Mit Dank an die 'Neue Rheinische Zeitung' lege ich hier einige Absätze aus dem hervorragenden Artikel von Georges Hallermayer auf. Es wäre vielleicht nachzutragen, dass schon zur Mao-Zeit mit Aufforstungs-Programmen der Wüste begonnen wurde. Statt mit China-bashing könnten sich unsere Medien-Hallodri mal mit den wirklichen Erfolgen in China beschäftigen.
Große Grüne Mauer – Chinas Jahrhundert-Projekt
Von Georges Hallermayer
1. September
Die Große Grüne Mauer. |
In den 1950er-Jahren verdunkelten Sandstürme noch durchschnittlich 56,2 Tage pro Jahr den Himmel über Beijing. 2017 gingen die Stürme aus den Wüsten im Norden auf 7 Tage zurück, heute auf praktisch Null. In den letzten Jahren ist Beijing mit den Nachbarstädten Tianjin und Hebei zu einer Megastadt zusammengewachsen, Jing-Jin-Ji getauft. Über diese riesige Wirtschaftszone von der Größe der alten BRD mit 130 Millionen Einwohnern tobten 1978 noch an durchschnittlich fünf Tagen Sandstürme im Jahresverlauf. Nun konnten die Meteorologen für dieses Gebiet Entwarnung geben: im Durchschnitt noch 0,1 Tage pro Jahr. Ein positiver Effekt des Klimawandels? Mitnichten, sondern ein sozialistischer Plan.
Wie Chinafrica am 26. März 2019 berichtete hob Zhu Jiaojun, Chef des „Institute of Applied Ecology“ an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in seinem Evaluations-Bericht diesen Erfolg der 40jährigen Arbeit im „Three-North Shelterbelt Forest Program“ hervor, den Bau der „Großen Grünen Mauer“ . Das Programm wird seit zwei Jahren von der „National Forestry and Grassland Administration“ und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften nach einer weiten Bandbreite von Kriterien ausgewertet wie Veränderungen in Forstbestand, Entwaldung, Erosion, Klima. Vor über 40 Jahren, genau 1978/79 wurde das Programm aufgelegt, um der Ausdehnung der Wüste Gobi zu begegnen bzw. sie zurückzudrängen. 551 Bezirke in 13 Provinzen waren von Entwaldung betroffen, ein Gebiet von über 4 Millionen Quadratkilometer, halb so groß wie die Europäische Union, wo mehrere zehn Millionen Menschen betroffen waren, so Xu Xinwen, Forscher am „Xinjiang Institute of Ecology and Geography“ (XIEG) an chinafrica vom 10. Juni 2019. Verursacht hatten die Entwaldung Naturkatastrophen, aber auch eine über Generationen dauernde exzessive Abholzung für Feuerholz und die Umwandlung in Weideland, ähnlich wie die im kolonisierten Irland vor zwei bis dreihundert Jahren durch die englischen Landlords.
Dieses Entwicklungsprogramm wurde 1978 beschlossen, in drei Etappen eingeteilt mit acht exakt beschriebenen Phasen. 2050 soll das Werk vollbracht sein, ein Geschenk zum 100. Geburtstag der Volksrepublik: ein 4.500 km langer und mehrere 100 km breiter wiederaufgeforsteter Schutzwall. Aktuell steht die Arbeit in der fünften Phase und kann eine stolze Zwischenbilanz vorlegen: 46,14 Mio. Hektar aufgeforsteter Wald (eine Fläche größer als Deutschland), den Plan übererfüllt mit 118 Prozent und die Waldfläche ist insgesamt auf 13,57 Prozent gestiegen. Die Flächen mit windbrechenden, die Erosion verhindernde und sandbefestigende Hecken und Wälder sind um 154 Prozent gewachsen. Dadurch konnte die Ausbreitung der Wüste verhindert und die Bodenerosion kontrolliert werden, die um 67 Prozent nachließ.
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Quelle - källa - source
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