Freitag, 29. Dezember 2017

Der Big Mac und das Krokodil; die neuen Präsidenten Südafrikas und Simbabwes


Thomas C. Mountain

27. Dezember 2017

Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Cyril-Ramaphosa
Cyril Ramaphosa
Cyril Ramaphosa, der nächste Präsident von Südafrika war der Mann hinter dem Eindringen des Fastfood-Ungeheuers McDonald in das Land, was ihm den Spitznamen „The Big Mac“ verschaffte. Simbabwes neuer Präsident Mnangagwa trägt den Spitznamen „Das Krokodil“ aus seinen Tagen als Chef von Mugabes Sicherheitspolizei, der wie sein Namensvetter plötzlich aus dem Nichts auftaucht und sich seine Opfer schnappt, die dann nie wieder gesehen werden.

Mnangawa
Die Karriere des ‚Bib Mac‘ ist ziemlich außergewöhnlich, selbst nach südafrikanischen Maßstäben; er war einer der Gründer der Bergarbeitergewerkschaft und Capo im ANC und stieg zu einem der reichsten Männer des Landes auf in einem guten Jahrzehnt, was ihn als Meister für Zahlungen unter dem Tisch kennzeichnet, in dem Land, das für seine Korruption berühmt ist.

Um seine Loyalität gegenüber seinen Herren des internationalen Finanzkapitals zu beweisen, drängte der ‚Big Mac‘, die Polizei, ihr Bestes zu tun, um die Rebellen in dem Marakana Platin- Bergwerk auszuradieren oder gab eine nicht allzu subtile „Empfehlung“, die Bastarde zu killen ohne Angst vor Strafen. Gibt es einen besseren Weg, den Bankstern hinter der Bühne zu zeigen, dass er den Präsidenten-Job verdient? Besonders weil er 1999 der Favorit war und übergangen wurde, als Thabo Mbeki damals „die Wahl der Bankster“ war.

In Simbabwe begann die „zivile“ Karriere des ‚Krokodils‘ bei den Verhandlungen, die seine Partei unter Führung von Robert Mugabe 1980 an die Macht brachte. Als die ethnische Minorität Ndabele in den anti-kolonialen Streitkräften unter ihrem Anführer Joshua N‘Komo sich gegen die neue Shona- Mehrheitsethnie erhob, hat Mugabe mit westlicher Hilfe von 20 Mrd. $ die Rebellion durch Massenmord von 20 000 Mann oder mehr unterdrückt. Seine einstigen „Waffenkameraden“ gegen das weiße Rassisten-Regime in Rhodesien wurden kaltblütig von dem ‚Krokodil‘ und den Generälen der Armee ermordet. [Da habe ich andere Quellen, die ich aber erst einmal finden und raussuchen muss. D. Ãœ.]

Nachdem das „Ndabele Problem“ beseitigt war, hat sich das ‚Krokodil‘ gegen jeden gewandt, der unklug genug war, ihm zu widersprechen oder seinen Boss Mugabe bedrohte. Seine maskierten Mörder griffen sich ihre Opfer, manchmal am hellichten Tage, die nie mehr gesehen wurden. [Es reicht eigentlich, wenn ihr den Artikel ‚Ist Harare wirklich die schlimmste Stadt Afrikas?‘ von André Vltchek lest, wo er findet, dass es die friedlichste, schönste und sauberste Stadt Afrikas ist. Unsere unabhängigen Medien! D. Ãœ.]

Bekannt für seine Loyalität für Mugabe oder zumindest seine Bereitschaft, die schmutzige Arbeit zu tun, hat sich das ‚Krokodil‘ gegen seinen vormaligen Herrn durch einen Militärcoup gewandt, dem wenige Tage seine internationale Krönung folgte und  jetzt sitzt er am Steuer Simbabwes.

Gleich nach der Machtübernahme hat das ‚Krokodil‘ schnell die Idee der Kompensation für die ehemaligen weißen Plantagenbesitzer im Apartheid-Kolonialregime auf den Tisch gebracht für das gestohlene Land, das sie Jahrhunderte lang ausgebeutet haben. Bezahlung für gestohlenes Land an erster Stelle?

Natürlich haben der IWF und die Weltbank das seit langem gefordert und deswegen hofft der neue Häuptling auf schnelle Gelder, damit er seine Probleme lösen kann, wenn auch nur zeitweise. Das Land steht ökonomisch sehr schlecht da, ohne große Investitionen und Hilfspakete aus China, weshalb das Mugabe Regime seit einigen Jahren in die Krise geriet. China sieht die reichen Länder und Mineralien, die Simbabwe mitten in Afrika anbietet, und weiß, dass es Geld zu verdienen gibt, und Freunde zu gewinnen auf dem reichsten Kontinent der Welt, dem Geburtsort unserer Spezies. Die nordwestlichen asiatischen Oligarchen scheinen auf fortgesetzte Vergewaltigung und Plünderung aus zu sein, um ihr Leben mit Exzessen und Verschwendung aufrechtzuerhalten, wie sie es in Europa und in Nordamerika gewohnt sind.

