Donnerstag, 15. November 2018

USA wird die EU besiegen


Ebenfalls gestern hat Pepe Escobar einen Artikel "Den Überschall-Putin dekodieren an einem Tag der Erinnerung" geschrieben. Er macht sich lustig über Macron, das sich-in-Szene-setzen und sein napoleonisches Gehabe. Trotz aller Manöver Macrons, Putin und Trump auseinander zu halten, haben die sich doch getroffen und ein halb-stündiges lebhaftes Gespräch geführt. Er spricht von dem Kampf zwischen dem Globalisten Macron und Italiens Populisten Salvini, der gegen das globale US-System ist. Er hält fest, was wir schon wissen, dass Putin die Idee einer Armee der Europäer für gut hält, weil es die Multi-Polarität fördere. Pepe meint, es sei bei dem Putin-Trump-Gespräch wohl AVANGARD, das hypersonische Gleitfahrzeug  aufs Tapet gekommen, das im nächsten Jahr einsatzbereit sein soll. Viele US-Einprozenter glauben es nicht, aber Pepe meint, dass Putin Trump überzeugen konnte und die Notwendigkeit von Gesprächen drängt. Dann hat Pepe aber eine abstruse Idee: Er meint, Putin könne es bei fortgesetzten Gesprächen schaffen, Trump davon zu überzeugen, dass Syrien und der Iran zu einem Serbien führen könnte, was die Mächte schlafwandlerisch in den 1. Weltkrieg führte. Das ist bullshit, wie Gerry Docherty & Jim Mcgregor deutlich widerlegt haben.
 
Finian Cunningham
14. November 2018

Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Der Test-Schlag von Donald Trump gegen die Idee von einer europäischen Armee war bezeichnend. Jede Idee der Europäer, dem «Schutz» der Amerikaner zu entgehen, ist Anathema in Washington.

Das kommt daher, dass amerikanische Macht nicht davon handelt, Europa «zu schützen». Das ist nur die eitle glorreiche Propaganda-Mythologie. In Wirklichkeit geht alles darum, dass Washington das lukrative Schutzgedudel aufrechterhalten will, die imperiale Kontrolle über die «sogenannten» Alliierten und das militärische Zielen auf Russland als Hauptziel.

Die Idee von einer europäischen Armee wurde wieder von dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in der vergangenen Woche hochgepuscht. Macron ist besonders eifrig gewesen, dass die europäische Union ihre eigene Armee aufbaut, unabhängig von den USA.

Auf einer Tour zu den Schlachtfeldern des 1.Weltkrieges in Nordfrankreich sagte Macron: «Wir haben uns selbst zu schützen gegenüber China und Russland und auch gegen die USA.» [Wie oft sind Russland und China in Frankreich eingefallen?]

Trump nahm ihn sofort in die Pflicht und sagte, dass seine Bemerkungen «beleidigend» wären. [Die sogenannte Beleidigung hat er doppelt zurückgegeben, indem er ihn daran erinnerte, dass die Franzosen in beiden Weltkriegen gegen die Deutschen verloren haben - da hat er sogar die 3. Niederlage im Krieg 1870-1871 vergessen. D. Ü.] In einem folgenden Treffen in Paris zur Erinnerung an den WWI, scheint der französische Führer unter Druck zurückgerudert zu sein und versuchte, dem US Präsidenten zu versichern, dass eine europäische Armee «komplmentär» zur US-geführten NATO wäre.

Dennoch ist der Vorschlag Europas, seinen eigenen Weg zu gehen, nicht aufgegeben worden. Diese Woche sagte der fransösische Finanzminister Bruno Le Maire zur deutschen Geschäftszeitung ‘Handelsblatt’, dass Europa gegen «die Trump-Verwaltung aufstehen muss» und Angst haben soll, ihre eigene Macht als ein «Imperium» sicherzustellen.

«Jedermann weiß, es gehört Mut dazu, der Trump-Verwaltung in den Weg zu treten,» sagte Le Maire in einem Interview. «Die Völker Europas haben genug von dem Gesabbel in Brüssel gehabt. Sie wollen Handlung sehen.»

