Nach ein paar hundert Toten in Jemen und Syrien und andren
Ländern, von denen wir nichts wissen, ist Trump auf der Stelle zum
großen Staatsmann ernannt worden, seriös und glaubhaft. Und wenn er
sich weiterhin so ordentlich aufführt, dann bekommt er vielleicht
auch noch einen Nobel -Preis wie die Killer-Könige Kissinger und
Obama. Glenn Greenwald schreibt: „In jeder Art Regierung vereint
nichts so zuverlässig das Volk hinter dem Führer wie Krieg.“ Nja,
im großen und ganzen mag es stimmen, aber wie wir jetzt und zu
Beginn des Irak-Krieges gesehen haben, gibt es auch immer einen
beträchtlichen Teil des Volkes, der gegen den Krieg ist. Nur wird
auf diesen Teil so lange eingeprügelt und auf das Übelste
geschimpft, bis er schweigt. Dann können sie brüllen: ‚ALLE
STEHEN HINTER UNS!‘
Killary empfahl Trump, die Basis zu bomben
Glenn Greenwald
8. April 2017
In jeder Art Regierung vereint nichts so zuverlässig das Volk hinter dem Führer wie Krieg. Trump sieht jetzt, wie wahr das ist, wo dieselben Establishment-Größen in der US -Politik und den Medien, die Monate damit verbracht haben, ihn anzuschwärzen, als geistig unstabil und als eine unfähige autoritäre und nie dagewesene Bedrohung der Demokratie, jetzt dastehen und ihm applaudieren, wo er Bomben auf Ziele der syrischen Regierung wirft.
Trump befahl Donnerstag Nacht einen Angriff, von dem das Pentagon sagte, er umfasse den Abschuss von 59 Tomahawks auf „Flugzeuge, gehärtete Flugzeugbunker, Petroleum – und logistische Vorratslager, Munitionsbunker, Luftverteidigungssysteme und Radaranlagen“. Der Gouverneur von Homs, die syrische Provinz, wo der Angriff stattfand, sagte heute am frühen Morgen, dass die Bomben sieben Zivilisten getötet und neun verwundet hätten.
Die Pentagon-Erklärung sagte, der Angriff wäre „ eine Vergeltung für den Einsatz von Nervengas durch das Regime von Bashar al-Assad gegen das eigene Volk“. Sowohl Syrien als auch Russland verneinen, dass die syrische Armee chemische Waffen einsetzte.
Als gestern Joanna Slater vom Globe and Mail den kanadischen Premierminister Justin Trudeau befragte, drängte dieser auf eine Untersuchung, um zu bestimmen, was eigentlich geschehen ist, bevor Aktionen erwogen werden können, wobei er auch sprach von „weiteren Fragen, die klären müssen, wer verantwortlich war“:
„Aber das US-Kriegsfieber wartet keineswegs. Wenn erst einmal die Flut der amerikanischen Kriegsbegeisterung da ist, dann ist die Frage des casus belli nicht erlaubt. Auf schlüssige Beweise zu warten, bevor man zu bomben beginnt, wird als Sympathie verteufelt und als Hilfe für einen ausländischen Schurken (ebenso wie nach Beweisen zu fragen bei den Behauptungen gegen Russland, die einen sofort in einen „Kreml Agenten“ verwandeln oder einen „Handlanger“).“
Dass die syrische Regierung bewusst chemische Waffen angewandt haben sollte, um Zivilisten zu bombardieren, wurde in den USA innerhalb von 24 Stunden zur absoluten Wahrheit – obwohl Trudeau eine Untersuchung forderte, obwohl mehrere Hauptstädte in der Welt dagegen waren, und obwohl Susan Rice sich vor zwei Monaten im NPR (nationaler Rundfunk) gebrüstet hatte: „Wir waren in der Lage, die syrische Regierung dazu zu bringen, freiwillig und nachweisbar ihre chemischen Waffenlager aufzugeben.“ [Auch gelogen, das hatten die Russen den Syrern vorgeschlagen und sie haben eingewilligt. D. Ü.]
