Einar Schlereth
24. Juni 2012
Heute bin ich mit Gilad Atzmons neuem Buch 'Der Wandernde - WER?' fertig geworden. Nun wird es nochmals gegengelesen, um dann blitzartig in die Druckerei geschickt zu werden. So sehr mich die Arbeit selbst geärgert hat, so sehr war ich von Gilads Themen gefesselt. Und verstehe nun auch, warum die Israelis vor Wut am Kochen sind. Hier ist die Verlagsanzeige mit Klappentext.
Zu meiner Freude kam heute die Nachricht, dass die ALBA die USAID aus allen ihren Mitgliedsländern hinauswirft. Das war ja wohl schon längst fällig, sagte ich zu mir im Stillen. Ein kleiner Update: ALBA ist die Bolivarianische Allianz der Völker unseres Amerika (im Spanischen werden die fetten Buchstaben ein bisschen umgestellt) und die USAID ist die berüchtigte, vom US-Staat bezahlte und kontrollierte NGO, die in so gut wie allen Ländern der Welt Wühlarbeit leistet (dazu las ich gerade gestern einen hervorragenden Artikel zu Burma und den dortigen aktuellen ethnischen Unruhen. Dort ist es hauptsächlich die NED, die aus demselben Fuchsbau wie USAID kommt, die seit Jahrzehnten in Burma/Myanmar tätig ist, und jetzt die Unruhen unter Minderheiten entfacht hat, mit dem Ziel, die Chinesen aus dem Land zu drängen.)
Zurück zur ALBA, die gerade auf ihrem Gipfeltreffen eine entsprechende Resolution erlassen hat. Als Begründung wurde in erster Linie genannt: die offene Einmischung in die inneren Angelegenheiten unserer Länder, mit dem Ziel, sie zu destabilisieren und die Regierungen zu delegitimieren. Auch einige Methoden werden aufgezählt: Bestechung von Politikern, Finanzierung von den oppositionellen Medien und Politikern, Ko-Optierung echter NGOs etc. Aber die USAID ist ja nicht die einzige Organisation ihrer Art, sondern da gibt es eine bunte Liste, an Bruder-, Schwester-, Tochter- und befreundeter Organisationen, die man doch in einem Aufwasch auch gleich hätte hinauswerfen können. Nun ja, der Anfang ist gemacht. Und wir machen uns gefasst auf das Geheule in unseren 'unabhängigen' Medien über Diktatur, Terror, Unterdrückung. Wir werden uns das sehr zu Herzen nehmen.
Dann haben wir hier einen echten Leckerbissen von der chinesischen The 4th Media: 'Was unleugbar ist: die USA unterhalten ein Imperium von über 1000 Militärbasen rund um in der Welt und [hier kommt's] niemand weiss wirklich, wieviele es sind'. In der 'Asia Times' hat der investigative Journalist Nick Turse geschrieben, wie ausgiebig er geforscht hat und hunderte Leute befragt hat, die es eigentlich wissen sollten. Ergebnis: NULL. Vom Pentagon bis zur Regierung, der CIA bis hin zu einzelnen Militärkommandos. Niemand kann eine richtige Zahl angeben. Also z. B. kann nicht einmal der Oberkommandierende der US- Streitkräfte angeben, wieviel Basen sie eigentlich in Afghanistan haben. Man schätzt die Zahl auf 400! Das hängt einerseits mit den verschiedenen Methoden des Rechnens zusammen, andererseits mit den zahlreichen Geheimoperationen und den vielen Söldnerarmeen. So werden die Basen in den USA nicht gezählt, werden also auch nur grob geschätzt. Ein Pentagon-Papier kommt auf die Zahl 4999 Basen insgesamt. So irrwitzig das erscheinen mag, ist es doch nicht ganz unwahrscheinlich, wenn man bedenkt, dass das Pentagon regelmäßig über Milliardenbeträge keine Rechenschaft ablegen kann. Mehrere Milliarden (1 Mrd = 1000 Mill.)!!! Jedenfalls eine gute Nachricht, da das Pentagon fleißig an der Destabilisierung des Landes arbeitet.
Sehr schön ist auch, wie geschickt jetzt die Chinesen auf die Beschimpfungen, Unterstellungen, Falschmeldungen aus dem Maul des Imperiums reagieren. Mit Witz und Ironie und FAKTEN. The 4th Media ist dafür ein gutes Beispiel. Hier ist ein solcher Artikel: 'Des sogenannten chinesischen "Dissidenten" Chens "Große Flucht" in die USA: Was, wenn Manning ein Chinese wäre? Was? Menschenrechte in China?' Da wird die ganze tränenrührende Story erzählt, wie sie in den USA in den Medien erscheint. Dann zwei Bilder von Manning, vorher und jetzt (meine Güte, der Junge ist nicht wiederzuerkennen) und dann zum Abschluss: "Wenn Bradley ein chinesischer Dissident wäre, würden ihn die westlichen Medien zu einem Welt-Helden machen. Und umgekehrt, wäre Chen Guancheng ein amerikanischer Dissident, würde er lebenslänglich hinter Gitter gesperrt." Aber die US-Botschafterin in Sri Lanka, Patricia Butenis, sagt, in den USA gibt es keine Doppelmoral. Tja, wenn sie es sagt! Also legt euch den link von the 4th Media auf eure Seite.
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