Der französische Kabinett-Minister sagte vergangene Woche als Echo zu Macron, dass Europa ein «Friedliches Imperium» [contradictio in adiecto. D.Ü.] sein müsse, um gegen China und die USA standhalten zu können.

Le Maire forderte Deutschland auch auf, die französischen Pläne zur Schaffung einer von Washington unabhängigen Truppe - "politisch, finanziell und militärisch" – zu unterstützen. "Wir haben lange darüber gesprochen. Jetzt ist es Zeit für Entscheidungen."
Das sind sicherlich großspurige Worte der französischen Führung. Aber auch in der politischen Klasse Deutschlands hat sich in den vergangenen Jahren die Idee entwickelt, dass Europa eine selbstbewusstere, eigenständige internationale Rolle von den USA übernimmt. Die verbleibende Scham über die Schrecken Nazi-Deutschlands scheint allmählich zu verblassen, da Berlin nach mehr globalem Einfluss strebt.

Es gibt mehrere Faktoren, warum sich die EU offenbar immer mehr von ihrer früheren transatlantischen Partnerschaft mit den USA entfremdet. Unter der Trump-Administration haben sich die Spannungen wegen seines Geschreis über die NATO-Ausgaben verschärft; seine Schmähungen über scheinbar "unfaire" europäische Handelspraktiken; der Androhung von Sanktionen gegen den Iran, die EU-Milliarden-Investitionen mit Teheran treffen; und die Aufgabe des Pariser Klimaabkommens.

In diesem zänkischen Kontext gewinnt der Gedanke, dass Europa eine eigene militärische Sicherheitsorganisation bildet, noch mehr an Attraktivität. Frankreichs Macron scheint besonders ehrgeizig zu sein, um das globale Ansehen Europas und Frankreichs zu verjüngen. Eine eigene kontinentale Armee ergänzt diesen Anspruch.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Vorschlag begrüßt. Moskau sieht eine solche Entwicklung als Bewegung in Richtung einer multipolareren Welt, um sich von der unipolaren Möchtegern-Dominanz der USA zu lösen.

Auf den ersten Blick könnte man auch meinen, dass Washington auch die unabhängige Stärkung der europäischen Verteidigung unterstützen könnte. Schließlich beklagen sich amerikanische Politiker seit Jahren bitter darüber, dass Europa ein "Trittbrettfahrer" beim US-Militärschutz ist. Trump hat die Klagen zu neuen Höhen geführt und die europäischen Nationen aggressiv angetrieben, um mehr Geld für ihr Militär auszugeben, um die Last gleichmäßiger mit den USA zu "teilen".

Es gibt einen eingebildeten amerikanischen Mythos, dass Washington der «ritterliche Beschützer» von Europa ist, wie es in zahllosen Hollywood Filmen dargestellt wird,wie z. B. auch in spielbergs ‘Saving Private Ryan’.

Seit 1945 wird von den tausenden US-Truppen in Europa in den zahllosen Basen gesagt, sie seien da, um die noble Aufgabe zu erfüllen, die Alliierten zu verteidigen. So lautet der Mythos.

Diese Story wird daann von Trump benutzt, um die Europäer zu peitschen, um mehr Geld für Verteidigung ausgeben, «um die Lasten zu verteilen».

Doch bemerkt ihr auch wie der amerikanische Ton sich plötzlich verändert, wenn die Europäer tatsächlich vorschlagen, eine eigene Verteidigung aufzubauen. Wenn es allein um das mehr gleiche «Teilen» der Kosen ginge, dann müsste Washington logischerweise eine europäische Armee begrüßen.

Aber das ist nicht das eigentliche Thema. Washington würde niemals akzeptieren, dass Europa in miliärischer Hinsicht unabhängig wird,, weil es die miltiräsche Macht durch die NATO ist, mit der die amerikanische herrschend Kladde ihre hegemoniale Kontrolle über Europa ausübt.

