Einar Schlereth
23. November 2012
Ich weiss nicht mehr, wann ich zum
ersten Mal den Spruch hörte: Die vom Roten Kreuz sind Betrüger. Von
einer Mark stecken sie 90 Pfennig in den eigenen Sack. Wahrscheinlich
in der Studentenzeit. Zuhause in Franken sicher nicht. Dort bekamen
wir ja noch bis zum Abitur jährlich eine Sammel-Büchse von Roten
Kreuz in die Hand gedrückt, mit der wir dann durch die Stadt
latschten.
Aber es war wohl in Freiburg im
Breisgau gegen Ende der Studienzeit. Ob damals der Prozentsatz von
den Geldern des Roten Kreuzes, die wirklich an die Hilfsbedürftigen
gingen, so klein war, wage ich jetzt nicht zu behaupten. Ich weiss
nur noch, dass die Bosse beim Roten Kreuz fette Gehälter schon
damals einstrichen.
Inzwischen sind 50 Jahre verstrichen
und wir sind in den Zeiten der Globalisierung angekommen. Das Rote
Kreuz ist natürlich mit der Zeit gegangen und die Gehälter der
Bosse sind in astronomische Höhen gestiegen.
Das fanden ich und meine Freunde/innen
von Anfang an empörend. Eine Hilfsorganisation, die eine ideelle,
das heisst gemeinnützige Vereinigung ist und 'ohne Profite
arbeitet', handelt direkt gegen ihre Grundsätze, zu denen
- Neutralität
- Unabhängigkeit
- Menschlichkeit
- Unparteilichkeit
- Freiwilligkeit
- Einheit
- Universalität.
gehören.
Was die Bosse der Organisation unter
dem Begriff Freiwilligkeit verstehen, würde ich gerne mal erläutert
bekommen. 'Ohne Profite arbeiten' scheint insofern zu stimmen, als
sie nicht in den Büchern auftauchen, sondern schon vorher in ihren
eigenen Taschen verschwinden.
Es ist verständlich, dass große
Organisationen Leute brauchen, die ganztägig arbeiten. Doch unter
einem durchaus angemessenen Lohn würde ich meinetwegen den eines
Facharbeiters oder Angestellten verstehen. Ja, aber die tragen doch
'VERANTWORTUNG' und müssen 'QUALIFIKATIONEN' aufweisen können. Das
Märchen von der Verantwortung können die ihrer Großmutter
erzählen; was die Qualifikation angeht, so gibt es garantiert
Menschen die sie haben und für einen Lohn zu arbeiten bereit wären,
von dem man leben kann. Und sie wären noch viel besser qualifiziert,
weil sie nicht aus Profitgier arbeiten würden.
Ein zweiter Punkt ist, dass durch
dieses schlechte Vorbild tausende und aber tausende Menschen davon
abgehalten werden, etwas für das Rote Kreuz zu spenden, und nicht
nur das, sondern dass sie überhaupt nichts mehr spenden, weil ja
'Alle gleich sind'. Sicher gibt es darunter Leute, die damit eine
bequeme Ausrede gefunden haben, nie und unter keinen Umständen nur
einen Pfennig zu spenden. Vor allem heutzutage, wo Verantwortung für
den Mitmenschen und Solidarität Fremdwörter geworden sind. Aber
schlechte Beispiele wirken sich immer verheerend aus.
Drittens ist es ein schändlicher
Betrug an den Leuten, die von ihren mageren Einkommen, Löhnen,
Pensionen etwas für einen guten Zweck – wie sie meinen –
spenden. Für mich ist das im Grunde nichts anderes als Diebstahl.
Sollen sie doch 2 Büchsen aufstellen: eine mit der Aufschrift '10
cent für die Hungernden' und die andere mit '90 cent für den
Vorstand'. Wieviel Geld würde wohl in die zweite Büchse kommen?
Und viertens ist es eine Ausnutzung der
Hilfsbereitschaft all jener Menschen, die in den unzähligen
Abteilungen und Niederlassungen des Roten Kreuzes arbeiten. Ich weiss
nicht, was sie sich dabei denken. Ob sie nicht über die Verhältnisse
Bescheid wissen? Schwer vorstellbar, wo das heute schon jedes Kind
weiss. Ob sie sich damit trösten, dass der berühmte Tropfen bei
Regen auf das Küken fällt? Jedenfalls habe ich oft genug ein
schlechtes Gewissen, in den Second-Hand-Läden des Roten Kreuzes
einzukaufen. Von mir weiss ich, dass ich unter
solchen Bedingungen unter keinen Umständen bereit wäre, dort zu
helfen.
