Mittwoch, 11. Dezember 2019

Trump: « Bringt mir den Kopf von Luis Obrador» Ein «Krieg gegen Drogen», um «Mexiko zu schützen»?


Das ist alles so ungeheuerlich, dass man sich kaum es niederzuschreiben traut. In keinem unserer westlichen Länder ist heute nur eine Spur von Demokratie zu finden. Wo sie hie und da dennoch auftaucht, steht sofort ein Heer von Zensoren, Juristen und Polizisten und nötigenfalls sogar das Militär bereit. Mit welchem Vergnügen sie auf das Volk eindreschen, mit 'harmlosen' Gummigeschossen auf die Augen zielen, mit Gaskanistern die Schädel knacken. Die Reste der Demokratie müssen zertreten werden, sie sind eine Gefahr für die regierenden Gesetzesbrecher. Und jene Länder, in denen wahrhaftige Demokratie zu finden ist, wie Venezuela, Bolivien, in Kuba und China werden mit Jauche überschüttet, dass sich unsre braven Bürger die Nase zuhalten müssen. Sie klatschen Beifall, wenn nun in dem andischen Hochland von Bolivien wieder die Indios niedergeknüppelt und erschossen werden wie schon vor 500 Jahren. Und ihr könnt Gift darauf nehmen, dass jetzt in der CIA, der NSA, der NED schon zahllose Figuren daran arbeiten, wie sie in Mexiko den Obrador (deutsch: der Arbeiter) am besten aus dem Wege räumen können.

Christopher Black
10. Dezember 2019

Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Obrador nach der Vereidigung
15 Tage nachdem der bolivianische Präsident Morales in einem von den USA unterstützten Militärputsch gestürzt und ihm am 12. November in Mexiko Asyl gewährt wurde, kündigte der amerikanische Präsident Trump seine Absicht an, Krieg gegen Mexiko zu führen. Sobald Morales in Mexiko-Stadt ankam, reagierten die Amerikaner, indem sie den Putsch offen unterstützten und sogar leugneten, dass es ein Putsch war, sondern ein Fortschritt für die Demokratie; obendrein verurteilten sie Morales. Der mexikanische Präsident Luis Obrador wies die Behauptungen der USA zurück, dass sie die "Demokratie" unterstützen, und bekräftigte, dass die Ereignisse in Bolivien einen Militärputsch darstellten und einen schweren Schlag für die Demokratie in Lateinamerika.

Die mexikanischen Behörden äußerten die Hoffnung, dass die Entscheidung, Präsident Morales, dem legitimen Präsidenten Boliviens, Asyl zu gewähren, keine feindliche Reaktion der USA hervorrufen würde; da Morales' Leben in Gefahr war, hätten sie die Pflicht, ihn zu schützen. Aber ihre Hoffnung hat sich in Alarm verwandelt, als die New York Times Mexiko schnell als "Zufluchtsort für Linke, Sozialisten und Kommunisten im vergangenen Jahrhundert" benannt hat, und Präsident Trump ein Hilfsangebot zur Lösung des Problems der Drogen -Kartelle in Mexiko am 6. November machte, das er in eine virtuelle Erklärung verwandelte, dass Mexiko als souveränes Land nicht existiere und dass die USA Krieg gegen es führen könnte, um es von den "Terroristen" zu säubern, wie Trump jetzt die Drogen-Mafia bezeichnet.

Er behauptete, dass die Vereinigten Staaten das Recht haben, eine kriminelle Gruppe in einem fremden Land als ihrer Gerichtsbarkeit und Klage unterstellt zu benennen, was bedeutet, dass Mexiko für die Vereinigten Staaten keine souveräne Nation, sondern eine amerikanische Provinz ist; und wenn die Mexikaner sich dieser Behauptung widersetzen, dann müssen sie mit einem Krieg rechnen; und das nicht zum ersten Mal.

Wir erinnern uns an den Krieg von 1846, in dem die USA in Mexiko einmarschierte und nach einem brutalen Krieg riesige Teile ihres Territoriums eroberten und besetzten und diese Gebiete dann illegal in die USA eingliederten, indem sie den Mexikanern auf der Spitze der amerikanischen Bajonette einem "Vertrag" in den Hals würgten,um die Besetzung mexikanischen Bodens zu rechtfertigen.

1859 drangen US-Streitkräfte in Mexiko ein, um dem mexikanischen Nationalisten und Guerillaführer Juan Cortina zu jagen, ein bedeutender Viehzüchter, der den von Mexiko unterzeichneten "Vertrag" nie akzeptierte und versuchte, Mexikaner in Texas vor Missbrauch und Verbrechen, wie das Abschwindeln ihres Landes durch die Anglos zu schützen, die sich schon nach dem Krieg von 1846-48 dort niedergelassen hatten.

