Mittwoch, 7. November 2018

Als Amerika groß war, vergewaltigten barbarische weiße Nicht-Siedler einen Kontinent und griffen einen Planeten an


Das ist die beste Zusammenfassung amerikanischer Geschichte, die ich je gelesen habe. Stellt am besten einen Kübel neben euch, wenn ihr dies lest. Ihr könnt euch denken, warum.
Paul Street’s
28. Oktober 2018

Aus dem Englischen: Einar Schlereth
Kanonenboot gegen Floß - die tapferen US-Soldaten!
Eure Gebete und Hymnen, eure Predigten und Danksagungen ... sind ... ein dünner Schleier, um die Verbrechen zu verdecken, die eine Nation von Wilden beschämen würden. Es gibt keine Nation auf Erden, die sich mehr schockierender und blutigerer Praktiken schuldig gemacht hätte als das Volk dieser Vereinigten Staaten, bis zu dieser Stunde.
Frederick Douglass, 4. Juli 1852

«Zusammen,» Donald «Macht Amerika wieder groß» Trump erzählte den Absolventen der US-Naval Akademie im vergangenen Mai, «dass es nichts gäbe, was Amerikaner nicht tun können, absolut nichts. In vergangenen Jahren und gar Jahrzehnten,» fügte Trump hinzu, «haben zu viele Leute diese Wahrheit vergessen. Sie haben vergessen, dass unsere Vorfahren ein Imperium verprügelten, einen Kontinent zähmten und über die schlimmsten Übel der Geschiche triumphierten.»

Ich wurde an Trumps Erklärung erinnert kürzlich, als ich über den bemerkenswerten Rekord von Klimawechsel beeinflussten extremen Wetterereignissen nachdachte, die in den vergangenen Jahren die USA heimgesucht haben. Epische Brände, Dürren, Regen, Überflutungen, Tornados, Schneefälle und Hurrikane demütigen Amerika. Sie sind nur der Vorgeschmack der strengen kontinentalen Zähmung, die US-Amerikaner zu erwarten haben von Mutter Natur in den kommenden Jahren. (Mehr darüber weiter unten.)

Wo soll man anfangen, die Unwahrheiten und Beleidigungen zu verarbeiten, die in Trumps Überlegung stecken, wie «Amerika» einmal «groß» gewesen ist?

Unsere Vorfahren?» Ich habe väterlicherseits einen Großvater, der möglicherweise von schottisch-irischen Immigranten im 18. oder sogar 17. Jahrhundert nach Nordamerika kamen, aber mein größter ethnischer Strang ist Finnisch, dank der «Ketten-Migration» der Luhtala Familie nach DeKalb, Illinois im frühen 20. Jahrhundert, lange nach Schließung der westlichen US-Front. (Die Luhtalas arbeiteten in Stacheldraht-Fabriken, um den Kapitalisten»Zähmern» und Landräubern des Kontinents zu helfen, ihre Landgewinne als privates Eigentum markieren zu können.) Wie Hunderte von Millionen anderer US-Amerikaner habe ich Vorfahren, die lange nach den ursprünglichen weißen und meist englischen, irischen und deutschen "Siedlern" der Nation kamen. (Derzeit sind 14% der US-Bevölkerung im Ausland geboren, der größte Prozentsatz seit 1910, direkt nach der Ankunft meiner finnischen Urgroßeltern, als 15% der US-Amerikaner in anderen Ländern geboren wurden.)

Die «Ahnen ... verprügelten ein Imperium»? Wahrlich nicht. Die USA brachen lediglich vom westlichen Rand des britischen Empire ab, das die Welt bis zur Nachkriegszeit Pax Americana (mehr zu dieser schönen Formation weiter unten) wie kein globaler Hegemon regieren würde. Das Britische Empire hatte vom Ende der Napoleonischen Kriege bis zum Ende des 19. Jahrhunderts eine ziemlich gute Strecke zurückgelegt.

Meiner Meinung nach haben die besitzenden Herren an der Spitze der so genannten Amerikanischen Revolution ihre neue Sklavenrepublik als ein Imperium verstanden – als ein "Imperium der Freiheit", nannten sie es, ohne Sinn für Ironie, da sie sich der rücksichtslosen ethnischen Säuberung (um einen Satz aus dem 20. Jahrhundert zu verwenden) der ursprünglichen Bewohner des Landes und der Ausweitung der Sklaverei des Schwarzen beweglichen Gutes widmeten.

