Montag, 18. Juni 2018

Neue Post aus Russland vom 18. Juni 2018

Stefan Lindgren

Die Neue Post wird bis zum 6. August 2018 Ferien machen.

Aus dem Schwedischen: Einar Schlererth

Willkommen zur FIFA 2018


Der Startschuss zur FIFA fiel im Luzjnikistadion am Donnerstag. Die Spiele finden in 12 Arenen in 11 Städten statt: Moskau, St. Peteresburg, Sotschi, Kazan, Saransk, Kaliningrad, Wolgograd, Rostov am Don, Nitschni Nowgorod, Jekaterinenburg und Samara. Die Nationale-Mannschaften aus 32 Ländern werden an den Spielen teilnehmen.

Gleichzeitig hieß Russland 400 000 ausländische Touristen willkommen. Kremls Sprecher Dmitrij Peskow erklärte am Tag zuvor, dass alle Staatsmänner der Welt willkommen seien zu dem Ereignis, einschließlich Donald Trump. Unter den ausländischen Führern werden erwartet Abchasiens Präsident  Raul Chadschimba, Präsident Ilham Alijew von Aserbaidschan, Präsident Nikol Pasjinjan von Armenien, Alexander Lukaschenko von Weißrussland, Kasachstans Präsident Nur Sultan Nasarbajew, Kirgisistans Präsident Sooronbai Dscheenbekow, Libanons Premierminister Saad  Al Hariri, Moldawiens Präsident Igor Dodon, Panamas Präsident Juan Carlos Varela,  Paraguays Präsident Mario Abdo Benitez, Saudiarabiens Kronprinz Mohammad bin Salman bin Abdulaziz Al Saud, Tadschikistans Emomalij Rahmon, Usbekistans Präsident shavkat Mirziyoyev und Südossetiens Präsident Anatolij Bibilov.


Niederlage gegen Mexico - aus der Balance
Russland hat mindestens 12 Milliarden Dollar für neue Arenen, neu Transport-Möglichkeiten, Hotels und sonstige Infrastruktur ausgegeben. Die meisten Bauwerke sind fertig geworden und trotz gewisser Kontroversen über Korruption, konnten die Kosten unter Kontrolle gehalten werden. *

Der Kreml betont, dass die Investitionen sich langfristig lohnen werden [das traf ja auch auf Sotschi zu. D. Ü.]. Drohungen von Fußball-Huligans, Angriffe von Terroristen oder Störungen von politischen Aktivisten sind in großem Maße neutralisiert worden durch die Einführung besonderer Sicherheitssysteme in den meisten Städten, berichtet Fred Weir vom Christian Science Monitor.

Csm 13/6; tass 14/6



Trump: die Krim ist russisch


Donald Trump hat korrekt die Krim als russisches Territorium bezeichnet und hat die Ukraine den korruptesten Staat der Welt genannt.

Die Aussagen waren inoffiziell, aber haben bereits Hysterie in der Ukraine ausgelöst. Für Putin geben diese Worte einen guten Start für kommende Gespräche mit Trump, berichtet die Tageszeitung Vzgljad.

Diese Aussagen wurden kürzlich bei einem Mittagessen des G7 Treffens in Kanada gemacht und wurden von BuzzFeed wiedergegeben. Bereits 2016 gab Trump im übrigen seine Ansicht bekannt, dass die Krimbewohner es besser haben in Russland als in der Urkaine.

Vzgljad 15/6



Das russische Selbstbild


Das staatliche Meinungsforschungsinstitut VtsIOM  hat das Resultat einer Studie veröffentlicht, wie die Russen sich selbst sehen, ihre positiven und negativen Eigenschaften.
Gastfreiheit steht ganz oben auf der Liste der positiven Eigenschaften, die Russen sich selbst zuschreiben (45%). 41 % setzen Fleiß und das Vermögen, hart zu arbeiten als die bedeutendsten positiven Züge und 33 % nannten die Aufrichtigkeit. Großzügigkeit und Geselligkeit liegen auch recht hoch.

Von negativen Eigenschaften wurden von 16 % der Suff genannt, gefolgt von Faulheit durch 13 % und Mangel an Disziplin von 6 Prozent.

Julia Baskakowa von der Vtsiom sagte in einem Kommentar, dass sich das Resultat von früheren Untersuchungen unterscheidet. Personen zwischen 18 und 24 sind doppelt so geneigt, den Russen negative Eigenschaften zuzuschreiben als Pensionäre.

