupta

vom Mittwoch, den 27. Juli 2011



Die Rebellen haben alles gewonneneTerrain an die Kräfte
Gaddafis verloren, trotz der NATO-Kampfeinsätze
Foto AFP
Es werden neue diplomatische Anstrengungen gemacht beim Versuch, Libyens blutigen Bürgerkrieg zu beenden; die UNO hat einen Sonderbotschafter zu Gesprächen nach Tripolis geschickt, nachdem England dem Beispiel Frankreichs folgte, die Tatsache zu akzeptieren, dass Muammar Gaddafi nicht ins Exil gebombt werden kann.
Die Änderung des Standpunkts der beiden aktivsten Länder der internationalen Koalition ist die Akzeptierung der Realitäten vor Ort. Trotz mehr als viermonatigen ununterbrochenen Luftangriffen durch die NATO, ist es den Rebellen nicht gelungen, irgendwelche militärische Vorteile zu gewinnen. Oberst Gaddafi hat das überlebt, was viele Beobchter als Versuch seiner Beseitigung ansehen, und trotz des Überlaufens einiger hoher Militärs gibt es kein Anzeichen, dass er durch einen Palastcoup abgesetzt werden könnte.
Das Regime kontrolliert jetzt ca. 20 Prozent mehr an Territorium als in der unmittelbaren Folge der Erhebung am 17. Februar.
Das größte Hindernis für einen Waffenstillstand bislang ist das Bestehen der Opposition und ihrer westlichen Unterstützer darauf, dass Oberst Gaddafi und seine Familie Libyen verlassen müssen. Aber Mustafa Abdul Jalil, der Führer des Übergangsrates TNC, hat zuvor in diesem Monat gemeint, dass der Diktator im Lande bleiben könne, wenn er die Zügel der Macht aufgebe.
Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hatte sehr gewünscht, am 14. Juli, dem Tag der Bastille, in einer Rede den Sieg zu erklären. Bald nach diesem Datum haben die Minister für Verteidigung und Äußeres durchgesetzt, nach einer Verhandlungslösung zu suchen.
England, das von der französichen Kehrtwende überrascht zu sein schien, versuchte eine harte Linie beizubehalten. Aber das hat sich auch in den vergangenen 48 Stunden geändert, als zuerst Downing Street und dann der Außenminister William Hague sagten, dass es Oberst Gaddafi erlaubt werden könne, in seiner Heimat zu bleiben. Hague sagte, dass England jedes von den beiden Seiten in Libyen erlangte Übereinkommen unterstützen würde.
Viele hohen britischen Militärs sind alles andere als enthusiastisch über die libysche Mission gewesen, stellten ihr Ziel in Frage und klagten privat, dass es eine Ablenkung von ungelösten Aufgaben in Afghanistan sei. David Camerons Versuche, Generäle zu zensieren, die Bedenken über die Führung zweier Kriege äußerten, während gleichzeitig die Mittel getrichen würden, hat auch zunehmend Unzufriedenheit erzeugt.
Der UN-Botschafter für Libyen, Abdul Elah al-Khatib hat die Oppositionsführer in Bengasi getroffen, bevor er nach Tripolis flog.
Unterdessen hat das libysche Regime, das noch vor einem Monat einen bedingungslosen Waffenstillstand angeboten hatte, wobei hohe Beamte andeuteten, dass Gaddafi abgeschoben werden würde, hat jetzt seine Haltung versteift und offiziell gefordert, dass die NATO-Bombardierungen aufhören müssten, bevor Gespräche geführt werden könnten, und dass die von der internationalen Gemeinschaft eingefrorenen libyschen Gelder freigegeben werden müssten.
Es bleibt auch unklar, wie ein Friedensabkommen kontrolliert werden könnte. Die NATO-Länder bleiben hartnäckig dabei, keine Bodentruppen einzusetzen, und Alain Le Roy, Chef der UN-Friedensoperationen, hat erklärt, dass die Organisation nur begrenzte Verbände habe. Die Rebellen hüten sich, Truppen der Afrikanischen Union hereinzulassen, weil sie meinen, dass viele ihrer Mitgliedsstaaten Gaddafi Klientel seien.


* Der Lockerbie-Attentäter Abdelbaset al-Megrahi, der vor beinahe zwei Jahren aus dem schottischen Gefängnis entlassen wurde mit der Erwartung, dass er innerhalb von drei Monaten sterben würde, hat einer pro-Gaddafi-Demonstration in Libyen beigewohnt. Megrahi wurde in einem Rollstuhl im libyschen Staatsfernsehen gesehen. Ein Moderator stellte ihn vor und sagte, dass die Verurteilung für den Absturz des Pan Am Fluges 103 über Lockerbie 1988 eine „Verschwörung“ gewesen sei. Er hat acht von 27 Jahren Strafe für den Angriff, bei dem 270 Menschen starben, abgesessen.

Die englische Fassung ist hier.

Donnerstag, 28. Juli 2011

EIN LICHTBLICK FÜR LIBYEN

Ich hatte gestern versprochen, den angefangenen Artikel heute fertig zu schreiben. Das war zu viel versprochen. Ich vergesse dauernd, dass ich gehandikapt bin. Zu wenig Ruhepausen, Massage und Übungen, und am Ende bin ich total erschöpft. Normalerweise werden solche Fälle für mindestens drei Monate krank geschrieben.
Aber ich will zumindest den Link zu der guten Nachricht schicken, so dass wenigstens die Englischsprachigen ihn lesen können, da meiner Einschätzung nach dieses Eingeständnis der Niederlage von den westlichen Medien nicht an die große Glocke gehängt wird. Ich werde mich bemühen, diesen Artikel morgen zu übersetzen.
"Rebellen"  auf dem Rückzug


