Ich lese gerade das Buch ‚The Trial of Saddam Hussein‘ (Der Prozess gegen Saddam Hussein) von dem Iraker Abdul-Haq al-Ani.* Er bezeichnet sich selbst als Gegner von Saddam Hussein, ist aber Baathist, der meint, dass deren Prinzipien verraten wurden. Er schildert relativ ausführlich die Entstehungsgeschichte der Baath-Partei, worin ich einige mir unbekannte Details entdeckte. So wurde etwa die Kommunistische Partei nicht von Hussein zerschlagen, wobei es viele Tote gab, sondern lange vorher von Arif. Und es war Hussein, der endlich die 93 % des irakischen Bodens nationalisierte, der von den Engländern zur Ausbeutung für den Westen zur Verfügung stand. Und al-Ani stellt auch richtig, dass Saddam nicht von der CIA an die Macht gebracht wurde, wie wieder und wieder in den Medien behauptet wird. Er und al-Bakr haben einen CIA-Coup, der mit irakischen Marionetten geplant und durchgeführt wurde, ausgenutzt und haben danach alle Verräter rausgefeutelt.
Nun ja, al-Ani bemüht sich jedenfalls, Saddam Hussein gerecht zu werden und auch allen seinen Errungenschaften.
Bis ich dann zum Kapitel ‚Der Irankrieg von 1980-88‘ kam. Da übernimmt er doch wirklich die Version der Lügenmedien, dass Saddam den Krieg begonnen hat. Wieder eine der faustdicken Lügen, die ich aber nicht richtig verstehe, denn die Iraner sind den Amis ja noch mehr verhasst, als es die Iraker jemals waren. Wie dem auch sei, so begann ich ein wenig im Netz zu forschen und siehe da, dort ist gründlich gesäubert worden. Ich habe natürlich nur Stichproben gemacht, denn die vielen 1000 Seiten kann ich nicht durchackern. Saddam kommt nirgends zu Wort. Nur Lügenartikel über ihn, ohne Ende. Ich fand dann aber auf der UN-Seite das Dossier Irak, Iran/Irak, Iran nach Jahrgängen, und dort müssen ja die zahllosen Beschwerden Saddams über die Übergriffe und Aggressionen der Iraner noch zu finden sein. Mir ist es allerdings nicht gelungen, sie zu öffnen.
Zu meiner Enttäuschung musste ich auch feststellen, dass in der deutschen Ausgabe des Buches von Jeff Archer „The Mother of all Battles“, die auf mein Betreiben im Ahriman-Verlag erschienen ist in der Übersetzung von Beate Mittmann und Peter Priskill, das Kapitel „Wie der Iran-Irak Krieg begann“ gestrichen worden ist. Aus mir schleierhaften Gründen. Daher habe ich mich entschlossen, dieses Kapitel aus dem Original zu übersetzen. Es wurde 1985 in Washington von der Botschaft der Republik Irak veröffentlicht. Die wichtige westliche Quelle Jude Wanniski wird allerdings von Mittmann/Priskill genannt.
WIE DER IRAN-IRAK KRIEG ENTSTAND
15. Juli 2017
Aus dem Englischen: Einar Schlereth
Eine der ersten Fragen, die Irakern gestellt werden, lautet: „Warum habt ihr den Krieg begonnen?“ Streitereien zwischen dem Irak und Iran sind in der Vergangenheit durch friedliche Gespräche, nicht durch Krieg beigelegt worden; erst kürzlich 1975 , als Algerien half, ein Abkommen über die internationalen Grenzen, den Zugang zum Shatt al-Arab Wasserweg und die Nichteinmischung in die innneren Angelegenheiten auszuhandeln.
Die Reibungen zwischen Iran und Irak begannen eigentlich nicht am 4. September 1980. Dieses Datum markiert nur den Beginn der bewaffneten Auseinandersetzungen. Die gegenwärtige Verschlechterung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern geht direkt auf den Machtantritt von Khomeine zurück. Khomeini hat dem alten Streit über die Grenzen, Territorien und Nicht-Einmischung einen ganz neuen Dreh gegeben unter Benutzung empfindlicher Bereiche, um Zwist zu säen.