Aber jetzt kommt der fünfte Punkt
und das ist ein echter HAMMER. Die Zustände beim Roten Kreuz in den
USA. Und dafür ist schließlich auch das
ROTE KREUZ, Deutschland mit verantwortlich, weil es genau wie die USA
eine Untersektion des Dachverbandes ist. Hierzu ein Video von
Brasscheck:
"Was haben 9/11, New Orleans, Haiti und
Hurrikan Sandy gemeinsam?
All den Opfern wurde vom Roten Kreuz
„geholfen“.
ENDLICH entlarvt ein erstes Video diese
monströs korrupte Organisation."
Ich gebe hier eine grobe
Zusammenfassung von dem Inhalt.
Ein Opfer von Hurrikan Sandy beklagt
sich bitterlich, dass vom Roten Kreuz nirgends etwas zu sehen ist. Er
sagt: „Die Leute mit ihren dicken Gehältern sollten hier in der
ersten Reihe stehen. …. Hier gibt es Leute, die nichts zu essen,
nichts zu trinken und keine Wohnung haben. Ich bin enttäuscht, und
ich rate allen: Spendet nicht für das Rote Kreuz!“ Auf dem
folgenden Bild: 'Amerikanisches Rotes Kreuz – Zusammen können wir
ein Leben retten, wobei die letzten drei Worte durchgestrichen sind
und ersetzt wurden mit: Gelder zurückhalten, unsere Taschen
vollstopfen und die Leute sterben lassen.'
Es folgen Informationen über die
Gründung 1881 durch Clara Barton und über die Satzung des
amerikanischen Roten Kreuzes, die vom Kongress (!) beschlossen wurde,
und seine Aufgaben im Frieden und Krieg entsprechend dem Genfer
Abkommen umreissen. Später wurde das ARK auch mit der Aufgabe der
Blutversorgung der Nation betraut.
In den vergangenen Jahren habe der Ruf
des ARK Flecken bekommen.
Der erste große Skandal entstand nach
dem 11. September 2011, als das ARK über eine halbe Milliarde Dollar
einsammelte und versprach, dass alles ungekürzt an die Opfer gehen
sollte. Nicht einmal die Hälfte wurde verteilt.
Dies sind erst die Präliminarien, der
Hammer kommt nun. Das ARK wurde unter Bush II direkt der Regierung
unterstellt und alle seine fünfzehn Vorstandsmitglieder wurden vom
Präsidenten ernannt, und sich selbst ernannte er gleichzeitig zum
Ehrenvorsitzenden. Dieser einzigartige halbstaatliche Status erlaubt es dem Roten Kreuz, Mittel von der Armee
zu bekommen, Regierungseinrichtungen zu benutzen und Soldaten
zum Dienst im Roten Kreuz einzusetzen. Hohe Angestellte des
Roten Kreuzes werden entweder von der Regierung, dem Militär oder
von multinationalenn Korporationen gestellt. Daher fungiert das
Rote Kreuz nicht als gemeinnützige Vereinigung, wie viele Leute
glauben, sondern wie irgendein beliebiges profitorientiertes
Unternehmen.
Schon in den 80-er Jahren hatte es
einen großen Skandal wegen Bluttransfusionen gegeben, wo viele
Menschen AIDS-infiziertes Blut erhielten. Dann hat das Rote Kreuz
1998 riesige Summen für das große Erdbeben in Kalifornien von 1998
gesammelt, wovon nur ein Fünftel an die Opfer ausgezahlt wurde. So
kam ein Skandal nach dem anderen, die alle von den Medien unter den
Teppich gekehrt wurden.
Doch der 9/11 Skandal war zu groß. Es
kam zu einer Anhörung vor dem Kongress, worauf der Präsident des
Roten Kreuzes seinen Hut nehmen musste.
Doch beim Hurrikan Katrina, bei dem
durch die Schlampereien der 'Homeland Security' (Heimatschutz), der
die Deiche um New Orleans miserabel konzipiert und gebaut und
vernachlässigt hatte, traten wieder die alten Probleme mit dem Roten
Kreuz auf.
In Chicago wurden freiwillige Helfer
nachhause geschickt, weil sie sich weigerten, einen Loyalitätseid
auf die amerikanische Regierung zu leisten.