Mittwoch, 27. Juli 2011

Ereignisse in Libyen zwischen dem 20. und 27. Juli


Am 20. Juli hatte ich die ergreifende ad hoc gesprochene Botschaft einer jungen libyschen Frau aufgelegt, Sie ist weit um die Welt gegangen und hat manchen sehr bewegt. Hier ist ein Kommentar von einem Mathaba-Komitee aus den USA [Mathaba net News ist eine sehr lesenswerte Seite aus Libyen, erstaunlich sachlich, mit Fokus natürlich auf die jetzigen Ereignisse, aber auch anderen Nachrichten], der seine Leser aufruft, ein Taschentuch zur Hand zu nehmen, bevor sie es ansehen. Weiter heisst es: "Dies sind keine ungebildeten, primitiven Stammesleute, die leicht von außen gegeneinander aufgehetzt werden können. Das ist der Fehler, von dem Frankreich, England und die USA entweder nichts wussten oder doch wussten und sich einfach nicht darum kümmerten, weil sie nur sehen wollten, ob sie die Leute in die Unterwerfung knüppeln können."
Sie kennen ihre Geschichte, vor allem ihren blutigen, aber siegreichen Befreiungskampf gegen die italienischen Faschisten und wissen genau, was aus der engen Zusammenarbeit der Verräter mit dem Westen entstehen wird.
Aber der Kommentar beschreibt einen interessanten Punkt, den nirgendwo anders gelesen habe.
"Ein Teil des Problems [mit Gaddafi], von dem ich durch meine Zusammenarbeit mit Leuten aus der Jamahiriya und Mathaba erfuhr, die Gaddafi nahestanden, ist seine Vertrauensseligkeit.
Sie lieben ihn, sind aber frustriert von seiner Gewohnheit, vertrauensvoll zu sein. Jedermann in Libyen wusste ganz genau, dass Bengasi das Unruhezentrum Libyens war. Aber das Einzige, was er unternahm, war, sie im Auge zu behalten. Tatsächlich ein weiterer Beweis, dass er kein "brutaler Diktator" war, sonst hätte er Bengasi von den Al-Qaida und Jihadisten-Elementen gesäubert, von deren Anwesenheit er wusste.
Vor Jahren, als die USA die Beziehungen zu ihm normalisierten und begannen, ihn einen "Freund" der USA zu nennen, wussten wir alle, was DAS bedeutet! Es bedeutet nichts. Du bist ein Freund der USA, so lange du für sie von einigem Nutzen bist. Als er in die Normalisierung einwilligte, willigte er auch ein, gewisse militärische Entwicklungen abzubrechen.
Er wurde direkt von Minister Louis Farrakhan gewarnt. Ich erinnere es genau, weil ich anwesend war ... als er von einem Treffen mit Gaddafi zurückkam, wo er ihn vor dem gewarnt hatte, was [die USA] für ihn in petto hatten..."
Nun, falls er noch einen Funken Vertrauen zu dem Westen gehabt haben sollte, so haben ihn hoffentlich die Bomben eines Besseren belehrt.
Am 26. Juli kam eine Meldung über schwere Verluste für die "Rebellen" in der Schlacht um Breda, obwohl diese zur Bombardierung ihres eigenen Landes wieder aufgerufen und auch erhalten hatten.
Am selben Tag wurde der Westen erneut von Russland scharf kritisiert. Und selbigen Tages hat auch Hugo Chávez den Westen kritisiert und Gaddafi den Rücken gestärkt.
Schon am 19. Juli schrieb  der bekannte palästinensisch-amerikanische Schriftsteller und Journalist einen Artikel mit dem Titel "Arabische Medien können nicht die Wahrheit über Libyens Schwarze ignorieren" (der bei mir merkwürdigerweise erst am 26. Juli auftauchte). Hier schreibt der keineswegs Gaddafi freundliche Autor: "Es sei Heuchelei, pro-Demokratie-Proteste zu feiern und offensichtliche Akte von Rassismus und Menschenrechtsverletzungen außer Acht zu lassen." Er zitiert auch seltene westliche und arabische Medienartikel, wo das Thema aufgegriffen wird.
Am 20. Juli (ebenfalls bei mir verspätet gelandet) sagte Gaddafi: "Wir sind in unserem Haus, und wir werden bis zum letzten Blutstropfen kämpfen, um unsere Ehre, unser Öl und unsere Reichtümer zu verteidigen. Dieser Krieg wurde uns aufgezwungen, und wir haben nur die Wahl zu kämpfen..."
Am 13. Juli berichtete Daily Mail mit reichlich Bildmaterial, dass selbst Kinder schon mit SIEBEN Jahren von den "Rebellen" an der Front für den Kampf gegen Gaddafi trainiert werden. Im selben Artikel werden die "Rebellen" auch brutaler umfassender Plünderungen und der Zerstörung von Häusern angeklagt.

Am 21. Juli hat der libysche Kanzler Abdelati al Obeidi entschieden alle Gerüchte um Gaddafis Rücktritt, Landesverweis etc. zurückgewiesen und gesagt, dass sich diese Frage überhaupt nicht stelle.

Fortsetzung folgt morgen!
 

HALS- UND BEINBRUCH PLUS EINE GUTE NACHRICHT

... obwohl es diesmal nur ein OberschenkelHALSbruch war! Aber das reicht auch schon. Mein dritter Sturz von einem Baum in meinem dennoch wundersam langen Leben. Der erste bei einem Kirschenraid auf der Salzburg (Bad Neustadt/S in Franken), wie mein Freund Heinrich und ich ihn regelmäßig unternahmen. Da die Bäume mit hellen, roten und schwarzen Kirschen mitten im Wald standen, wuchsen sie hoch hinaus, bis oben ohne Äste, so dass wir wie die Affen am Stamm hochklettern mussten. Und einmal war ich wohl so voll gefressen, dass ich keinen richtigen Griff fand und den Stamm in höllischer Fahrt hinuntersauste. Krönender Abschluss war eine Wildrosenhecke, was mir keine Dornenkrone auf dem Kopf, sondern am anderen Ende einbrachte.
Der zweite Sturz war auf einem Gutshof als Volontär bei der Apfelernte. Es hatte geregnet und ich hatte Gummigaloschen an. Ich rutschte, wurde von einer Astgabel umgedreht und sauste kopfüber hinab. Aber der Baum stand auf einem Abhang, so dass  ich nicht senkrecht, sondern schräg aufschlug, direkt hinter einer Frau, die ein mächtiges Geheul anhob, dass alle glaubten, ihr sei etwas passiert.
Und nun hier. Wieder ein Kirschbaum, ein so seltener Morellenbaum. Höflichkeit zwang mich, die leicht erreichbaren Früchte meiner lieben Nachbarin zu lassen und hinaufzuklettern. Aber der Baum war alt und buschig, so dass es keinen Sinn machte. Also zurück und einen Schritt vor der Leiter griff ich einen Ast, den ich
kontrolliert hatte und - ohne zu überlegen - nach dem nächsten, der brach und ich fiel mit vollem Gewicht auf das rechte Hüftbein. Gleich darauf kam die Nachbarin und glaubte, ich scherze. Nun ja, sie rief ihren Mann, beide trugen mich an den Straßenrand und setzten mich auf einen Stuhl. Die Ambulanz kam in 30 Minuten und ab in die Provinzhauptstadt Växjö. Ich ließ mir noch rasch mein Laptop und meine Papiere geben.
Doch für das Laptop hatte ich keine Verwendung, da es in dieser Riesenklinik keinen Wireless-Anschluss gab. Deswegen also diese einwöchige Unterbrechung.
Schon am Tag nach der Operation konnte ich zur Verwunderung des Personals mit Krücken recht gut laufen. Auf meinen Druck hin entließ man mich bereits am
Montag. Mit Hilfe meiner Nachbarn gab es eine Menge zu organisieren.
Nun ja, ich, dem alles nie schnell genug gehen kann, muss mich nun in Geduld üben. Alles geht irgendwie, aber es dauert!
Mein Briefkasten war randvoll. Werde mein Möglichstes tun, um den Anschluss zu finden. Nun die gute Nachricht: Der Westen hat in Libyen die Karre endgültig in den Dreck gefahren. Man ist desparat und weiss nicht ein noch aus. Und wie immer in solchen Situationen, fällt den USA und der NATO nichts anderes ein, als weiter zu bomben. Aber es wird immer klarer, dass ganz Libyen - bis auf einen Haufen von ebenso desparaten "Rebellen" - bereit ist, sich zu verteidigen, seine Revolution und das Symbol dieser Revolution Muammar Gaddafi. Der Gedanke, dass Gaddafi bleiben wird, findet sogar in manchen Betonköpfen westlicher Politiker Eingang und in manchen Medien. Und die Unterstützung für Gaddafi wächst und wächst - in ganz Afrika und der übrigen Welt.

Da ich unmöglich all die wichtigen Artikel hierzu übersetzen kann, werde ich eine Zusammenfassung schreiben mit den Links zu den Originalartikeln. Ich schließe mit den Worten von Dennis South und Adam King an alle Vertreter des libyschen Volkes: Ihr könnt nicht jene Tochter der Revolution (siehe Botschaft eines libyschen Mädchens an Obama) im Stich lassen. Ihr könnt nicht Libyen im Stich lassen. Ihr könnt nicht Gaddafi im Stich lassen. Ihr könnt nicht Afrika im Stich lassen. Ihr könnt nicht die Welt im Stich lassen. BLEIBT STARK!