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Die CIA hat mehr als eine Milliarde Dollar jährlich ausgegeben, um anti-Assad Rebellen jahrelang zu finanzieren und die USA begannen Syrien 2014 zu bombardieren – das siebte überwiegend islamische Land, das von Obama bombardiert wurde – und hörten nicht mehr auf. Trump hatte diese Bombenkampagne schon verstärkt, was im vergangenen Monat zu einem Angriff auf eine Moschee führte, bei dem dutzende Menschen umkamen. Was neu ist an der jetzigen Attacke, dass statt einem Angriff auf angebliche Terroristenplätze der ISIS und Al Qaida die syrische Regierung direkt angegriffen wurde – womit Obama seit 2013 drohte, es aber nie machte. [Deir Ezzor schon vergessen? Glenn Greenwold ist trotz seiner Berühmtheit ein schlampiger Journalist. Wobei unbekannt ist, ob er manche Sachen absichtlich vergisst oder wegen beginnender Alzheimer. D. Ü.]
Führende Kongress-Demokraten – einschließlich Minoritäts-Führer im Senat Chuck Schumer und Minoritätsführer im Haus Nancy Pelosi – haben eilends Trumps Bombardement gelobt. Stunden bevor dem Bombardement hat Hillary Clinton – die jahrelang Obama kritisierte, weil er nicht Assad angriff – auf einer Veranstaltung ihre rückhaltlose Zustimmung für Trumps Plan gegeben:
[Wer will, kann sich hier das kurze Video anschauen. Ich will das Dreckmensch nicht auf meinem PC haben. D. Ü.]
Trump deutete vorläufig an, dass es ein begrenzter Schlag sei, um Assad für den Einsatz chemischer Waffen zu strafen statt eines neuen Krieges, um ihn zu beseitigen. Aber so eine Aggression, wenn sie erst einmal in Gang kommt, ist oft schwierig einzudämmen. Die russische und iranische Regierung, die Assad unterstützen, haben Trump wegen des Angriffs scharf angegriffen, und Putins Sprecher nannte es einen „schweren Schlag“ für die US-russischen Beziehungen. Russland hat bereits eine Vergeltung in Form der Einstellung des Kooperations-Abkommens erklärt.
Selbst wenn es eingedämmt wird, gibt es eine Menge Implikationen durch Trumps Einsatz von militärischer Gewalt gegen die syrische Regierung. Für den Moment gibt es 10 kritische Punkte, die ins Rampenlicht rücken:
1. Neue Kriege werden Trump stärken, wie das für jeden Führer galt.
Die sofortige Erhebung Trumps zu einem seriösen und respektierten Kriegsführer war bereits greifbar, als die New York Times schwärmte, dass „mit einem Militärschlag nur 77 Tage nach Amtsantritt zu führen hat Präsident Trump die Möglichkeit, aber kaum eine Garantie, die Auffassung von der Unordnung in seiner Verwaltung zu ändern“.
[Ich führe nur seine Punkte an, seine Kommentare sind endlos. Die kann ich nicht übersetzen. D.Ü.]
2. Die jingoistische Rhetorik der Demokraten verbietet ihnen die Möglichkeit – oder den Wunsch – gegen Trumps Kriege aufzutreten.
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3. In Kriegszeiten verwandelt sich das US-Fernsehen augenblicklich in ein staatliches Medium.
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4. Trumps Bombardierungen sind illegal, aber Präsidenten sind jetzt allmächtig.
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5. Wie können jene, die Trump als unfähigen Faschisten ansehen, ihm jetzt zutrauen, einen Krieg zu führen.
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6. Wie alle guten Konspirationstheorien kann kein Beweis die Kreml-kontrollierte-Trump-Story killen.
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7. Der Betrug von der humanitären Einstellung funktioniert immer für die amerikanischen Eliten (auch für sie selbst).
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8. Die Unterstützung für Trumps Bombardements zeigt zwei schädliche Eigendünkeleien: „Tu etwas“ und „Schau stark drein“.
