Donnerstag, 10. Januar 2013

Uruguay: ärmster Präsident der Welt und ehemaliger "Terrorist"


Einar Schlereth
10. Januar 2013




Heute will ich euch ohne viele Worte den Freund eines Freundes vorstellen. Mein Freund ist der Glaskünstler Carlos Pebaqué, über den ihr hier alles erfahren könnt. Seine homepage gibt es auf schwedisch und englisch. Eine kurze Information, die dort nicht steht: Die Eltern sind Basken, die als Linke nach dem Sieg Francos Spanien verließen und nach Uruguay flohen. In der Hauptstadt Montevideo wurde Carlos im Jahr 1950 geboren. Er studierte Kunst, verfiel damals schon dem Zauber von Glas. Lernte die Glasherstellung von der Pike auf und hatte dort schon ein eigenes Atelier.
Er gab alles auf, lernte die Welt kennen und landete in Schwedens  'Glasreich', wo er in Gullaskruv ein neues Atelier einrichtete, nachdem er auch die schwedischen Techniken erlernt hatte. Auch ich landete im Glasreich und weil wir beide das Boule - spiel liebten, mussten wir uns eines Tages begegnen. Mein letztes Turnier, bevor ich aus verschiedenen Gründen aufhörte, spielte ich mit Carlos und wir gewannen.


Vor ein paar Monaten besuchte ich ihn in seinem Atelier und er erzählte begeistert von einem neuen Plan, den er mit Hilfe eines alten Studienfreundes verwirklichen will - eine Glasakademie in Uruguay zu bauen. Und dieser, sein alter Freund ist niemand anderes als der jetzige Präsident. Was er da erzählte, hörte sich wie ein Märchen an. Aber dieses Märchen ist wahr. Schaut euch dieses Video an - es ist zwar auf spanisch und englisch, aber das muss man gar nicht verstehen. Schaut, wie José Mujica, so heißt er, lebt und wie er arbeitet. 90 % seines Präsidentengehalts - 12000 $ schenkt er monatlich Hilfsorganisationen für Arme und Kleinunternehmen. In den 60-er Jahre wurde er Mitglied der linken Tupamaros, wurde 1968 verhaftet und verbrachte fast 20 Jahre seines Lebens in Gefängnissen, davon zwei Jahre am Grunde eines Brunnens. 1987 wurde er frei gelassen. Er wandte sich der Politik zu, die ideologisch der von Lula in Brasilien nahe kam. Er wurde zum Senator gewählt, war Landwirtschaftsminister und 2010 gewann er die Präsidenschaftswahlen haushoch. Tja, ich finde es herzerwärmend zu sehen, dass ein Politiker Wort hält. Er sagt: "Ich arm? Ich bin nicht arm, sondern arm sind diejenigen, die immer mehr und mehr haben wollen."

Da es heute so gut funktioniert, lege ich gleich noch ein zweites Video dazu, wo Josés Frau einem Fernsehteam ihr Haus und die Küche zeigt. Einfach wunderbar, mit welcher Selbstsicherheit und Selbstverständlichkeit sie die Führung macht. Auch mit Stolz, weil sie weiterhin ihren Hof führen und als Vegetarier fast 'autark' leben.

Und ist es  nicht eigenartig, dass es gerade in Südamerika, das doch ein Synonym  für Korruption war, so viele Präsidenten  gibt, die wirklich etwas für das Volk tun? Fidel Castro, Hugo Chávez, Rafael Correa, Evo Morales. Das gibt Grund zu Hoffnung.

Quelle - källa - source für Video eins 

und für Video zwei.   

4 Kommentare:

  1. hola Einar vaya un abrazo desde Uruguay.



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  2. el anónimo soy yo Carlos.

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  3. Ola, amigo, como te vas? TE envío. Aqui hay nieve y frío. Abrazo

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  4. Ganz Leteinamerika braucht einen Menschen wie Herrn Pepe Mujica als Präsidenten!!

    Ich bin sicher, dass dann hier mehr Gerechtigkeit und Friede herrscht.

    Ytapua aus Alemania

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