Mittwoch, 27. November 2013

Die NATO und der GCCO organisierten und finanzierten den Tod von 120 000 Syrern

Thierry Meyssan
25. November 2013

Aus dem Französischen: Einar Schlereth


Was ist seit drei Jahren in Syrien geschehen? Den Medien der NATO und des Golf-Kooperations-Rates zufolge (GCCO) hat das „Regime“ eine demokratische Revolution in Blut erstickt. Dieser Version wird jedoch widersprochen durch die tatsächliche Unterstützung der Regierung durch 60 bis 90 % - je nach der Quelle – der Bevölkerung.

Die Wahrheit ist eine ganz andere: die NATO und der GCCO haben einen Krieg der 4. Generation und einen Krieg vom Typ Nicaragua verloren. Sie sind es und sie allein, die den Tod von 120 000 Syrern organisiert und finanziert haben.



Eine der Aufgaben bei der Vorbereitung der Genfer Konferenz ist es, die Geschichte Syriens neu zu schreiben. Die NATO-Mächte und der GCCO versuchen, ihre Version der Ereignisse durchzusetzen, was ihnen Vorteile am Verhandlungstisch bringen würde. Daher gibt es plötzlich eine Flut sich wiederholende Artikel und Reportagen in der westlichen und der Golf-Presse.

Hollande und Obama: Sie wollten die Gas- und Ölreserven Syriens an sich reißen. Sie sind verantwortlich für mehr als 100 000 Tote.
Der Westen und der GCCO behaupten, dass die syrische Krise die Verlängerung des „arabischen Frühlings“ sei. Das „Regime von Baschar“ hätte das Verlangen seines Volkes nach Demokratie in Blut erstickt. Darauf habe die NATO und der GCCO interveniert, um die zivile Bevölkerung zu schützen.


Die Wirklichkeit ist anders: Die USA haben die Zerstörung Syriens schon auf einer Versammlung am 15. September 2001 in Camp David geplant. Sie haben damit begonnen, indem sie das Syrien Verantwortlichkeits-Gesetz am 12. Dezember 2003 angenommen haben.


Sie haben zuerst versucht, Syrien in einen Krieg zu stürzen, in dem sie den Sicherheitsrat die Resolution 1559 annehmen ließen und durch die nachfolgende Ermordung des libanesischen Premierministers Rafic Hariri und Präsident al-Assad anklagten, den Mord befohlen zu haben. Nachdem sie mit diesem Szenario scheiterten, haben sie den Krieg an England und Frankreich in einem Untervertrag weitergegeben, die sich im Vertrag von Lancaster vom 2. November 2010 darauf vorbereiteten.

Das Signal zum Beginn der Operationen wurde von den USA in Kairo Anfang Februar 2011 gegeben: der Krieg der 4. Generation.



Von diesem Zeitpunkt an haben die NATO und die GCCO 15 Monate lang einen Krieg der 4. Generation geführt, der völlig auf ihrer Beherrschung der großen Medien beruhte. Sie machten die Welt glauben, auch die Syrer, dass das ganze Land sich erhoben habe, wobei selbst die größten Demonstrationen nicht 5000 Personen überstiegen. Mit Hilfe von Heckenschützen und Kommandos machten sie allen eine blutige Repression vor.


Doch im März und April 2012, nach dem Fall des islamischen Emirats von Baba Amr, verhandelte Nicolas Sarkozy über einen Rückzug Frankreichs, und im Mai begannen die Syrer die Reportagen von Al Dschasira anzuzweifeln, und im Juni akzeptierte Washington die Niederlage mit der Konferenz von Genf.


In dieser Periode bestanden die Kämpfer aus syrischen Takfiristen (von denen in Baba Amr 3000 gefangen genommen w urden, und ausländischen Profis, vor allem Mitglieder von libyschen Al-Qaida-Kommandos unter der Führung von Abdelhakim Belhaj.