«Zähmten einen Kontinent?» Lässt man die Tatsache beiseite, dass Kanada und Mexiko auch einen großen Teil Nordamerikas besitzen, war Trumps Satz eine unverschämte Beleidigung der ursprünglichen Bewohner des Kontinents. Hier hat der Präsident die ursprünglichen «Siedler» von 10 -18 Millionen menschlichen Wesen, die Nordamerika vor den weiß-europäischen Invasion bewohnten, als prähistorische «Wilde» eingestuft, die die harte Hand des «zivilisierten» weißen Mannes brauchten, um Ordnung zu schaffen.

Es war das Orwell’sche Gequatsche und die Wahrheits-Verdrehung. Die First Nation-Völker des Kontinents waren höchst zivilisiert, nicht von der Klassenherrschaft angegriffen, sondern harmonisch verbunden mit der natürlichen Umwelt in einer Weise, die eine kritische Bedeutung für menschliche und andere lebende Dinge in unserem Zeitalter des kapitalistischen Ökozids gewinnt. Wie der einheimische amerikanische Autor und Aktivist Ward Churchill vor mehr als zwei Jahrzehnten schrieb:

«Am Tage ... als Christopher Columbus zuerst an die karibische Küste gespült wurde, war Nordamerika seit langem mit einem Überfluss an außerordentlich komplexen Gruppierungen von Zivilisationen ausgestattet. Sie hatten nach und nach den Kontinent in den vergangenen 50 000 Jahren besetzt und sie stellten eine Gesamtbevölkerung von vielleicht 15 Millionen dar, mit Städten wie dem urbanen Zentrum mit 40000 Bewohnern in Cahokia (dem heutigen Illinois), mit hoch entwickelter Architektur und Techniken, geistigen Traditionen, die Äquivalente der modernen Öko-Wissenschaft enthielten, verfeinerte Wissenschaft von der Pharmakologie und holistischer Medizin, und sehr raffinierte Systeme der Regierung, des Handels und der Diplomatie. Die traditionellen Ökonomien des Kontinents waren .... basiert auf umwelt-verträglichen Anbau-Methoden, die in etwa mehr als die Hälfte aller Gemüsearten herstellten, die jetzt von den Völkern der ganzen Welt verzehrt werden. Im Großen und Ganzen waren die einheimischen Gesellschaften mit solchen Errungenschaften organisiert in ziemlich egalitären Zügen, wo Immobilien in kollektivem Besitz waren und Mutterkonzentriertheit (Matrifokalität) ein normativer Standard war.»

Nordamerika vor der Eroberung umfasste «sehr große Gesellschaften, die Methoden perfektioniert hatten, sich in psychologisch erfüllende Ganzheiten zu organisieren, wobei sie einen hohen Lebensstandard entwickelten und dennoch eine Umweltharmonie aufrecherhielten ... Krieg, im euro-entwickelten Sinn, wie er heute verstanden wird - als höchst organisierte Massen-Vernichtung – war, wie Churchill anmerkte - «unbekannt» unter und zwischen den Ersten Nationen.
Auch unbekannt bei den ursprünglichen Zivilisationen des Kontinents war ökonomische Ungleichheit und Armut und weit entfernt von dem, was es im frühen modernen Europa gab. Die Alte Welt war Heimat einer kapitalistischen Ordnung, deren unerbittliches Ansichreißen von den Commons (der Allmende) und der Zerstörung der unabhängigen Bauern und Handwerker eine surplus-Bevölkerung verursachten, die verzweifelt nach Noramerika rüberschwappte. Jetzt beherbergt die USA selbst entsetzliche Ungleichheiten ... ein Zehntel an der Spitze der Einprozenter des Landes besitzen genauso viel wie die 90 Prozent darunter und ihre drei Reichsten haben so viel Netto-Wert wie die unterste Hälfte – das lässt Westeuropa (Inkubator der modernen Klassenherrschaft) egalitär aussehen.

Einen Kontinent gezähmt? Es war eher die Vergewaltigung eines Kontinents. Die «Indianer» (absurderweise falsch bezeichnet, weil die «Siedler» fälschlicherweise dachten, sie hätten «Indien» entdeckt) wurden als die «Räuber» gesehen – Churchills verständlicher (aus der indigenen Perspektive) Begriff für die europäischen Invasoren – als vertierte Wilde, reif für die Beseitigung und Entfernung, auch wenn die Neuankömmlinge viele Aspekte der einheimischen amerikanischen Kultur (Mokassins, Kanus etc.) übernahmen. Eine tödliche Kombination von Keimen, überlegene Anzahl, Technologie und Tötungsmöglichkeiten – einschließlich der moralischen Fähigkeit, ganze Dörfer auszulöschen mit keiner größeren Unannehmlichkeit, als man für die Erschießung von Rehen und Kojoten braucht – verursachten einen unglaublichen Bevölkerungsrückgang im einheimischen Nordamerika. Eine nach der anderen ursprünglichen nordamerikanischen Nationen und Stämme wurden liquidiert und zerstreut. «Bis 1890,» schreibt Churchill, «waren weniger als 250 000 Indianer übrig geblieben in den USA, ein Ausmaß von Dezimierung, das in die oberen 90 Prozent reichte.»

