Stefan Lindgren
Aus dem Schwedischen: Einar Schlereth
US-Russland Gespräche
Am Montag trafen sich Russlands Außenminister Sergei Lawrow und USAs Entsprechung Rex Tillerson in New York. Zuletzt trafen sie sich am 31. August.
Diesmal diskutierten sie 45 Minuten Syrien und die Ukraine. Keine Details wurden bekannt außer, dass es eine große Uneinigkeit gibt. Russland wird angeklagt, dass es kurdische Verbände bombardierte, die sich Deir Ez-Zor näherten, worauf Russland antwortete, dass ihre amerikanischen „Partner“ immer mindestens 2 Stunden zuvor gewarnt werden und danach informiert werden, welche Ziele gebombt wurden.
Bei einem Treffen in der vorigen Woche diskutierten auch Russlands und USAs Vizeaußenminister Sergei Rjabkow und Thomas Shannon bei einem Treffen in Helsingfors über eine eventuelle Erweiterung des Abkommens von 2010 über eine Abrüstung strategischer Waffen, bekannt unter „NEW START“. Ein neues Treffen in der gemeinsamen Kommission soll „in Bälde“ stattfinden. Laut dem „NEW START“ Abkommen soll die Anzahl der Sprengköpfe auf 1500 für beide Seiten reduziert werden und die Anzahl der Träger-Fahrzeuge auf 800 (Interkontinental-Roboter, U-Boote und Bomben für strategische Flugzeuge). Der Vertrag verpflichtet auch Moskau und Washington, Informationen über Atomwaffenlager auszutauschen.
Am heutigen Dienstag wird USAs Präsident Donald Trump in der UNO eine Rede halten über die „Reform“ dieser Organisation. Dreimal hat die USA jetzt gewarnt, Nordkorea anzugreifen. Die UN-Botschafterin der USA Nikki Haley sagte in dieser Woche, dass die UNO ihre Möglichkeiten erschöpft hätte und dass die Lösung jetzt dem Pentagon überlassen werden soll. [Na, dann liegt ja alles in den besten Händen. D. Ü.]
rt.com 12/9, ria-novosti 18/9
Dieser Kajman kann auch schwimmen. |
Neue Waffen wurden beim Zapad-2017 Manöver getestet
Eine Reihe neuer Waffen und militärischer Ausrüstung, inkl. solcher, die gemeinsam von Russland und Weißrussland hergestellt wurden, wurden bei dem traditionellen Manöver Zapad-2017 getestet.
U. a. das Panzerfahrzeug Kajman, das mit einem Maschinen-Gewehr, Panzerabwehr-Robotersystem Sjersjen, dem Drohnen-System Moskit und dem Mehrfach-Abschuss-System Polonez bestückt ist.
Der Kajman, der in Weißrussland produziert wird, ist ein Fahrzeug, das für Aufklärung, subversive Aufträge, Patrouillen, Begleitung von Konvoys und friedensbewahrende und Polizei-Aufgaben gedacht ist. Das Fahrzeug hat eine Spitzengeschwindigkeit von 110 km/h, es ist Terrain-tauglich, kann Wasserhindernisse überwinden und mit 8 km/h schwimmen.
Das Polonez-System ist gedacht, um Truppen mit hoher Genauigkeit zu beschießen, sowie Panzer, Artillerie und Raketensysteme, Flugzeuge auf dem Boden und andere Ziele auf 50 – 100 Kilometer Entfernung. Raketen, die mit dem Polonez-System abgefeuert werden, können 8 verschiedene Ziele gleichzeitig beschießen, mit 30 Meter Abweichung-Marginal auf höchste Entfernung.
Zapad-2017 wurde in Russland und Weißrussland am 14. September begonnen und umfasste 12700 Soldaten (7200 Weißrussen und 5500 Russen), etwa. 70 Flugzeuge und Helikopter, bis zu 680 Bodenfahrzeuge, inkl. 250 Panzer, 200 Artillerie-Geschütze, mehrere Raketensysteme und Granatwerfer sowie 10 Kriegsschiffe.
Hauptzweck der Übung war die Verbesserung der Kommando- und zentralen Kontroll-Kompatibilität, das Testen von neuen Instrumenten und Kontrollzentren. Am Sonntag wurde die 2. Etappe der Manöver eingeleitet, bei der die Truppen den Auftrag hatten, simulierte Angriffe auf Russland und Weißrussland abzuwehren.
