Sonntag, 19. Oktober 2014

Südsudan: Wieder ein Regime-Change fällig


Ach, die armen Amerikaner, jetzt müssen sie einen zweiten Regime-Change Versuch starten, weil diese Flasche Machar den ersten versiebt hat (habe hier und hier davon berichtet). Das kommt davon, wenn man nicht alles selber macht. Wärs nach Obama gegangen, hätten sie dort längst alles dermaßen zusammengebombt, dass kein Grashalm mehr wächst, vor allem das schwarze Unkraut nicht. Dabei ist es doch klar wie Kloßbrühe, dass das Öl die ureignen Interessen der Amerikaner sind. Das einzig Gute daran ist, dass jetzt nochmal hunderttausend oder so verrecken werden. Aber es wird einem ja nie gedankt, wenn man immer nur das Gute will.

Thomas C. Mountain

15. Oktober 2014


Es ist kein Geheimnis mehr, dass die USA versucht, im Südsudan ein Regime-Change herbeizuführen. Warum? Weil der südsudanesische Präsident Salva Kiir entschlossen ist, weiterhin die chinesische Ölproduktion in seinem Land zu unterstützen, Chinas einzige Energie-Projekt in Afrika in mehrheitlichem Besitz.

Den USA gelang es, die chinesischen Ölfelder für ein paar Jahre zu schließen, indem sie versprach, bis zu 200 Mill. $ monatlich als "Hilfe" während des Streits zwischen Sudan und Südsudan wegen der Pipeline-Transit-Gebühren zu zahlen, wenn die Ölfelder geschlossen bleiben.

Als die Öllieferungen in der Folge aufhörten und die Hilfs-Gelder nicht gezahlt wurden, ist Präsident Kiir, um den vollständigen Bankrott zu vermeiden, da die einzigen Einkünfte aus dem Öl kommen, mit dem Hut in der Hand nach Beijing geflogen und das Ergebnis war ein 8 Mrd. $ Hilfs-Paket. Die chinesischen Ölfelder sind wieder geöffnet unter dem Zähneknirschen der Pax Americana und Regime-Change wurde die Lösung der USA für ihre Qualen.
Wie bei so vielen Verbrechen, die von der Pax Americana in Afrika begangen wurden, wählte man ein besonders blutbesudelten Kriegsherrn aus, um das schmutzige Geschäft durchzuführen in enger Zusammenarbeit mit ihrem Gendarmen vor Ort, Äthiopien; ein Coup-Versuch wurde Anfang dieses Jahres von d Riek Machar, dem ehemaligen Vizepräsidenten des Landes, durchgeführt.

Riek Machar ist kein Unbekannter für ethnische Säuberungen und Massenmord, die bis 1991 zurückreichen. Zu jener Zeit schickte er seine Nuer-ethnischen Milizen auf Menschen-Jagd, wobei viele tausend der Dinka-Ethnie abgeschlachtet wurden. Seine damalige Leugnung seiner Verantwortung für seine Verbrechen sind nichts gegen seine Beteuerungen der Unschuld bei seiner neuesten Runde Blutvergießen, die seine Anhänger ausgeführt haben.

Faktum ist, dass Riek Machar das Werkzeug des US-Imperiums ist in ihrem Krieg gegen das chinesiche Eindringen in Arikas Energie-Ressourcen, was so offensichtlich den "nationalen Interessen" der USA zuwiderläuftwas Wahrheitsfeinde in den westlichen Medien immer noch zu leugnen versuchen.

Aber leugnen tun sie. Sie fahren fort, Riek Machars Verbindungen mit dem äthiopischen Regime zu verbergen, das so vollständig von Hilfe abhängig ist, die von den USA und ihren westlichen Vasallen geliefert wird, dass selbst, wenn das Regime nicht hineingezogen werden möche, ihm keine andere Wahl bleibt (wie bei der katastrophalen Invasion Somalias 2007).

Es ist kein Geheimnis, dass Riek Machar Waffen, Treibstoff und Geld für die Fortführung seiner Rebellion seit einem Jahr von außerhalb bekommt. Selbst die westlichen Medien müssen es zugeben, aber von wem genau bekommt er das Unerlässliche für die Fortsetzung des Aderlasses?

Die Antwort auf diese Frage ist jetzt ziemlich offenbar, dass es nicht aus dem Sudan kommt (das schwer getroffen wurde von der Schließung der chinesischen Ölfelder), auch nicht aus Uganda oder Kenya. Bleibt nur Äthiopien und die regionale Wut auf das Regime ist jetzt ein "offenes Geheimnis".

Äthiopiens Einmischung hat Südsudan veranlasst, die sog. "Friedensgespräche" (die sich erst noch materialisieren müssen) von Addis Abbeba nach Nairobi in Kenya zu verlegen.

