Einar Schlereth
3. Oktober 2020
Ich weiß so gut wie nichts über die beiden Länder, abgesehen von einigen Brocken aus der Schule. Ich verlasse mich also ganz auf die Meinung von meinem Freund Harald und den Putin - Vertrauten Jewgeni Prigoschin. Der Vorschlag, die russische Hauptstadt hinter den Ural zu legen, hat Putin selbst auch schon mal angedacht. Aber wenn ein Oligarch sein Geld mal für einen vernünfigte Sache anlegen will, sollte man ihn nicht daran hindern. Ich denke auch, dass die Moskowiter dann sehr viel ruhiger schlafen könnten.
Natürlich sind wir Westeuropäer darauf konditioniert, bei Konflikten zwischen Armenien u. Aserbeidschan die historischen Opfer auf armenischer Seite immer mitzudenken, womit wir aber auch schnell "Partei" werden. Armenien stand lange unter türkisch-osmanischer Herrschaft u. war immer als Grenzregion zwischen Russland u. dem osmanischem Reich dem Gezerre der Großmächte ausgeliefert. Im späten 19. Jahrhundert gab es unter osmanischer Herrschaft Massaker an den Armeniern (Armenier waren ökonomisch im gesamten osmanischen Reich sehr erfolgreich - leicht konnte der Neid u. Hass der Nicht-Armenier instrumentalisiert werden). Bekannt wurde das Massaker in den Jahren 1894-96. Seit 1915 - die Türkei stand auf deutscher Seite im Ersten Weltkrieg - kam es erneut zu schrecklichen Massakern, die die Qualität eines Genozids erreichten.
Mit diesem Wissen im Hintergrund kommen wir Westeuropäer leicht zu dem Schluss, dass im gegenwärtigen aserbeidschanisch-armenischen Konflikt wieder einmal Armenien u. die Armenier die Opfer sind. Aber ist das wirklich so?
Armenien erlebte im Jahr 2018 eine "Revolution", die als die "Samtene Revolution" bekannt geworden ist (bei Wiki findet man nichts Wichtiges dazu, keine inhaltliche Aussage, nur Name-dropping). Gesichert ist, dass seither Armenien in der US-Außenpolitik eine große Rolle spielt, dass riesige CIA-Anlagen aufgebaut wurden (bezüglich Belt and Road, also Neue Seidenstraße) u. das US-NGOs (oh, diese verfluchten NGOs...) ihren Einfluss geltend machen.
Ein russischer Oligarch wird im Folgenden zitiert werden. Eigentlich neige ich nicht dazu, russische Oligarchen für vertrauenswürdig zu halten. Aber wir dürfen nicht außer Acht lassen, dass seit Putins erster Präsidentschaft ihr Einfluss sehr zurückgeschnitten worden ist. Typen, die wie Chodorowski als Menschenrechtsimperialisten auftreten, gehören der Vergangenheit an. - Vor kurzem machte übrigens ein russischer Oligarch - Namen habe ich leider vergessen - den Vorschlag, die russische Hauptstadt von Moskau ins süd-sibirische Krasnojarsk zu verlegen. Wegen der Sicherheitslage: der Mann machte den permanenten Vormarsch der NATO in Richtung Moskau geltend. Also sorgen sich auch russische Oligarchen heutzutage um Russlands Zukunft.
Na, lest selber, falls Ihr an der Thematik interessiert seid.
Hier also ein Artikel aus DWN,
mfG
harrisürth
Kaukasus-Krieg: Putin-Vertrauter wirft Armenien Kollaboration mit USA vor
DWN, 02.10.2020 17:01
Der russische Oligarch Jewgeni Prigoschin meint, dass der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan durch die USA provoziert werde. Die armenische Regierung stehe im Dienste der Amerikaner.
CIA in Armenien? Oder doch im Nachbarland....
AntwortenLöschenIn Armenien befindet sich die zweitgrösste US-Botschaft der Welt.
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