Die Massaker-Kette reichten von Hauptmann John Masons Verbrennen und Erschießen hunderter Pequot-Dorfbewohner nahe dem Mystic Fluss im Mai 1637 in Connecticut bis zu den furchtbaren Ereignissen wie der sogenannten Schlacht (Massaker) von Bad Axe (1832) und dem Sand Creek Massacre (1864) bis zum Blutbad von Wounded Knee im Dezember 1891, als die US-Kavallerie 150-300 Lakota Männer, Frauen und Kinder in der Pine Ridge Reservation in South Dakota töteten. Der geliebte erste Präsident der USA, George Washington, war bei den Iroquesen als «Stadt-Zerstörer» bekannt.

In einem populären Bericht in der 1. Person von der «Schlacht von Bad Axe» – dem grauenhaften Gipfel der brutalen Entfernung der Sauk Nation aus Nord-Illinois und dem südlichen Wisconsin im «Black Hawk War» [1] – der Major der US-Armee John Allen Wakefield einige bemerkenswerte Überlegungen angestellt.

«Es war ein schrecklicher Anblick,» schrieb Wakefield, «Zeuge zu werden von kleinen [einheimischen Amerikanern] Kindern und dem Erleiden der fürchterlichsten Schmerzen, obwohl sie der wilde Feind waren, und der gemeinsame Feind des Landes ... Es war genug, um das Herz des meist verhärteten Wesens auf der Erde zu erweichen.» Aber, schrieb Wakefield, «Ich muss gestehen, dass es mein Herz mit Dankbarkeit und Freude erfüllte, zu denken, dass ich mit vielen anderen ein Instrument war, mein Land von jenen gnadenlosen Wilden zu befreien und die Leute [die weißen Invasoren] wieder in ihre friedlichen Heime und Feuerplätze führen zu können» - auf dem Land, das für Jahrhunderte Heimar und Feuerplatz der Sauk gewesen ist.

Derlei Gefühle waren häufig bei den genozidalen weißen Killern über die Jahrhunderte der nordamerikanischen «Besiedlung» und ethnischen Säuberung. Seit Beginn der Kolonialzeit schwelgten die wilden «Siedler» in Massen-Tötungen einheimischer Völker (einschließlich Frauen, Kinder und alte Männer) und sahen sie als angeboren «böse» und (seltsamerweise) «Wilde» an. «Unser Großer Vater,» sagte ein Regierungsagent den Sauks, «ertägt es nicht länger. Er hat versucht, sie zurückzugewinnen [die einheimischen Amerikaner] und sie sind schlimmer geworden. Er ist entschlossen, sie vom Antlitz der Erde zu wischen ... Wenn sie nicht gut gemacht werden können, müssen sie getötet werden.»

Diese Art von Wahrheit-verdrehender Erzählung, die friedlichen ursprünglichen Bewohner des Kontinents und nicht die kaltblütigen Schlächter als die «gnadenlosen Wilden» zu bezeichnen, war typisch, wie die invadierenden weißen «nicht»-Siedler ihre genozidale Auslöschung der ersten Zivilisationen Nordamerikas rechtfertigten.

Während des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts bedeutete der Holocaust an den einheimischen Nord-Amerikanern unter anderem, den Weg frei zu machen für eine andere Art Holocaust – die sadistische Zwangsarbeit und das Folterregime der Sklaverei mit schwarzer beweglicher Habe, der Schlüssel für den Aufstieg der USA zu einer großen kapitalistischen Macht bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Als die USA in das Eisenbahn- und Industrie-Zeitalter kam, wurde seine zunehmende Kapitalakkumulation vor allem durch die lukrative, sehr profitable Baumwoll-Sklaverei angetrieben und der große schwarze Ex-Sklave und Abolitionist Frederick Douglass – der wahre große Amerikaner, den Trump im vergangenen Jahr als einen lebenden Zeitgenossen zu sehen schien (ein Rapper wie sein guter Freund Kanye West vielleicht) – fragte «Was ist euer 4. Juli für den amerikanischen Sklaven?». Seine Antwort war:

«Ein Tag, der ihm enthüllt ... die große Ungerechtigkeit und Grausamkeit, deren ständige Opfer er ist. Für ihn ist eure Feier eine Heuchlerei; eure Freiheit-Prahlerei ist eine unheilige Ermächtigung; eure nationale Größe eine geschwollen Eitelkeit; eure Freudenschreis sind leer und herzlos; eure Denunzierung von Tyrannen eine messing-behangene Frechheit; eure Rufe nach Freiheit und Gleichheit sind leerer Hohn; eure Gebete und Hymnen, eure Predigten und Danksagungen ... sind bloße Aufblähung Betrug, Täuschung, Gottlosigkeit und Heuchelei – ein dünner Schleier, um die Verbrechen zu verdecken, die eine Nation von Wilden beschämen würden. Es gibt keine Nation auf Erden, die sich mehr schockierender und blutigerer Praktiken schuldig gemacht hätte als das Volk dieser Vereinigten Staaten, zu dieser Stunde ... Geht wohin ihr wollt, sucht wo ihr wollt, durchstreift alle Monarchien und Despotismen der alten Welt, reist durch Südamerika, sucht nach jedem Missbrauch und wenn ihr den letzten gefunden habt, legt eure Fakten neben eure alltgliche Praxis dieser Nation und ihr werdet mit mir sagen, dass, was empörende Barbarei und schamlose Heuchelei angeht, Amerika unumschränkt herrscht.»

Die zwei- einhalb Jahrhunderte Holocaust schwarzer Sklaverei mit beweglicher Habe ist die beharrlich nicht anerkannte und nicht gutgemachte historische Wurzel eine großen schwarz-weißen Ungleichheit und hyper-Segregation, die das «amerikanische» Leben fortlaufend verfolgt und das gigantische, historisch unvergleichliche System der Massen-Inhaftierung füttert. Die Süd-Konföderation, deren schädliche historischen Monumente Trump und andere weißen Nationalisten verteidigen im Namen der «Geschichte», trennte sich verräterisch von der Union und erzwang den Bürgerkrieg aus einem klaren Grunde: die sklaven-besitzende herrschende Klasse des Südens war sich entschieden im klaren, dass die Wahl von Abraham Lincoln das Ende des rassistischen Systems des beweglichen Eigentums wäre.

Es waren nicht nur menschliche Wesen, die von den weißen «Siedlern» «gezähmt» wurden – vielmehr vergewaltigt – als «Amerika» «Groß» war. Zwischen der europäischen «Besiedlung» und den Nachwehen des Bürgerkriegs sahen die Räuber es als passend an, 52 % des US-Laubwaldes östlich des Mississippi zu fällen. Ein Fünftel des übrigen Waldlandes hat der Staub zwischen 1850 und 1909 vernichtet, dank der zunehmenden Wellen von Entwaldung für landwirtschaftliche Zwecke und Abholzung in der Region der Großen Seen und im Süden (wo die Schwarze Baumwoll-Sklaverei in neuen Forme im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wieder auferstanden war).

Dann gab es den Niedergang des ursprünglichen Tierwelt, nicht so sehr «gezähmt» als vielmehr ausgelöscht. «Als das 19. Jahrhundert fortschritt», berichtet der National Park Service:

«wurde das Tierwelt-Habitat dramatisch reduziert durch Abholzung und Auffüllung von Feuchtgeländen, verbunden mit Überjagung. Neue Märkte für Tierwelt machten das Töten der Tierwelt zu einem finanziell profitablem Geschäft für Jäger, die die Gelegenheit verbesserter Transport-Möglichkeiten (Eisenbahn!) ergriffen, um Zugang in vormals unzugängliche Gebiete zu finden. Das Fehlen gesetzlichen Schutzes des Tierlebens führte zum Abschlachten vieler Arten, von denen manche bis zur Auslöschung gejagt wurden oder beinahe-Auslöschung. Tiere wie die Wandertauben und die Büffel, die extrem zahlreich gewesen waren, wurden praktisch bis zur Ausrottung (oder fast) gejagt. Zugvögel waren besonders betroffen, weil es einen riesigen Markt für Vogelfedern gab wie Reiherfedern, die benutzt wurden, um die modischen Hüte der Damen zu schmücken.»

Die Auslöschung der einst riesigen Bison-Herden war ein widerlicher Ausrottungskrieg. Richard Dodge, ein Armee-Offizier, berichtete 1877, dass «Büffel abgeschlachtet werden ohne Sinn und Verstand ... Wo es zig tausende Büffel vor einem Jahr gab, gibt es aber tausende Skelette. Die Luft ist voller krank machendem Gestank, und die weiten Ebenen, die vor nur kurzen 12 Monaten voller Leben waren, sind eine tote, verlassene, stinkende Wüste.»