Zwischen 1873 und 1896 überschritten amerikanische Truppen häufit die mexikanische Grenze, um Diebe und Banditen zu verfolgen, ohne Mexikos Erlaubnis, und 1914-1917 wurden US-Streitkräfte unter General Pershing angewiesen, Mexiko zu betreten, um den mexikanischen Revolutionär Pancho Villa zu fassen, ein Gegner des US-gestützten mexikanischen Führers, Venustio Carranza. Die USA hatten an Vorbereitungen getroffen und unterstützten Carranzas Streitkräfte bei einem Angriff auf Villas Streitkräfte nahe der US-Grenze; aber Villa rächte sich an beiden.Daher befahl Präsident Wilson der Armee, in Mexiko einzudringen und Villa zu jagen. Sie hatte nie Erfolg, und nach mehreren Scharmützeln mit Villas Streitkräften zog sie sich 1917 zurück.
Das Muster, die Grenzen Mexikos nur als Linien auf einer Karte zu behandeln, wann immer es den USA passte, ist alt, so alt wie die Geburt dieser aggressiven, militaristischen Nation. Und es darf nicht vergessen werden, dass 1812 das erste Ziel der US-Aggression neben der Vernichtung der indigenen Völker ihre Invasion in Kanada war, um es der britischen  Krone zu entreißen. Ihre Propaganda behauptete schon damals, es ginge darum, den Kanadiern "Demokratie" zu bringen, aber das kanadische Volk wollte seine "Demokratie" nicht und wehrte sich. Die vereinten Streitkräfte britische Soldaten, kanadischer Miliz und Irokesen-Kriegern besiegten sie und jagten sie zurück über die Grenze. Jetzt kontrollieren die USA Kanada mit wirtschaftlichen Mitteln.

Wir sehen die gleiche Arroganz bei den plötzlichen Besuch von Präsident Trump auf einer US-Basis in Afghanistan an diesem Thanksgiving,  ohne auch nur um ein "may I" an die Marionettenregierung geschickt zu haben, um dann mit der amerikanischen Invasion und Zerstörung dieses Landes zu prahlen.  Seine stets treuen Truppen, denen es an Rechts- und Moralgefühl mangelt, klatschten und lachten über seine Possen, die Possen todbringender Witzbolde.

Trumps Drohung, kriminelle Drogendealer in Mexiko zu "Terroristen" zu erklären, hat schwerwiegende Auswirkungen auf Mexiko, seine Souveränität und Sicherheit. In den vergangenen Jahren gab es eine Reihe von Berichten, dass die US-Regierung selbst die Waffen liefert, die von den Drogenbanden benutzt werden, um sich gegenseitig und die mexikanischen Polizei- und Armeeeinheiten anzugreifen; dass Führer einiger Banden US-Hampelmänner sind, die mit den USA Geschäfte gemacht haben, um Waffen im Tausch für große Mengen an Drogen in die USA über die Kanäle der CIA und der DEA zu erhalten, was zu enormen Gewinnen führt, die dann zur Finanzierung anderer verdeckter Operationen dieser Geheimdienste verwendet werden.

Während Trump sich also über das "wachsende gewalttätige Verhalten" mexikanischer Drogenkartelle und anderer krimineller Banden beschwert, erwies sich Joaquin Guzmans "El Chapo", vom Sinaloa-Kartell mit US-gelieferten Waffen als stark genug, um mexikanische Armeeeinheiten im Oktober in der nördlichen Stadt Culiacán zu belagern, was die Soldaten zwang, sich zurückzuziehen, nachdem sie kurzzeitig einen von Guzmáns Söhnen festgenommen hatten. Sinaloa ist die Bande, die mit der CIA und der DEA (Drug Enforcement Agency) an der Operation "Fast arnd Furious" der US-Regierung beteiligt waren, die eingerichtet wurde, um US-Waffen mexikanischen Drogenkartellen zu schicken und gleichzeitig mit anderen Behörden zusammenzuarbeiten, um den Fluss von Drogen über die Grenze zu erleichtern. Es gibt einige Spekulationen, dass dies getan wurde, um einer Gruppe namens Los Zetas entgegenzutreten, die, wie behauptet wird, bereit war, eine Rebellion gegen die damalige Rechtsregierung zu führen, was die USA verhindern wollte.

