Sonntag, 31. Juli 2016

Trump – Killary: Es geht um Tod oder Leben (Update)


Der von mir sehr geschätzte Stephen Lendman hat hier auch ganz entschieden gegen die Kriegshetzerin und Kriegsverbrecherin Hillary Stellung bezogen und schreibt, dass mit ihr ein neues Tief der Präsidenten-Politik erreicht sei und "dass die erste Priorität der Menschen überall sein muss, ihre Präsidenten-Ambitionen zunichte zu machen".



Einar Schlereth
31. Juli 2016
Killary
BRAVO Margot Kidder und BRAVO John Pilger, dem ich alle früheren Sünden vergebe (als würde er etwas auf meine Meinung geben).

Aber vor allem Margot! In ihrem Artikel „My Fellow Americans: We are Fools“. Ich dachte schon – verdammt nochmal, gibt es überhaupt keine Frauen, die beim Gedanken an Killary die Wut bekommen? Habe ich da falsche Erinnerungen? Da mag jemand sagen, naja, Margot Kidder, eine richtig gute Schauspielerin und Aktivistin! Na und? Wieviele Schauspielerinnen gibt es auf der Welt? Und die pennen genauso wie der Rest des Publikums.

Hier spricht einfach ein Mensch, der sich Gedanken macht und seinen Gefühlen freien Lauf lässt. Das geht vielleicht auf ihr Schauspielerkonto, aber Gedanken könnte sich jeder machen. Es zumindest mal versuchen, vielleicht klappt es bei dem einen oder anderen.

Oder liegt es vielleicht doch an ihrem kanadischen Erbe. Ein Elternteil war kanadisch und Margot fragt sich auch, ob ihre Wut auf die kanadischen Werte zurückgeht. Das schreibt sie, nachdem sie sich den Nominierungsparteitag der Demokratischen Partei angeschaut hat:

„ … nach dem endlosen Gespucke und Geprahle über die Größe des amerikanischen Militarismus und Lob auf die amerikanische militärische Stärke und sich brüsten, die ISIS auszulöschen und Amerika ist das stärkste Land der Welt und die äußerst irre Story von einer Frau, deren Sohn in Obamas Krieg starb und wie sie sich dankbar an Obamas Schulter ausweinen durfte – da fühlte ich mich zutiefst kanadisch.
Jede subtile Lektion, die ich je unterbewusst erhielt über die Rüpel jenseits der Grenze und ihre Grobheit und mangelnde Erziehung und ihr selbst erteiltes Recht, jeden in der Welt zu bombardieren, den sie wollen aus keinem anderen Grund, weil sie etwas wollen, was das andere Volk hat, und ihre Gier – alles kochte in meiner Psyche an die Oberfläche.“

Sie versucht, sich durch eine große Wanderung am Yellowstone-Fluss zu beruhigen, aber „die Wut in meinem Herzen“ wollte nicht weichen: „Die Vision von all den toten Kindern in Syrien, die zu töten, Hillary geholfen hat; die Kinder, die in Afghanistan Pakistan von Obamas Drohnen in Stücke gebombt wurden, das scheußliche Chaos in Libyen, die totale Verwüstung im Irak, der Tod und die Zerstörung, die überall von amerikanischer militärischer Intervention herrühren. Die Ukraine, Honduras, El Salvador, Guatemala, Chile – such es dir aus – euer Land, hat es gebombt oder sein ziviles Leben in grundlegender Weise zerstört.“

Und dann holt zu einem entscheidenden Schlag aus, der nur ihre tiefe Empathie zeigt:
„Ich spürte in meinem Bauch, dass das, was ich als Kind lernte, wahr ist, und zwar, dass IHR der Freind seid. IHR seid das Land, das gefürchtet werden muss. IHR seid das Land, das verabscheut werden muss. IHT seid ignorant. Und eure Gier und Selbstzufriedenheit und unverdienter Stolz kennen keine Grenzen.

Ihr Leute habt keine Vorstellung, wie es für Menschen aus anderen Ländern ist, wenn sie hören, wie ihr euch eurer Gewehre rühmt und eurer Bomben und eurer Soldaten und eurer mörderischen militärischen Führer und eurer Kriegsverbrecher und eures mörderischen und gewissenlose Obersten Kriegsherrn. All diese hochtrabenden Worte werden von uns übrigen, von uns nicht-Amerikanern, von allen Zellen unseres Körpers als absolut widerwärtig und obszön empfunden.