Der Kreis um Präsident Kiir klagt regelmäßig Äthiopien an, Riek Machars Todesschwadronen zu unterstützen. Die Lage hat sich so zugespitzt, dass neue Berichte von großen Geld-Injektionen der südsudaneschen Regierung sprechen, die äthiopischen Rebellen verpasst werden, die an der Südsudan/Äthiopien-Grenze operieren, mit dem Versuch, die Lager zu zerstören, die vom Regime in Äthiopien benutzt werden, um Machars Todesschwadronen zu bewaffnen und auszubilden.

Äthiopien hat wirklich gute Arbeit geleistet, alle seine Nachbarn gründlich zu verärgern, angefangen mit dem Sudan (dessen Ökonomie unter dem Ölstopp litt), bis Ägypten (das von dem neuen Damm bedroht wird, den Äthiopien am Nil baut und der Ägyptens Wassermenge beschneiden wird) und sogar Kenya, das einen größeren Handelspartner verlor, als Folge des US-gestützten Coups.

Uganda hat eine bedeutende Streitmacht zur Unterstützung von Salva Kiir geschickt und es wird berichtet, dass Ägypten auch im Südsudan eine Militärbasis errichtet hat.

Die UN-Anwort war vorhersehbar mit dem Generalsekretär Ban Ki "schlüpfriger Aal"Moon Schoßhündchen, als er den ehemaligen Geheimdienstchef Äthiopiens zur Führung der "Friedens"-Operation im Südsudan ernannte. Das ist der Typ, der die genozidalen Aufstandsbekämpfungen im Ogaden durchführte und der jetzt zum Chef von 10 000 äthiopischen "Friedensbewahrern" gemacht wurde, die um die sudanesischen Ölfelder stationiert wurden (wo UN-Beamte im vergangenen Jahr Pressekonferenzen abhielten und sich beklagten, dass die Äthiopier Waffen an örtliche Milizen lieferten, die jetzt unter Riek Machars Leitung kämpfen).

Ethnische Säuberungen, Massenmord, Hunger und eine lange Liste von Verbrechen werden gegen das Volk von Südsudan begangen im "nationalen Interesse" der guten alten USA beim Versuch, China den Zugang zum afrikanischen Öl zu verwehren. Das sollte niemanden überraschen, denn die Geschichte der Pax Americana und ihr verschuldeter Diener Äthiopien am Horn von Afrika sind nichts Neues. Die Geduld mit dem äthiopischen Regime geht bei seinen Nachbarn zu Ende und viele hoffen, dass Regime-Change in Äthiopien bald eintreten möge statt im Südsudan.

Thomas C. Mountain lebt und schreibt in Eritrea seit 2006. Er kann unter thomascmountain at gmail.com erreicht werden.



Quelle - källa - source

7 Kommentare:

  1. Vielen Dank für den guten Artikel. Ich vermute, dass er stimmt. Aber es wäre besser bei allen Schlüsselaussagen Quellen anzugeben. Denn diese beweis- uind quellenfreien sind sonst genauso billig wie bei der angeblich "seriösen" Massenpresse: Einfach was hinschreiben, ohne jede Quelle und fertig.

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    1. Liebe Elllen, hast du dir mal die Frage gestellt, welche Arbeit in dem Blog steckt? Und gar in zwei Blogs (denn ich habe inzwischen auch die Verantwortung für den deutschen Saker Blog)? Meine halbe Zeit geht schon mit der umfangreichen Korrespondenz drauf und der Suche von Material und Telefongesprächen. Und abends habe ich noch rasch diesen Artikel übersetzt (der ist also nicht von mir, sondern von dem renommierten Thomas C. Mountain) und dann soll ich mich gefälligst noch hinsetzen und Quellenangaben suchen. Und der Leser kann nicht mal gerade oben in die Suchfunktion gehen? Du machst es dir wirklich sehr bequem.

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    2. ZUSATZ: Außerdem gibt es zwei Quellenangaben zu älteren Artikeln von ihm, in denen es auch wieder Quellen gibt.

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  2. China gräbt den USA weiter und zunehmend erfolgreicher, außer dem Weltmarkt, nun auch noch das Öl ab. Die Volksrepublik allerdings ist militärisch (noch) nicht in der Lage, amerikanische Militärmacht zu überflügeln. Aber chinesische Politik beruht im Gegensatz zur amerikanischen auf fein ausgewogener Diplomatie, weniger auf Kanonenbooten.Die preiswerten politischen Ideen:
    a)
    Um in letzter Konsequenz autark bleiben zu können, entwickeln die Chinesen für ihre Version des Gleichgewichts des Schreckens, für einen allerletzten, aber garantierten Gegen-Zweitschlag, diese genialen nuklear bestückbaren Hyperschallsprengköpfe
    Das erfordert nur eine einzige, wenn auch teure Investition.
    b)
    Die Chinesen kooperieren mit dem sanktionsbelasteten Russland, (das übrigens diese Hyperschall- Mehrfachsprengköpfe bereits 2005 getestet hatte). Eine Waffe, die im Zusammenwirken mit Systemen cleverer Ablenkkörper jede noch so gut gemeinte US-Raketen-Abwehr zum Hasen hetzenden Igel degradiert.
    c)
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/irak-china-plant-oel-deal-nach-rueckzug-der-usa-a-875130.html

