10. Oktober 2014
Benzin wird bald mit Gold aufgewogen. |
So auch in diesem Fall. Die Horden der ISIS schreiten munter vorwärts, erobern immer neue Orte, während durch die 350 Luftangriffe schon syrische Zivilisten zu hunderten getötet wurden. Das kann der ISIS nur Recht sein - dann brauchen sie weniger zu töten und sie können mit dem Finger auf die bösen Amerikaner zeigen, wobei sie natürlich verschweigen, dass sie nach wie vor aus den USA und den Golfstaaten gut mit Waffen und Geld versorgt werden.
Aber es sind nicht nur hunderte Menschen bereits getötet und weitere hunderte verletzt worden - wie sehr verletzt, mag man sich gar nicht vorstellen - sondern mit Beginn der US-Bombardierungen am 23. September hat es unmittelbar in Syrien einen Preisanstieg für Gas um 140 % gegeben. Und auf Gas ist jedermann im Land angewiesen, um das Essen zu kochen und für die Heizung, zumal nun die kalte Jahreszeit beginnt. Fast ebenso drastisch sind die Benzinpreise gestiegen, was sich direkt auf die Preisgestaltung von hundert anderen Produkten auswirkt, vor allem auf Obst und Gemüse, die vom Land in die Stadt transportiert werden müssen.
Der eigentliche Grund war, wie sich herausstellte, dass die Bomber die größte Gasfabrik des Landes in Deir ez-Zor's Kuniko zerstört haben. Die Zerstörung von Infrastruktur ist wohl gemerkt auch ein Kriegsverbrechen.
Außerdem wurden auch Getreidesilos im Norden zerstört. Die USA machte sich sogar die Mühe, sich zu entschuldigen mit der extrem fadenscheinigen Ausrede, dass man glaubte, es handle sich um ISIS-Stellungen. Ein Pilot, der ein Silo nicht von Militärstellungen unterscheiden kann, sollte vielleicht besser Schuhe putzen. Auf jeden Fall ist die Bombardierung von Getreide-Silos natürlich erst recht ein Kriegsverbrechen. Aber die USA tut nur das, was sie seit dem Korea-Krieg bis zur Perfektion getrieben hat: die gesamte zivile Infrastruktur zerstören und alles, was höher als ein Stockwerk ist. Da Obama der oberste Befehlshaber ist, hat er auch die höchste Verantwortung für die gesamte Kampagne, und er müsste mitsamt all seinen verantwortlichen Generälen vor Gericht gestellt werden. Oder? Wieso hat man eigentlich das bisher nur mit deutschen Kriegsverbrechern gemacht?
Es wird also zunehmend deutlicher, dass Obamas eigentliche Ziel der Sturz Assads und ein kompletter Regierungswechsel ist, wie Dr. Elias Akleh am 7. Oktober auf Countercurrents schrieb. Da fragt man sich natürlich, ob Russland und Syrien wieder von Washington über den Tisch gezogen wurden. Hat man in Damaskus und Moskau wirklich geglaubt, dass Obama sich an sein Versprechen hält, gezielt nur ISIS-Stellungen zu bombardieren? Hat man immer noch nicht begriffen, dass jedes Wort von US-Präsidenten nichts als Schall und Rauch ist und jede feierliche Unterschrift nicht das Papier wert ist?
Das ist umso merkwürdiger, als Obama nicht versprochen hat, den Geld- und Waffenfluss an seine Lieblinge, die moderate FSA, zu stoppen, von der jedoch niemand weiß, wo die zu finden ist. ALLE anti-ASSAD-TRUPPEN SIND ZU MEHR ALS 95 % GEKAUFTE SÖLDLINGE der Saudis, Kataris, der Türkei, was jetzt sogar ausgerechnet Joe Biden zugegeben hat (wofür er eins auf den Rüssel bekam und seine Aussage am nächsten Tag zurücknehmen musste).
Das allereinfachste Mittel, ISIS und alle anderen Gangster im Handumdrehen von der Erdoberfläche zu wischen, wäre schließlich: keine Waffen und kein Geld. Da würde sogar dem stärkste Fanatismus schnell die Luft ausgehen. Aber diese Frage wird von den Allerwenigsten aufgeworfen. Man will das Spektakel doch noch eine Weile genießen.
Durch die Geländegewinne der ISIS und das Versagen der US-Luftwaffe kommt natürlich ein neuer Punkt auf die Tagesordnung: boots on the ground. Im Irak hat man schon einige hundert Soldaten - außer der vorher schon anwesenden privaten US-Truppen. Und in Syrien werden sie wohl bald folgen.
Und dann kann man eigentlich nur das Schlimmste befürchten, zumal, wenn man liest, was Tom Engelhardt hier schreibt über das Ausmaß der Hysterie, die in den USA von sämtlichen Medien und der Regierung entfacht worden ist.
Der Isamische Staat ist ein Produkt des Pentagon, jede Regierung weiss das. Das ist das gleiche Schema wie in der Ukraine, die Türkei soll eingreifen.
AntwortenLöschendie usa und ihre aliierten würden auch wieder ohne skrupel deutschland in grund und boden bomben, wenn es ihrer geostrategie nützen würde. die millionen toten und zerfetzen zivilisten nehmen sie dankend in kauf.
AntwortenLöschenWie Recht Sie haben. Dieser Gedanke kam mir schon längst.
Löschenwenn die sog. islamistischen Selbstmordattentäter erst mal Ebola für ihre Zwecke entdeckt haben, wird es der Ami mit dem Sturm zu tun bekommen, den er selbst als Wind säte - heia Safari, und es wird mir eine Freude sein das Imperium dahinsiechen zu erleben.
AntwortenLöschenZum militärischen Debakel der USNato in Kobane äußerten Sie die USA, diese Stadt sei für sie strategisch nicht so wichtig. Wie heißt es in der Fabel vom Fuchs und den Trauben?
AntwortenLöschenDas völkerrechtswidrige Bombardement auf Syrien beweist, dass der US-Administration alle Mittel und herbeiorganisierte Gründe (IS!) recht sind, jetzt endlich Syrien weiter zu zerstören. Die gesamte Infrastruktur, wie Schulen, Getreidelager, Energie-Versorgungseinrichtungen, Wohngebiete....endlich können sich diese kranken Hirne austoben! Was vor ein paar Monaten durch Russland verhindert werden konnte, hat man jetzt durch Hilfe der IS erreicht. Man hat den Eindruck, dass man mehr Syrien zerstört hat, als IS.
Letztens las ich: Die USA bekommen die Militärstützpunkte (und die Rohstoffquellen), Deutschland die Flüchtlinge und die Zahlungsaufforderung!
Es muss natürlich heißen "... äußerten sich...". Sorry!
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