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9. Obamas Weigerung, Assad zu bombardieren, schwebt über allem.
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10. Nichts von dem hier widerlegt offensichtlich, dass Hillary Clinton auch eine gefährliche Kriegstreiberin war.
Quelle - källa - source
Abwarten, abwarten, abwarten.
AntwortenLöschenThierry Meyssan vom Voltaire Netzwerk hat da eine völlig andere Einschätzung und er liegt im Großen und Ganzen eigentlich immer richtig.
Bis auf unsere Kanzlerin hat Trump ja wohl alle Mächtigen über den Angriff vorinformiert.
Die sogenannten Kollateralschäden haben sich demnach auch in "Grenzen" gehalten. Die Basis war anscheinend vorher geräumt worden.
Auch meine erste Vermutung, in Unkenntnis der relativ geringen Kollateralschäden, ging in Richtung eines innenpolitischen Rundschlags.
Trump ist nicht in der Lage die US-Politik ohne Berücksichtigung seiner mächtigen Gegner einfach umzudrehen. Er muß ihnen den Wind aus den Segeln nehmen. Die Fehler Kennedys wird er nicht wiederholen. Dazu ist er viel zu vorsichtig, gerissen und vorausschauend.
Es empfiehlt sich den Film über Trumps Flugzeug anzuschauen. Der fliegt nicht mit dem Flugzeug, wenn auch nur die Aluturbinenabdeckung eines Motors nicht das Originalteil ist und jede Falte im Bodenbelag sieht er sofort. Nur soviel zu seinem Charakter. Sein Pilot, wenn man ihn so nennen darf, schwört auf ihn.
Sein Charakter ist als zwanghaftschizoid zu bezeichnen. Das ist im besonnenen Fall sehr positiv, in der negativen Spielart kann es katastrophal sein. Das letztere kann man bisher von ihm nicht behaupten. Es bleibt daher abzuwarten.
Nichtsdestotrotz bleibt ein Angriff auf einen Staat mit dem man sich nicht im Kriegzustand befindet immer ein Kriegsverbrechen.
Lieber Wjatscheslaw, ich habe mir gerade Thierrys Artikel angeschaut und, obwohl ich Thierry sehr schätze, bin nicht einverstanden. Er vergisst mitzuteilen, dass Trump klipp und klar gesagt hat, dass dies der Beginn ist, dass weitere Schläge folgen werden, dass Assad weg muss und das Land aufgeteilt werden soll. Also bis zum i-Tipfelchen das Programm von Pentagon plus Killary. Auf den Sisi würde ich auch nicht viel geben. Der hat groß Hilfe dem Assad versprochen, aber gesehen hat man davon nichts. Und nirgends - weder bei SANA oder den Russen - habe ich etwas davon gehört oder gelesen, dass die Basis aufgegeben werden soll. Und wie ich in meinem gestrigen Artikel schon sagte und heute in einem Kommentar wiederholte, halte ich es für falsch, wenn wir den Jargon der Militärs übernehmen, dass 9 Tote und ein Dutzend Verletzte ein Nichts sind. Das entspricht dem Umfang der Opfer in St. Petersburg und das ganze Land trauerte. Und in Homs sind es Syrer und die vergisst man ganz schnell. Auch sind die Zerstörungen recht umfangreich. 6 Jetfighter allein sind ein empfindlicher Verlust. Und gleich am folgenden Tag hat die USA einen Angriff gegen ein Dorf bei Raqqa geflogen - zusammen mir ihren NATO-Kumpanen - bei dem es 15 tote ZIVILISTEN gab (die Verwundeten wurden nicht genannt). Die werden auch schnell vergessen. Warum empört sich da niemand?
AntwortenLöschenHier noch ein interessanter Kommentar:
AntwortenLöschenhttp://www.anderweltonline.com/politik/politik-2017/heult-trump-ploetzlich-mit-den-woelfen-kehrtwende-oder-schachzug/