Seit Syrien als Land von den Westmächten geschaffen wurde im Nachspiel des ersten Weltkrieges ist das Land ständig starkem Druck von außen ausgesetzt gewesen. Hans Öhrn schreibt über die Geschichte Syriens, das immer ein wichtiger Eckstein im Spiel der Großmächte gewesen ist.
2012 standen Hans Öhrn, unser Freund Hashim al-Malki und ich reisefertig in Stockholm, um nach Damaskus zu fliegen. Zwei Stunden bevor ich bei Hashim durch die Tür kam, war die Reise gecanselled worden, da man unsere Sicherheit nicht gewährleisten konnte. Kurz danach machte Hashim den zweiten Versuch, der erfolgreich war, doch konnte ich leider nicht teilnehmen. Er hat sich seitherintensiv mit dem Land auseinandergesetzt und ein Ergebnis ist dieser Artikel.
Ein syrisches Déjà vu
Hans Öhrn
FiB4/ 2016
Aus dem Schwedischen: Einar Schlereth
"Im Frühjahr 1957 bekam der Chef von Syriens Nachrichtendienst Abdul Hamid Sarraj Besuch von einer Reihe bekümmerter Armeeoffiziere mit Taschen voller Dollar. Das Geld hatten sie von ein paar „unzuverlässigen und boshaften“ Beamten in der US-Botschaft in Damaskus erhalten gegen das Versprechen, an einer CIA-finanzierten Operation zum Sturz der syrischen Regierung teilzunehmen.
Syriens damaliger, demokratisch gewählter Präsident Shukri al-Quwwatli hatte im Jahr zuvor mit der Sowjetunion ein Kooperationsabkommen geschlossen, nachdem ihm die USA Hilfe verweigert hatten, weil Washington vielen Männern um al Quwwatli misstraute. Syrien hatte auch erklärt, dass das Land eine „neutrale“ Haltung im Kalten Krieg zwischen den Großmächten der Welt einnehmen wollte, der damals in vollem Gang war. In den Augen der USA ein Verrat, weshalb sie al-Quwwatli loswerden wollte.