Zusammen bildeten sie die Freie Syrische Armee (FSA) mit britischen und französischen Kadern und der logistischen Unterstützung der Türkei.


Juli 2012 – August 2013: der Krieg à la Nicaragua


Die Wahl von François Hollande zum neuen Präsidenten Frankreichs und die Ernennung des Zionisten Laurent Fabius zum Außenminister hat den Krieg neu entfacht. Man der Unterstützung der CIA unter General David Petraeus und des Know-hows von Botschafter Robert S. Ford (ehemaliger Assistent von John Negroponte) gab Frankreich das Signal für einen neuen Krieg, diesmal vom Nicaragua-Typ und im Verein mit den „Freunden Syriens“ am 6. Juli 2012.

Zwei Wochen später hat ein Super-Attentat durch Ermordung einiger Mitglieder des Nationalen Sicherheits-Rates fast die Armee enthauptet.

Unmittelbar danach ist eine Armee aus 40 000 ausländischen Kämpfern mit ein paar tausen Syrern und geführt von französichen und britischen Offizieren zum Sturm auf Damaskus angetreten.
Da schlug die Stunde der Wahrheit. Die Syrer, bis dahin recht passiv, halfen ihrer Armee, die Hauptstadt zu verteidigen und die Eindringlinge zurückzudrängen. Darauf folgte eine grausamer und mörderischer Krieg mit mehr als 100 000 Märtyrern.

In dieser Periode hielten sich die USA zurück und ließen ihre Alliierten die Arbeit vor Ort verrichten. Sie versuchten lediglich, Katar und Saudiarabien zu beeinflussen, das Gewicht ihrer Dschihadisten zu beschränken und laizistische Söldner zu bevorzugen. Rekrutierungszentren wurden in Tunesien und Afghanistan eröffnet. Es wurden Luftbrücken organisiert von Libyen oder Jemen, um tausende Kämpfer nach Syrien zu bringen, um dort zu sterben. Wie in Nicaragua gab es Syrer, die sie unterstützten, aber letztlich taugten sie eher dazu, die „befreiten Zonen“ zu kontrollieren, als gegen die reguläre syrische Armee zu kämpfen.                

August 2013 bis heute: Scheitern der NATO

Als sie ihr erneutes Scheitern einsahen, versuchten die NATO-Mächte und der GCCO, an den Vetos der Russen und Chinesen im Sicherheitsrat vorbeizukommen. Sie organisierten ein Verbrechen, dem sie eine immense symbolische Bedeutung zumaßen, was eine internationale Intervention rechtfertigen würde zum Schutz der zivilen Bevölkerung. Dann könnten sie endlich das Land bombardieren, wie sie es mit Libyen gemacht haben.

Der Chemie-Angriff auf Ghoutta am 21. August 2013


Dieser wurde von der NATO organisiert. Die chemischen Waffen sind aus einer Kaserne der türkischen Armee nach Damaskus geschafft worden und die üblichen Kriegshetzer- Medien wurden mobilisiert, um aus dieser Episode ein schlimmeres Ereignis als alle anderen zu machen.


Aber der nicht vorhergesehene Einsatz der russischen Flotte vor der syrischen Küste hätte das Pentagon gezwungen, eine Attacke vom Roten Meer aus zu führen, wobei sie Jordanien und Saudiarabien hätten überfliegen und ihre Alliierten in den Krieg verwickeln müssen. Nachdem Washington darauf verzichtete, in einen regionalen Krieg einzutreten, widmet sich die US-Diplomatie der Vorbereitung der Konferenz Genf 2.

Die Konferenz Genf 2, die wahrscheinlich Ende Januar 2014 stattfinden wird, soll dem dreijährigen Krieg ein Ende bereiten. Je nach Version, die wir davon behalten werden, wird Syrien einen Bürgerkrieg durchgemacht haben oder siegreich aus einer ausländischen Aggression hervorgegangen sein.


Quelle - källa - source

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