Einar Schlereth
4. Oktober 2015
RT
meldet heute, dass die Luftwaffe in den vergangenen 24 Stunden
(seit gestern 13.44) 10 Ziele attackiert hat, wobei Waffendepots,
Trainings-Zentren und Infratruktur der Terroristen zerstört wurden.
Vier Kommando-Zentren wurden mit BETAB-500 Bunker-Sprengbomben
zerstört. Su-25 Jets bombardierten in Kelajak,
Idlib ein Trainingslager. Sukhoi-24 Bomber und Su-25 Boden-Unterstützungsjets sind
drei aufeinanderfolgende Einsätze auf Terroristen-Einrichtungen nahe
Maaret En Nuuman geflogen und haben sie zerstört.
In der Nachbarschaft von Al Tabqa in
der Provinz Raqqa griffen Su-34 Bomber Trainingslager und
Waffendepots der IS mit KAB-500 Bomben an, wobei es mehrfache
Explosionen gab. Ergänzt werden die Angaben durch mehrere Videos,
aber die können von Laien wie mir nicht beurteilt und eingeordnet
werden.
Tschetscheniens Präsident Kadyrow (Mitte) |
Eine interessante Meldung hat RT
von Ria Novosti übernommen, die besagt, dass der Präsident von Tschetschenien Kadyrow Präsident Putin
gebeten hat, tschetschenische Infantrie nach Syrien schicken zu
dürfen. Die Tschetschenen haben ja ein extra Hühnchen mit der IS zu
rupfen. Und sie haben die IS ja im eigenen Land schon erfolgreich
bekämpft. Kadyrow meint, wenn die IS erfährt, dass die
Tschetschenen kommen, laufen sie schon vorher weg. Er bestätigte im
übrigen auch, dass die Hauptangriffe des Westens nicht gegen den IS
sondern gegen Assad gerichtet seien.
Er fügte aber einen wichtigen Satz
hinzu: „Der Kampf gegen die ISIS darf sich nicht allein auf
Macht-Methoden beschränken, sondern sollte auch Erziehung beinhalten
– die junge Generation muss gelehrt werden, dass die Extremisten-
Gruppen die falsche Interpretation des Koran benutzen.“ Zuvor in
diesem Monat berichtete er, dass eine Hilfsorganisation, nach seinem
Vater benannt, Hilfe für syrische Flüchtlinge in Deutschland
liefert. Er sagte, dass Helfer fast 2000 Flüchtlinge in Kiel zu
einem Festmahl eingeladen haben und dass die Organisation an
Flüchtlingslager Schulausrüstung und Ausrüstung für Spielplätze
liefert.
In einer weiteren Nachricht von RT
sagte Präsidentensprecher
Dmitri Peskow, dass russische Spezialeinheiten intensiv daran
arbeiten, mögliche Vergeltungsschläge für die russischen Angriffe
zu verhüten. Da denkt man vor allem an die ca. 2000 Russen, die nach
Syrien gegangen sind, um an der Seite der ISIS gegen Assad zu
kämpfen, und ihre eventuelle Rückkehr.
Eine äußerst merkwürdige Meldung
vom 1. Oktober 2015 habe ich erst jetzt entdeckt. Da sagte der
russische Außenminister Sergei Lawrow, vor der UN-Vollversammlung,
dass „Russland nicht die US-gestützte Freie Syrische Armee (FSA)
als eine Terroristen-Gruppe“ ansähe. Sie sollte Teil einer
politischen Lösung in Syrien sein. Ich habe Lawrow immer als einen
sehr gut informierten und auch klugen Mann angesehen, aber hier muss
er einen Black-out gehabt haben. Glücklicherweise ist der Präsident
Bashar al-Assad keineswegs dieser Meinung, sondern er zählt alle,
die mit Waffen in der Hand herumlaufen zu den Terroristen. Und daran
hat sich bisher auch die russische Luftwaffe gehalten.
Tja Einar, Lawrow ist ja öfter mit seinem Amtskollegen Kerry unterwegs und kann schon mal etwas abfärben.
AntwortenLöschen1. Es kann aber auch so sein, dass diese Äußerung lediglich eine Vorlage für amerikanische "Partner" sein sollte. So könen die Amis später behaupten: Ja, wir haben unsere Forderungen (FSA in die kommenden politischen Prozesse einzubinden) durchgesetzt. Wir haben die Russen dazu gebracht unsere Sichtweise anzuerkennen...
AntwortenLöschen2. Militärisch und politisch ist FSA nicht von besonderer Bedeutunung. Ihre "Wichtigkeit" wurde von westlichen MSM aufgeblasen, es wurde hier ein Pappdrachen kreiert. Solch einem "Partner" kann man in enscheidenem Moment einfach zu verstehen geben: Da du ein kleines Würstchen bist, wirst du unsere Initiative nicht stören sondern etwas gemäßigten Lärm machen nach unserer Vorlage. Dafür bekommst du eine kleine, hübsche Politrente und niemand wird dich verfolgen.
3. Der Lawrow hat bestimmt einen besseren Einblick in die kommende Schritte der Anti-IS Koallition als die meisten Kommentatoren, die lediglich reagieren. Aus seiner, agierenden, russischen Perspektive ist FSA in dem ganzen Komplex einfach zu vernachlässigen, bloß politisch muss er das anders ausspielen.
Glaube auch, daß man diplomatisch immer ein paar Hintertürchen offenhalten muss, damit die vsa nicht ganz Ihr Gesicht verliert. Für politische Kompromisse eine gängige Praxis.
AntwortenLöschenDurchaus möglich, was ihr hier sagt. Und wenn dann zufällig eine Bombe auf das kleine Häuflein fällt - tja, dann war das halt auch mal ein Kollateral-Schaden oder?
AntwortenLöschenNein, lieber nicht! Dann müsste man sich aufs Neue mit einem anderen Häuflein beschäftigen. Und so weiss man was man an der Leine hat und kann den Amis eine Möglichkeit anbieten einen sanften, gesichtswahrenden Rückzieher zu machen.
LöschenWas bei Lawrov gestern nach blackout aussah, entpuppt sich heute als höchst kluger Schachzug, der die westliche Propaganda bloßstellt:
AntwortenLöschen"Russland entdeckt beim Einsatz in Syrien neue Merkwürdigkeiten – und verabsäumt es nicht, die Nato süffisant um Aufklärung zu bitten. So sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Montag in Moskau, dass man in Syrien nirgendwo Hinweise auf die Existenz der sogenannten „Freien Syrischen Armee“ gefunden habe. Lawrow sagte laut TASS, dass die von der Nato und den US-Militärs stets als „moderate syrische Opposition“ bezeichnete Gruppe eine „Phantom-Gruppe“ sei, also gar nicht existiere. Lawrow: „Niemand hat uns gesagt, wo die Freie Syrische Armee ist oder wo und wie die anderen Einheiten der moderaten Opposition operieren. Wir sind sogar bereit, mit ihnen Kontakt aufzunehmen, wenn das wirklich effizient bewaffnete Gruppen der patriotischen Opposition sind, die aus Syrern besteht.“ Lawrow sagte, er habe seinen US-Kollegen John Kerry gebeten, ihm Auskunft über die Gruppe und ihre Führer zu geben."
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/10/05/russland-blamiert-die-nato-freie-syrische-armee-ist-ein-phantom/
Danke, wirklich Klasse.
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