Fundamental im jetzigen Konflikt sind die grundlegenden ideologischen Unterschiede zwischen Iran und Irak. Unter Khomeini folgte der IRAN einer Linie des religiösen Fanatismus, der keine politischen oder geographischen Grenzen anerkennt für die Ausdehnung seiner Kontrolle und Einflusses. Irak auf der anderen Seite hängt einer Politik des Nationalismus an, die einen Vorrang religiöser Elemente in der Verwaltung des Staates verwirft und für Glaubensfreiheit und Praxis eintritt sowie für die Einheit der Völker. Diese diametral entgegengesetzten Auffassungen sind der Kern des Iran-Irak-Konfliktes.
Fast unmittelbar nach dem Machtantritt Khomeinis begann er auf den Sturz der Regierung Iraks hinzuarbeiten als erstem Schritt für seine Expansionspolitik. Eine langsame, aber bewusste Serie von Provokationen folgte, beginnend mit der Ablehnung Teherans des Algier-Abkommens von 1975. Khomeini befreite sich von den Bindungen des Vertrags unter dem Vorwand, dass er von dem Shah getroffen wurde, gesponsert von der USA. Das Algier-Abkommen und die Zusatz-Protokolle lieferten eine definitive Beilegung der Grenzzwiste und eine bindende Nichteinmischung, was von Khomeini abgelehnt wurde. Dadurch wurde die Arbeit der Kommission beendet.
Während die irakische Regierung ihre Gesten des guten Willens verstärkte und die Entwicklung guter Nachbarschaft wünschte, verurteilten Khomeinis Vertreter die irakische Regierung und forderten die Treuepflicht der irakischen Moslems, wodurch im Irak und Iran Zwietracht zwischen den Moslems gesät wurde. Da Irans Rhetorik gegen Iraks Führung weiterging, schlugen irakische Beamte vor, sich mit iranischen Führern zu treffen und über die bilateralen Beziehungen zu reden. In seiner Adresse vom 17. Juli 1980 betonte Präsident Saddam Hussein die irakische Hilfe für das iranische Volk und drückte den Wunsch aus, das beide Länder wechselseitig kooperieren. Die irakische Regierung lud den Premierminister der provisorischen Regierung Irans zu Gesprächen ein. Zwei Wochen später wurde die Einladung erneuert durch den Vize-Vorsitzenden des Irakischen Revolutionären Kommandorates Izzat Ibrahim.
Auf dem Gipfel der Blockfreien im Herbst 1979 traf Präsident Hussein bei zwei Gelegenheiten den iranischen Außenminister und bekräftigte erneut Iraks Bemühungen, zwischen beiden Ländern eine gute Kooperation herzustellen. In der UNO wiederholte der irakische Außenminister abermals die Einladung zu Gesprächen. Der irakische Botschafter in Teheran besuchte den Präsidenten Irans und gratulierte ihm, weil er die Beziehungen beider Länder in die richtige Richtung bringen wolle, d. h. Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten beider Länder.
Trotz Iraks freundlichen Bemühungen hielt die iranische Regierung an ihrer feindlichen Haltung fest. Im ganzen März 1980 forderten iranische Beamte weiter und wiederholt vom irakischen Volk „Hütet euch vor der Baath-Partei und der irakischen Führung“. Khomeini gab eine Erklärung heraus Ende März, in der er die Jugend und das Militär in Irak aufforderte, gegen die Regierung aufzubegehren und Helden in der Schlacht zu werden, Irak von der Baath und dem Arabischen Nationalismus zu befreien.
In einer Adresse seines Sohnes vom 21. März 1980 machte Khomeini Irans Haltung klar: „Wir sollten alle Anstrengungen machen, um unsere Revolution in andere Teile der Welt zu exportieren. Lasst uns die Idee aufgeben, unsere Revolution innerhalb unserer Grenzen zu halten.“
Und Iran überließ seine Botschaft nicht dem Zufall. „Irak ist Persien,“ erklärte Khomeini am 7. April 1980, mehr als fünf Monate, bevor der Krieg begann. „Aden und Baghdad gehören uns,“ sagte Irans Außenminister Qotob Zada am 8. April. Zada ging noch einen Schritt weiter am folgenden Tag, als er erklärte, dass seine Regierung „beschlossen habe, die irakische Regierung zu stürzen“.
