Koodankulam - zwischen Dschungel und Meer und erdbebengefährdet |
am 27. März 2012
Etwa 200 Menschen trafen sich am Montag (den 26. März) in Mumbai, um ihrer Solidarität mit den Menschen auszudrücken, die unter der Repression der Polizei in Südindien zu leiden haben und die gegen die Atomkraftwerke in Koodankulam und Jaitapur demonstrieren. Fast 5000 Flugblätter wurden am verkehrsreichsten Punkt Dadar verteilt, mitten in der Rushhour. Aktivisten sangen Lieder gegen die Zentral-Regierung, das Indo-US-Atomabkommen und gegen Jalayalitha [berühmte indischen Film-Schauspielerin, die seit 2011 wieder im Staat Tamil Nadu Ministerpräsidentin wurde. D. Ü.]. Das Lied „Geht und fresst den Fukushima Fisch' war wohl das bemerkenswerteste.
Vorbeigehende wussten nicht, was los ist. Aber jene, die sich für das Thema interessierten, gingen mit dem Wissen nachhause, dass, auch wenn die Stadt Energie braucht, Atomenergie nicht die Lösung ist. Sie ist teuer und gefährlich und obwohl viele Millionen Rupiahs in die AKWs gepumpt wurden, werden sie kaum 3% des Energiebedarfs des Landes liefern können, was schon durch die viel billigere Windenergie mit 5% in den Schatten gestellt wird.
Ich traf mich mit dem bekannten Filmemacher Anand Patwardhan auf der Demonstration und wir sprachen über die Atompolitik Indiens:
„Was in Koodankulam passiert, ist absolut schockierend. Ein friedliche, gewaltlose Bewegung wird von dem Staat zerschlagen. Die Massenbewegung zeigt ganz klar, dass die lokale Bevölkerung absolut gegen die AKWs ist.
Die Regierung hat eine schmutzige Taktik gegen das Volk angewandt. Zuerst sagte sie, dass die Leute von der USA unterstützt würden, als ob eine anti-Atomkraftbewegung mit den USA geben könnte. Die USA unterstützen das pro-Atomkraft-Indien. Die USA haben mit Indien Verträge abgeschlossen, durch die Sanktionen im Atomkraft-Handel aufgehoben wurden. Als die Taktik nicht wirkte, bezeichnet sie jetzt die Leute als Naxaliten. Den einen Tag sind sie pro-US, den nächsten sind sie Maoisten! Das zeigt nur, wie desparat der indische Staat ist.
Eine der vielen Demonstrationen |
Das Atom-Establishment lebt in einem alten Traum, der zerbrochen ist. Überall in der Welt schließt man die AKWs. In Deutschland. In den USA legen sie sie still. Wir bekommen second Hand-Reaktoren vom Typ Tschernobyl und eine nicht getestete Technologie von Areva in Frankreich. Das geht gegen jede Logik.
Stadtbewohner kümmert es eigentlich nicht. Sie haben mehr Sorge um Strom und Stromausfälle. Die Wahrheit ist, das bereits mehr Energie durch Windkraftwerke erzeugt wird als durch AKWs. Das Potential für erneuerbare Energie ist riesig. Dies ist ein Land, das keine Knappheit an Sonnenlicht hat. Abgesehen davon, wenn unser Ziel ist, die Ärmsten der Armen zu erreichen, dann kann das durch kleinere Projekte erreicht werden. Z. B. Dämme prüfen. Die Wahrheit ist, dass die Elektrizität für die Industrialisierung und das städtische Leben gedacht ist. An den Armen sind sie nicht interessiert, nur an den Superreichen, die die großen Stromverbraucher sind. Wir brauchen Dezentralisierung der Wirtschaft und Energie, das ist vernünftig für die Umwelt.
Die Ökonomie ist insgesamt von Automobilen und Erdöl angetrieben, was für ein Land dieser Größe wahnsinnig ist. Die Stadt ist bereits verstopft. Sobald eine Hochstraße gebaut wird, ist sie verstopft. Wenn sie nicht von Kollektivverkehr und Veränderung sprechen werden, geht ihr Denken in Richtung der Zerstörung des Planeten. Atomenergie ist der schnellste Weg, diesen Planeten zu zerstören. Vielleicht wollen sie einfach eine Abkürzung nehmen.
Die Atomleute sind in der ganzen Welt geborene Lügner. In Amerika ließen sie Leute durch einen Atompilz fliegen … Jedes Land hat sein eigenes Volk über die Atomenergie belogen. Dies Land ist keine Ausnahme.
Wir haben 'Atomwissenschaftler', die nicht einmal Wissenschaftler sind. Kakodkar ist nicht als Atomwissenschaftler qualifiziert. Er ist ein Maschinenbauer. Abdul Kalam ist auch nicht qualifiziert. Er ist ein Reklame-Mann.
Das nukleare Indien wird ein faschistisches Indien werden. Wenn mehr und mehr Menschen gegen die Atomkraft sind, kann die Regierung nur Gewalt anwenden, um das Land zu räumen. Die Jaitapur Bewegung steht uns näher. Aber wir müssen Koodankulam in den Anfängen stoppen, um Jaitapur auch stoppen zu können. Wenn es erst einmal gebilligt wird, ist es zu spät. Im Stillegen haben sie keine Erfahrung, weder hier noch sonstwo in der Welt.
Quelle - källa - source
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen