André Vltchek
20. Juli 2016
Aus dem Englischen: Einar Schlereth
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Stellt euch vor, dass menschliche Leben nicht mehr zählen. Die Leute sollen nur produzieren und konsumieren; und sie sind völlig disponibel. Stellt euch vor, das einst großartig gebildete Russland mit seinen legendären Künstlern und Philosophen wird nach und nach auf ein unvorstellbar primitives Niveau gedrückt.
Plötzlich taucht überall der US-Pop-Schrott auf und die größte Unterhaltung für die Massen sind zahllose 'reality shows' im Fernsehen, auch solche, wo bildlich dargestellt wird, wie Männer und Frauen in den öffentlichen Toiletten der Hauptstadt scheißen und pissen.
Das bekommt ihr zu lesen in einem witzigen, provokativen und durch und durch unerhörtem Roman von Sergei Minaew mit dem Titel „R.A.B.“ und 521 Seiten!
In allen seinen Romanen - „Soulless“ (Seelenlos), „The Telki“, „Media Sapiens“ und „R.A.B.“ schildert Minaew meisterhaft die ständigen Verbrechen, die von der korporativen Kultur und ihren Mainstreammedien verübt werden. Brutal und freizügig beschreibt er eine apokalyptische Gesellschaft, die auf den seelenlosen, gnadenlosen und mörderischen Prinzipien des modernen kapitalistischen Systems nach westlicher Art aufgebaut ist. In solch einer Welt ist nichts mehr heilig. Die 'Eliten' vergnügen sich, in den Vorstädten der Städte auf Jagd zu gehen, nicht auf Wild sondern auf obdachlose Menschen, die in herumliegenden Röhren leben („R.A.B.“). Einem US-Mainstream-Fernsehkanal gelingt es, zusammen mit einem örtlichen Partner einen militärischen Konflikt zwischen Georgien und Russland zu erzeugen, indem sie mehrere Kampfhubschrauber und pensionierte Soldaten mieten, die Leute abschießen, um ihre Auflage zu erhöhen. Und mehrere Terroristen -Angriffe in Moskau werden bezahlt und inszeniert von anderen großen Medien- Konglomeraten („Media Sapiens“).