Donnerstag, 20. Juli 2017

Opposition in Venezuela erlitt deutliche Schlappe

Einar Schlereth

19. Juli 2017


Probelauf des Chavismo I
Die rechte Opposition MUD (Tisch der Demokratischen Einheit – viel besser passt die englische Bedeutung: Kot oder Schlamm) hat am Sonntag, den 16. Juli einen Probelauf gegen das für den 30. Juli vorgesehene Referendum durchgeführt. Das sollte die „Stunde NULL“ respektive der Startschuss für den Sturz Maduros und seiner Regierung werden. Es sollte ein Ereignis werden wie der Fall der Berliner Mauer oder der Sturz Saddam Husseins. Das ganze Volk würde geschlossen kommen und MUD erwartete bis zu 11 oder gar 14  Millionen Stimmen.

So ganz sicher schienen sie sich ihrer Sache nicht sicher zu sein, denn in den USA warb der Abgeordnete der rechts-populistischen Partei Juan Requesens für eine „ausländische Intervention“ (ein sehr lesenswerter Artikel auf deutsch von Philipp Zimmermann und Harald Neuber auf Amerika21). An welche Macht er sich da wandte, dürfte wohl allen klar sein. Und Trump musste natürlich gleich noch eine Drohung hinterherschieben.

Aber während die Opposition ihr Spektakel einer Probewahl aufführte – wo man abstimmte mit Ausweis oder auch ohne, mit einem Lottozettel  oder auch mehrmals, indem man einfach eine Runde um den Block drehte, marschierten auf den Straßen die Millionen, um einen Probelauf für das Referendum am 30. Juli durchzuführen und gegen Sabotage, Terror und Gewalttätigkeit der Oppostion zu demonstrierten. Es waren die Millionen, die der Opposition am Ende trotz Betrug und Pfusch fehlten.

Der Probelauf des Chavismo II

Angeblich hatten sie 7.1 Millionen insgesamt gesammelt, immer noch viel weniger, als Maduro bei der vergangenen Wahl erreicht hatte. Da sammelten sie ganz schnell ihren Kram zusammen und verbrannten alles, um angeblich „Repressionen“ vorzubeugen. Da fragt man sich, von was für Repressionen die sprechen. Die einzigen Repressionen, Schikanen und Terrorisierungen kommen von rechts.

Jedenfalls erlebte die Opposition einen gewaltigen Rückschlag. Alle Wünsche, Träume und Vorhersagen der Opposition und der ausländischen Mainstreammedien erfüllten sich nicht. Sie lagen weit ab vom Schuss. Die Opposition war erst einmal sprachlos. Dann begannen sie von einem Streik am heutigen Donnerstag zu faseln. Und die ausländischen Medien? Die schwiegen, weil die gerade Wichtigeres zu tun hatten.

Ricardo Vaz komentierte am Ende seines Artikels:
„Es ist jedenfalls klar, dass die Opposition nicht dort ist, wo sie hoffte zu sein. … Der Opposition ist auch nicht gelungen, eine Bresche in den Chavismo zu schlagen. Trotz ihrer ständigen Aufrufe an die Armee, doch endlich einen Staatsstreich zu machen, rührt sich dort niemand. Damit ist auch klar, dass die bevorstehende Verfassunggebende Versammlung ihren geplanten Verlauf nehmen wird und eine goldene Gelegenheit sein wird, den Coup-Planern und ihren imperialen Helfershelfern einen ernsthaften Schlag zu versetzen.“

1 Kommentar:

  1. In Venezuela gibt es sicher keine Opposition die es besser macht als Maduro. Diese Leute wollen nur an die Fleischtöpfe. Auch in einem armen Land kann man noch zig Millionen beiseite schaffen. Eine wirkliche Verbesserung der Situation kann nur mit gewaltigen Reformen geschafft werden. Wenn sich der Ami einmischt, geht das Land erst richtig den Bach runter.

    MfG. grillbert aus Hamburg.

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