Samstag, 13. Juli 2013

Mandela, der Patenonkel von Neo-Apartheid-Südafrika


Hier kommen zwei Artikel zum Neuen Apartheid Südafrika – einer von Thomas Mountain (den ich übersetzen werde) und einer von John Pilger, der im Prinzip das Gleiche wie Mountain sagt (und den ich nicht übersetze), an dessen Ende aber ein Video über das 'NEUE' Südafrika von John Pilger zu sehen ist. Dies regt dazu an, sich Gedanken zu machen, wieso Mandela zum Liebling der westlichen Medien geworden ist und ein anderer Mann – Mugaba, der seine Versprechen gehalten hat – zum Teufel. Mandela ist nichts anderes als ein echter schwarzer Obama.

Mandela, der Patenonkel von Neo-Apartheid-Südafrika
Während Nelson Mandela dem Tod entgegengeht, ist sein Vermächtnis als Patenonkel des neo-Apartheid Südafrika fest verankert.
Thomas C. Mountain
9. Juli 2013

Heute ist das Leben in Südafrika für viele, wenn nicht die meisten Menschen beinahe ebenso unsicher und unwürdig wie damals, als Mandela zum ersten Präsidenten vor 20 Jahren vereidigt wurde. Die beste Weise, das „moderne“ Südafrika zu beschreiben, ist: unterdrückt von einer neuen Form von Apartheid.

Aber Moment mal, hat Mandelas Präsidentschaft als erster schwarzer Präsident Südafrikas nicht zur Wiederherstellung des Eigentums von dem durch das weiße rassistische koloniale Siedler-Apartheid-Regime gestohlene Land geführt? Nein, keine wirkliche Landreform für die Massen der landlosen Afrikaner. Doch Mandela hat dafür gesorgt, dass die internationalen Bergwerksunternehmen so viel neues Land bekamen, wie sie brauchten.

Und während große Mengen des Grundnahrungsmittels des Landes, nämlich Mais, in Südafrika angebaut wird (es ist eins der führenden Mais exportierenden Länder der Welt), kämpft das Volk des Landes immer noch täglich darum, genug Mais kaufen zu können, um die Familien satt zu bekommen.

A propos Bergwerksunternehmen, die die Basis des großen Reichtums des Landes darstellen, hat Mandela da nicht irgendwann einmal versprochen, sie zu nationalisieren und ihren fabelhaften Reichtum zum Wohle des Volkes von Südafrika zu nutzen?

Ja, das hat er versprochen, aber nein, er hat sein Versprechen nicht gehalten. Sondern er hat alle Restriktionen für die Bergwerksbesitzer beseitigt, damit sie ihre Hauptquartiere außerhalb des Landes etablieren konnten und keine Steuern zu zahlen brauchten.

Und das Versprechen, sauberes Trinkwasser für alle Menschen in Südafrika zu beschafffen? Nein, das Versprechen wurde auch nicht eingehalten. Aber unter Mandelas Führung wurde den Bergwerkunternehmen erlaubt, weiterhin das Grundwasser in vielen Teilen des Landes zu vergiften.

Hat Mandela nicht versprochen, seinem Volk freie, universale öffentliche Bildung zu verschaffen? Die Antwort auf diese Frage findet man am besten, wenn man die Bergarbeiter fragt, die im vergangenen Jahr streikten, weil sie es sich nicht leisten konnten, die Schulgebühren für ihre Kinder zu bezahlen.

Ist das Leben in Südafrika nicht wohlhabender geworden, haben die Leute nicht mehr Geld in ihren Taschen und einen besseren Lebensstandard? Laut Präsident Zuma liegt Südafrikas BNP heute 20 % über dem Stand vor 20 Jahren, als das ursprüngliche Apartheid System beendet wurde.

Aber die Lebenskosten haben in den vergangenen 20 Jahren die Lohnerhöhungen aufgefressen, was zu einem tatsächlichen Sinken des Lebensstandards der Volksmassen geführt hat.

Aber wie steht es mit der Lebenserwartung und der Gesundheit im allgemeinen im Lande – leben die Südafrikaner nicht länger denn je zuvor? Abermals nein – die Lebenserwartung ist unter Mandela und seinen Freunden scharf abgesunken, wovon sich das Land erst noch erholen muss. Das war zum Teil dem Versagen von Mandela und seinen Kumpanen zu verdanken, die AIDS-Pandemie ernst zu nehmen. Und heute haben die AIDS-Kliniken des Landes keine der notwendigen Medikamente, weil die ANC-Regierung die Gelder beschnitten hat.

Es war einmal, dass die Freiheitsballade, die vom ANC unter Mandela einen Refrain enthielt, der hieß: „Ein Siedler, eine Kugel“. Heute haben manche den Verdacht, dass bei den Vorstandssitzungen der Multis, die Südafrika plündern, gesungen wird „Ein Bergarbeiter, eine Kugel!“, da die südafrikanische Polizei auf Geheiß der Minenbesitzer wieder das Feuer auf die streikenden Bergarbeiter eröffnete (siehe meine Artikel hier und hier).

So, das Leben ist kaum besser geworden für die meisten Südafrikaner und die Weißen besitzen immer noch das Land und die Bergwerke. Nahrung, Wasser, Erziehung und Medizin zur Bekämpfung von AIDS sind immer noch Mangelware oder fehlen ganz, aber an einem fehlt es nicht – Korruption, jede Menge Korruption in der gesamten ANC-geführten Regierung. Es scheint, dass ALLE Spitzenleute des ANC, egal welcher Fraktion, wegen Korruption angeklagt sind, weil sie ihre Taschen gefüllt haben auf Kosten des Volkes. Und dieser ausgetretene Pfad führt auch bis vor die Haustür von Mandela. Doch kein Journalist oder ihre Verleger haben bisher den Mut besessen, sie zu öffnen und die Wahrheit die Welt wissen zu lassen.

Vor zwanzig Jahren war Nelson Mandela der Vater dessen, was das neo-Apatheid System in Südafrika wurde und heute, wo er auf dem Sterbebett liegt, hat er sich wirklich den Titel 'godfather' [Wortspiel: Vater und Gottvater, aber auf Deutsch sagt man ja Taufpate oder Patenonkel] der neo-Apartheid verdient. Wie anders soll man das nennen, was offiziell das ungleichste System sozialer Gleichheit in der heutigen Welt ist – die moderne „Post Apartheid“ in Südafrika.


Quelle – källa – source


Und hier ist der Link zum Pilger Artikel und Video.

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