Khomeini wiederholte und erweiterte dieses Thema von Woche zu Woche im April. Er machte eine leidenschaftliche Radio-Ansprache, in der er Saddam Hussein angriff und die irakische Armee aufforderte zu rebellieren und die Regierung zu stürzen. Er beschuldigte die irakische Armee, den Islam zu bekämpfen. Und er forderte erneut zu einem Marsch auf Baghdad auf. In einem direkten Appell erklärte Khomeini: „Das irakische Volk sollte sich selbst befreien aus den Klauen ihres Feindes. Es sollte die nicht-islamische Partei im Irak stürzen.“
Die Uneinsichtigkeit der iranischen Position wurde bei mehreren Gelegenheiten demonstriert. Zu Beginn im Mai 1980 behauptete der iranische Präsident, es wäre keine Einmischung in Iraks innere Angelegenheiten, wenn man nach Baghdad ginge und das irakische Volk befreie, weil „wir die Islamische Nation als eine Einheit sehen und der Imam (Khomeini) der Führer von uns und Irak ist und von allen islamischen Völkern. Der Imam fühlt, dass er für den Irak genau so verantwortlich ist wie für den Iran.“
Außenminister Zada sprach auf einer Pressekonferenz in Abu Dhabi , wo er an seiner Haltung zu Irak festhielt und sagte: „Wir akzeptieren keine Vermittlung oder Dialog mit dem kriminellen Irak Regime. Es muss verschwinden und das Volk von Irak will seine Regierung stürzen.“ In einer Radio -Ansprache ein paar Tage später sagte Zada, „weil das Baath-Regime Unterdrückung gegen sein moslemisches Volk im Irak ausübt, kommen wir nicht mit ihm zurecht.“
In der Tat, seit der Machtübernahme hat das iranische Regime mit einer Serie von Provokationen gegen Irak begonnen. Ende 1979 z. B. hat das iranische Regime eine Reihe von Angriffen gegen diplomatische, konsularische, kulturelle und Handelsmissionen im Iran unternommen. Das Personal der irakischen Botschaft in Teheran, seine Konsulate in Muhamara (Khoramshar) und Kermanshah, die irakischen Schulen und das Büro der irakischen Luftfahrtgesellschaft in Teheran hatten alle unter verbalen und physischen Aggressionsakten zu leiden.
Viele Demonstrationen, stillschweigend oder sonstwie gebilligt von den iranischen Behörden fanden vor der irakischen Botschaft statt, wobei Fotos von Präsident Hussein verbrannt und Slogans wie „Tod den irakischen Führern und der Baath Partei“ gerufen wurden. Diese Szenen sind den Amerikanern ja vertraut, weil ihre eigene Botschaft von dieser rabiaten Menge übernommen wurde.
Am 7. Oktober 1979 verlangten die iranischen Behörden vom Irak, seine Konsulate in Muhamara und Kermanshah innerhalb von drei Monaten zu schließen. Weniger als eine Woche später wurde das Konsulat in Kermanshah vom Mob übel zugerichtet. Türen und Fenster wurden eingeschlagen, Beamte wurden angegriffen und Aufzeichnungen beschädigt. Ähnliche Angriffe gab es bei drei andren Gelegenheiten. Am 1.November wurden die irakische Flagge und Fotos von Präsident Hussein zerstört und ein Diplomatenkoffer wurde gewaltsam entwendet. Am 11. Januar beschlossen die iranischen Behörden, die Konsulatsangestellten zu deportieren, obwohl die Frist noch nicht abgelaufen war. Viele Angestellte wurden misshandelt und brutal geschlagen.
[Ähnliche Vorfälle gab es in irakischen Schulen, wo Schüler und Lehrer verprügelt wurden. D.Ü.]