Eine separate Untersuchung im Zusammenhang mit dem Nationaltag am 12. Juni zeigte, dass 92 Prozent der Russen sich als Patrionten ansehen, die höchste Zahl in 18 Jahren. 59 % sagten, dass ein wahrer Patriot jemand ist, der sein Land liebt; 39 % meinte, dass es jemand ist, der danach strebt, die Sachen in seinem Land zu verändern; 29 % meinten, dass Patrioten bereit sind, ihr Land vor Angriffen zu schützen und 19 % sagten, dass Patrioten nicht Angst haben, die Wahrheit über ihr Land zu sagen, auch wenn es bitter ist. Nur 3 Prozent sagte, dass Patrioten die Nachteile des Landes ignorieren und nicht davon reden sollten.


rt.com 14/6


Die USA ist führend bei Kriegsspielen gegen Russland

Im Anschluss an die FIFA-Eröffnung führte die USA vom 3. bis zum 15. Juni nahe der russischen Grenze ein Kriegsspiel mit 18 000 Soldaten aus 19 Ländern durch, darunter England. Die Übung, die Saber Strike genannt wurde, fand in Estland, Lettland, Litauen und Polen statt. Es war eine Antwort auf eine hypothetische Attacke und damit sollte die Zusammenarbeit mit den 19 Ländern getestet werden (u. a. Finnland und Dänemark).In diesem Jahr hat die NATO bereits 100 Übungen organisiert, 20 Prozent mehr als in der selben Periode im vorigen Jahr, berichtet jinge.se.independant 14/6; http:// jinge.se/allmant/stora-nato-ovningar-forsok-att-skramma-ryssland-i-aldrig-skadad-omfattning.htm



Pensionsalter wird ab 2019 erhöht




Die neue russische Regierung hat einen Vorschlag gebilligt, das Pensionsalter ab 2019 zu erhöhen. Es soll stufenweise über 8 Jahre für Frauen (von 55 auf 63) bis 2034 erhöht werden und für Männer (von 60 auf 65) bis zumJahr 2028. Dies ist laut Regierung eine unvermeidliche Maßnahme wegen der steigenden Zahl an Pensionären.

Personen mit besonders vielen Arbeitsjahren (45 Jahre bei Männern und 40 Jahre bei Frauen) sollen zwei Jahre früher in Pension gehen können. Personen mit gefährlichen Berufen und Frauen mit mehr als fünf Kindern oder Invaliden sollen Pension mit den jetzt geltenden Altersgrenzen erhalten.
Diese wurde in den 30-er Jahren eingeführt, als die durchschnittliche Lebensdauer 30 Jahre weniger betrug.


rt.com 14/6



Gespräche über eine Gaspipeline nach Korea


Gazprom hat Gespräche mit Seoul über den Bau eine Gasleitung, die Russland mit sowohl Nord- als auch Süd-Korea verbinden soll, wieder aufgenommen.

«Die politische Situation hat sich verändert und die Sü-Koreaner haben Gazprom kontaktiert zur Wiederaufnahme des Projektes. Eine Reihe Gespräche hat es gegeben und diese Verhandlungen gehen weiter,» sagt Vitaly Markelow, ein leitender Angestellter der staatlichen Gazprom.

Das Projekt, die koreanische Halbinsel mit einer Gasleitung zu versorgen, ist seit langem diskutiert worden. Offizielle Gespräche begannen 2011, wurden aber eingefroren, als die Beziehungen zwischen Seoul und Pjöngjang sich verschlechterten. Im März kam die Anfrage von Seoul, das Projekt fortzusetzen. Der südkoreanische Außenminister Kang Kyung-wha sagte, wenn der Norden bereit sei, an den Gesprächen teilzunehmen, «könnte das als Katalysator beitragen, die Spannungen in der Region zu erleichtern.»

Südkorea ist gegenwärtig gezwungen, das teurere flüssige Naturgas (LNG) zu kaufen. Falls die Rohrleitung gebaut wird, würde das die Kosten für beide Länder halbieren.

Früher war Seoul beunruhigt, dass Pjöngjang die Gasleitung anwenden könnte, um den Süden zu erpressen. Südkorea ist interessiert, 10 Mrd. Kubikmeter Gas jährlich von Russland’s Jamal-Halbinsel zu kaufen. Die Pipeline wird 1100 km lang sein, wovon 700 km nordkoreanisches Territorium durchqueren. Die Kosten für das Projekt wurden w011 auf 2.5 Mrd. Dollar berechnet.



Moms wurde von 18 auf 20 Prozent erhöht


Außer der Pensionsreform avisierte die neue russische Regierung eine wichtige Steuerveränderung. Die Mehrwertsteuer soll von 18 auf 20 Prozent erhöht werden, mit Ausnahmen für Kinderprodukte und Medizin. Von der höheren Mehrwertsteuer erwartet man sich neue Steuer-Einnahmen von 30 Mrd. € in den kommenden sechs Jahren.

Im Mai sagte der Finanzminister Anton Siluanow, dass Russland die Steuern nicht in den nächsten sechs Jahren erhöhen würde, sondern versprach eine «Steuerkorrektur». Medwedew avisierte auch die «letzte Etappe» von Russlands Steuerreformen in der Öl- und Gasindustrie, die beinhaltet, dass die Einnahmen des Staates mit 24 Mrd. € in den folgenden 6 Jahren steigen sollen.
Die neuen Einnahmen sollen in das Programm zur Verlängerung des Lebensalters und der Verringerung der Armut gesteckt werden, was Putin bei seiner Amtseinführung versprochen hatte, was insgesamt auf 120 Mrd. € kosten wird.