Donnerstag, 21. Juli 2011

Crocodile Tears As Food Aid Blockade Continues In Horn of Africa

Thomas C. Mountain based in Aritrea is the only Western not embedded journalist writing excellent articles on Africa. Here follows his article from 2011-07-19:

Map of Ethiopia with Ogaden and Omaria 
around Dolo Odo



As predicted crocodile tears have begun to run down the faces of the likes of Anthony Lake, CIA director nominee turned Executive Director of UNICEF, as some 15 million people starve in the Horn of Africa. Tony Lake appeals to the world for tens, no, hundreds of millions of dollars to save the starving people of Ethiopia and Somalia, never once telling you that the majority, some 10 million, are in the Ogaden and Oromia regions and being subjected to a western funded food aid blockade by the Ethiopian military. 
Another five million people, maybe more, are starving in Somalia. The heads of the western food agencies are loath to admit that a million or more of those starving are refugees created by the UN funded Ethiopian and AU armies invading and occupying Somali since 2006. The very same refugees who had their minimum survival rations cut by 70% by the likes of Tony Lake due to “funding shortfalls” before all the crocodile tears began to flow.
 Refugee camp

Since 2008 and the defeat and withdrawal of the Ethiopian army which invaded Somalia in 2006, the UN and its military wing in the African Union have intervened directly in the “war on terror” in Somalia in the form of some 10,000 troops, mostly from Uganda. 
In the past 3 years the UN/AU army has laid waste to over half of Somalia’s former capital of Mogadishu. Some 30 square miles of Mogadishu have been pretty much obliterated by heavy artillery, mortars, tanks and helicopter gun ships operated by the Ugandan army. In the last 3 years some 500,000 or more Somali residents of Mogadishu have had to flee for their lives due to the relentless UN/AU offensive, joining the half a million refugees created by the Ethiopian invasion.
 Destruction in Mogadishu

The drought ravaging the Horn of Africa is already four years old and has developed into the worst drought to hit the region in 60 years. With the onset of drought in 2007 came the onset of a major counterinsurgency in the Ogaden region by the Ethiopian military, marked paid in full by the western aid and financial institutions. 
And with the counterinsurgency came the need to cover up this crime and so the Red Cross and Doctors Without Borders were expelled. Out of sight, out of mind is the slogan today for most of the international media with no camera crews, no journalists, no news at all if they can help it about the 10 million facing forced starvation in south east and south west Ethiopia, the Ogaden and Oromia. The last journalists who tried to get into the Ogaden, two Swedes, were sold out by the Somali Puntland warlords, ambushed by the Ethiopian para-militaries, their escorts slaughtered, with both journalists wounded and thrown into an Ethiopian dungeon, a message to all and wide to mind your own business when it comes to genocide in the Horn of Africa. 
So the crocodile tears will flow and hundreds of millions of dollars supposedly meant to feed millions of starving people in the Horn of Africa will once again end up paying for the Ethiopian military’s latest arms purchase or in the western bank accounts of Ethiopian P.M. Meles Zenawi and his cohorts. And for a while the international media will churn out stories filled with heartbreaking images of starving children in the Horn of Africa and never once tell you how some 10 million of these people are suffering from a western funded food aid blockade. 
 
The original article was published here.
Thomas C. Mountain can be reached under thomascmountain at yahoo dot com


Krokodilstränen – während die Blockade von Nahrungsmitteln am Horn von Afrika anhält

Ein Bericht von Thomas C. Mountain vom 19. Juli 2011, der einzige in Eritrea ansässige Journalist, der "nicht eingebettet" ist und vorzügliche Berichte über Afrika schreibt.
 Karte von Äthiopien mit Ogaden im Südwesten
und Omaria liegt um Dolo Odo herum


Wie vorhergesagt, haben die Krokodilstränen zu kullern begonnen auf Gesichtern wie dem von Anthony Lake, dem CIA-Direktor-Kandidaten, der zum Geschäftsführer der UNICEF gemacht wurde, weil etwa 15 Millionen Menschen am Horn von Afrika am Verhungern sind. Tony Lake ruft die Welt auf, Dutzende, nein Hunderte Millionen Dollar zu spenden, um die hungernden Menschen in Äthiopien und Somalia zu retten, wobei er nicht einmal erwähnt, dass die Mehrheit, etwa 10 Millionen, sich in den Regionen Ogaden und Oromia befindet, wo sie einer vom Westen bezahlten Nahrungsmittelblockade durch das äthiopische Militär ausgesetzt sind.
Flüchtlingslager
Weitere fünf Millionen Menschen, vielleicht mehr, hungern in Somalia. Die Chefs der westlichen Nahrungsmittelagenturen sind unwillig zuzugeben, dass ca. eine Million Hungernde Flüchtlinge sind, die geschaffen wurden durch die von der UNO finanzierten Armeen Äthiopiens und der AU [Afrikanische Union], die seit 2006 Somalia invadiert und besetzt haben. Genau die Flüchtlinge, deren minimale Überlebensrationen um 70% von Typen wie Tony Lake wegen „Geldmangel“ gekürzt wurden, bevor all die Krokodilstränen zu fließen begannen.
Seit 2008 und der Niederlage und dem Abzug der äthiopischen Armee, die 2006 Somalia invadierte, haben die UNO und ihr militärischer Flügel in der AU direkt in den „Krieg gegen den Terror“ in Somalia eingegriffen, in Form von 10 000 Truppen, hauptsächlich aus Uganda.
In den vergangenen drei Jahren hat die UN/AU Armee über die Hälfte vom Somalias früherer Hauptstadt Mogadishu zerstört. Mehr als 77 km²
sind so gut wie ausradiert worden durch Artillerie, Mörser, Panzer und von Ugandern eingesetzten Kampf-Hubschraubern. In den vergangenen drei Jahren mussten 500 000 oder mehr somalische Bewohner um ihr Leben fliehen wegen der ständigen UN/AU Offensiven und sich der halben Million Flüchtlinge anschließen, die durch die äthiopische Invasion geschaffen wurden.
Zerstörungen in Mogadishu
Die am Horn von Afrika wütende Trockenheit ist bereits vier Jahre alt und hat sich zur schlimmsten Dürre in der Region seit 60 Jahren entwickelt. Beim Einsetzen der Dürre im Jahre 2007 begann die äthiopische Arme eine große Operation gegen die Aufständischen im Ogaden, die voll und ganz von westlichen Hilfs- und Finanzinstitutionen bezahlt wurde. Und mit dieser Operation ging die Notwendigkeit einher, dieses Verbrechen zu vertuschen, weshalb das Rote Kreuz und die Ärzte ohne Grenzen hinausgeworfen wurden. Aus den Augen, aus dem Sinn ist die heutige Parole der meisten internationalen Medien – möglichst keine Kamerateams, keine Journalisten, keine Nachrichten über die 10 Millionen, die unter der erzwungenen Hungersnot im Südosten und Süden Äthiopiens, dem Ogaden und Oromia leiden.
Die letzten Journalisten, die versuchten, nach Ogaden hineinzukommen, zwei Schweden, wurden von den somalischen Kriegsherren in Puntland verraten, in einen Hinterhalt äthiopischer Para-Militärs gelockt, ihre Begleiter abgeschlachtet, sie selbst verwundet und in einen äthiopischen Kerker geworfen - eine Botschaft an alle, sich um ihre eigenen Sachen zu kümmern, wenn es um Genozid am Horn in Afrika geht.
Die Krokodilstränen werden also fließen und hunderte Millionen Dollar, die für die hungernden Menschen am Horn in Afrika gedacht sind, werden wieder dazu verwendet, um die neuesten Waffen für die äthiopische Armee zu bezahlen oder auf den Konten des äthiopischen Präsidenten Meles Zenawi und seinen Kohorten zu verschwinden. Und eine Zeit lang werden die internationalen Medien Geschichten voller herzzerreißender Bilder von sterbenden Kindern am Horn von Afrika ausspucken, und sie werden nie erwähnen, warum 10 Millionen dieser Menschen unter einer vom Westen bezahlten Hungerblockade leiden.