Berichten in verschiedenen US-Zeitschriften von der Washington Times bis zur Los Angeles Times zufolge war die CIA-DEA-Gewehrschmuggel nach Mexiko eine Verschwörung, um die Spitzen der Kartelle zu erwischen, aber andere Berichte zitieren ehemalige CIA-Beamte und sogar den ehemaligen Chef der Drogenvollzugsverwaltung Phil Jordan, dass Los Zetas sich darauf vorbereitet hatten, die Wahlen in  Mexiko von 2012 zu stören und vielleicht sogar zu untergraben, und dass viele Führer der kriminellen Banden sogar die Existenz der mexikanischen Regierung bedrohten, eigentlich von den USA in dem berüchtigten militärischen Ausbildungszentrum,  der School of the Americas trainiert wurden.

Was auch immer die Wahrheit ist, es gibt viel Rauch, der darauf hindeutet, dass die Brände der Bandengewalt in Mexiko vom US-Geheimdienst angefacht werden, und das Ziel sind nicht nur die Drogengewinne, sondern auch politischer Einfluss, um die mexikanische Regierung zu untergraben.

Jetzt hat Mexiko einen neuen linken nationalistischen Führer, Präsident Obrador, der nicht nur nicht nur für Trumps Grenzmauer bezahlen wird, wie Trump gefordert hat, sondern sich auch der US-Politik in Lateinamerika widersetzt, Maduro in Venezuela unterstützt, Kuba unterstützt und nun Evo Morales, dem Präsidenten Boliviens, einem erklärten Feind der USA, einen sicheren Hafen bietet. Und nachdem Obrador Morales Hilfe anbietet, verwandelt sich Trumps Angebot der "Zusammenarbeit" im Umgang mit den Drogenbanden in eine Bedrohung durch Invasion.

Luis Obrador, ein langjähriger linker Aktivist, der 2018 einen erdrutschartigen Wahlsieg errungen hat, unterstützt die Bewegung für indigene Rechte von Morales und will ein besseres Abkommen für Mexiko in den Freihandelsverhandlungen zwischen USA-Kanada-Mexiko; Obrador ist gegen Gewalt zur Lösung des Drogenproblems, befürwortet mehr Hilfe für die Armen und hat geschworen, Mexikaner zu verteidigen, die in den USA leben oder arbeiten.  Er verurteilte offen die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), eine von den USA dominierte Gruppe lateinamerikanischer Nationen, als sklavisch und heuchlerisch, als sie den Putsch in Bolivien unterstützten und Morales und die Demokratie nicht unterstützten. Indem er Präsident Morales unterstützt und sich so offen den USA widersetzt, hat er den Zorn von Donald Trump auf sich gezogen.

Man kann Trump in seinem ovalen Büro fast sehen, wie er bei den Nachrichten über Obradors Handlungen rot wird, und den Befehl erteilt: "Bringt mir den Kopf von Evo Morales und dann den Kopf von Luis Obrador".

Am 7. Dezember erklärte Trump nach Gesprächen mit Obrador, dass sein Plan auf Eis gelegt wurde, aber jederzeit umgesetzt werden könnte, womit das Schwert über Obradors Kopf hing.

Diese Kriegsdrohung gegen Mexiko ist eine weitere Missachtung der UN-Charta, eines zivilisierten Verhaltens, aller Grundsätze nationaler Souveränität, der Achtung gegnüber anderen Nationen, die zu den zentralen Grundsätzen der UN-Charta gehören.

Doch die Bedrohung wurde in den westlichen Medien kaum kommentiert und wurde von keinem der US-Verbündeten verurteilt. Kanada schloss sich zu seiner Schande Trump an, als es den Staatsstreich in Bolivien begrüßte und hatte nichts zu sagen gegen die militärische Intervention der USA in Mexiko. Die Ankündigung, dass die USA die von ihr unterstützten Drogengruppen in Mexiko als "Terroristen" deklarieren werden, wie sie es in aller Welt mit Stellvertretern getan haben, die den Vorwand für Aggressionen liefern, bedeutet logischerweise, dass die USA Mexiko dann zum Unterstützer des internationalen Terrorismus erklären könnten. Wir wissen, welchen Druck und welche Maßnahmen gegen ein Land ausgeübt werden können.  Und wir können nicht ignorieren, dass die reaktionären Elemente in Bolivien, die den Putsch verübten, den gewählten Präsidenten Morales zum "Terroristen" erklärt haben, nur weil die Mehrheit des bolivianischen Volkes sich weigert, den Putsch zu akzeptieren, Widerstand leistet und dabei ihr Leben verliert. Morales muss sich fragen, ob er auch in Mexiko oder sogar bei seinem Freund Obrador sicher sein wird, denn die USA nutzen ihren gefälschten "Krieg gegen den Terror" erneut, um ein anderes lateinamerikanisches Land mit einer populären linken Regierung einzuschüchtern und zu terrorisieren.

Christopher Black hat diesen Artikel ursprünglich auf  One Voyce of the World  veröffentlicht.


Mit Hilfe von DeepLtranslator übersetzt.

Quelle - källa - source

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