Marianne de Nazareth
12. Februar 2015
Aus dem Englischen: Einar Schlereth
Es dauerte nur drei Tage nach einem Zusammenstoß eines Frachtschiffes mit einem Tanker, dass die wundervollen Mangrovenbäume in der Sundarbans-Region von Bangladesh mit Öl überzogen und vernichtet wurden. Die Sundarbans, die sich nach Indien hineinziehen, ist ein Delta, an dem der größte zusammenhängende Mangroven- Wald liegt, der den Gezeiten unterworfen ist und der eine spektakuläre Vielfalt von Tieren aufweist. Zehntausende Gallonen (ca. 4 Liter ) Öl verbreiteten sich in den Flüssen und Bächen der Sundarbans-Region und bedrohten ihre seltene Biovielfalt mit Tigern und Delphinen. Das ganze Delta ist ein UNESCO-Weltkulturerbe, das ca. 10 000 km² Fläche aufweist, wovon ca. ein Drittel in Indien liegt.
Ölverseuchter Mangrovenwald |
Für einen Journalisten für Wissenschaft und Umwelt war es also ein erhebender Moment, mit Dr. Banwari Lal, Direktor des Instituts für Energie und Ressourcen (TERI) auf dem 15. Gipfel für nachhaltige Entwicklung in Delhi ein Gespräch führen zu können. Er erzählte uns von dem Öl-Zapper (Fresser, Zerstörer) und wir fragten uns, was das wohl sei. Und dann wird man gewahr, dass der Geist des Menschen auch für positive Lösungen der menschlichen Fehler auf diesem Planeten eingesetzt werden kann.
Dr. Banwari Lal warf einen Blick zurück auf seine Arbeit. Er erklärte, es begann zur Zeit des Kuwait-Krieges, als die ganze Region zerstört wurde und nur aus einer Menge schwarzer Ölteiche bestand. Der Boden war vergiftet von dem Rohöl, das dick wie Honig war. Die Regierung holte Angebote ein für Vorschläge zur Säuberung. Sie unterzeichneten 2012 ein Abkommen mit der KOC (Kuwait-Erdöl-Gesellschaft) für die Säuberung, was für sein Team ein Vertrauensbeweis war.
Die verseuchten Bäche |
"Bakterien gibt es überall, unser Körper ist ein Zoo von Bakterien!" erklärte Dr. Lal. "Wir mussten herausfinden, welche Bakterien wir für Kulturen brauchten und welche Bakterien sich von Öl ernährten. Wir nahmen nur die, die im Öl heranwuchsen. Wir mussten auch ihren Zerfall berücksichtigen. Wir nahmen die Lebenden und fütterten sie mit Öl. Es ist dasselbe wie bei einem Coach, der nur die schnellsten Läufer für sein Team aussucht."
Rohöl hat hunderte Kohlenwasserstoff-Verbindungen und raffiniertes Öl nur vier. Wir wählten für jede Verbindung eine andere Art, damit sie sich nicht gegenseitig ausrotten. Wir machten einen Cocktail aus den vier Bakterien, die das Öl, das wir ihnen gaben, verschwinden ließen.
"Das Ölministerium wollte unsere Befunden vor Ort testen. Wir hatten noch keine Gelder erhalten, weil niemand unseren Befunden glaubte. Schließlich gaben uns die ONGC und Indian Oil einen Ölteich zur Säuberung. Da produzierten wir die Bakerien massenweise in Pulverform und warfen sie in den Teich. In fünf Tagen war der Teich sauber!"
Tatsächlich waren die Felder von Bauern auch von Öl-Pumpen zerstört worden. Sie waren froh, wenn sie von der Entschädigung überleben konnten, sagte Dr. Banwari Lal. Mit dem Ölzapper haben wir eine Menge Jobs geschaffen. Als die ONGC den Erfolg sah, gaben sie uns Fördergelder, um unsere Forschung voranzutreiben.
Lagebesprechchung vor der Säuberung |
Vorher und nachher |
Welch ein Unterschied |
Marianne de Nazareth ist Freelance Journalisten für Wissenschaft und Umwelt und PhD-Stipendiat an der Madurai Kamaraj Universität.
Quelle - källa - source
ja, die regenerativen fähigkeiten der ökosysteme sind immer wieder erstaunlich.
AntwortenLöschenrote_pille
Erdöl ist ein Naturprodukt und kann duch die Natur auch wieder zersetzt werden. Es ist eine Frage der Dosis wann es störend wirkt. Ein Haar auf dem Kopf ist relativ wenig - ein Haar in der Suppe ist relativ viel.
AntwortenLöschenEin Tankerladung Öl aus einem Havarieschaden ist viel und wird als störend empfunden - wenn aber am Meeresgrund u.a. des Roten Meeres aus tektonischen Spalten Erdöl vollkommen selbstständig austritt, so wird das überhaupt nicht von den Menschen registriert. Eigentlich müsste das Meer dort längst nur noch von einen riesigen Ölfilm bedeckt sein. Tut es aber nicht, weil die Natur dort so viel gefräßige Mikroorganismen positioniert hat. dass das austretende Öl "aufgefressen" wird.
Es gibt auch am Meeresboden auch jede Menge Orte wo hochgiftige Schwefelverbindungen austreten - auch dort gibt es Bakterien, die das als Nahrung für sich nutzen. usw. usw.
70% der Erde ist mit Wasser bedeckt - 69% davon sind unerforscht. Das wird allgemein vergessen.
Dieses Verfahren wurde bereits vor ca 30 Jahren in Rhein-Neckar Raum, erfolgreich angewendet. Eine kompl. verseuchte Industriebrache innerhalb eines Ortes wurde so renaturiert.
AntwortenLöschenDer Unternehmer der dieses Verfahren entwickelte wurde hernach Platt gemacht !!!!
Noch Fragen Kienzle !!???
Dann sollten wir diejnigen auch platt machen. Mitsamt deren Familien als Abschreckung gegen dämonisches Ungeziefer.
LöschenAlso irgendwie sind das für mich 4 verschiedene Fotos. Die Begrünung im Hintergrund ist bei beiden Bildern nicht exakt das selbe, sie sind um einiges verschieden. Ich würde sagen zwischen den Fotos sind einige Jahre vergangen oder es sind verschiedene Plätze.
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