Trotz Protesten bei iranischen Behörden, gingen die Feindseligkeiten und Aggressionen unaufhörlich weiter, selbst auf irakischem Territorium. Entlang der Grenze gab es Überfälle auf Dörfer, Grenzposten, Luftangriffe, Entführungen, Sabotage und Verletzungen unserer Gewässer sowie Angriffe auf Schiffe.
Terrorangriffe tief im Irak führten zu Toten und Verletzten, auch Frauen und Kindern. Im April 1980 wurden Handgranaten auf den Campus von al Mustansiriyah geworfen und es gab Mordanschläge auf den stellvertretenden Premier Tariq Aziz und den irakischen Minister für Kultur und Information Latif Jassim.
Von Februar 1979, als Khomeini die Macht übernahm, bis zum Ausbruch des bewaffneten Konfliktes im September 1980, gab es 941 Verletzungen irakischen Territoriums. Irak überreichte dem UN-Generalsekretär eine Note sowie der Organisation der Islamischen Konferenz, dem Vorsitzenden der Blockfreien und der Organisation der Amerikanischen Staaten. Irak erhob bei 145 Gelegenheiten Proteste gegen die Provokationen.
Darüberhinaus hat die irakische Botschaft in Teheran regelmäßig mit dem iranischen Außenminister gesprochen und der iranische Botschafter in Baghdad wurde regelmäßig einbestellt zu Treffen mit hohen irakischen Beamten. Die Beziehungen verschlechterten sich dadurch fortlaufend. Khomeinis Abbruch des Verkehrs und am Ende die Schließung des Schatt al-Arab im September 1980 war eine sehr ernste Einschüchterung, denn diese Wasserstraße war von strategischer Bedeutung für den Irak. Ohne sie ist der Irak praktisch vom Meer abgeschnitten. Der Schatt al-Arab hatte seit 1960 zunehmend an Bedeutung gewonnen, als die Öleinnahmen eine wertvolle Quelle für das irakische Budget wurden. Sie ist außerdem wichtig für den Handel und somit für die Entwicklung des Landes.
Am 4. September 1980 eskalierte Irans Verhalten zu einem nie dagewesenem Niveau der Gewalt. Vier Grenzstädte wurden ununterbrochen von schwerer iranischer Artillerie beschossen. Durch ihre Nähe zur Grenze sind sie natürlich besonders verwundbar. Auch im Gebiet von Zain-al-Qaws wurden dicht bewohnte Ortschaften und Dörfer beschossen. Die Zahl der Toten und der Zerstörungen war verheerend.
Wiederholte irakische Aufforderungen, dass der Iran sofort seine Militäreinheiten, vor allem aus Zain-al-Qaws und Saif Saad (die eindeutig in allen internationalen Abkommen als irakisch definiert sind), zurückziehen solle, wurden nicht beantwortet. Khomeini wich nicht von seiner Haltung ab, sondern bekräftigte sie erneut.
„Wie könnten wir uns mit Saddam Hussein versöhnen?“ fragte er im Herbst 1980. „Es gibt keine Versöhnung mit den irakischen Baathisten, weil unser Ziel der Islam ist und ihre Ziele laufen dem Islam entgegen.“ Wie die Vereinigten Staaten ist der Irak ein säkularer Staat mit voller Freiheit der Religion und ihrer Ausübung und für alle Bürger ist das gesetzlich garantiert. Mit deutlicher Trennung von ‚Kirche und Staat‘.
Die Ereignisse, die stattfanden vor dem bewaffneten Konflikt wurden schon zuvor diskutiert und zeigen deutlich, dass der Iran das Algier Abkommen von 1975 gebrochen hat, indem es weiterhin Gebiete besetzt hielt, die laut Abkommen an Irak hätten zurückgehen müssen, und dann hat er den Schiffsverkehr unterbrochen und hat aggressiv in die inneren Angelegenheiten des Irak eingegriffen.
Das Abkommen von 1975 legt eindeutig im Artikel 4 fest, dass wenn einer der beiden Parteien irgendeinen Artikel verletzt, das gesamte Abkommen null und nichtig ist.