Der Originalbericht wurde hier veröffentlicht.
Thomas Mountain ist hier zu erreichen: thomascmountain at yahoo dot com




Mittwoch, 20. Juli 2011

Die Botschaft eines libyschen Mädchens an Obama und die NATO

Fünf Millionen Libyer haben bislang gegen die NATO und ihre Rebellen-Angriffe demonstriert, die tausende libysche Männer, Frauen und Kinder getötet haben und immer noch beabsichtigen, ihren freien Willen und ihren Reichtum zu stehlen. Das libysche Volk ist allein legitimiert zu entscheiden, wer es repräsentieren soll und über die eigene Zukunft.
Hier folgt das Video mit den übersetzten Untertiteln darunter:

Grüße an unseren Führer Muammar Gaddafi, wir sagen dir, dass wir alle mit dir Widerstand leisten werden bis zum  letzten Tropfen Blut. Hier auf dem Grünen Platz und in Bar Laazizia gegen die NATO, gegen Bouchema Ibenchazi, der Rebellenführer, gegen den Rat der Schande [TNC = Nationaler Übergangsrat] gegen Obama, gegen Sarkozy - Gaddafi ist unser rechtmäßiger Führer, nicht ihr.
Nach Moammar Gaddafi gibt es keine Revolution mehr. Ich sage zu Moammar Gaddafi, wir leisten Widerstand mit dir. Obama, wir haben keine Angst vor dir und der NATO. Fahrt zur Hölle. Fahrt nur fort zu bomben, verpulvert euer Geld, wir haben keine Angst. Du bist ein Nichts, Obama, nichts. Die meisten Medien der Welt zensieren jetzt alle wichtigen Ereignisse in Libyen und insbesondere die riesigen Menschenmassen, die schreien, um gehört zu werden, stossen aber nur taube Ohren bei CNN, Al Dschazira etc. Lasst uns, das Volk, der Welt die Wahrheit sagen. Lasst uns allen diese Botschaft überbringen.
[Verbreitet bitte dieses Video an eure Freunde und lasst das lkibysche Volk wissen, dass es nicht alleine steht im Kampf gegen jene, die Libyen aufteilen wollen, sein Geld stehlen wollen, sein Öl und seine natürlichen Reichtümer.
Der Originallink ist hier zu finden.]

EHEC wird in den Tierfabriken gezüchtet


Rune Lanestrand hat heute ein wichtiges Thema aufgegriffen, das wohl mehr oder weniger auch für Deutschland und andere Länder gilt. Ich kann mir denken, dass auch in Deutschland auf dieses Thema der Deckel gelegt wird. Hier folgt sein Artikel:

Endlich gibt es eine öffentliche Debatte über die gefährliche EHEC-Seuche, die seit langem den Behörden bekannt ist, ohne dass Maßnahmen ergriffen worden sind. Woher diese Passivität? Die Erklärung liegt in der Erkenntnis, dass die EHEC-Seuche ein unausweichliches Ergebnis der kranken Landwirtschaftspolitik ist, die auf immer größere Einheiten und immer größere Tierfabriken aus ist.
Wir, die wir seit längerer Zeit diese Landwirtschaftspolitik verfolgt haben, konnten leider feststellen, dass der Landwirtschaftsminister Eskil Erlandsson noch größeres Vertrauen in Großbetriebe und Massenproduktion hat als seine Vorgänger. Er spricht ständig davon, die Produktivität effektiver und rationeller zu gestalten. Das bedeutet eine stärkere Anwedung von Chemikalien und mehr Pestizide in der Landwirtschaft, mehr und größere Tierfabriken. Diese Ziele haben in der Landwirtschaftspolitik heute Priorität und werden eifrig verfolgt. Erlandsson ist gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium ein eifriger Anhänger von genmanipulierten Saaten (GVO), die in vielen Futtergewächsen ein Antibiotika-Agens enthalten, das zu vermehrter Antibiotika-Resistenz führt.
Ich hoffe, dass die Aufmerksamkeit für die gefährliche EHEC-Seuche zu einer Diskussion über die Struktur der Landwirtschaft und die staatliche Ermunterung zu Großbetrieben führt. Nicht zuletzt, was die scheußlichen Verhältnisse angeht, die in den Tierfabriken herrschen mit ihrer großen Verwendung von Antibiotika, was nicht nur großes Leiden für die Tiere sondern auch eine große Gefahr für die Gesundheit der Menschen erzeugt.
Das schwedische Volk muss anfangen einzusehen, dass der langfristige Preis für „billige“ Nahrung unerhört hoch wird. Und dass Politiker, die billigere Nahrung versprechen, darauf pfeifen, wie es den Tieren ergeht sowie auf die Qualität, und auch darauf, dass das Land entvölkert wird, die Landschaft verwildert und zuwächst.
Runes Originalartikel findet sich auf meiner schwedischen Seite und hier.

NEUBEGINN UND NEUORDNUNG AUF MEINEM BLOG

Da ich auf Grund unschöner Machenschaften gezwungen war, meine Mitarbeit bei Tlaxcala einzustellen,will ich mich jetzt intensiver um meinen Blog kümmern. Dazu muss ich mich erst noch ein bißchen schlauer machen. Dies ist jetzt ein Versuch, wie man die verschiedenen Seiten separat redigiert. Jetzt habe ich - glaube ich - den Dreh herausgefunden.Außerdem will ich versuchen, ein Archiv anzulegen, das nach Theman oder geographisch geordnet ist.Weiss noch nicht, was besser ist. Wäre dankbar, wenn Leser dazu ihre Meinung sagen würden. Oder überhaupt Verbesserungsvorschläge machten.
Erstens wird die Startseite jetzt die Deutsche Seite sein. Artikel auf Englisch oder Schwedisch werde ich auf die respektiven Seiten legen. Bei Übersetzungen werden ich den Link angeben. Wie ich das Durcheinander auf der Englisch/Schwedischen Seite ordnen kann, ist mir noch nicht klar.

Montag, 18. Juli 2011

US-geführte NATO strampeln sich immer tiefer in den Libyen-Sumpf

Durch viele Besuche in der vergangenen Woche - darunter eine Gruppe von der 'Indiensolidaritet' in Stockholm - und die Erntezeit im Garten bin ich sehr in Verzug geraten mit den Übersetzungen von wichtigen Artikeln zu Libyen, zu Fukushima und den verheerenden Folgen für Landwirtschaft und Fischerei - nicht nur in Japan - , zu dem Krieg in Indien gegen Adivasis, Dalits und ganz allgemein gegen die Armen, zur 'Stealth Inflation' (ein hochinteressanter Artikel von John Michael Greer zur schleichenden Inflation via Verschlechterung und/oder heimlicher Verringerung der Mengen vieler Konsumartikel) usw.
Ich kann im Moment nur eins machen: den link zur Abonnierung von Cynthia McKinneys Nachrichtenbrief schicken, den ich wärmstens empfehlen kann (die ehemalige Kongress-Abgeordnete und Präsidentenkandidatin für die Grüne Partei der USA und Leiterin einer unabhängigen Journalistengruppe nach Libyen) und den link zu John Michael Greers Artikel 'Salvaging Quality'.

PS: Der heutige Nachrichtenbrief von McKinney ist außerordentlich lang, enthält aber sehr wichtige Informationen.



 

Sonntag, 17. Juli 2011

BLOß KEINEN FRIEDEN! WEDER IN LIBYEN NOCH IN SOMALIA!

