Sonntag, 1. März 2020

Führung und Vertrauen - der Scherz zum Sonntag

Einar Schlereth
Ein kleiner Kommentar darüber, wohin Führung und Vertrauen bei Kapitalisten führen.

Führung und Vertrauen

Prof. Dr. Andreas Suchanek über verantwortungsvolles Unternehmertum. in dem er Gewinn und

Vertrauen mit einander vereinen will. Darüber hat er auf der Webseite von Gabor Steingart einen

podcast veröffentlicht (am Sonntag den 1.3.20). Wieviele Bücher haben darüber wohl schon das Licht des Tages erblickt?
Zum fast gleichen Thema flatterte noch etwas in die mailbox, und zwar von Rahel Ruch eine

Konzernverantwortungsinitiative, Monbijoustrasse 31, Postfach, 3001 Bern

www.konzern-initiative.ch      info@konzern-initiative.ch

Das große ETHIK-Schild im Schilderwald auf Gabors Seite entspricht meinen Vorstellungen.

In meinem neuesten Buch 'Die Verhassten Deutschen' habe ich den Unterschied von Moral und Ethik
herausgearbeitet.

S. 141

"Bewusst habe ich hier den Begriff Ethik gewählt und nicht Moral. Die Moral basiert überwiegend
auf Religion, Aberglaube, Wahnvorstellungen, Sitten und Gebräuchen. Es werden Regeln, Gebote
aufgestellt und erlassen, die kaum ein Mensch einhalten kann, höchstens zum Teil. Aber das ist ja
der Zweck, denn daraus ziehen die Kirche, der Papst, die Patriarchen, die Pfaffen ihr Werkzeug,
um die Menschheit unter Druck zu setzen, sie zu bestrafen, mit saftigen Bußen (Profite) zu belegen und ihnen ein schlechtes Gewissen einzuimpfen, was schon zahllose Menschen in den Selbstmord getrieben hat. Doch wird dieser Stachel nicht nur gegen das Ich gerichtet, sondern auch gegen andere, was dann zu Kreuzzügen und Vernichtungskriegen führt – unter dem einen oder anderen Deckmantel. Meiner Meinung nach sind moralische Entrüstungen ein un-ethisches Verhalten. Wer gegen Ehrlichkeit und Gerechtigkeit verstößt, der handelt nicht ethisch. Ethik sind keine Gebote, sondern sie machen das Innersten eines Menschen aus.

Und wo sie nicht gelten, löst sich eine ganze Gesellschaft auf, was wir heute deutlich erkennen
können. Sie führen zu Misstrauen, zur Verlogenheit, zur Bestechlichkeit, allgemeiner Korruption,
am Ende zu dem heutigen Zustand, wo ein Dutzend Menschen die halbe Welt besitzen. Da greifen weder Moral noch moralische Entrüstung, da helfen nur ein grundlegender, revolutionärer Umsturz  und – wenn nötig – unter Einsatz von Gegen-Gewalt, von Selbstverteidigung. Denn
die Minderheit der Superreichen wird ihre Macht und Gewaltmittel NIEMALS aus freiem Willen
noch durch Wahlergebnisse niederlegen, wie die Geschichte hunderte Male bewiesen hat. Friedliche Revolutionen sind ein Widerspruch in sich selbst – eine contradictio in adiectu." (.S.141)

S.  142

Dennoch bleibt festzustellen, dass die Deutschen bisher auch nicht zu einem ethischen Standpunkt gefunden haben. Das werden sie nur schaffen, wenn sie sich ein für alle Mal von den religiösen Fesseln befreien werden. Wenn die „größte Mafia der Weltgeschichte“ (Kurt Deschner) ein für alle Mal ihre Kirchen schließen muss. Religion gehört in das stille Kämmerlein. Dort kann jeder denken und glauben, was immer er will. Aber allen Menschen ihren Schmarrn über Kirchen, Fernsehen, Radio und Medien ins Hirn zu blasen und gar Kinder von klein auf zu programmieren ist unethisch. Eine Vergewaltigung der Gefühle und des Denkens, was sich letztlich auch auf das physische Sein, die Gesundheit, die Psyche und die Seele auswirkt. Wir sollten uns ans Vorbild der Chinesen halten und Ethik zur Grundlage der Staatsräson zu machen."

1 Kommentar:

  1. "Meiner Meinung nach sind moralische Entrüstungen ein un-ethisches Verhalten" -
    "Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen." - Helmut Qualtinger
    „Moralische Entrüstung ist eine Methode, Idioten Würde zu verleihen." -Marshall McLuhan
    Dimo Lunar

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