Freitag, 8. Juni 2012

SYRIEN – 'Die Verwüstung in Homs und der Krieg der Information': die Worte eines griechisch-katholischen Bischofs


Dies ist ein wichtiges Zeugnis, das gut zur Agitation von Christen eingesetzt werden kann, und die man auch fragen kann, warum ihr 'Heiliger Vater' sich so gar nicht um seine täglich gemordeten Schäflein in Syrien (wie schon in Libyen) kümmert.


Agenzia Fides
6. Juni 2012
„Der Frieden in Syrien könnte gerettet werden, wenn jeder die Wahrheit sagte. Nach einem Jahr des Konflikts ist die Wirklichkeit vor Ort weit von dem Bild entfernt, das uns die Desinformation der westlichen Medien aufzwingt“, heisst es in einem Zeugenbericht, den die Fides Agentur von dem französischen Bischof Philip Tournyol Clos erhielt, einem griechisch-katholischen Melkite Archimandrite, der kürzlich Syrien besuchte und in verschiedene Städte wie Damaskus, Aleppo und Homs reiste.
In Homs, die „Stadt der Märtyrer“ genannt, „haben Kämpfer der Opposition zwei Viertel besetzt, Diwan Al Bustan und Hamidieh, wo alle die Kirchen und Bistümer liegen“, sagte der Archimandrite zu Fides. „Das Bild für uns,“ fuhr er fort, „ist totale Verwüstung: die Kirche von Mar Elian ist halb zerstört und die von Unserer Mutter des Friedens ist noch von den Rebellen besetzt. Christliche Häuser sind wegen der Kämpfe schwer beschädigt und ohne Bewohner, die alle geflohen sind, ohne etwas mitzunehmen. Das Viertel Hamidieh ist immer noch Zufluchtsort von bewaffneten Gruppen, die unabhängig voneinander und schwer bewaffnet sind, und von Katar und Saudiarabien bezahlt werden. Alle Christen (138 000) sind nach Damaskus und Libanon geflohen oder haben Zuflucht auf dem umgebenden Land gesucht. Ein Priester wurde getötet und ein anderer wurde durch drei Kugeln verwundet. Ein Ehepaar lebt noch dort, aber die fünf Bischöfe sind nach Damaskus und Libanon geflohen.“
Der Bischof fährt fort: „In der Hauptstadt sind die Autobomben und Morde seitens der islamistischen Selbstmordattentäter, die sich nach dem Himmel sehnen und sich im Traum vom Ende des Alawiten-Regimes wiegen, sehr gefürchtet. Gegenwärtig versucht man durch das Werk von Abenteurern, die keine Syrer sind, das Land zu destabilisieren. Der frühere französische Botschafter Eric Chevalier hat dies berichtet, was immer zurückgewiesen wurde, wobei viele Details gefälscht werden, um den Krieg gegen Syrien in Gang zu halten“, sagte der Bischof anklagend zu Fides.
In Damaskus gab es in jüngster Zeit furchtbare Anschläge, die einen schweren Blutzoll forderten: 130 Tote (einschließlich 34 Christen), 400 Verletzte und viele beschädigte Häuser. „Die Bestürzung war allgemein, unbeschreiblicher Schmerz“, bemerkt der Archimandrite und erinnert sich, dass „die Syrer einfache und verspielte Menschen sind“. Was die Christen betrifft sagt der Bischof: „Die Christen leben in Frieden, teilen mit allen die Leiden und sind nur allzu bereit zuzugeben, dass sie sich niemals so frei wie in der Vergangenheit fühlten und erinnern sich der vollen Anerkennung ihrer Rechte, die ihnen von der Regierung gegeben wurden“.
Philip Tournyol Clos sagt, das Wichtigste für die syrischen christlichen und moslemischen Führer sei: „Die Feinde Syriens haben die Moslem Bruderschaft angeheuert, um die brüderlichen Beziehungen, die traditionell zwischen Moslems und Christen existieren, zu zerstören. Aber bis jetzt ist es ihnen nicht gelungen. Sie haben eine gegenteilige Reaktion hervorgerufen – die beiden Gemeinden sind mehr vereinigt denn zuvor.“ Die syrischen Soldaten stehen in der Tat weiterhin ausländischen Kämpfern gegenüber, libyschen Söldnern, Libanesen, Kämpfer vom Golf, Afghanen und Türken.
„Die Sunni Salafisten“, so sagt der Bischof, „fahren fort, Verbrechen an Zivilisten zu begehen und Leute mit Gewalt zu rekrutieren. Die fanatischen Sunni Extremisten kämpfen stolz einen Heiligen Krieg, besonders gegen die Alawiten. Wenn Terroristen versuchen, die religiöse Identität eines Verdächtigen herauszufinden, fragen sie ihn, die Genealogien bis Moses zurück aufzusagen. Und dann sollen sie ein Gebet sprechen, das von den Alawiten verworfen wird. Die Alawiten haben keine Chance, lebend davonzukommen."

Quelle - källa - source

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