Sonntag, 14. April 2013

Eine Plakatwand in Peru, die Wasser aus Luft erzeugt


Die erste Plakatwand, die ich mir gefallen lasse. Pardon, stimmt nicht – in Spanien gab es vor langen Zeiten 'El Toro' oder 'Osborne-Bulle', wie er auch genannt wurde. Eine 14 m hohe 'Plakatwamd', die das Logo des Osborne-Sherrys war. Sie wurde 1956 erstmals aufgestellt (und ich kam 1958 erstmals nach Spanien) und verbreitete sich über das ganze Land, bis er zum inoffiziellen Symbol Spaniens wurde. 1994 wurde alle Reklame längs der Straßen verboten. Fanden wir toll, weil das ganze Land verschandelt wurde. Aber wegen des Bullen gingen die Leute auf die Straße und es kam zum Kompromiss – er musste total geschwärzt werden, so dass der Name Osborne verschwand und die Plakatwamd zum Kunstwerk wurde.
Aber dies ist nun wirklich eine sinnvolle Anwendung fur diese verdammten Reklameträger.


14. April 2013
Bibi Farber
Lima ist die zweitgrößte Stadt der Welt in einer Wüste. Regen ist äußerst selten. Brunnen für Trinkwasser sind oft verseucht. Hier kommt eine Lösung, die gemeinsam von der Universitä für Ingenieurswesen und Technologie von Peru (UTEC) und der Reklameagentur Mayo Draft FCB entwickelt wurde.
Sie ist nicht völlig energie-autark, sondern braucht Strom (unklar, wie viel), um die fünf Geräte zu treiben, die das Reversosmose-Filtersystem betreiben. Jedes Gerät kann bis zu 20 Liter Wasser produzieren. Das Wasser wird dann durch kleine Röhren in einen zentralen Behälter geleitet und unter der 'Plakatwand' gibt’s – was sonst? - einen Wasserhahn. Laut Mayo DraftFCB hat die Plakatwand (PW) in nur drei Monaten fast 10 000 l Wasser erzeugt, das der Menge entspricht, die von „hunderten Familien im Monat“ verbraucht wird. Man stelle sich vor, was hunderte oder gar tausende dieser Dinger, strategisch platziert in der Stadt selbst oder den umliegenden Dörfern bewirken können. Und man stelle sich vor, was in all den Orten mit Wassermangel in der ganzen Welt mit dieser Lösung erreicht werden kann.“

Im ursprünglichen Artikel im Time Magazin ist weiter zu lesen, dass Lima mit 7.6 Mill. E. (näher 9 Mill, wenn die umgebenden Orte mitgerechnet werden) die 5.-größte Stadt Amerikas ist. Weil sie am südlichen Pazifik liegt, beträgt die Luftfeuchtigkeit 83 % und morgens fast 100 %. Aber sie liegt auch in der Küstenwüste Atacama, die trockenste Wüste der Erde mit vielleicht 1.2 cm Regen pro Jahr. Lima muss sein Wasser aus den Anden heranführen und von den Flüssen, die durch Gletscher gespeist werden, ab er beide Quellen sind durch den Klimawandel am Versiegen.

Und da trat die UTEC auf den Plan, die für das neue Semester eine Reklame suchte, um Studenten anzulocken. So kam die Zusammenarbeit mit der Reklameagentur zustande und die Entwicklung dieser neuartigen Plakatwand.

„Wir wollten künftigen Studenten zeigen, wie Inginieure auch soziale Bedürfnisse in ganz alltäglichen Situationen lösen können“, sagte Alejandro Aponte von Mayo DraftFCB.

Die Bürger der Stadt können das gewiss gebrauchen, da die Wüstenstadt in Gefahr ist auszutrocknen. 1.2 Millionen Bewohner haben kein fließendes Wasser und müssen ihren Bedarf an privaten Wassertankautos kaufen, die für einen Kubikmeter Wasser 30 soles (10 US $) verlangen, 20 Mal mehr als die Leute für fließendes Wasser bezahlen.

Quelle - källa  - source

3 Kommentare:

  1. An sich keine schlechte Idee, der Luft Wasser zu entziehen.
    Aber die Angabe dass hunderte Familien mit 10000 Liter Wasser Monatelang auskommen ist selbst für ein Entwicklungsland nicht nachvollziehbar.
    Meine eigene Familie (7 Personen) hatte zeitweise einen Verbrauch von 350 m³ im Jahr.
    Mittlerweile sind wir runter auf 250m³ aber das sind in Litern immer noch 250000 also 25 mal so viel wie die 10000 liter.
    Ich denke es handelt sich hier eher um eine Fehlübersetzung denn nicht hunderte familien verbrauchen 10000 liter Wasser im Monat sondern die meisten Familien tun das.

    Ich will damit jetzt nicht die Erfindung schmälern sondern nur in ein realistisches Licht rücken.
    Wenn man das nur zum Trinken benutzt, dann kann man damit viele Menschen für eine Lange Zeit versorgen aber wenn damit der Garten bewässert wird oder man sich noch duschen will oder das Klo spült, dann reicht das vielleicht gerade für eine Familie für ein paar monate, wenn sie sehr sehr sparsam sind.

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  2. Mein Lieber, da steht 'im Monat'. Die Wand wurde obendrein irgendwo zentral aufgestellt. Und wenn du das Wasser mit Eimern nachhause schleppen musst, wirst du dir überlegen, ob du 22 000 IM MONAT verbrauchen willst. Außerdem denken dort die Leute doch noch etwas solidarischer als wir. Wir, wir 'haben's ja.'

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