In dem Moment, wo Frankreich seine Bombenflüge eingestellt hat und durchaus Möglichkeiten zu einem Verhandlungsfrieden sah, hat der große Häuptling seine Lakaien auf der Konferenz in Istanbul schnell wieder zur Ordnung gerufen. Alle mussten sie den Eid auf den Rebellenhaufen im Osten des Landes schwören, der aus ehrenwerten Herren von Al-Qaida Kämpfern, Royalisten, Fundamentalisten, Rassisten und Marodeuren besteht.
Cameron hat dienstbeflissen mehr Bomber versprochen, und damit der Krieg möglichst recht lange anhält, haben die USA diesen sauberen Herren erst einmal 30 Mrd. Dollar versprochen. Nicht aus der eigenen Tasche, die im übrigen leer sind. Nein, man will es von illegal beschlagnahmten Geldern des libyschen Staates stehlen, die Gaddafi für die Afrikanische Union vorgesehen hatte.
Man hat also erstens einen Krieg vom Zaun gebrochen, der mit Luftargumenten begründet wurde. Man hat aus der unrechtmäßigen no-fly-Zone eine hermetische Abriegelung des Landes von lebenswichtigen Gütern gemacht mit Bombardierung von Wohngebieten und ziviler Infrastruktur gemacht, was bislang über 1100 Tote und 6000 Verletzte gefordert hat. Das nennt sich humanitäre Kriegführung und Schutz der Zivilbevölkerung. Man bombardiert und beschießt sogar kleine Fischerboote, Ambulanzen, Rettungsdienste.
Man ignoriert souverän alle Proteste der eigenen Bevölkerungen, schlägt alle Warnungen Rußlands, Chinas, Venezuelas und vieler anderer Staaten in den Wind, behandelt die Proteste und Friedensvorschläge der Afrikanischen Union als Toilettenpapier, genau wie die Genfer Konvention und das Internationale Recht. Um dem allen die Krone aufzusetzen beginnen die USA einen weiteren Krieg gegen ein moslemisches Land, Somalia, das sie ja schon seit langem mit Dronen beglücken, was ja laut Obama kein Krieg ist. Aber jetzt will man Ernst machen und erst einmal 1000 Mariners hinschicken. Die sollen der von ihnen eingesetzten Regierung und den von ihnen bezahlten äthiopischen Söldnern unter die Arme greifen.
Rolf Winter hat Recht gehabt, als er in seinem Buch 'Ami Go Home' - von der Presse totgeschwiegen, aber trotzem ein Bestseller - schrieb, daß die Amerikaner schlichtweg friedensunfähig seien.

Samstag, 16. Juli 2011

Der Frieden wird gefeiert! Die Libyer tanzen auf den Straßen


Freunde, leider hat es in Tlaxcala, für die ich über zwei Jahre gearbeitet habe,
Auseinandersetzungen gegeben, in deren Folge ich mich gezwungen sah, sowohl aus der Redaktion als auch aus dem Verein auszutreten. Das hat mich viel Zeit gekostet, weshalb ich wichtige Nachrichten nicht veröffentlichen konnte. Das Gute daran ist, dass ich mich nun intensiver meinem Blog widmen werde und auch versuchen werde, einen Freund zu mobilisieren, um ihn übersichtlicher zu machen.
Nun, dies ist eine erfreuliche Nachricht. Ich wünsche dem libyschem Volk von ganzem Herzen den Frieden, damit es Zeit und Ruhe findet, die Schrecken des Krieges mit seinen hohen Verlusten an Menschenleben (weit über 6000) zu verarbeiten. Und damit es daran gehen kann, die immensen Zerstörungen wieder instandzusetzen. Natürlich wird die NATO und die US-Führung nicht einen Pfennig bezahlen, so wenig wie sie den Koreanern, den Vietnamesen, den Irakern, den Afghanen etc. bezahlt haben. Das kann man von diesen Verbrechern gar nicht anders erwarten. Und es wird auch nicht die Freude der Libyer am Frieden nicht stören.



Der Frieden wird gefeiert! Die Libyer tanzen auf den Straßen
von Timothy Bancroft-Hinchey
am 11. Juli 2011


Quellen in Libyen haben bestätigt, dass das Volk von Tripolis vor Freude auf den Straßen von Tripolis tanzt und den Sieg feiert, weil die NATO die Bombenangriffe eingestellt hat. Weiter heisst es, dass Verhandlungen mit Frankreich begonnen haben und dass so lange die Feindseligkeiten eingestellt wurden.


Das belagerte Volk von Lybien hat allen Grund, diese Situation zu feiern – wenn sie anhält. Die verwendeten Quellen innerhalb Libyens sind zuverlässig. Sie werden nicht eher genannt, als sie die Erlaubnis dazu gegen. Die Information wurde jedenfalls an Pravda.ru gegeben, um sie als erste zu veröffentlichen, wofür ich ihnen herzlich danke.
Während es eine Menge Mutmaßungen darüber gibt, was wirklich in Tripolis vor sich geht, kann nur so viel bestätigt werden: „Ich kann Ihnen nur so viel sagen, dass das Volk Libyens auf den Straßen tanzt und singt und den Sieg feiert.“
Erstens, es ist etwas Greifbares geschehen; der zweite Punkt ist, dass Gespräche stattfinden. „Ein Libyer sagt mir, er habe mit einem hochrangigen Beamten im Stammesrat gesprochen und er bestätigt dies.“
„Ich rief das Komitee zur Tatsachenermittlung in Tripolis an und es wurde mir gesagt, dass es keine offizielle Bestätigung gäbe, es aber offenbar den Anschein habe, als ob es eine Verständigung zwischen Frankreich und Libyen über Gespräche gäbe.“ *
Augenzeugen innerhalb Libyens bestätigten für Pravda.ru, dass das libysche Fernsehen erklärt habe, dass die Streitkräfte sich von den Brennpunkten der Front zurückgezogen hätten. Frankreich selbst hat geleugnet, dass es direkte Gespräche mit der libyschen Regierung halte, habe aber zugegeben, dass Botschaften ausgetauscht worden seien.
Der französische Verteidigungsminister Gerard Longuet hat behauptet, dass es jetzt Frankreichs Position sei, dass die NATO die Kampagne einstelle, sobald die Libyer begännen, miteinander zu sprechen – etwas, das die Gaddafi-Regierung von Anfang an angeboten hat und das von der NATO und den Terroristen, die sie unterstützt, abgelehnt wurde.
Was Gaddafi angeht, ist die Auffassung von Paris jetzt, dass er „letztlich die Macht aufgeben“ müsse – was er sowieso vorbereitet, weil er immer mehr Zeit dem Aufbau der Institutionen der Afrikanischen Union widmete.


