Samstag, 6. Januar 2018

Neue Post aus Russland vom 2. Januar 2018


Stefan Lindgren

Aus dem Schwedischen: Einar Schlereth


Wahlüberraschung der Kommunisten


Am 28. Dezember ging die Anmeldung von Pavel Grudinin ein, Direktor das staatliche Landwirtschaftsprojekt „Lenin“, der im März 2018 sich zur Wahl für den Präsidentenposten stellt.

Die russische KP und der gesamte „Linksblock“ hat sich auf Grudinin, 57 Jahre geeinigt. Das bedeutet, dass die KPRF zum ersten Mal seit der SU-Auflösung nicht von dem Getreuen Gennadij Ziuganow (73) repräsentiert wird.

Grudinin war früher Mitglied von „Vereintes Russland“, der Partei an der Macht. Er kandidiert mit einem Programm, das die besten Vorschläge aller Organisationen im Linksblock aufgreift. U. a. will er, dass die Macht des Präsidenten beschränkt wird und dass die Wirtschaftspolitik geändert wird, um die Einkommens-Unterschiede in der russischen Gesellschaft zu vermindern.

Grudinin wurde dreimal zum Mitglied der Moskauer regionalen Duma (1997-2011) gewählt. Am 24. Dezember wurde er in heimlicher Wahl von den Delegierten des KPRF-Kongresses zum Präsidentenkandidat der Partei gekürt.

Svpressa.ru 28/12

13 Prozent Arme

Ungefähr 13 Prozent der russischen – ca. 20 Millionen – leben unter der Armutsgrenze, gab der Arbeitsminister Maksim Topilin in einem Interview mit dem TV-Kanal Rossija 24.

Das ist „keine schöne Ziffer“, sagte Topilin und meinte die Bedeutung der Inflation. Am 1. Januar 2018 wird der Minimallohn auf 85 % des sg. Existenzminimums angehoben und am 1. Januar 2019 auf hundert Prozent. Das wird dann das 1. Mal sein, dass der Minimallohn die formelle Grenze des Existenzminimums erreicht.

Ab 1. Januar 2018 wird der Minimallohn 9489 Rubel (1500 SEK = 153 €) erreichen. Allerdings erlaubt das Arbeitsgeset Russlands, dass die Regionen höhere Minimallöhne bezahle. In Moskau beträgt er seit dem November 2015 17561 Rubel (ca. 2800 SEK).

Eine Monatskarte für den Kolliektivverkehr in Moskau kostet seit Neujahr 2075 Rubel, eine Erhöhung von knapp 4 Prozent.

Tass 29/12


900 000 leben mit AIDS

Die Zahl der Aids-Fälle steigt in Russland, aber weniger als die Hälfte der 900 000 Aids-positiven erhalten Behandlung. Jede Stunde gibt es 10 neue Fälle, laut Zahlen des Gesundheitsministeriums. Global sinkt die Zahl der festgestellten Aids-Todesfälle weiterhin, aber in Osteuropa und Zentralasien gilt das Gegenteil und Russland hat fast zwei Drittel aller neuen Fälle in der Region.
Nur 37 Prozent der Aids-Diagnostizierten Menschen erhielt eine antiretrovirale Therapie 2015, wie die Daten der Regierung zeigen, was auf mangelnden Geldern und dem Unwillen der angesteckten Personen beruht, sich behandeln zu lassen.

Gleichzeitig gibt es wissenschaftsfeindliche Meinungen, die AIDS für die „größte Konspiration des 21. Jd.“ halten. Auf Russlands Entsprechung für Facebook Vkontakte haben derleit Ansichten 17 000 Anhänger.

rt.com 29/12

Gas ersetzt Benzin
Russische Unternehmen sollten dem Beispiel von Gazprom folgen und für ihren Wagenpark zum Gas-Betrieb übergehen, sagte Präsident Putin. Gas ist billiger und etwas umwelt-freundlicher. Außerdem kann dann mehr Öl ins Ausland verkauft werden, weil die Petroĺeumprodukte besser bezahlt werden, hob Putin am Donnerstag auf einem Treffen für die Entwicklung der Regionen hervor.

Außerdem spart der Gasbetrieb Geld, indem er den Diebstah von Treibstoff erschwert. Es ist nicht ungewöhnlich, dass unehrliche Chauffeure das Auto mit der Kreditkarte des Unternehmens betanken, und dann mit Schläuchen das Benzin an andere weiterverkaufen. Das gilt auch für die Armee.

Gazprom verkauft zwei Typen von Naturgas: komprimiertes Gas (CNG) und flüssiges Gas (LNG). CNG wird für Personenfahrzeuge und leichte LKWs und kommunale Busse verwendet. LNG für große LKWs, Eisenbahn-Transporte und die Schiffahrt, sowie in Steinbrüchen und der Landwirtschaft.

Der größte Autohersteller der Welt, Volkswagen [falsch – Toyota liegt mit über 1 Million Autos vor VW. D. Ü.], teilte im Mai mit, dass man Autos für Naturgas wieder ins Programm nehmen werde.

rt.com 28/12

Geglückte Erdölstrategie 2017


Dass die Ölpreise 2017 von 40 auf 60 Dollar gestiegen sind, ist ein Fortschritt für die OPEC und die Ölländer, die OPECs Politik für die Produktionsbegrenzung befolgen.