Der Iran verletzte das Abkommen nicht nur durch die feindlichen Erklärungen seiner hohen Beamten, die es als „imperiales Abkommen“ verurteilten, sondern auch durch seine Einmischung in innere irakische Angelegenheiten. Nachdem das Algier Abkommen praktisch und absichtlich vom Iran beendet wurde, und den steigenden irakischen Verlustzahlen als Ergebnis der iranischen Aggression, blieb dem Irak nichts anderes übrig, als seine territoriale Integrität zu schützen sowie die Einheit seines Volkes und die Stabilität seiner Regierung sicherzustellen.
In einer Rede an das irakische Volk am 28. September 1980 erläuterte Präsident Saddam Hussein den Konflikt mit dem Iran: „Wir betonten vor der ganzen Welt, dass der Irak keine Wünsche nach iranischem Territorium hat und dass es nicht unsere Absicht ist, einen Krieg zu beginnen außer der Verteidigung unserer Rechte und unserer Souveränität … Wir möchten auch dem iranischen Volk versichern, dass wir nicht seine Rechte beschneiden oder ihr Territorium besetzen wollen oder das Volk und seine Armee erniedrigen wollen. Wir hoffen, dass das iranische Regime aus dieser Lektion gelernt hat und ehrenwert kooperieren wird mit den Ländern der Region mit ehrenwerter Unabhängigkeit. Dann werden für den Iran seine legitimen Interessen garantiert sein, seine Sicherheit und Stabilität wird konsolidiert und es wird sich fernhalten von der Politik der Aggression und der Abenteuer, die nur Verluste und Katastrophen für das Land brachten.“
*The Trial of Saddam Hussein von Abdul-Haq al-Ani, 420 S., 2008 bei Clarity Press, Atlanta erschienen.
Ich hatte dort 1985 mein letztes Schiff als Ingenieur, einen Supertanker (SS Nova), der für das Kriegsgebiet bei Lloyds in London versichert war. Wir holten im Iran jeweils 500 000 Tonns Erdöl, vom Iran bis kurz vor Dubai und pumpten unsere Ladung dort auf "Normalversicherte" kleinere Tanker 150 000 Tons - 250 000 Tons. Jede dieser Reisen war ein Himmelfahrtskommando. Es bestand jeweils die Gefahr von Irakischen Kampfflugzeugen mittels Chinesischer Raketen (gingen auf Elektronik) also in die Brücke, oder mittels Französischer Infrarot-Raketen (Maschinenraum) abgeschossen zu werden.
AntwortenLöschenIn einer Bucht vor Dubai lagen Berge von Supertanker (ausgebrannt) mit Löchern in Bereich des Maschinenraums, so groß, dass man mit einem LKW hätte hinein fahre können.
Seltsamerweise wurden die Tanker nur in Ballastreisen im Iranischen Hoheitsgewässer abgeschossen, nie mit Ladung.
Selbst im Krieg waren die Kriegsparteien sich einig, dass der persische-Golf und sein Fischreichtum geschützt bleiben muss. Alle Anrainerstaaten sind sich einig, dass zB. Industriefischerei unterbleiben muss. So ist der pers.-Golf wohl eines der fischreichsten Gewässer.
Auch an diesem Krieg (Iran-Irak) haben viele gut verdient, nur die Bevölkerungen nicht. Der iranische Besitzer unseres Supertankers hätte gut daran verdient, wenn das Schiff abgeschossen worden wäre. Da die Tanker ca. drei Monate unbehelligt fahren durften, habe ich das Schiff früh genug verlassen (diese Information hatte ich aus Dubai). Was aus dem Schiff geworden ist konnte ich nicht erfahren.
MfG grillbert aus Hamburg.
Mensch, da hast du ja Schwein gehabt. Aber gegen Ende hatten sie nicht mehr so viel Raketen. Der al-Ani, dessen Buch ich gerade lese, schreibt jedenfalls ganz richtig: "Der Iran-Irak-Krieg wurde von den USA und Israel angeheizt, die fanden, je länger er ginge umso besser wäre es für die imperialistische Agenda im Nahen Osten, um zu manipulieren, zu herrschen und auszubeuten." Auf Wikipedia (Stichwort: Iran-Irak-Krieg) findet man eine ganze Menge, was sie noch nicht löschen konnten. Dort sind auch die genauen Waffenlieferungen an beide Länder angegeben. Sowohl USA und Israel lieferten an Iran und NICHT an Irak (ein paar Helikopter von den USA war alles).
