Dienstag, 1. Januar 2019

620 km ‘Mauer’ der Frauen quer durch Kerala gegen das Brahmanen-Patriarchat (Update Kommentare)


Countercurrents-Redaktion
1. Januar 2019
Aus dem Englischen: Einar Schlereth
620 km  'Frauen-Power'
3 – 5 Millionen Frauen bildeten quer durch den Staat Kerala im Süden Indiens Schulter an Schulter eine ‘Mauer’, um gegen die Hindu-Reaktion zu protestieren und die fortschrittlichen Werte Keralas zu erhalten, vor allem die Frauenrechte zur Stärkung ihrer Macht.

Der Chef-Minister des Landes sagte, dass die Mauer Kerala davor retten soll, «wieder in die Ära der Finsternis zurückgezerrt zu werden».

Die massive Teilnahme überschritt alle Grenzen der Klassen/Kasten/religiösen Barrieren. Aus Solidarität bildeten tausende Männer eine zweite Parallell-Mauer.

Natürlich war die reaktionäre Zentralregierung von Modi und seine Elite-Hindu-Haiducken in Kerala gegen die ‘vanith mathil’ - die Mauer der Frauen.
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13 Kommentare:

  1. Hier kommt gleich ein Doppelkommentar: Rudolph Bauer ist in dem ‚Weser-Kurier‘ vom 3. Januar 19 fündig geworden und hat ihn kommentiert:
    In unserem regionalblatt „weser-kurier“ befindet sich auf der „vermischtes“-seite ein vierspaltiges foto mit der unterschrift: „Dutzende Menschen protestierten vor dem Sabarimala-Tempel, nachdem ihn zwei Frauen über Nacht heimlich besucht hatten.“ die überschrift des dazu gehörenden beitrags: „Hindutempel als Kampfzone / Zwei Frauen lösen einen Eklat bei religiösen Extremisten aus – mit einem Tempelbesuch“. ganz versteckt in der vierten spalte des beitrags ist die rede von im oktober (!) stattgefundenen „Ausschreitungen zwischen Verbotsbefürwortern und der Polizei, etwa 2000 Menschen wurden festgenommen.“ und es geht weiter: „Am Dienstag hatten Zehntausende Frauen in Kerala eine Menschenkette gebildet, um gegen das Tempelverbot zu protestieren.“

    da sieht man mal wieder, wie aus 3-5 millionen frauen 10.000e werden, und aus einer demo für frauenrechte eine gegen das tempelverbot.

    DARAUFHIN habe ich dann noch mal eine Erläuterung und Richtigstellung geschrieben:
    Kerala galt/gilt als Bastion des Säkularismus in Indien. Durch den Modi-Hindutwa Faschismus ist es zu schweren Verfolgungen und Massakern an Moslems gekommen und zunehmenden politischen und religiösen Spannungen im ganzen Land, auch in Kerala. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat es in Kerala (wie gleichzeitig in Ägypten, Indonesien etc.) eine Islam-Reform-Bewegung gegeben
    https://countercurrents.org/2018/12/27/why-vakkom-moulavi-matters-today/ ,
    auch ‘Renaissance’-Bewegung genannt, was zur Entspannung zwischen den starken islamischen und christlichen Gemeinden in Kerala führte. Auch da gab es eine «Rückwärtsbewegung».
    Im Oktober vorigen Jahres kam es zu Zusammenstößen beim Sabarimala-Tempel, als Frauen ihn betreten wollten. Daraufhin hat das Höchste Gericht bestätigt, dass auch Frauen im gebärfähigen Alter den Tempel besuchen dürfen. Zwei Frauen Anfang 40 machten sich um Mitternacht auf den Weg zum abgelegenen Tempel, wo sie um 4 Uhr eintrafen. Sie verrichteten ihre Gebete – keineswegs heimlich – mit anderen Gläubigen und kehrten heim.
    Es kam natürlich heraus und die Hindu-Ultras tobten und schlossen den Tempel für Stunden, um ihn zu «reinigen», was gegen die indische Verfassung und gegen den Beschluss des Höchsten Gerichtes verstößt. Pinarayi Vijayan, Chefminister von Kerala hat Polizeischutz für alle Frauen angeordnet, die den Tempel besuchen wollen. Das war also der Auslöser der Mammut-Demo.

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  2. Bravo den indischen Frauen und Männern, die beginnen, sich gegen ihr unmenschliches, seit Jahrhunderten bestehendes Unterdrückungssystem öffentlich aufzulehnen. Eine fiesere Unterdrückung als in Indien war mir bis heute in keinem anderen Land begegnet. Das Ganze religiös und schicksalsgebunden verbrämt, damit die Menschen sich ja nicht dagegen auflehnen. Was für eine Hinterhältigkeit der indischen Oberschicht, die sich zu den Brahmanen zählt, den indischen Auserwählten. Wird Zeit, dass auch die Inder den Weg der Emanzipation beschreiten. Sie haben mehr als Recht dazu, nach allem, was sie während der vergangenen Jahrhunderte erleiden mussten.

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