    Die USA sind schon bankrott. Der Kadaver zuckt aber noch reflexartig. Niemand muss mehr die USA irgendwie in die Knie zwingen wollen. Alle Kontrahenten müssen nur Geduld zum Warten haben und einen letzten Atom-Trotzkrieg des sich selbst erwürgenden Imperiums, erstickt an Gier, verhindern.

    Zur Not durch einen eigenen Notwehr- Präventiv- Angriff mit Hyperschallflugkörpern, aber konventionellen Sprengköpfen auf die Befehlszentren.
    Auf alle.

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  3. "Wärs nach Obama gegangen, hätten sie dort längst alles dermaßen zusammengebombt, dass kein Grashalm mehr wächst, vor allem das schwarze Unkraut nicht. "

    Sind Sie ein Rassist?
    Hören Sie bitte auf hier solch ein rassitisches Gedankengut zu verbreiten.
    In den USA braut sich schon was zusammen. Ein kommender Rassenkrieg.
    http://www.welt.de/geschichte/article133506364/Rechtsradikale-Amerikaner-verfallen-der-NS-Ideologie.html

    Finden Sie Obama wirklich dermaßen skrupellos?
    Meiner Ansicht nach sind die US Neocons viel gefährlicher für den Weltfrieden als Obama, weil diese die größten Kriegstreiber in den USA überhaupt sind!
    G.w.Bush, Romney, Gingrich,Cheney,Mccain gehören zum politischen Lager von Neocons.
    Wenn es nach den Neocons ginge, dann wären die USA längst in Syrien und Iran militärisch interveniert. Danach hätten sie alle Palästinenser in echte Gefängnisse geweggesperrt (vor allem wenn es nach dem geistesgestörten Psychopathen wie Newt Gingrich geht )...Sie wollen außerdem eine Vision von Großisrael im Nahen Osten realisieren...
    Neocons wollen außerdem eine ganz dicke Mauer zu Mexiko errichten udn jeden illegalen Einwanderer legal an der Grenze zu USA erschießen, der sich weigert umzukehren. ohne UN Mandat natürlich.
    Für die US Neocons Psychopathen existieren keine UN Mandate, weil sie immer die Guten sind...
    Obama ist eindeutig das wesentlich kleinere Übel im Vergleich zu den Neocons...

    Wenn Gingrich an die Macht gekommen wäre , dann hätten wir längst eine atomare Apokalypse.
    Man muss sich das mal vorstellen, dass dieser psychisch gestörte Wahnsinnige, der mit seinen rassistischen udn ultranationalistischen Aussagen sogar mit einem Hitler vergleichbar ist, wird in den US Südstaaten verehrt!
    Die Weißen US Amerikaner aus den Südstaaten sind fast psychisch genauso krank wie die islamistischen Terroristen...
    Gleichzeitg werfen die den Schwarzen nicht normal im Kopf zu sein...
    In den Südstaaten gibt es viele Menschen, die glauben, dass Obama ein Muslim ist, welcher im Auftrag der Muslime die USA ruinieren,islamisieren oder mit Immigranten überfluten soll, um die Weißen US Amerikaner auszurotten...

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  4. Wer wählt fast täglich neue Opfer aus, die mit Drohnen gekillt werden, und rühmt sich auch noch, wie gut er im "killen" sei? Natürlich sind die Leute, die du nennst, die Strippenzieher, aber er lässt sich dazu missbrauchen und damit macht er sich ebenso schuldig wie alle die anderen Verbrecher. Diese Eigenschaft ist nicht an die Hautfarbe gebunden.

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  5. Einar Schlereth

    Ich bin wirklich sehr froh, dass Romney 2012 die Wahl verloren hat. Sonst hätten wir im Nahen Osten schon längst einen Flächenbrand westnlich verhreerender alsgegenwärtig im Nahen Osten!
    Die Versklavung der Muslime und schwarzafrikaner steht bei den geistesgestörten US Neocons ganz weit oben auf ihrer Agenda...
    Die meisten Leute haben Angst vor IS. Ich persönlich habe mehr Angst vor gesitesgestörten Wahnsinnigen wie Newt Gingrich samt seiner Kriegstreibertruppe den Neocons!
    Obama hat viele kriegstreiberische Forderungen der US Neocons abgelehnt, vor allem was die Nah-Ost Außenpolitik angeht. Darüber bin ich sehr froh...
    Man muss den Tatsachen ins Auge sehe:Obama ist das wesentlich kleinere Übel als die Neocons...

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