AntwortenLöschenWollte noch sagen, dass die Rücksicht auf den Golf trotz Krieg einmalig sein dürfte. Aber warte es mal ab, bis die Amis den Krieg mit Persien beginnen - das wird kein Fisch im Golf überleben!
AntwortenLöschenKorrektur : Der Besitzer des Tankers war Grieche mit Sitz in London.
LöschenDu hast Recht, die Amis werden sich nicht um die Reinhaltung der Gewässer kümmern. Mit welchen selbsherrlichen Methoden die vorgehen habe ich 1971/72 in Dubai erlebt und das waren nur zivile Bohrgesellschaften. Deshalb hatte ich auch 1985 noch Drähte um zu erfahren wie der Krieg so läuft. Übrigens sind im Internet die zertörten Tanker nicht zu finden, oder ich bin zu blöd. Kann mich heute ärgern, dass ich sie damals nicht fotografiert habe.
Überwachung der Gewässer : Wenn wir mit unserem Supply-Boat am Anker lagen, hatte die Polizei bzw. Küstenwache (Dubai) ihr Boot nachts an unserem Schiff befestigt, weil unser Anker größer war.
Ich glaube nicht, das der Russe seinen Stützpunkt in Syrien je aufgeben wird, und damit ist der Durchmarsch der Amis gen Iran blockiert. Außerdem ist die Bindung des Iran an Russland traditionell sehr eng, egal ob sie sich religiös festgefahren haben. Für mich ist der Iran ein stabilisierendes Element in der Golfregion, egal was im Westen so geschrieben wird. Wenn der Ami mit mehreren Flugzeuträgern in den Golf fährt, sitzt er in der Mausefalle, denn der Iran kann im Notfall die Straße von Hormuz dicht machen, indem er einige Supertanker kreuz und quer versenkt. Dann kommt da kein tiefgehendes Schiff mehr durch. Die Straße von Hormuz hat nur eine schmale (tiefe) Fahrrinne, alles andere rings herum ist nur eine "feuchte Wiese". Man kann das im Zeitalter des Internet gut aufrufe. Die Straße von Hormuz ist eingerahmt von steilen, zerklüfteten Felsformationen. Auf der östlichen Seite vom Iran und westlich vom Oman. Wenn man die Felsformationen sieht, kann man davon ausgehen, dass es unter Wasser so weiter geht und immer enger wird. Außerdem stören einige Inseln, besonders auf iranischer Seit.
In diesem Sinne habe ich den Iranern mal einen Rat gegeben. Sie könnten in ihrer schroffen Küstenregion, unter Wasser, Torpedoabschusseinrichtungen einrichten. Genau das haben die Norweger in einigen Fjorden vor dem 2.Weltkrieg auch gemacht. Das hat sich gelohnt. Dazu braucht man später nur einen Mann der alles beobachtet oder Befehle entgegen nimmt. Natürlich müssen es drahtgesteuerte Torpedos sein, denn die können sie nicht abwehren. Außerdem können die Torpedos die Begleitschiffe unterlaufen um einen Flugzeugträger zu treffen.
Die Arroganz der Amis muss gebrochen werden. Aber was kommt dann ? Eine Alleinherrschaft der Chinesen ist sicher noch schlimmer.
MfG. grillbert aus Hamburg.
Interessant Herr Schlereth ein Mosaikstein den ich noch gar nicht kannte.
AntwortenLöschenZum einen ist dies passend zu der Iranischen Unterstützung der Islamisten in Bosnien.
Die Iranischen Revolutionsgarden schützen den Islamisten Izadbegovic genauso wie
die Saudische Al Qaida. Wohl einer der seltenen Momente wo Riad und Teheran am
gleichen Strang gezogen haben, wenn auch im Wettbewerb miteinander.