Meduza. io 14/6



Ein folgsames Mitglied Europas



Russland hat beinahe alle Schadenersatz-Ansprüche beglichen, zu denen es vom Europäischen Gericht für menschliche Rechte in den vergangenen 20 Jahren verurteilt worden ist, bezahlt. Die gesamte Summe beläuft sich auf 235 Millionen Dollar, gab der Justizminister Michael Galperin bekannt und meinte, dass Russland im großen und ganzen ein gehorsames Mitglied der europäischen Familie sei.

Galperin wies die falsche Nachricht zurück in den west-europäischen Medien, dass Russland dem Europäischen Gericht in Strassbourg 2 Mrd. € schulde. Da berechne man fälschlicherweise 2 Mrd. € eine Kompensation für den früheren Besitzer der Erdölgesellschaft Yukos mit ein, zu der Russland verurteilt wurde. Aber das Urteil hat nichts mit den Menschenrechten zu tun, meint Galperin. Russlands Verfassungsgericht hat einen Beschluss gefasst, dass dieses Urteil gegen die Verfassung des Landes verstoße und deshalb nicht befolgt werde. Der russische Gerichtshof meinte, dass die Aktienbesitzer von Yukos Recht auf eine gewisse Komensation hätten, die am besten von den Yukos-Einnahmen im Ausland bezahlt werden.



rt.com 13/6



Nordstream 2 hängt von Dänemark ab





Dänemark ist das letzte Land, das Russlands Nordstream 2 billigen mus, eine Gasleitung auf dem Grunde der Ostsee nach Deutschland.

Die schwedische Regierung hat die Bauerlaubnis gebilligt, die russisches Gas von der Jamal-Halbinsel unter der Ostsee nach Deutschland leiten soll. Die Gasleitung erstreckt sich durch die schwedische ökonomische Zone in der Ostsee und der Minister für Ernährung und Innovation Mikael Damberg berichtete der Presse am 7. Juni, dass Schweden «keinen Grund sähe», die Erlaubnis zu verweigern.

Damberg sagte gleichzeitig, dass die schwedische «Regierung eine negative Einstellung zu dem Projekt habe, weil es ein Risiko gäbe, dass es gegen die Ziele der EU-Energiepolitik verstoße.

Das ist ein Zugeständnis an die USA. Polen und die Ukraine, die fortfahren, aktiv gegen die Rohrleitung in der EU angehen. Polen hat ein Anti-Trust-Verfahren gegen Gazprom eingeleitet und kürzlich haben die Behörden im Kanton Zug in der Schweiz Vorbereitungen getroffen, Gazproms Eigentum zu beschlagnahmen als Teil der Durchführung des Urteils in Stockholm, das der ukrainischen Naftogaz 2.6 Mrd Dollar als Schadenersatz zugesprochen habe. Europäische Großunternehmen wie Shell, Engie, OMV und Wintershall, die bereits große Summen zur Finanzierung des Baus beigetragen haben, betrachten die Versuche, Gazproms Eigentum zu beschlagnahmen, nicht mit Nachsicht an.

Gazprom hat gegen die Vorbereitungen zur Beschlagnahme von Öl in der Schweiz und Holland Beschwerde eingelegt. Der Bau von Nordstream 2 soll 2019 oder Anfang 2020 zu Ende geführt werden und soll jährlich 50 Mrd. Kubikmeter Gas liefern, ca. ein die Hälfte von Russlands Gasexport in den Westen.

Aber laut dem Beschluss in Stockholms Schiedsgericht können die Lieferungen durch die Ukraine auf bloße 5 Mrd Kubikmeter pro Jahr runtergeschraubt werden, was bedeutet, dass die Ukraine ungefähr 3 Mrd. $ an Transit-Einkommen verliert.

In Hinsicht  auf die finanzielle Lage in der Ukraine wäre es eine starker Grund für Kiew zu versuchen, einen Kompromiss mit Russland zu finden anstatt einen Konflikt zwischen den Ländern anzuheizen.

Intellinews.com 13/6

Quelle - källa - source

4 Kommentare:

  1. Da hat Trump mal einen Geistesblitz gehabt !

    MfG grillbert aus Hamburg.

    AntwortenLöschen
  2. Mweine Aussage "Da hat Trump mal einen Geistesblitz gehabt"! Bezog sich auf seine Aussage "Die Krim ist russisch".

    AntwortenLöschen
  3. Natürlich, Grillbert. Hat irgendjemand das anders aufgefasst?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das war ich selbst. Ich hatte noch einmal den langen Artikel gelesen und dabei war mir nicht sofort klar worauf sich mein Kommentar bezog. Wenn ich selbst nicht sofort erkenne worauf sich der Kommentar bezog, wie soll sich ein Fremder damit zhurecht finden
      Der alte Rowohlt fragte seinen Freund Tucholsky, was er mit einer Redewendung gemeint habe. Tucholsky begann zu erklären, was er gemeint habe, worauf Rowohlt sagte :"Dann schreib es auch so".
      Seit ich das gelesen habe (vor ca. 45 Jahren), betrachte ich mein Geschreibsel sehr selbstkritisch
      MfG. grillbert aus Hamburg.

      Löschen