Ihr habt keine Ahnung vom Widerwillen der ganzen Welt. Ihr tötet und ihr tötet und ihr tötet und seid immer noch stolz.
Wir sind verrückt.“




John Pilger ist in seinem Artikel „Silencing America As It Prepares For War“ (Amerika wird zum Schweigen gebracht, während man den Krieg vorbereitet) viel verhaltener. Allerdings ist seine hier gezeigte Deutlichkeit neu und deutet vielleicht auf eine tief verborgene Wut.

Seit 1968 hat er über vier Präsidenten-Kampagnen berichtet. Diesmal sei er von dem Schweigen überrascht worden. Er verweist auf Martin Luther Kings Wagnis, die Leiden der Schwarz-Amerikaner und des Volkes von Vietnam zu verknüpfen. Und seine folgende Ermordung, nachdem er auch noch alle Amerikaner für die Verbrechen verantwortlich gemacht hat.

Er ruft die Millionen Vietnamesen in Erinnerung, die starben und verkrüppelt und vergiftet und bettelarm wurden durch die US-Invasion und auch die 60 000 US-Veteranen, die Selbstmord begingen. Und er beschreibt eine Ausstellung in dem ehrwürdigen Smithsonian Institut, wo für die zahlreiche durchgeschleusten Schulklassen eine Vielfalt an Lügen bereithält: „Die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki retteten 'eine Million Menschenleben'; Irak wurde 'befreit durch Luftschläge von nie dagewesener Präzision'. Das Thema lautete unfehlbar: nur Amerikaner bezahlen den Preis der Freiheit.“

Die Wahlkampagne findet er bemerkenswert nicht nur durch den Aufstieg von Donald Trump und Bernie Sanders sondern auch die Hartnäckigkeit der mörderischen selbst „verliehenen Göttlichkeit. Ein Drittel aller Länder in den Vereinten Nationen haben die Stiefel Washingtons erfahren, den Sturz von Regierungen, Unterminierung der Demokratie, Auferlegung von Blockaden und Boykotts. Die meisten Präsidenten waren liberal – Truman, Kennedy, Johnson, Carter, Clinton, Obama.
Diese atemberaubende Liste an Perfidie hat derart die öffentliche Meinung verändert, dass der verstorbene Harold Pinter schreiben konnte, dass „niemals was geschehen ist … nichts ist geschehen. Selbst, während etwas geschieht, ist es nicht geschehen. Es spielte keine Rolle. Es war ohne jedes Interesse. Es spielte einfach  keine Rolle ...“.

Nehmt Obama. Er selbst und die Medien arbeiten schon an der Verewigung seiner großartigen Leistungen. Und er ist doch so „cool“. Oh ja, einer der gewalttätigsten Präsidenten gab dem Pentagon volle Handlungsfreiheit, er hat mehr Whistleblowers – Wahrheits-Finder – verfolgt als alle vorhergehenden Präsidenten zusammen. Er erklärte Chelsea Manning schuldig, bevor sie verurteilt wurde. Er hat eine nie dagewesene weltweite Kampagne des Terrorismus und Mordes mit Drohnen begonnen. Er wollte die Welt von den Atombomben befreien, aber er hat mehr A-Bomben gebaut als alle anderen Präsidenten. Und zum Ende seiner Amtszeit hat er einen Zweiten Kalten Krieg in Szene gesetzt. Was für ein „cooler“ Präsident.

Über all dies hat weder Hillary noch Sanders ein einziges Wort verloren. Russland und der russische Präsident werden verteufelt und beschimpft, während man ihm gleichzeitig mit der NATO immer näher auf den Pelz rückt. Nicht anders den Chinesen. China ist eingekreist von Dutzenden US-Basen, aber China ist aggressiv. US-Truppen sind bis auf ein paar 100 km auf St. Petersburg vorgerückt, aber DIE RUSSEN bedrohen uns.

Hillary trägt ein gerüttelt Maß Verantwortung an dieser Entwicklung. Weder wird ihr eine Frage dazu gestellt noch spricht sie darüber. Der Traum von einer Demokratie oder?

Die Clintons haben sogar den Streit im Südchinesischen Meer mit den Chinesen vom Zaun gebrochen, den Obama dann nur noch kräftiger entfachte. Aber es sind die Chinesen, die offensiv agieren.

