Posts mit dem Label Stockholm - Deutsche Botschaft - Dagens Nyheter - unabhängige Nachrichten werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Stockholm - Deutsche Botschaft - Dagens Nyheter - unabhängige Nachrichten werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 13. Januar 2016

Nachrichten in einer schwedischen Zeitung


Einar Schlereth
13. Januar 2016

Ich sitze im Zug Stockholm – Malmö. Wegen eines drohenden Kälteeinbruchs mit Schneefall verzichtete ich auf die 500 km Autofahrt. Tatsächlich waren es heute früh -12° und in Stockholm herrschte heftiges Schneegestöber. Ich wurde zu dieser Reise gezwungen, um persönlich meine Papiere bei der deutschen Botschaft vorzulegen. Der Spaß kostete mich 83 € plus Bahnfahrt plus Fahrt mit dem Auto zum Bahnhof Växjö (hin und zurück 100 km) plus Parkgebühren von 15 € plus 2 Fotos 8 €, was alles im allem etwa 250 €  macht. Da ist ein verlorener Tag mit 17 Stunden plus etliche Stunden am PC und Telefon nicht eingerechnet. Im Zeitalter der Elektronik! Wenn ihr mich fragt, würde ich dies als reinste Schikane und Geldschneiderei bezeichnen. Ein Ehepaar in meinem Alter, die aus dem Norden angereist kamen, waren im übrigen derselben Meinung.


Bei der Ankunft in Stockholm fiel mir in einem Café eine 'Dagens Nyheter' vom 11. Januar in die Hand, eine 'liberale' Zeitung, die größte Schwedens. Da dachte ich, es könnte euch interessieren, was dieses, natürlich völlig unabhängige Blatt, zu erzählen hat.

Auf der ersten Seite ein großes Foto aus Paris zum Charlie Hebdo Jahrestag, betitelt: DIE AUSNAHMEGESETZE SPALTEN DAS VOLK. Von all den Pfeifen, die wir damals bewundern konnten, wie sie heuchelnd in die Kamera glotzten, waren diesmal nur Hollande und der Premier Valls zugegen und „nur“ 1500 Menschen, was Hollande bedauerte. Selbstverständlich wurde nicht davon gesprochen, dass es eine fake operation war, d. h. eine Operation unter falscher Flagge mit der offenbaren Absicht, die bürgerlichen Freiheiten mit vorbereiteten Gesetzen noch mehr zu beschneiden, worauf im Blatt in einem kleinen Abschnitt indirekt hingewiesen wurde: „Diese Ausnahmegesetze riskieren nur, die Irritation zu vergrößern und die Angst zu verstärken. Überall ist Polizei und wir werden dauernd angehalten und untersucht. Das wird aber nichts helfen,“ meinte der junge André Lefevre. Eine andere Stimme meinte, das sei prima und es sollte noch mehr und viel härter untersucht werden.