Dienstag, 22. September 2020

Zum Tod von ROSSANA ROSSANDA

Hier kommt en Gastkommentar zum Tod einer 96-jährigen Dame, die  in ihren jungen Jahren mal Kommunistin gewesen ist, der die Moskauer Revisionisten gar nicht gefallen haben, weshalb sie dann ihre eigene Zeitung und ihr eigenes Polit-Büro schuf und langsam, aber sicher das Bad mitsamt dem Kind leerte und dann der High Society ans Herz wuchs. Wie oft haben wir das Schauspiel schon erlebt, von Künstlern, Liedermachern (Biermann), Schriftstellern, Atomphysikern und Politikern, die bei uns aus dem Osten antanzten und hier die schönsten Karrieren aufs Parkett legten. Aber den verdammten Kommunismus werden sie trotzdem nicht los. Mit Dank an harrisürth.


Die bürgerlichen Medien beschäftigen sich heute mit dem Tod der 96-jährigen Ex-Kommunistin Rossana Rossanda, so auch der Deutschlandfunk. 
Rossanda war eine Mitbegründerin der italien. linken Zeitschrift "Manifesto". In der Wahl dieses Titels ist ein Verweis auf das berühmte Kommunistische Manifest von Marx u. Engels enthalten, der einst auch sicher gerechtfertigt war, denn die Zeitschrift grenzte sich gegenüber der immer revisionistischer werdenden Kommunistischen Partei Italiens klar ab. 
Aber wie die Zeitläufte so sind: Rossanda lebte in den Zeiten u. änderte sich auch mit ihnen. Als die NATO Libyen überfiel u. Ghaddafi ermordete - obwohl dieser längst Kreide gefressen hatte - konnte sie nur frohlocken. Denn der Ghaddafi u. sein Clan waren ihr widerlich. Da stellte sie, wohl ohne sich dessen bewusst zu sein, gendermäßige oder ähnliche Überlegungen an: Wenn der Ghaddafi u. seine Söhne so fies sind, wenn der eine Sohn sogar das weibliche Hauspersonal schlägt, dann muss ich deren Tod nicht betrauern.
Dass aber Ghaddafi Libyen geeint, aufgebaut u. entwickelt hat, dass er die ca. 130 verschiedenen Stämme im Lande genötigt hat, ihre ewigen dummen Fehden einzustellen, dass er ein großer Anti-Imperialist war, der für Afrika noch viel hätte bewirken können, vor allem, dass er eine goldgestützte neue Währung einführen wollte, das konnte ihre gendermäßig gefärbte Brille nicht bis zur Netzhaut und dem Gehirn durchlassen. Schade.
Übrigens hat schon der kürzlich leider verstorbene italien. Historiker Domenico Losurdo sich über diese Verirrung von Rossanda aufgeregt.
MfG
harrisürth

 

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