John Pilger zeichnete auch Hillarys Blutspur in der jüngsten US-Geschichte nach. Nicht umsonst hat sie in ihrer Kampagne von allen zehn größten Waffenproduzenten bis auf einen Geld bekommen. Das gelang keinem anderen Kandidaten.

Und Sanders unterscheidet sich nicht groß von Hillary. Er hat Clintons Kriege und Obamas Terrorismus und Kriege unterstützt, Edward Snowden als Verräter beschimpft und Hugo Chávez als Diktator. Und am Ende ist er unter die Fittiche der Clinton gekrochen. Pfui Deibel!


Die Wahl von Trump oder Clinton ist die alte Illusion einer Wahl, schreibt Pilger. Zwei Seiten ein- und derselben Münze Trump ist ein rechter Populist (seht, was Jan Myrdal zum Populismus geschrieben hat), „aber die Gefahr Clintons könnte die tödlichere für die Welt sein“, erkennt auch Pilger.

Und dann zitiert John Pilger eine Radiosendung von Stephen Cohen, Professor Emeritus für Russische Geschicht an der Uni von Princeton und New York, einer der wenigen Russland-Experten, der über die Kriegsrisiken redet:


Nur Donald Trump hat irgendetwas Sinnvolles und Kritisches zur US-Außenpolitik gesagt. Warum ist die USA überall auf der Welt? Was ist die WAHRE Mission der NATO? Warum verfolgt die USA immer Regime Change im Irak, Syrien, Libyen, Ukraine? Warum behandelt Washington Russland und Wladimir Putin als einen Feind?“

Hier habe ich seine Äußerungen im Netz gefunden und hier gibt es sogar ein Video eines Interviews mit ihm auf CNN.

Sind es vielleicht diese „nicht korrekten“ Fragen von Trump, die das amerikanische Establishment zur Raserei gebracht haben?

John Pilger ahnt auch so etwas. Er fährt fort:


Die Präsidenten-Kampagne geht vielleicht nicht über Populismus sondern den amerikanischen Liberalismus, eine Ideologie, die sich selbst als modern und daher überlegen und als einzig richtigen Weg ansieht. Auf seiner Rechten ähnelt er dem christlichen Imperialismus des 19. Jahrhunderts mit der gott-gegebenen Pflicht zu konvertieren, zu kooptieren oder zu erobern.

In Britannien ist es der Blairismus. Der christliche Kriegsverbrecher ist mit seiner geheimen Vorbereitung für die Invasion des Irak davongekommen, weil die liberale politische Klasse und die Medien auf sein „cool Britannia“ hereinfielen. Im Guardian war der Applaus ohrenbetäubend; er wurde „mystisch“ genannt. Eine Ablenkung, die als Identitäts-Politik bekannt ist und aus den USA importiert wurde.

Geschichte wurde als beendet erklärt, Klassen beseitigt und Geschlecht zum Feminismus erhoben; eine Menge Frauen wurde Abgeordnete der New Labour (Partei). Sie stimmten am ersten Tag im Parlament für die Streichung der Beiträge für Alleinerziehende, was meist Frauen betraf. Ganz wie befohlen. Eine Mehrheit stimmte für die Invasion Iraks, die 700000 irakische Witwen produzierte.

Das Äquivalent in den USA sind die politisch korrekten Kriegshetzer der New York Times, der Washington Post und TV-Netzwerke, die die politische Debatte beherrschen.“

Zum Abschluss sah er eine solche Debatte, auf der Trump niedergemacht wurde. Sie endete mit der Empfehlung, sich 'die Nase zuzuhalten' und Clinton zu wählen: alles, nur nicht Trump.



Und diese Auffassung wird natürlich schnurstracks auch bei uns von vielen als progressive Haltung betrachtet.


3 Kommentare:

  1. Einar, ich danke Dir, ich danke Dir, ich danke Dir!!! (Darf ich Dich auch auf Facebook liken?) https://www.facebook.com/carlotarrasqua oder http://karl-taraska.blogspot.de/

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  2. Hallo Karl, ich bin nicht bei Facebook, aber wenn du mich dort likst, warum nicht? Ciao

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  3. ..und nicht vergessen was haben gemacht die Amis nach ende des zweite weltkrieg gegen die Deutsche, zivil und militàr:

    das ist der echte Olocaust

    http://truedemocracyparty.net/2012/05/was-there-really-a-judaic-holocaust/

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