Mittwoch, 22. Februar 2012

Die Gasfeuer brennen und das verheerte Nigeria bezahlt einen furchtbaren Preis zur Sicherung der Profite der Öl-Multis

von Bruce A. Dixon
am 12. Februar 2012

Öl- und Gasquellen im Nigerdelta

Die großen Öl-Multis gehören zu den profitabelsten Unternehmen auf der Erde. Aber die kapitalistischen Unternehmen bezahlen nicht ihre eigenen Kosten – die werden vom Volk getragen und seiner Umgebung. Wenige haben einen höheren Preis bezahlt als die ölproduzierenden Regionen in Nigeria, die jetzt zu den am meisten verwüsteten und vergifteten Wasserlandschaften auf dem Planeten gehören.

Seit seiner nominellen Unabhängigkeit von England in den 60-er Jahren ist das west-afrikanische Land Nigeria die Szene von riesigen, mörderischen und ökozidalen Verbrechen der Unternehmen gewesen. Die größten Verbrecher mit ihren kriminellen Konspirationen sind Shell, Texaco, Mobil, Conoco, BP, Total und andere unter dem Beistand einer Abfolge von dienstbeflissenen Militär- und Zivilregierungen, Armee und Polizeikräften. Der Job der kapitalistischen Unternehmen ist es, die Profite zu maximieren, indem sie ihre Kosten auslagern und anderen aufbürden. Damit sind die Ölmultis in Nigeria sehr erfolgreich gewesen.
Explosion auf eine Chevron-Ölplattform
Da das Meiste von Nigerias Öl im Nigerdelta und vor der Küste lagert, haben die Ölmultis, konservativ geschätzt, mindestens 600 Mrd. $, aber wahrscheinlicher Billionen an Profiten eingefahren. Die Kosten trägt das Volk, das Land und die Gewässer in Nigerias ölproduzierenden Regionen, die von den Multis in verarmte und vergiftete Wasserlandschaften verwandelt wurden, wo die Fischer nicht fischen können, wo die Bauern nichts anbauen können, wo selbst
Zerstörtes Meer, zerstörte Wälder
der Regen und die Luft giftig sind und das Wasser untrinkbar ist, wo Krankenhäuser, Strom und Schulen fast gänzlich fehlen. Diese Regionen sind kreuz und quer von einem Netz an Hoch-Temperatur, Hoch-Druck, schlecht unterhaltenen und ständig leckenden Rohrleitungen überzogen, die jährlich eine Menge in die Umwelt abgeben, die in etwa dem entspricht, was die BP-Deepwater Horizon- Katastrophe in den Golf von Mexico abgegeben hat. Die Nigerianer haben diesen Preis jedes Jahr seit mehr als einer Generation bezahlt.
Aber im Gegensatz zu dem Deepwater Horizon Disaster haben Mord und Ökozid der Ölmultis in Westafrika wenig Aufmerksamkeit in den Medien erhalten. Im Dezember hatte die BP/Shell ein Ölleck, von dem die Kriminellen behaupteten, es handelte sich nur um 40 000 Barrel, und das wurde praktisch außerhalb Westafrikas gar nicht wahrgenommen. Ein Gasfeuer vor der Küste, das am Anfang zwei Arbeiter tötete, als die Ölplattform explodierte, hat eine

Riesenfläche offenen Wassers in einen Feuersee verwandelt mit Temperaturen bis zu 760° C; das Feuer brennt schon den zweiten Monat. Angestellte von Chevron sagen, es würde einen weiteren Monat dauern, bis die Löscharbeiten Erfolg haben würden. Die nahe gelegenen Gemeinden können ihr Wasser nicht trinken, die Luft nicht atmen und die örtlichen Kliniken sind überfüllt mit Kranken, die durch die Umweltgifte oft chronisch geschädigt wurden.

Die Profite der großen Ölmultis in Westafrika, die jetzt beinahe ein Fünftel der US-Importe ausmachen, haben Millionen Afrikaner vergiftet und tun es immer noch. Sie haben ihre Ernten, ihre Gewässer, ihre Umwelt und selbst ihre Kinder als Opfer auf dem Altar des Profits dargebracht. Und bei diesem furchtbaren Preis geht es nur darum, das Öl aus dem Boden und auf den Weltmarkt zu bringen, nicht um die Kosten, es zu verbrennen und seinen Kohlenstoff  der Atmosphäre hinzuzufügen, Kosten, die ebenfalls von anderen als den Ölmultis bezahlt werden.

Das langfristige Überleben Westafrikas und der Menschheit wird nur gesichert, wenn wir aufhören, die Mord- und Ökokosten der großen Ölmultis zu bezahlen. Wir glauben, dass der Tag kommen wird.

Bruce Dixon ist Geschäftsführer von dem Black Agenda Report und Mitglied des staatlichen Komitees der Grünen Partei von Georgia. Er ist hier zu erreichen: bruce.dixon(at)blackagendareport.com.
Und die Webseite ist hier.

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