Bald konnten die Fleischbarone in Chicago Wege zur «Zähmung» finden – zu töten und zu verarbeiten in unvorstellbarem Ausmaß, was Touristen in Scharen aus der ganzen Welt anlockte, um die moderne Kunst und Wissenschaft der Tierschlachtung zu bewundern – wie man tausende Kühe, Schweine und Schafe täglich in gigantische Fleischverpackungs-Anlagen verarbeitet, wie Upton Sinclair in seinem berühmten abscheulichen ‘Jungle’ schrieb.

Die qualvolle und entfremdende Arbeit, die in diesen und anderen riesigen neuen Massenproduktions-Arbeitsplätzen im Lande zeigten, dass die Arbeiter-Aktivisten der Vorkriegs- und Bürgerkriegs Ära Recht hatten, die Amerikaner daran zu erinnern, dass die Sklaverei ein Lohn-Form als auch eine bewegliche Güter-Form angenommen hätte – und dass antidemokratische Klassenherrschaft nicht auf die Sklaverei im Süden und die Leibeigenschaft in Russland beschränkt war.

Da vor allem weiße US-Arbeiter sich gegen ihre gnadenlose Ausbeutung erhoben unter der Herrschaft der «Lohn-Sklaverei» in dem schnell sich entwickelnden neuen industriellen Kapitalismus nach dem Bürgerkrieg, wurde die blutige Repression der streikenden und marschierenden Proletarier häufig damit gerechtfertigt, dass ihre radikalen Führer als «weiße Wilde» bezeichnet wurden. Wie der Arbeiter-Historiker in seiner klassischen Studie «Death in the Haymarket: A Story of Chicago» (die erste Arbeiter-Bewegung und ein Bombenattentat, das Amerika spaltete) sagte:

«Viele [US] Schreiberlinge beriefen sich auf Tier-Metafern, um Anarchisten zu beschreiben, die sie als «undankbare Hyänen» brandmarkten, als «brandstiftendes Ungeziefer» und «slawische Wölfe» ... und ausländische Brandstifter wurden oft mit anderen verhassten Gruppen verglichen, die den bedrohlichen Apache-Indianern. Der St. Louis Globe-Deemocrat wandte ein altes Frontier-Sprichwort über wilde ‘Stämme’ an, um die neue Bedrohung zu kennzeichnen. ‘Es gibt keine guten Anarchisten außer toten Anarchisten’.»

Als die Eisenbahnarbeiter in Chicago in den Streik traten, wurden US-Infantrie-Truppen herbeigerufen, frisch aus dem Dakota-Feldzug gegen die Sioux, um Dutzende Arbeiter-Männer und Jungen zu töten – «Weiße Wilde» – auf der Südwestseite der Stadt.

«Unsere Ahnen», sagte Trump, «triumphierten über die größten Übel in der Geschichte». Was, etwa die Rassen-Genozide und die Sklaverei mit beweglichem Gut, die Ausrottung der Arten, die zügellose Zerstörung von natürlichem Habitat, der Aufstieg der Räuberbaron-Plutokratie und konzentrierten Lohn-Sklaverei in einem Ausmaß, das sich nicht einmal Karl Marx vorstellen konnte? Die «Zähmung des Kontinentes» durch «unsere» großen Gewehre und Ochsenpeitschen schwingenden «Ahnen» waren große Triumphe in allen diesen furchtbaren historischen Geißeln.

Aber selbstverständlich bezieht sich die letzte Klausel des letzten Trump-Satzes, den ich oben zitierte, auf das 20. Jahrhundert.

Erstens war das Zwischenkriegs-Establisshment der USA sehr zufrieden mit dem europäischen Faschismus, bis das 3. Reich und sein japanischer Partner drohten, das Weltsystem der aufsteigenden ökonomischen Macht Amerikas auszuschalten. Die US-»Eliten» der Geschäftsklasse sahen den Faschismus als eine willkommene Disziplinierungs-Kraft zur Zerschlagung der europäischen Gewerkschaften und der Linken und als Bollwerk gegen den sozialistischen Staat in Russland.

Zweitens zogen Hitler und Nazi-Genossen eine Menge Inspiration daraus, wie die weißen «Siedler» ihre «minderwertigen Rassen» durch Genozid, ethnische Säuberung und brutales faschisten-ähnlichen Rassen-Terrorismus, Segregation und Entmündigung «gezähmt» hatten. Die indianischen Reservate und der Jim Crow Süden waren sozial-darwinistischen Rollenmodelle für die Sozial-Politik-Architekten des Dritten Reiches.

Drittens war es die Sowjetunion mit weitem Abstand, die das allergrößte Übel, das Nazi-Regime, besiegte, auf Kosten von 25 Millionen Toten (die USA verloren gerade mal 277 000 Menschen in Europa und Nordafrika im 2. Weltkrieg).