Im Dezember 2016 beschloss die OPEC und 10 Länder, die formell nicht zum Kartell gehören, die Produktion um 1.8 Mill. Fass pro Tag einzuschränken, um den Preisverfall zu begrenzen. Das erste Halbjahr 2017 war hart, aber man konnte dennoch die Produktion um 1 Mill. Fass reduzieren. Besonders die 11 Länder, darunter Russland, die sich im Mai dem OPEC-Abkommen anschlossen, hinkten hinterher mit der Durchsetzung. Andere negative Faktoren waren, dass die Nachfrage in OECD sank und Libyen und Nigeria mehr Öl auf den Markt warfen.

Im Mai 2017 wurde das OPEC-Abkommen bis zum April 2018 verlängert, um die Lager der OECD abzubauen.

Die steigenden Ölpreise haben jedoch gleichzeitig Leben in die US-Fracking-Industrie geblasen, wo über 200 000 Jobs verloren gingen in der Periode der sinkenden Ölpreise. 2017 stieg jedoch die US-Produktion mit 4.5 % und 2018 erwartet man eine weitere Steigerung von 7 % auf 1,05 Mill. Fass pro Tag, was den Preis unter Druck bringen wird.

Im Oktober teilte Präsident Putin mit, dass 24 ölproduzierende Länder planten, die Produktionsbegrenzung bis Ende 2018 zu erweitern, was auch am 30. November geschah. Außerdem haben sich Libyen und Nigeria angeschlossen.

Laut Analyse des Nachrichtsbüros Sputnik wird das Öl 2018 mit 60 Dollar als oberste Grenze gehandelt werden und wird nicht wieder auf das 40 Dollar Niveau fallen.

Eine steigende Nachfrage in der Welt – trotz allem Gerede um den Treibgas-Effekt – ist der beste Garant dafür. Die Nachfrage stieg 2017 um 1.5 Mill. Fass pro Tag und wird voraussichtlich ebenso stark 2018 wachsen.

Sputnik 27/12


Stockholm hat Gazprom Recht gegeben
Am 22. Dezember fiel in Stockholms Schiedsgericht die Entscheidung zwischen der russischen Gazprom und Ukraines staatlicher Naftogaz. Das Resultat war, dass Gazprom Kiew nichts bezahlen muss für die angebliche unangebrachte Preiserhöhung. Naftogaz ist auch verpflichtet, die ca. 2 Milliarden Dollar zu bezahlen, die eine überfällige Forderung betreffen, die Gazproms Liefer-Stopp auslöste.

Außerdem muss Kiew die Verzugszinsen bezahlen, die auf 216 Mill. $ gestiegen sind. Aber es gab einen gewissen Trost für die Ukraine in dem Urteil. Das Land muss nicht die Preiserhöhung von 352 auf 485 $ pro 1000 m³ bezahlen, die Russland nach der Wiedervereinigung mit der Krim verlangte, wodurch Kiew 1.8 Mrd. $ sparen wird.

Seit Juni 2014 hat Navgaz sich geweigert, Gas von Russland zu kaufen, und zog es vor, das teurere Gas aus Europa zu kaufen, das hauptsächlich aus Russland kommt. Das Urteil sagt auch, dass Navgaz schuldig ist, einen früheren Vertrag einzuhalten, für den Kauf von wenigstens 5 Mrd m³ Gas jährlich zu kaufen ab 2018. Tut man es nicht, muss man die Summe bezahlen („take or pay“).

Das ist eine Bestimkung, die weitgehende Folgen haben kann. Kiew interpretierte propagandistisch die Bestimmung als drei harte Schläge, aber nicht als knockout“.


Russia-insider 27/12




Drama Angosat

AngoSat-1, der vom Kosmodrom Bajkonur in Kasachstan abgeschossen wurde, hat am Dienstag mit Sendungen begonnen, aber hörte nach kurzer Zeit auf.

Erst am Donnerstag glückte es der Bodenkontrolle, den Kontakt wiederherzustellen und die russische Raumindustrie vor einem erneuten Missgeschick zu bewahren.

Der Satellit ist eine Partnerschaft zwischen Angola und Russland. Der Verlust wird auf 200 Mill. Dollar berechnet. Angola ist ein großes Land (1,25 Mill. km² oder 3.5 mal größer als Deutschland) mit einer schnell wachsenden Ökonomie. Die Lebensdauer des Satelliten wird auf ca. 15 Jahre berechnet und Angola hat die gesamte Kontrolle in dieser Periode übernommen.

Besserer Empfang für Mobiltelefone, TV-Sendungen usw. waren einige der Ziele. Laut José Carvalho da Rocha, Angolas Minister für Telekommunikation und Informations- Technologie soll AngoSat 1 eine entscheidende Rolle spiele bei der Verbreitung von Telemedizin, eine Art, klinische Behandlung per Telekommunikation über große Entefernungen zur Verfügung zu stellen.

Nigeria, Ghana und Südafrika haben bereits mehrere Satelliten im Weltall und eine mehr als grundlegende Telekommunikation.

Südafrika wendet den Satelliten an, um Daten über potentielle Umweltkatastrophen wie Überschwemmungen und Brände zu sammeln.

Ghana wendet Cubesat an, einen kleinen, an seiner Uni All Nations University gebauten Satelliten, um seine Küste zu überwachen und für Ausbildungszwecke.

Nigeria hat seine Satelliten nicht nur eingesetzt, um die Wahl zu überwachen, sondern auch die Bewegungen der Terroristen der Boko Haram ausfindig zu machen. 2030 will Nigeria in der Lage sein, seinen ersten Astronauten in den Raum zu schicken und selbst Äthiopien und Kenya haben eigene Raumfahrtprogramme.

https://www.ruaviation.com/news/2017/12/29/10503/?h



Quelle - källa - source




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen