Mit Dank an Klaus Madersbacher übernehme ich hier die Fortsetzung des Artikels vom 23. Oktober Der Vietnamkrieg und das Phoenix-Programm Das wurde zwar mal vom Senat mal verboten, aber was kümmert das die CIA. Die macht, was sie will und die anderen haben das Maul zu halten. Sie weiß, wie man die Herzen und den Verstand für die Vereinigten Staaten gewinnt.
Spurensuche in Afghanistan |
Matthew Hoh
26. Oktober 2017
Diese CIA-Teams in
Afghanistan erinnern nicht nur an das Programm Operation Phoenix in
Vietnam, die Todeskommandos Zentralamerikas und die schiitischen
Folter- und Mördermilizen Bagdads, sondern sind auch deren direkte
Nachfahren. Die CIA setzt eine lange Tradition der Anwendung von
brutaler Gewalt durch einheimische Regierungstruppen fort, in diesem Fall
entlang sektiererischer/ethnischer Linien, in dem Versuch, die lokale
Bevölkerung zu demoralisieren und letztlich zu besiegen.
Die Ergebnisse
werden mit Sicherheit die gleichen sein: Kriegsverbrechen,
Massenmord, Folter und die Terrorisierung ganzer Gemeinschaften von
Männern, Frauen und Kindern in ihren Häusern. Dies wird zu mehr
Unterstützung für die Taliban und einer Vertiefung des Krieges in
Afghanistan führen. Die CIA sollte sich fragen, wo hat das bisher
funktioniert?
Diese Eskalation
durch die CIA in Afghanistan passt in die breitere Kriegskampagne der
Vereinigten Staaten von Amerika in der muslimischen Welt, indem die
Vereinigten Staaten von Amerika trotz ihrer Zusicherungen,
Verhandlungen und letztlich Frieden anzustreben, Gebiete, die nicht
unter der Kontrolle ihrer Vertreterregierung stehen, in große
Bereiche von Freifeuerzonen verwandeln, in denen sie die Bevölkerung,
die nicht unter ihrer Kontrolle steht, bestrafen und zu unterwerfen
versuchen.
Die irakische
Kampagne in den Tälern des Euphrat und des Tigris, die kurdische
Kampagne im Westen Syriens und die Saudi-Kampagne gegen die Houtis im
Jemen waren verheerende und bösartige Übergriffe auf
Zivilbevölkerung, kritische Infrastruktur und Wohngebäude, die in
Verbindung mit nächtlichen Kommandoüberfällen, die ganze Dörfer
und Nachbarschaften terrorisieren, den Eindruck erwecken, dass sie
nicht eine politische Lösung, Versöhnung oder Frieden bringen,
sondern eher auf Unterwerfung ausgerichtet sind.
Dieses CIA-Programm,
bei dem afghanische Milizen benützt werden, um Kommandoüberfälle
durchzuführen, von denen die überwiegende Mehrheit gegen Zivilisten
gerichtet ist, ungeachtet dessen, was die CIA behauptet, steht im
Einklang mit den amerikanischen Plänen zur Eskalation des Einsatzes
von Luft- und Artillerieangriffen gegen das afghanische Volk in
Taliban-Gebieten, bei denen es sich fast ausschließlich um
Paschtunen handelt.
Auch hier geht es
nicht darum, eine politische Lösung oder Versöhnung herbeizuführen,
sondern die Menschen brutal zu unterjochen und zu bestrafen, meist
ländliche Paschtunen, die die Taliban unterstützen und sich nicht
der korrupten von den Amerikanern betriebenen Regierung in Kabul
beugen wollen.
Matthew Hoh ist
Mitglied des Beirats von Expose Facts, Veterans For Peace und World
Beyond War. Im Jahr 2009 trat er von seinem Posten beim
US-Außenministerium in Afghanistan aus Protest gegen die Eskalation
des Afghanistankrieges durch die Obama-Regierung zurück. Zuvor war
er mit einem Team des Außenministeriums und den US-Marines im Irak
gewesen. Er ist Senior Fellow am Center for International Policy.
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