Mit dem ‚Krokodil‘ als Präsidenten ist keine wirkliche Verbesserung des Lebens der gewöhnlichen Bewohner des Landes zu rechnen, eher ernste Schritte Richtung einer neoliberalen Agenda. Da aber die Wirtschaft kein Cash hat, könnten Einsparungen von Zuschüssen für Grundbedürfnisse die Leute auf die Straße bringen, und das neue Regime ist sich bewusst, dass dadurch Simbabwe sehr schnell destabilisiert werden könnte.

Im Falle Südafrikas wird der gewählte Chef des ANC Cyril Ramaphosa bald zum neuen Präsidenten gesalbt und braucht keine vorherigen allgemeinen Wahlen zu fürchten (ein seltsamer Passus, den der ANC in das Programm aufgenommen hat). Seine ersten Erklärungen vor den internationalen Medien sind eine Mischung aus Verzweiflung und Bitte um Hilfe. Mit der Erschöpfung von Südafrikas Goldreserven [das goldreichste Land Afrikas, wo die englischen Banken tonnenweise das Gold nach London karren!! D. Ãœ.] und der sinkenden Produktion der Platin-Minen braucht das Land dringend eine Lösung, zumindest zeitweise vor einem finanziellen Zusammenbruch. Es wird das unvermeidliche Niederknien vor dem IWF etc. folgen und die Bankster werden sich die Hände reiben und Blut könnte in den Straßen fließen, wenn das Volk explodiert wegen der Verarmung und den Leiden, die ihrem Leben durch den ehemaligen Befreier Cyril ‚Big Mac‘ Ramaphosa zugefügt werden.

Von einem Gewerkschaftsführer zu einem blutsaugenden kapitalistischen Lakaien hat Südafrikas neuer Präsident keine große Wahl, wie er sein Regime aufrechterhalten kann, zumal sein ANC-Sieg sehr knapp war. Ohne Hilfe des internationalen Kapitals wird Südafrikas Wirtschaft dahinsiechen und zugrundegehen. Und übrig bleibt ein von Stämmen zerrissenes Land, das leicht in Flammen aufgehen kann.

Kälte, Krankheit, Hunger und Analphabetismus – das südafrikanische Volk lebt in einem Staat, der nur als „gescheitert“ bezeichnet werden kann. Die Mehrheit lebt in so knappen Verhältnissen, dass sie nicht viel zu verlieren hat. Wie der Rebellen-Musiker Robert Nesta Marley sang: „ein hungriger Mensch ist ein wütender Mensch, ein hungriger Mob ist ein wütender Mob ...“, ein Mantra, das den Bewohnern der südafrikanischen Ghettos – einige der schlimmsten und gewalttätigsten Orte der Welt - nur zu vertraut ist.

Und wie lange dauert es, bis „The Big Mac“ Präsident seinen ehemaligen Kameraden tief in den Eingeweiden der Erde, die das Platin in den mit Verlust gehenden Minen heraussprengen, die Schrauben noch schärfer anziehen muss, ist eine gute Frage. Erwartet keine Gnade für rebellische Bergleute unter dem ‚Big Mac‘ Ramaphosa, wenn seine Unterstützung des Marakana Massakers ein Leitfaden für das ist, was kommen wird.


2 Kommentare:

  1. Schöner Beitrag,Südafrika hat viele Probleme, das stimmt. Die höchste Vergewaltigungsrate der Welt und Weltmeister im Carjacking kommt dazu.
    Ghettos heißen da übrigens Townships.
    China plündert da seit Neuestem, verknüpfen kann man das mit Namibia, der südafrikanische Rand ist 1:1 mit dem Namibia Dollar (NAD) und offiziell in dem Land als Zahlungsmittel zugelassen.
    China hat in Namibia die Uranminen gekauft und sich darüber gemacht.
    Stammesdenken ist der Rassismus unter den Schwarzen, offiziell gibt es den ja nur bei Weißen....
    Schöne Länder und Landschaften sind das in Südafrika, leider voller Widersprüche und Gefahren.
    Die Mentalität ist äußerst gewöhnungsbedürftig.
    So kriegen die Einheimischen leider den A.... nie hoch!

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