Erinnert euch daran, dass die NATO 1949 nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem erklärten Ziel gegründet wurde, "die Russen draußen, die Amerikaner drinnen und die Deutschen unten zu halten". Es ist zu beachten, dass der zivile Posten des Generalsekretärs der NATO zwar von Europäern besetzt werden kann, die militärische Organisation jedoch immer von einem General der amerikanischen Streitkräfte geleitet wird.

Die NATO ist Amerikas "Schutzgelderpressung" in Europa. Sie ist zu einem 29-köpfigen Block herangewachsen, der sich in den vergangenen Jahren bis an die Grenzen Russlands ausgedehnt hat. Diese von den USA geführte militärische Matrix, die sich über Europa ausbreitet, verleiht Washington einen enormen Einfluss auf die europäische Politik und einen vitalen Druck auf Moskau.

Außerdem sind die europäischen NATO-Mitglieder gezwungen, ihre Militärbudgets hauptsächlich für US-Waffen auszugeben, einschließlich Patriot-Raketen und Kampjets. Die europäischen Länder müssen sich aufstellen umd hunderte der neuesten Generation und überaus überteuerten amerikanischen F-35 zu kaufen.

Wenn es Europa irgendwie eine eigene Armee schaffen würde, um die Eitelkeit von Politikern wie dem napoleonischen Macron zu befriedigen, würde Washington die ungeheure strategische Kontrolle über Europa und dessen Beziehungen zu Russland verlieren. Es würde auch Billionen Dollars verlieren, die in den militär-industriellen Komplex des Pentagons fließen, was den amerikanischen Kaptialismus am Leben erhält.

Washington wird trotz all dem Gerede vom «Schutz der Alliierten» und dem «Lasten teilen» das nicht zulassen. Das europäische Phantasie-Gerede von der Aufstellung einer eigenen Armee wird von dem US-Imperialismus als nicht zu duldender Akt der Unverferoenheit angesehen werden.


Finian Cunningham hat ausführlich über internationale Angelegenheiten geschrieben und Artikel in mehreren Sprachen veröffentlicht. Er hat einen Master-Abschluss in Agrarchemie und arbeitete als wissenschaftlicher Redakteur für die Royal Society of Chemistry, Cambridge, England, bevor er eine Karriere im Zeitungsjournalismus begann. Er ist auch Musiker und Songwriter. Fast 20 Jahre lang arbeitete er als Redakteur und Autor in großen Nachrichtenmedien wie The Mirror, Irish Times und Independent.






3 Kommentare:

  1. Das glaube ich aber auch!
    "Dann hat Pepe aber eine abstruse Idee: Er meint, Putin könne es bei fortgesetzten Gesprächen schaffen, Trump davon zu überzeugen, dass Syrien und der Iran zu einem Serbien führen könnte, was die Mächte schlafwandlerisch in den 1. Weltkrieg führte"
    Die zwei spielen ein verdeckte Spiel mit dem Frieden.

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  3. Dem Rest der Welt, insbesondere China, Europa und Russland könnte nichts Schlimmeres geschehen, als dass die JewSA ihre Militärausgaben herunterfahren würde. Die dann leicht infrastrukturmäßig geheilten Staaten könnten dieses Geld in Soziales, Wissenschaft und Forschung stecken. Ein solch gefestigter Staatenbund "America great again" wäre wieder ein starker, ein für Viele zu starker ökonomischer Konkurrent. Momentan ist dieses Monstrum jedoch im Absterben als Imperium. Es wird nicht mehr lange eigene wirtschaftliche und politische Unfähigkeiten mit einer Lawine aus Sanktionen ersetzen können. Und diese Militärausgaben konnten nicht verhindern, dass die JewSA sich auf veraltete, unterlegene Waffensysteme stützen, nichts entwickelten, was das eigene Territorium gegen die Sacharow-Torpedo-Schwärme schützen könnte. Außer Killer-Biowaffen.

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