Es scheint, dass die NATO von dem Mangel an Fortschritten der Terroristengruppen enttäuscht sei, obwohl sie offen unterstützt worden sind und jetzt offenbar auch von französischen Truppen vor Ort in Westlibyen, im offenen Bruch mit der Resolution 1973 des UN-Sicherheitsrates. Am Sonntag sagten die Terroristen den französischen Streitkräften, sie seien in Al Assabha, aber als das libysche Fernsehen hinfuhr, um es herauszufinden, gab es kein Anzeichen von ihnen und die Bewohner sagten, dass sie nicht in der Nähe wären.
Unterdessen hat BBC Arabic erklärt, der französische Verteidigungsminister habe bestätigt, dass Frankreich seine Aggression gegen Libyen einstellen werde schon bevor irgendwelche Gespräche stattfänden. Die BBC
zitiert eine Rede von Longuet, die er in Paris am Sonntag hielt, in der er sagte, die Opposition solle nicht auf den Sturz von Gaddafi warten.
Die Zeit wird zeigen, was wirklich vor sich geht, aber es ist klar, dass die internationale Gemeinschaft jetzt sehr wohl weiss, dass sich die „Opposition“ aus korrupten Leuten aus dem Abschaum der libyschen Gesellschaft zusammensetzt, aus Terroristen und islamischen Fanatikern und Bengasi-Separatisten, die begierig sind, den libyschen Ölreichtum in ihre Hände zu bekommen, den Oberst Gaddafi begonnen hatte, unter der Afrikanischen Union und dem libyschen Volk aufzuteilen.
Das hat ihm wenig Freunde unter gewissen Eliten der libyschen Gesellschaft eingebracht, vor allem den rassistischen Elementen (schwarze Libyer wurden im Osten in den Straßen abgeschlachtet), und seine Haltung gegen das Sharia-Gesetz hat ihm wenig Freunde unter den islamischen Fanatikern eingebracht, die dieses Gesetz in Libyen einführen wollen. Und seine Tatkraft in der Afrikanischen Union hat wenig dazu beigetragen, ihn unter westlichen Bankern beliebt zu machen, die dadurch Millionen an Zinszahlungen verloren haben.
Aber, wie ich sagte, die Zeit wird es zeigen, aber hinter der Szene scheint es Bewegung zu geben.
* Leonor, http://leonorenlibia.blogspot.com  
Quelle:
http://english.pravda.ru/world/africa/11-07-2011/118452-libya_victory-0/

Dienstag, 12. Juli 2011

Richard Wrights "Schwarze Macht" wieder gelesen

Beim Aussortieren meiner Bibliothek - ich muss Platz schaffen für neue Bücher - fiel mir Richard Wrights Buch in die Hand, das ich vor Ewigkeiten las. Er schrieb es 1953 bei einem Besuch in Ghana, nachdem Kwame Nkrumah mit überwältigender Mehrheit zum Präsidenten gewählt worden war mit seinem Programm, die vollständige Unabhängigkeit von England zu erreichen. Dieses Ziel sollte noch 4 Jahre auf sich warten lassen.
Nun las ich mich wieder fest. Vieles war mir völlig entfallen. Zum Beispiel seine Ängste vor seiner ersten Begegnung mit der Heimat seiner Vorväter. Das erinnert mich exakt an die Ängste, die Weiße gegenüber dem Schwarzen Kontinent haben und zeigt, wie sehr Richard Wright innerlich ein Weißer geworden war.
Ich frage mich auch, wieso ich diese Ängste nicht hatte. Gewiss, ich hatte mich seit etwa dem 15. Lebensjahr sehr mit Afrika beschäftigt und Heinrich Barth, der große Humanist und Universalgelehrte und einzige Afrika"forscher", der kein Rassist war, wuchs mir sehr ans Herz. Und bei meinem ersten Aufenthalt in Paris lernte ich in der Jugendherberge einen schwarzen Musiker kennen. Für ein oder zwei Wochen waren wir unzertrennlich und er war mir geradezu ein Bruder. Dem folgten viele enge Beziehungen zu afrikanischen Männern und Frauen, bevor ich 1978 erstmals nach Afrika, genauer Tansania, reiste.
Ich hatte unmittelbar das Gefühl, schon auf der Gangway des Flugzeuges in Daressalaam, nachhause gekommen zu sein. Am dritten Tag hatte ich eine lange Unterhaltung mit 2-3 jungen Afrikanerinnen im Landwirtschaftsministerium, weil ich zur Konferenz aller Landwirtschaftsminister Afrikas in Arusha wollte. Irgendwann fragten sie mich, wie lange ich schon in Afrika sei. "Seit drei Tagen." Sie schauten mich entgeistert an und glaubten es beinahe nicht. "Du bist wie ein Afrikaner (allgemeines Gelächter), nein, ich meine, du benimmst dich so ungezwungen und natürlich. Das ist selten bei Europäern." Ich verstand, was sie meinte. Ich hatte keine Angst, zeigte keine besondere Beflissenheit, kein Schuldbewusstsein, sondern war ihnen gegenüber ebenso ungezwungen wie jedem anderen Menschen gegenüber.
Und ich hatte das Gefühl, dem schon Heinrich Barth Ausdruck verliehen hatte: Das Gefühl, dass die schwarze Hautfarbe die natürliche Hautfarbe des Menschen sei. Nun, heute wissen wir, dass es so ist, dass wir alle auf der Welt noch vor bloß 30 000 Jahren schwarz gewesen sind. Aber dass Heinrich Barth dies vor 160 Jahren schrieb, war natürlich skandalös, und man begreift, warum sein großes Werk nur einmal in einer kleinen Auflage auf Englisch und Deutsch erschien und dann nie wieder.
Aber zurück zu Richard Wright. Seine aufmerksamen Beobachtungen des afrikanischen Lebens und Verhaltens bei seinen endlosen Wanderungen durch die Stadt, durch die Slums, über die Märkte, in die Dörfer und sein Bemühen, all die neuen Eindrücke zu verarbeiten und zu verstehen, finde ich spannend und sympathisch. Er sieht die Würde der Menschen, ihren Stolz, ihre Gelassenheit. Gleichwohl findet er keinen rechten Zugang zu ihnen. Der Schmutz stört ihn ungeheuer, ihre Unwissenheit, ihr Pidgin-Englisch, ihr Aberglaube, ihre Rückständigkeit. Obwohl er natürlich die Gründe hierfür kennt. Aber er kann ihre
Sprache - keine ihrer vielen Sprachen - nicht. Das ist gewiss eine starke Barriere. Er ist ein Besucher, der ein Gemälde sieht oder vielmehr einen Film, der quasi stumm an ihm vorüberzieht. Und besonders fremd sind ihm ihre Tänze und Gesänge. Bis ihm zu seinem Erschrecken klar wird, dass er sie kennt, schon gesehen hat, und zwar in den Südstaaten der USA.
Aber in einem Punkt ist Richard Wright ungeheuer weitsichtig gewesen. In einem Brief an Kwame Nkrumah, dessen Gast er gewesen ist, erteilt er auf sehr behutsame Weise Ratschläge. Er warnt vor weißen Ratgebern, denn: "Ist die Gelegenheit günstig, werden sie jederzeit über Afrika herfallen, um so ihre eigenen, sehr dringenden sozialen und wirtschaftlichen Probleme zu lösen ..." (wie prophetisch - siehe Libyen) und empfiehlt ihm, eisern auf das Vertrauen in die eigenen Kräfte zu bauen und mit Tempo die wirtschaftliche Unabhängigkeit voranzutreiben. Aber er warnt vor westlichem Geld: "Kwame, nichts auf Erden ist mehr zu fürchten als eine Million Dollar! Wenn aber eine Million Dollar Furcht bedeutet, dann ist eine Milliarde Dollar potenzierte Panik ..." und am Ende sagt er mit eindringlichen Worten: "Täuschen Sie sich nicht, Kwame: man wird Ihnen demokratische Theorien entgegenhalten; man wird Ihnen nichts ersparen und wird Ihnen vorwerfen, die Regeln der Schicklichkeit verletzt zu haben; Biedermeier werden Sie mit wissenschaftlichen Floskeln über eine "vernünftige" Entwicklung bedenken; geistliche Herren werden salbungsvoll von Werten und Maßstäben reden - kurzum: Sie werden es mit einem Sperrfeuer massierter Argumente zu tun bekommen, damit Sie das Tempo und die Schwungkraft Ihrer Bewegung dämpfen ..."
Aber ach, der kluge Kwame hat diese Ratschläge nicht befolgt. Er hat das Land mit Großprojekten überzogen, die mit westlichem Know-how und westlichem Geld erstellt wurden und das Land in tiefe Schulden stürzten. Die Wirtschaft verschlechterte sich, es kam zu Unruhen und Streiks, die er nur mit Gewalt zu beantworten vermochte. Am Ende verlor er die Präsidentschaft und die Heimat und ist 1972 im Exil gestorben.