Aber zum anderen betrübt mich das gerade zutiefst bedeutet es doch das genau diese
Iraner gerade den nahen Osten mit Russischer Hilfe übernehmen.
Ihn dem IS und Al Quaida abzunehmen und dafür diesen Iranern zu übergeben bedeutet
für die Menschen vom Regen in die Traufe zu kommen.
Den Assad ist ja im Prinzip wie Saddam was das Säkulare angeht und den Multiethnischen und Multireligiösen gedanken. Eher noch Liberaler als Saddam.
Droht Syrien also nach dem Sieg über den Saudischen IS auch noch ungemach nicht nur von den Amerikanisch geführten Kurden sondern auch vom der Iranisch geführten Hezbolah.
Die vor allem in Pro-Russischen Quellen immer wieder geäußerte Hoffnung das die Irakisch Schiitische PMU die Grenze nach Syrien überqueren könnte würde unter diesen Bedingungen alles andere als eine Positive Entwicklung sein.
Die Welt besteht halt nur in Hollywood aus Schwarz und Weiß in der Realität gibt es wohl nur unterschiedliche schattierungen von Schwarz. Hoffen wir das Hezbolah und PMU nicht genauso jagd auf "Ungläubige" machen wie der IS.
Der Mensch ist und bleibt des Menschen schlimmster Wolf.
Gruß Kotromanic
Kurz nach der Islamischen Revolution hatte sich die iranischen Schah-Armee praktisch aufgelöst. Fast alle hohen Schah-Offiziere waren in die USA geflohen. Iran hatte nicht einmal mehr Piloten um die eigenen Mschinen zu fliegen. Als Saddams Truppen in den Iran einmarschiert sind, gab es zunächst keine Gegenwehr, so dass irakische Offiziere sich gewundert haben und eine Falle erwartet haben. Als Saddam später auch Giftgas eingesetzt hat, hat die gesamte Westliche Welt das unterstützt! Wer die Geschichte des westlichen Feldzuges gegen die noch junge Islamische Revolution sachich anaylisert kann nicht zu der absurden Feststellung gelangen, dass Saddam kein Angreifer war. Schon immer hat es in der Geschichte einen Moses und einen Pharao ihrer Zeit gegeben. Den meisten Menschen ist es - aus verschiedenen Gründen - nicht möglich den Moses ihrer Zeit zu erkennen. Aber niemand kann sich heruasreden, er hätte den Pharao seiner Zeit nicht gekannt. Wer den westlichen Imperialismus, der raubmörderischen Kapitalismus nicht erkennt, kann sich nicht herausreden mit Unwissenheit! Wer aber das größte Verbrechersystem seiner Zeit erkennt, braucht nur zu schauen, wer der größte "Feind" jenes Verbrechersystems ist! Und das war damals Imam Chomeini und ist heute Imam Chamene'i. Daher sollte man vorsichtig sein mit seinen Schriften, die dem Pharao der Zeit dienen könnten.
AntwortenLöschenNun ja, ich neige eher dazu zu sagen, dass beide der Schah und Chomeini nicht die ideale Staatsführung waren. Der Schah war eine Marionette der Amerikaner und Chomeini etwas zu radikal aber wenigstens national unabhängig. Wer glaubt daß in den USA der Heiland geboren ist, ist sowiso auf dem Holzweg.
LöschenIch war nach der Machtübernahme des Chomeini in Teheran in einem sehr großen Hotel. Beim Essen im Resaurant waren von ca. 200 Plätzen mal gerade 6 oder 7 besetzt. Es standen mir ca. 5-6 sehr freundliche Kellner zur verfügung. Nach langem Studium der Menükarte entschied ich mich für Sauerbraten vom Kamel, es war sogar noch besser als Sauerbraten vom Pferd. Dabei haben mich ca. zehn Kellner beoachtet. Alle wussten sofort, ich konnte kein Amerikaner sein. Die hätten das nie gegessen.
Übrigens ist der Iran ein souveräner Staat, Deutschland nicht. Wir sind eine absolut abhängige Kolonie der USA. Wer sollte also stolz auf sein Land sein ?
MfG. grillbert aus Hamburg.