Viertens, trotz aller ihrer beträchtlichen Mängel, hat die authoritäre, bürokratisch-kollektivistische UdSSR eine moderne und urbanisierte Gesellschaft mit Gesundheits-Fürsorge und Erziehung für alle und jeden und gegen das brutal ungleiche und egoistische, Akkumulations-besessene weltkapitalistische System mit Hauptquartier in London und New York und Washington DC. (Der US-erzwungene Kollaps der Sowjetunion-Imperiums führte zu drastischer Verminderung der Lebensqualität in Russland und Ost-Europa.)

Fünftens, nachdem sich die USA der UdSSR bei der Besiegung des deutschen, italienischen und japanischen Faschismus angeschlossen hatte, dehnte sich die Pax Americana auf Basis ihrer früheren Geschichte von Genozid und Sklaverei weiter aus, um, nun ja, eins «der schlimmsten Übel in der Weltgeschichte» zu werden.

«Das Problem nach dem Krieg», schrieb der Pazifist A.J. Muste 1941 «ist der Sieger. Er denkt, dass er gerade bewiesen hat, dass Krieg und Gewalt sich auszahlen. Wer wird ihm dann eine Lektion erteilen?»

Entsprechend der Warnung von Muste, ist das siegreiche und relativ unbeschadete «Amerika» – die einzige weltweite Supermacht nach dem «Selbstmord Europas» und der Zerstörung großer Teile Russlands durch die Nazis – auf einen globale Raubzug-Randale gegangen nachdem es den 2. Weltkrieg «gewonnen» hat (in der Zeit haben die US-Politmacher geplant, sicherzustellen, dass Washington am Ende das Vereinigte Königreich als globaler Hegemon ablöst, sobald das nie dagewesene Gemetzel aufhört.) Der weltweite Todeszoll, den die leistungsfähige Aggression der USA und ihrer Alliierten und Marionetten seit 1945 beläuft sich auf Millionen [Dutzende laut Gideon Polya. D. Ü.] Auf dem Weg hat die USA: viele Dutzende Regierungen gestürzt (einschlielich demokratisch gewählte); finanziert, ausgerüstet, trainiert und mit politischer Deckung versehen eine Menge US-Alliierte «faschistische 3.Welt-Regime» in Asien, Afrika und Latein-Amerika; untergraben und verhindert Demokratien auf dem ganzen Planeten; sich in interne politische Angelegenheiten von beinahe allen Ländern auf der Welt eingemischt; ihre militärischen Installationen in mehr als 100 «souveränen» Staaten eingerichtet; die Welt in ein permanentes Wettrüsten geführt, dass die Menschheit sich kaum leisten kann; und die Fähigkeit entwickelt, die Welt mehrfach in die Luft zu sprengen.

In Übereinstimmung mit ihrer Begründung von genozidaler Beseitigung der ursprünglichen nordamerikanischen Zivilisationen, die «moderne Öko-Wissenschaft» vorweg genommen haben und «Umweltharmonie aufrechterhielten» (Churchill) haben die USA auch die planetare Expansion einer raubgierigen öko-zidalen weltkapitalistischen Ordnung angeführt, was die Menschheit auf den Kurs der endgültigen Umweltkatastrophe gebracht hat: die Treibhaus -Vergasung des Lebens auf der Erde, ein Verbrechen, das die Nazis als kleine Freizeit Gauner erscheinen lässt.

Es ist nicht umsonst, dass die Menschheit der Welt die USA seit langem als die führende Bedrohung auf und für die Erde ansieht.

Wer wird die Vereinigten Staaten zähmen? Mit allem Respekt für all jene Menschen und Kräfte, die daran gearbeitet haben, sie über viele Jahre hinweg versuchten, sie zu unterminieren, liegen die wichtigsten Karten in der Hand von Mutter Erde, die so viele Amerikaner verführt haben, fälschlicherweise zu glauben, dass sie die Erde besiegen könnten. Die Natur hat das letzte Wort. Das Rekorde setzende extreme Wetter, das die USA in den vergangenen Jahren getroffen hat, ist erst der Anfang im Vergleich zu der späteren Weltmeister Superspielen, mit denen die Mutter Natur «Amerika» und die Welt pulverisieren wird in den kommenden Jahren. Die Scheiße wird richtig ins Dampfen kommen, wenn wir nicht mehr anbauen, jagen und fischen können für ausreichen Nahrung, nicht genug sauberes Wasser finden können, um unsere Körper kühlen zu können und um Seuchen abzuwehren.