Samstag, 9. Juli 2011

Hilfslieferungen nach Libyen


[Diesen Aufruf hat mir Brigitte Queck, langjährige Korrespondentin für Tlaxcala, zugeschickt. Ich habe Vetrauen zu ihr, allerdings nicht zu den amerikanischen Banken, die unten aufgeführt werden.
Schon vor dem Krieg waren viele russische Ärzte und Krankenschwestern in Libyen tätig, und sie gehörten zu den ersten Leuten, die Alarm schlugen wegen der zahlreichen Opfer durch die NATO-Terrorangriffe.]
Weg des Lebens
von Konstantyn Sceglikov

An alle ehrlichen Leute! An alle Bürger der Erde!

Unter dem Vorwand des "Schutzes der Zivilbevölkerung" schlachtet jetzt die „Koalition der Willigen“ jene Menschen des friedlichen Libyen, deren Führer und Nation sich weigerten, sich einer Bande von internationalen Söldnern zu unterwerfen. Die NATO zerstört gezielt die Infrastruktur, um die Libyer zu erschöpfen und ihren Willen zu brechen. Sie zerstören Krankenhäuser. Sie zerstören selbst Lösch- und Notfall-Fahrzeuge auf ihrem Weg zu den Opfern der Bombenangriffe.
Sie versuchen das Land zu ersticken und die Bevölkerung für ihren Widerstand zu bestrafen. Es fehlt an Treibstoff und Lebensmitteln, vor allem aber braucht es Medikamente.
Wenn jeder von uns ein wenig spendet, könnten wir mehr Medizin kaufen und liefern.
Es könnte Ihre Spende sein, die jemandem das Leben rettet. Zeigen Sie Ihre Solidarität mit dem kämpfenden Libyen! Zeigen Sie, dass die Medien uns nicht täuschen können!

Beneficiary Bank
VTB 24 (JSC), Moscow, Russia
SWIFT: CBGURUMM

Intermediary Bank
JPMorgan Chase Bank, N.Y. USA
SWIFT: CHASUS33
Correspondent account in Intermediary Bank 400938618

Intermediary Bank
Deutsche Bank Trust Company Americas, N.Y., USA
SWIFT: BKTRUS33
Correspondent account in Intermediary Bank 04413603

Beneficiary Customer
mezhregional'naja obwestvennaja organizacija sodejstvija sohraneniju otechestvennyh tradicij i kul'turnogo nasledija "VEChE"
Bank account number, beneficiary 40703840500000003521

Überweisungen in einer anderen Währungen als der Währung des Kontos werden in die Währung des Kontos zum Verrechnungskurs nach VTB 24 (JSC) zum Zeitpunkt der Übertragung umgewechselt.
Spenden werden entsprechend den Empfehlungen der „Leitlinien für Medizinspenden“ der World Health Organization gesammelt.

“Als sie die ersten Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; denn ich war kein Kommunist. Als sie die ersten Juden holten, habe ich geschwiegen; denn ich war kein Jude. Als sie die ersten Katholiken holten, habe ich geschwiegen; denn ich war kein Katholik. Als sie mich holten, war niemand mehr da, der seine Stimme hätte erheben können.“
Martin Niemöller
deutscher evangelischer Theologe (1892 - 1984)

Heute holen die Terroristen die Libyer – morgen werden sie zu uns kommen, wenn wir sie nicht aufhalten.

Eine Mammuth-Demonstration - real und relativ - für Gaddafi

Und es ist völlig klar, weshalb diese ungeheure Demonstration in unseren Medien mal wieder nicht auftauchte.
Deswegen lege ich das Video hier auf, damit sich jeder selbst ein Bild von dem "isolierten Gaddafi" machen kann. Nach Berechnungen waren es zwischen 1.7 und 2 Millionen Menschen, die sich OHNE einen Marschbefehl auf dem Grünen Platz in Tripolis versammelten und Muammar Gaddafi ihre Solidarität bekundeten.


Auf dieser Demo hat Gaddafi zu einem Drittel seines Volkes gesprochen. Seine Rede kann man hier im Transcript finden. Natürlich hat sich die westliche Presse wieder ein paar passende Brocken herausgefischt: Gaddafi droht Europa, er bedroht uns (d. h. nicht wir ihn! Oder wenn, dann werfen wir die Bomben zu vollem Recht) und natürlich ist seine Rede wirr (da er ja verrückt ist, wie wir alle wissen).
Leider kann ich sie nicht übersetzen, da ich viel im Garten zu tun habe, es außerdem viel Besuch gab und zu allem Überfluss auch noch Unstimmigkeiten bei Tlaxcala.

Sonntag, 3. Juli 2011

Gaddafi ent-dämonisieren - was wir nicht über Gaddafi wissen

Ich muss gestehen, dass auch ich viele merkwürdige Vorstellungen von Gaddafi hatte, was nur beweist, wie leicht jeder von uns der pausenlosen Propaganda der Mainstream-Medien auf den Leim geht. Zumal dann, wenn man einem bestimmten Gegenstand oder Thema nicht die volle Aufmerksamkeit widmet.
Hier habe ich nun ein Video gefunden, zwar auf Englisch, aber leicht verständlich, das die wesentlichen Leistungen Gaddafis und seines Landes auflistet. Ich werde unter dem Video kurz die Liste auf Deutsch aufführen.


