Nigerias und Afrikas grand old man der Literatur und Dichtung ist
gestern verstorben. Er hat nie im Rampenlicht wie Wole Soyinka
gestanden, sondern hat eher im stillen gewirkt, dafür umso
nachhaltiger. Ich hatte ja gerade noch sein Buch 'There was a
country' gelesen (wie ich hier unten rechts anzeigte), in dem er das
Drama des Biafra-Krieges noch einmal als Beteiligter und Akteur
aufleben lässt. Wie er selbst schreibt, ist das für ihn ein
einschneidendes und nierderschmetterndes Erlebnis gewesen. Noch
schlimmer war es für Nigeria. Damals wurde die Chance zu
einem vernünftigen Staatsaufbau vertan. Und heute ist Nigeria ein
einziger Trümmerhaufen.
Wir müssen dies betonen in einer kritischen Phase der Geschichte Nigerias, wo Kräfte der Finsternis die Erleuchtung der Existenz, die Literatur darstellt, zu überschatten drohen. Es gibt Kräfte, die arrogant sich brüsten, unversöhnliche und brutale Feinde all dessen zu sein, was Chinua und seine Feder darstellen, nicht nur für den afrikanischen Kontinent, sondern für die Menschheit. In der Tat müssen wir uns fragen, ob das kürzliche irrsinnige Massaker an Chinuas Volk in Kano, gerade vor ein paar Tagen, nicht diesen robusten Willen unterminiert hat, der ihn so viele Jahre nach seinem schweren Unfall überleben ließ.
Unabhängig von der Realität und dem anfänglichen Schock und dem Gefühl der Verlassenheit, sind wir zuversichtlich, dass Chinua lebt. Seine Werke sind ein bleibendes Zeugnis der Herrschaft des menschlichen Geistes über die Kräfte der Unterdrückung, der Bigotterie und der Rückständigkeit.
J.P. Clark
Wole Soyinka
Quelle - källa - source
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