Der sozio-pathologische Klimaleugner Trump tut sein ökozidale Beste, den existentiellen Moment zu beschleunigen. Ein Beispiel unter vielen: Wäre nicht die Opposition von etwas vernünftigeren Leuten in seiner Verwaltung, hätte er schon eine Vollzugsverordnung unterzeichnet, die absurderweise Sicherheitsbedürfnisse zitiert als Vorwand, um die US-Stromerzeuger zu zwingen, mit dem Ankauf von Strom aus Kohle oder Atomanlagen fortzufahren, die schon längst ihre operative Lebenszeit überschritten haben! Was kümmert sich ein boshafter, ego-faschistischer narzistischer Typ wie Trump darum, wenn die menschliche Rasse die anthropogene Sechste Große Extinction nach seinem Tod ihren Verlauf nimmt und er erfährt, dass alles Geld, das er gestohlen hat, nicht seine Seele zurückkaufen kann (um Bob Dylan zu paraphrasieren)?

«Amerikas» alten, reichen und weißen Herren (Trump ist nur einer von vielen) – unsere parasitischen «Zähmer» und Diebe – glauben, dass sie die Zugbrücke hochziehen können, um die kommende Umwelt-Apokalypse für die Armen und nicht-Weißen im globalen Süden beschränken zu können und den schwindenden Nachschub an Lebensnotwendigem und Luxusgüter für sich selbst und ihre Familien in schwer bewachten und automatisierten Anwesen zu retten. Aber das funktioniert nicht. Sie können sich selbst ein bisschen länger am Leben erhalten, aber sie haben «Keinen Planeten B»(wie die Umweltaktivisten sagen), wo sie hinrennen können, nachdem sie endlich den Planeten vollständig und endgültig unbewohnbar gemacht haben selbst für die privilegierten und ökozidalen Wenigen. Keine US-Amerikaner, nicht einmal die reichsten und mächtigsten, können zu Planeten oder Galaxien springen wie die Außerirdischen, die die Erde kolonisieren und erwärmen, die Amerika beherrschen in John Carpenters klassischem linken Science fiction Film ‘They Live!’ (Sie leben!) Selbst sie werden gezähmt bis zum Punkt der Auslöschung. Die Erde ist unser Zeuge, dass die Gesetze der Natur immer gewinnen am Ende. Die ursprünglichen Bewohner des Kontinents wussten das. Der Holocaust, den sie erlebten im Namen des «Fortschritts», war kein Fortschritt.

Schlussbemerkung

1) Der «Black Hawk War» von 1832 war eine einseitige Angelegenheit, typisch für viele gnadenlose Massen-Auslöschungen, die von sogenannten edlen «Siedlern» begangen wurden, die «den Kontinent zähmen» wollten. Als Strafe für die Entschlossenheit des Kriegers Black Hawk und seiner Anhänger, das reiche Stammesland zurückzufordern, das unverschämterweise von Weißen im Norden von Illinois besetzt wurde, verlorendie Sauk und Fox Indianer 600 Menschen, einschließlich hunderter Frauen und Kinder. Nur 70 Soldaten und «Siedler» verloren ihr Leben. Der Konflikt kulminierte in der sogenannten Schlacht von Bad Axe am östlichen Ufer des Mississippi-Flusses, nahe der heutigen Gemeinde Victory in Südwest-Wisconsin. Besser bezeichnet als Massaker denn als «Schlacht», gehörte zu diesem amerikanischen militärischen Triumph, dass General Henry Atkinson jeden Indianer tötete, der losrannte, um sich zu schützen oder über den Mississippi fliehen wollte. Am 1. August 1832 erreichte der Black Hawk Trupp den Mississippi am Zusammenfluss mit dem Bad Axe Fluss. Was folgte, war ein Gräuel, das begangen wurde trotz der wiederholten Versuche der Indianer, sich zu ergeben. «Während die Sauk Flüchtlinge Flöße und Kanus vorbereiteten, langte das bewaffnete Dampfschiff ‘Warrior’ an,» erzählt der Historiker Kerry Trask, «woraufhin Black Hawk versuchte, mit den Truppen unter der weißen Fahne zu verhandeln. Die Amerikaner eröffneten das Feuer und töteten 23 Krieger.»

«Als wir uns ihnen näherten,» erinnerte sich ein US-Offizier, der in der US-Sturmtruppe «diente», «hoben sie eine weiße Fahne und versuchten, uns zu täuschen, aber wir waren für sie ein bisschen zu alt.»

Hunderte Sauk und Fox Männer, Frauen und Kinder wurden erschossen, niedergeknüppelt und mit Bayonetten erledigt am 2. August. «Die US-Soldaten skalpierten die meisten Toten. Sie schnitten lange Streifen Fleisch von den Toten ab, um sie als Rasiermesserstreichriemen zu benutzen.» Das Gemetzel wurde von Kanonen- und Gewehrfeuer von der passend genannten «Warrior» unterstützt, die Indianer wegputzten, die um ihr Leben schwammen.