Richard Walden hat ein Buch über das
ARK geschrieben, in dem es heisst:
„Seine Spendensammlungen übertreffen
bei weitem seine Programme, denn es tut wenig, um Überlebende zu
retten, direkte medizinische Hilfe zu leisten oder Häuser wieder
aufzubauen.“ Außerdem enthüllte er, „dass das Rote Kreuz
entsprechend bestehender Verträge die Kosten für Notunterkünfte
und sonstige Katastrophenhilfen von der FEMA (Heimatschutz) und
betroffenen staatlichen Einrichtungen erstattet bekommt. Die Existenz
dieser Verträge sind für niemanden ein Geheimnis, außer für die
amerikanische Öffentlichkeit.“
Am Ende des Videos fordert der ältere
Mann nochmals dazu auf, keine Spenden dem Roten Kreuz zu geben.
Wer jetzt noch Lust, weitere Einzelheiten über das amerikanische Rote Kreuz zu erfahren, kann auch noch dies zweite Video anschauen.
Als ich 14 Jahre alt war, kassierte ich Anteil bei meinem jüngeren Bruder.
AntwortenLöschenEr kam auf die Idee eine Ovomaltinebüchse mit weissem Papier zu bekleben, malte ein rotes Kreuz drauf und ein Bild hungernder Biafranegerlein aus der Zeitung dazu.(1968 während des Biafra-Krieges)
Da kam ganz schön was zusammen und keiner stellte Fragen.
Ja doch, damals durfte man Negerlein sagen. Es war halt die Zeit wo in den Kirchen noch nickende Holzmohren standen die "sammelten" und "BROT FÜR DIE WELT", BROT FÜR BRÜDER hiess.
Folgendes schrieb ich als Kommentar bei:
http://www.sarsura-syrien.com/syrien-opposition-bildet-neue-dachorganisation-mit-imam-an-spitze/
Zum Thema Spenden:
Man kann nicht so naiv sein und glauben heute wo die ganze Welt gekauft ist, ausgerechnet alles was unter der Marke “Human” läuft entspreche noch den Vorstellungen von Henry Dunant.
Beschreibung für R2P (Responsibility to Protect) wäre umdekorierter Neokolonialismus und alle bekannten NGOs sind in der Hauptsache politische Instrumente. Genau wie der radikale Islam auch.
einartysken schreibt:
“Zwischen 10 000 und 11 000 Freiwillige, einschließlich irakische und palästinensiche Flüchtlinge bemannen in ganz Syrien mehr als 80 Hilfs-’Unterstationen’ des Syrisch-Arabischen Roten Halbmondes (SARC). Diese umfassen mehr als ein Dutzend mobile Kliniken und Apotheken und 10 „Bereitschaftszentren vor Ort“. Je nach dem Stand der örtlichen Konflikte an jedem einzelnen Tag arbeiten die SARC-Freiwilligen 24 Stunden rund um die Uhr überall mit 6 oder bis zu 30 Ambulanzen, zusammen mit den Freiwilligen des Palästinensischen Roten Halbmondes.”
Rein statistisch ist nicht anzunehmen das alle Herzen dieser Freiwilligen auch zwangsläufig für Assad schlagen. Min. 10% sind überzeugte oder gekauft Unterstützer der Banden. Vieleicht auch durch Drohungen Erpresst. Wer weiss das schon genau, aber in der Not ist sich jeder selber der Nächste.
Schon in Libyen sind diese Machenschaften vorgekommen und als erster Schritt wurden überall Krankenhäuser besetzt um auf diese Ressource zurückgreifen zu können.
Das war auch der Gedanke vieler Unterstützer von Henry Dunant, das Rote-Kreuz half nämlich im Wesentlichen die Verluste unter den Soldaten zu minimieren.
Aber auch Dunant war ökonomisches Denken nicht fremd, den schliesslich war er Geschäftsmann.
Im Jahre 1856 gründete er eine Kolonialgesellschaft, nachdem er im französisch besetzten Algerien eine Landkonzession erworben hatte, zwei Jahre später unter dem Namen „Finanz- und Industriegesellschaft der Mühlen von Mons-Djémila“. Also im reinsten Sinne Kolonialherr.
Wo er sonst noch überall seine Finger im Spiel hatte kann man grob hier nachlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Henry_Dunant
Aber erzähle mir keiner das von Eliten gegründete Organisationen heute lupenrein daherkommen!
Was Völkerrecht und Souveränität bedeuteten sieht man ja am Beispiel Libyen und Syrien.
Und vor dem Internationalen Strafgerichtshofe müssen auch hauptsächlich Bürger Afreekas antreten, bloss keine Vertreter der christlich/westlichen Unwertegemeinschaft!
pathetic!
LöschenHerr Anonym, ein wirklich erschöpfender Kommentar - muss ich schon sagen.
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