Donnerstag, 30. April 2015

Die unbesungenen Helden von Kaschmir: die Arbeiterrevolution von 1865 (Shawlbaf Bewegung)


Da Kaschmir, das Tal des Paradieses, wie es oft genannt wurde, heute aber ein Tor zur Hölle ist, weil von den Indern unglaublich terrorisiert, geplündert und ausgebeutet, habe ich diesen Text zum Gedenken an alle Aufständischen übersetzt.
Allerdings hat der gute Autor einige Begriffe und auch Daten durcheinander gebracht. Er spricht hier von einer normalen Demonstration, wie es sie schon millionenfach gegeben hat, seit es die Ausbeutung der Armen durch die Reichen gibt und ebenso oft blutig niedergeschlagen wurde. Er nennt das fälschlicherweise Revolution. Eine Revolution ist jedoch, wenn die Dinge umgewälzt werden und die Arbeiter über kurz oder lang selbst die Macht im Staat übernehmen. Und da war ja die Französische Revolution von 1789 wesentlich früher. Und auch die erste indische Echte Revolution von 1857, die von den Engländern bis heute als 'Aufstand' verleumdet wird, liegt viel früher. Und 1888 als Tag für die Arbeiter habe ich nicht gefunden. Er bezieht sich wohl auf den Haymarket, der aber 1886 stattfand und auf den bezogen der 1. Mai als Tag der Arbeit festgelegt wurde. Wie auch immer – lasst uns der Helden des Kaschmir-Schals gedenken.

Die berühmten Hausboote von Srinagar.

Die unbesungenen Helden von Kaschmir: die Arbeiterrevolution von 1865 (Shawlbaf Bewegung)


Rayess Rasool
29. April 2015


Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Dies war tatsächlich die erste Arbeiter-Revolution in der Geschichte [Indiens], als Arbeiter, Handwerker, Weber, Zeitarbeiter am 29. April 1865 gegen ihre Herren revoltierten, die sie ausbeuteten, aber mit brutaler Gewalt nierderschlugen und sie im Haji Pather Fluss nahe Zaldager Srinagar, der Sommer-Hauptstadt ertränkten. Viel Schal-Weber wurden in der Festung von Jammu und in Bhuwanjan Ladakh eingesperrt.

Der 29. April 1865 war der Tag, an dem die Schalweber durch die Straßen der Altstadt von Srinagar marschierten gegen die grausame Steuerpolitik, die ihnen vom Dogra Regime auferlegt wurde. Die Schal-Weber (Shawlbaf) von Srinagar wurden dazu durch die Umstände der unsicheren Arbeitsbedinungen, mageren Löhne, exzessiver Steuern und ein Verbot für Weber, das Kaschmirtal zu verlassen, gezwungen.

Die Weberproteste fanden vor dem Haus des Pandit Raj Kak Dhar [Pandits gehörten der höchsten Kaste der Brahmanen an. D. Ü.] statt, dem offiziellen Beamten, der der Weber-Zunft vorstand. Aufzeichnungen enthüllen, dass Dhar falsche Anweisungen an die Dogra-Armee gegeben hatte über Angriffe gegen seine Person. Als die Arbeiter vor Dhars Haus ankamen, wurden sie von Dogra-Truppen unter dem Kommando von Oberst Bijoy Singh umzingelt und aufgefordert, sich aufzulösen. Als die unbewaffneten Arbeiter sich weigerten, wurden sie beschossen und dann mit Speeren angegriffen. Eine Menge Arbeiter sprangen von der Haji Rather Sum Brücke in der Hoffnung, sich in der darunterliegenden Marsch verstecken zu können. Später fand man 28 Leichen und 100 wurden verwundet.

Der Shawlbaf- Protest war vielleicht der erste organisierte Protest mit Forderungen in der Geschichte des indischen Klassenkampfes. Dieser Tag ist in Kaschmir immer noch gegenwärtig im Gedenken an diese Märtyrer, da er die Grundlage legte für den Widerstand gegen Tyrannei und Kapitalismus.

Die Welt beachtet den Tag der Arbeiter von 1888, aber in Wirklichkeit hat Kashmir seine Stimme schon 1865 erhoben – viel früher als 1888. Dies ist die andere Seite der Besatzung, dass unsere Geschichte für künftige Generationen verdreht und verborgen wurde. Unsere eigenen Historiker, die sie erzählen könnten, haben es wegen der Unterdrücker nicht getan. Unsere Rechte wurden vergessen. Unsere Handwerker haben blendende Kleider für Königinnen gemacht, während ihre eigenen Familien Hungers starben. Andere Mitglieder der Demonstration wie Sheikh Rasool, Ubli Baba, Qudda Las und Sona Butt wurden eingekerkert und später zu Tode gefoltert.
Sie sind vom Staat und auch vom Volk von Kaschmir vergessen worden.

Quelle - källa - source

1 Kommentar:

  1. Ja, in schlechten Zeiten hält man sich gerne an die vergessenen Helden vergangener Tage.
    Ich mache das auch ganz gerne. Manch einer erhält so - spät aber immerhin - die verdiente Beachtung, die ihm zu Leb- und Sterbenszeiten versagt blieb.
    Es nutzt vielleicht nichts, aber jedenfalls schadet es auch nicht.
    Also wird es wohl gut sein.

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