Laut Major Wakefields Bericht haben die US-Truppen in Bad Axe «nicht ihre Pflicht versäumt. Sie beteiligten sich alle an der Todesarbeit und das war es in der Tat. Wir wurden zu jener Zeit schnell diese Dämonen in Menschengestalt los ... der Herrscher des Universums, Er der Rache nimmt am Schuldigen, hatte nicht vor, diese schuldigen Schurken seiner Rache entkommen zu lassen ..»

Der Spitzen «Dämon in menschlicher Gestalt» - der alte Sauk Krieger Black Hawk – überlebte den «Krieg» seines Namens um sechs Jahre. Er wurde in ein US-Reservat in Iowa geschickt, nachdem Präsident Andrew Jackson – Trump Liebling und ein eifriger Indianer-killer – Black Hawk als berühmte Kriegsbeute vor gaffenden Menschenmengen in den östlichen Städten paradierte als einen exotischen «Wilden» und Beweis für das angebliche große Können der US-’Soldaten’ bei der Vernichtung solch barbarischer Unmenschen.

Im United Center von Chicago tragen mehr als 10.000 Weiße mindestens 41 Mal pro Saison Trikots, die mit einem karikaturähnlichen Profilbild des "Chief" Black Hawk geschmückt sind, dessen Volk ausgelöscht und verstreut wurde, so dass die fruchtbaren Felder und Weiden im Norden von Illinois in das Privateigentum von weißen Bauern, Händlern und Industriellen verwandelt werden konnten. Oh, kämen nur die Tage zurück, an denen Amerika großartig war!

Paul Street's neuestes Buch ist ‘They Rule: The 1% vs. Demokcracy’ - ‘Sie herrschen. Die Einprozenter gegen die Demokratie’ (Paradigma, 2014)



7 Kommentare:

  1. @ Unknown
    Wer soll hier über den Tisch gezogen werden ?
    MfG. grillbert aus Hamburg.

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  2. @ Einar
    Gute Nachricht! Seit einigen Tagen funktioniert deine Kommentar-funktion wieder problemlos !!!
    MfG. grillbert aus Hamburg.

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  3. Sie haben diesen Kontinent vergewaltigt und sind jetzt dabei die Welt zu vergewaltigen.
    Ihre kurze Geschichte ist eine Aneinanderreihung fast ununterbrochener Kriege Inteventionen und gebrochener Verträge
    Ihre Raubzüge gerade die auf den Finanziellen Sektor haben Sie auf den ganzen Planeten ausgedehnt!
    Sie sind zur Größten Gefahr für den Weltfrieden geworden
    Das Tragische ist, das sich unter den Verzweifelten und Hoffnungsvollen Einwanderen in diese "Neue Welt" Die Skrupelosesten, Wiederwärtigsten und Hochkriminellsten Elemente an die Spitze dieses Staates gehangelt haben und bis in die Heutige Zeit die "Geschicke" dieses sehr schönen Landes und der Anderer Länder bestimmen wollen!

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  4. Tragisch ja und nein. Aber es gehören ja immer zwei dazu. Der eine, der macht, und der andere, der es sich gefallen lässt.

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    1. "Aber es gehören ja immer zwei dazu. Der eine der macht und der andere der es sich gefallen lässt"
      Das ist richtig. Nur ,Die Die es sich nicht gefallen lassen sind schneller unter der Erde als andere. Die Macht des Bösen duldet keinen Wiederstand.Das haben alle Autoritären Systeme so an sich. Alle Länder dieser Welt haben in Ihrer Geschichte, mehr oder weniger schlimme Untaten zu verantworten. Nur die "Vereinigten Staaten" machen dahingegen eine absolut Böse Ausnahme.
      Sie verbreiten Ihre Bösartigkeit über den ganzen Planeten und besitzen noch die ungeheuerliche
      frechheit ,dies als humanitäre Aktionen zu verkaufen. Darüber hinaus auch noch andere Staaten, die sich weigern diese Schweinerei mit zu machen, als Achse der Bösen zu bezeichnen!
      Ihr Dollarimperium ist aufgebaut auf Gewalt und Krieg. Sie brauchen den Krieg, wie der Fixer den Täglichen "Schuss"
      Tiere kann man am besten über das Futter dressieren.. Den Menschen, noch besser über das Geld!
      Das ist in dieser Welt der Hauptgrund, das es so Wenige giebt, die sich dagegen zur Wehr setzen!

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  5. Vielen Dank, dass mir der Text zugänglich gemacht wurde.

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