Tass.com
Weigerung, auf Russen zu schießen
Im Sommer führte die NATO Übungen in Rumänien durch, wobei das Ziel Puppen in russischen Uniformen waren. Aber die bulgarischen Offiziere weigerten sich, auf solche Ziele zu schießen und erklärten den verlegenen NATO-Offizieren, dass „Bulgaren nicht auf Russen schießen“.
Ein bulgarischer Experte erklärte, dass Bulgarien das einzig Land in Osteuropa ist, wo die Kenntnisse der russischen Sprache und Kultur weit verbreitet ist und wo viele Freundschafts- und Familienbande mit Russland bestehen.
politexpert.net 15/9
Igor Iwanow über Korea
Der frühere russische Außenminister Igor Iwanow (1998-2004) und Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates (2004 – 2007) beschreibt in der Moscow Times die Fortschritte, die Anfang des Jahres 2000 gemacht wurden, um politische Lösungen auf der Korea-Halbinsel zu finden. Jene Arbeit wurde von George W. Bush abgebrochen und muss jetzt wieder aufgenommen werden, schreibt er.
„Jene, die argumentieren, dass es für die nordkoreanische Atomfrage keine politische Lösung gibt, wünschen gar keine Lösung zu finden oder zu ihrer Durchführung etwas beizutragen. Aber wie das alte deutsche Sprichwort sagt: ‚Wo ein Wille ist, da ist ein Weg.‘
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Ist die Situation hoffnungslos? Russlands Präsident Wladimir Putin schreibt in seinem jüngsten Artikel: „… die Politik, Druck auf Nordkorea auszuüben, dass es aufhört mit seinem atomaren Raketenprogramm ist falsch und eitel. Das Problem der Region muss durch direkten Dialog gelöst werden und mit allen berührten Parteien ohne Vorbehalte. Provokationen, Druck und militaristische beleidigende Rhetorik sind eine Sackgasse.
Dieser Schlusssatz baut auf der politischen Erfahrung mit Verhandlungen über Irans atom-technisches Programm und den direkten Verhandlungen mit Nordkorea, die aktiv zu Anfang 2000 geführt wurden, und bei denen ich die Gelegenheit hatte teilzunehmen.
Ende der 1990-er Jahre war die Situation um Nordkorea auch sehr scharf, bei der es zu einer Krise kam. Gleichzeitig war der Führer des Landes Kim Jong-il nicht der beste Unterhändler für nukleare Sicherheit.
Wie heute gab es in Washington Hitzköpfe, die eine „militärische Lösung“ forderten. Aber zu jener Zeit hatten die Führer der Großmächte den politischen Willen, die Ausdauer und die Geduld, nach einem politischen Kompromiss zu suchen.
Russland übernahm die Führung – im Februar 2000 – durch die Unterzeichnung des Vertrags für Freundschaft, gute Nachbarschaft und Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea in Pjöngjang.“
Im Juli 2000 schuf Putin auf ausdrückliche Einladung von Kim Jong-il ein nie gesehenes Ereignis, indem er offiziell einen Besuch in Nordkorea ablegte. Die beiden Führer hatten eingehende Verhandlungen über eine breite Auswahl internationaler Fragen und natürlich auch über die Atomfrage.
Von Pjöngjang reiste Putin direkt nach Okinawa in Japan, um am G8-Gipfeltreffen teilzunehmen, wo er mit seinen Informationen aus ersten Hand der Hauptredner bei den Diskussionen in der koreanischen Frage war.
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Es gibt eine Geschichte konstruktiver Zusammenarbeit mit den Führern Nordkoreas. Russland und China sind zu einer gemeinsamen Initiative gekommen, um das Problem zu lösen, auch die Atomfrage, auf der Grundlage eine wahren Friedens und Stabilität im nordöstlichen Asien.
Diese Initiative kann eine gute Grundlage sein, um Verhandlungen mit dem koreanischen Führer Kim Jong-un einzuleiten. Die Sechser-Gespräche gibt es bereits als ein Verhandlungsformat, das bei Bedarf aktiviert werden kann.
Jene, die meinen, dass es für die nordkoreanische Frage keine politische Lösung gibt, wollen gar keine Lösung und wollen auch nichts zu ihrer Durchführung beitragen.
moscow times 6/9
Quelle - källa - source
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