  1. Gaddafi nationalisiert das Erdöl und sorgt gemeinsam mit der OPEC für angemessene Preise.
  2. Die Einkünfte benutzte er, um Schulen, Universitäten, Krankenhäuser und die dringend benötigte Infrastruktur aufzubauen.
  3. Vor Gaddafi waren 4/5 der Bevölkerung Analphabeten. Nur ein geringer Teil der Bevölkerung konnte sich eine Ausbildung leisten. Durch Gaddafi wurde die Aphabetisierungsrate auf 83% gehoben.
  4. Jeder, auch die Rebellen, haben kostenlosen Zugang zu ärztlicher Versorgung, Krankenhausaufenthalt und Medikamenten. Kann ein Patient nicht innerhalb des Landes behandelt werden, wird er kostenlos ins Ausland geschickt.
  5. Grundnahrungsmittel wurden subventioniert und das ganze Land wurde elektrifiziert.
  6. Gigantische Bewässerungsanlagen wurden gebaut. Libyen wurde selbstversorgend in Nahrungsmitteln.
  7. Das Projekt "Great Man Made River" (Großer menschgemachter Fluss) wurde in Angriff genommen durch Anzapfung eines riesigen Sees aus Süßwasser unter der Sahara. Vom Guinnessbuch der Rekorde wurde er als "Wunder der modernen Welt" verzeichnet. Die Anti-Gaddafi-Propaganda nannte ihn "The Great Mad Man River" (Fluss des Verrückten)! Die Küsten-Wüsten konnten begrünt werden - ein Traum, den nicht nur mein Großvater schon hatte.
  8. Jeder Libyer, der Bauer werden wollte, bekam kostenlos Land, Vieh, Maschinen, Saatgut, ein Haus etc.
  9. Gaddafi gelobte, nicht eher das Zelt zu verlassen, bevor nicht jeder Libyer kostenlos ein Haus oder eine Wohnung zur Verfügung hatte. Auch seine Eltern nutzten nicht die Position des Sohnes aus, sondern harrten im Zelt aus. Sein Vater erlebte die Erfüllung des Wunsches nicht mehr. 
  10. So erreichte Libyen den höchsten Lebensstandard in Afrika und weltweit noch vor Russland, Brasilien, Saudiarabien.
  11. Das Magazin 'African Executive' hob hervor, dass Libyen im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, z. B. Nigeria, die Erdöl-Gelder einsetzte, um das Land zu entwickeln.
  12. Gaddafi war auch für die finanzielle Demokratie. Er ließ schließlich die Erdölgewinne direkt auf die Konten der Familien überweisen, womit er sie dem Zugriff der Bürokraten entzog.
  13. Gaddafi hat aktiv die Emanzipation der Frau gefördert, was auf starken Widerstand konservativer Kreise im eigenen Land stieß.
  14. Er hat schärfstens den Irakkrieg verurteilt sowie die Untätigkeit der arabischen Führer. Er griff die Saudis an, weil sie die Kaaba in Mekka dem Joch amerikanischer Besatzung unterworfen hätten, wodurch eine Hadj (die obligate Pilgerfahrt der Moslems nach Mekka) wertlos sei. Das erzeugte die grenzenlose Wut der Saudis. 
  15. Im Jahre 2010 war Gaddafi der erste und einzige arabische Führer, der sich bei den Afrikanern für den arabischen Sklavenhandel entschuldigte, was ihn noch mehr in der arabischen Welt isolierte.
  16. Er trat in der UNO für die Rechte der Afrikaner und bessere Repräsentanz Afrikas ein. Er setzte sich auch für die Rechte der Afrikaner in Europa ein ("Ich bin ein Soldat Afrikas", was die Propaganda in "Ich bin der König Afrikas" umfälschte.)
  17. Er kämpfte mit Taten, nicht mit Worten für die Vereinigung und Stärkung Afrikas (Schaffung eines eigenen Satelliten, einer Zentralbank etc).
  18. Gaddafi hat Zeit, Mühen und Geld für die Befreiung Afrikas von seinen Kolonialherren geopfert. Wo Kriege entstanden, wie in Äthiopien, Uganda, Burundi, Kongo hat er sich für Feuereinstellung und Frieden eingesetzt.
  19. 1982 gründete er in Libyen 'Mathaba' (ein Treffpunkt für Menschen mit gemeinsamen Zielen), wodurch viele Befreiungsbewegungen wie etwa der ANC oder die MPLA (Angola) etc. Unterstützung erhielten. Dies ist der Grund, weshalb er von sämtlichen Medien als Terrorist bezeichnet wurde. 
  20. Nelson Mandelas erste Reise nach seiner Freilassung galt dem Besuch Gaddafis, den er den "größten Freiheitskämpfer des 20. Jahrhunderts" nannte. Außerdem sagte er: "In den dunkelsten Momenten unseres Kampfes, als wir mit dem Rücken an der Wand standen, stand Muammar Gaddafi an unserer Seite."
Soweit der Film. Es dürfte klar sein, dass jeder einzelne Punkt in seinem Lebenswerk die Wut der Neo-Kolonialisten, der Imperialisten und des käuflichen Medienpacks steigerte. Somit wird auch der mal offen, mal insgeheim seit dreißig Jahren geführte Krieg der USA gegen ihn erklärlich. Er hat innerhalb weniger Jahrzehnte aus einem der ärmsten und rückständigsten Länder der Welt ein modernes, fortschrittliches und auf Solidarität gegründetes Land aus dem Boden gestampft, im Vergleich zu dem unser deutsches Wirtschaftswunder verblasst und von dessen sozialen Errungenschaften wir nur träumen können. Und er hat im kleinen Zeh mehr Anstand, Mut und Ehre als alle Figuren der US/NATO Führungsriege in ihren arroganten, rassistischen Köpfen.


Freitag, 1. Juli 2011

Libyens anti-Gaddafi Rebellen sind keine Demokraten



Der sehr umfangreiche und ausführliche Bericht der CIRET-AVT, von zwei französischen Thinktanks im Mai 2011veröffentlicht, ist leider nur auf Französisch zugänglich. Die CIRET-AVT schickte eine starke und kompetente Delegation nach Libyen, der trotz mancher Vorurteile sehr informativ ist. So kann sie sich natürlich nicht von der Vorstellung befreien, dass unsere Art von Demokratie nicht das non plus ultra ist. Samir Amin bezeichnete in seinem neuen Artikel 'Face au défi de la farce démocratique, Inventer la démocratie de demain' - der meines Wissens noch nicht veröffentlicht ist - unsere Sorte von Demokratien generell als Farce, worin ich ihm durchaus Recht gebe.
Ich will hier nur kurz ein paar Punkte herausgreifen, die zwar nicht neu sind, aber doch immer verschwiegen werden.
Der Berichte konstatiert, dass der Nationale Übergangsrat (TNC) das moslemische Sharia Gesetz einführen wolle, und dass der Aufsstand von regionalen Ressentiments und Rache motiviert ist. Der anti-Gaddafi Aufstand in Libyen ist weder demokratisch noch spontan.
Während die Delegation Muammar Gaddafis Regime verurteilt, sagt sie doch, dass „wahre Demokraten“ eine Minorität im TNC sind, der von Frankreich und einer Reihe anderer Länder anerkannt wurde.
Die Demokraten arbeiten neben Monarchisten, radikalen Islamisten und Abtrünnigen des Gaddafi-Regimes wie dem Vorsitzenden des Rates Mustafa Abdul Jalil, ehemaliger Justizminister, der zweimal die Todesurteile für fünf bulgarische Krankenschwestern und einen palästinensischen Arzt bestätigte, die angeblich bewusst 400 Kinder mit Aids infiziert hätten.
Die Beobachter heben hervor, dass nur 13 von 31 Mitgliedern des TNC namentlich bekannt sind, während die Vertreter aus dem Westen des Landes unter Kontrolle von Gaddafi aus „zweifelhaften“ Gründen geheim gehalten werden.
Die Bewegung ist „eine bewaffnete Erhebung im Osten des Landes … die versucht, sich als Teil des arabischen 'Frühlings' darzustellen, mit dem sie nichts gemeinsam hat“, sagt der Bericht.
Der Bericht scheint besonders wegen der Gefahr besorgt zu sein, dass Islamisten in der Region eine Basis errichten könnten.
In Absatz 1 der Nationalen Charta der TNC heisst es, dass die Sharia die Basis für die Gesetze des Landes sein solle. Der Bericht sagt, dass libysche islamische Kämpfer und Al-Qaida behaupten, sie hätten im Aufstand am Kampf gegen die Gaddafi-Streitkräfte teilgenommen.
Die Revolte hat 3-4 Millionen Gastarbeiter veranlasst, aus dem Land zu fliehen, „zu einer Zeit, wo ihre eigenen Länder an hoher Arbeitslosigkeit leiden“, heisst es und dass „alle Schwarzen in Ostlibyen als Söldner im Dienste Gaddafis betrachtet werden“.
Der Bericht nennt die westliche Intervention im Lande „abenteuerlich“, da sie Afrika und den Nahen Osten zu destabilisieren drohe und dem radikalen Islamismus eine Basis in der Region verschaffe.
Die NATO-Luftangriffe haben ein Krankenhaus in Mizda getroffen, wobei 4 Zivilisten und koreanische Ärzte verwundet wurden, sowie andere nicht-militärische Ziele in Misrata und Ziaouia.
Er klagt Frankreich, England und die USA an, weit über die UN-Resolution hinauszugehen. Und der Bericht sagt auch, dass Geheimdienste im Lande operierten, bevor die Resolution erlassen wurde, und immer noch aktiv sind.
Frankreich insbesondere könne in Libyen Geschäfte und Einfluss verlieren, falls Gaddafi nicht gestürzt werde, wegen seiner „Übertreibung“ der Unterstützung für die Rebellen sowohl in Bengasi als auch in Paris, sagt der Bericht.