Varavara RAO ist mir seit 1981 ein Begriff, weil ich gerade mit
meiner Familie aus Tansania zurückkam und zuhause Jan Myrdals Buch
‘India Waiting’ vorfand. Während ich meine 2 Bücher, die ich in
Afrika geschrieben hatte in Arbeit nahm, übersetzte ich auch Myrdals
Buch, in dem er auch ausführlich von Rao sprach, mit dem er
intensive Gespräche geführt hatte. Er war damals schon alt und muss
jetzt uralt sein. Das Volk liebt seine Gedichte und seine
kämpferischen Reden. Es nimmt mich nicht wunder, dass der Faschist
Modi ihn ins Gefängnis werfen ließ.
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Presseerklärung der Familie
12. Juli 2020
Aus dem Englischen: Einar Schlereth
Wir, die Familienmitglieder von Varavara Rao, dem weltbekannten revolutionären Telugu-Dichter und öffentlichen Intellektuellen, der im Taloja-Gefängnis der Navi in Mumbai inhaftiert ist, sind sehr besorgt über seinen sich verschlechternden Gesundheitszustand. Sein Gesundheitszustand ist seit über sechs Wochen beängstigend, seit er am 28. Mai 2020 bewusstlos aus dem Gefängnis von Taloja in das JJ-Krankenhaus verlegt wurde. Selbst als er drei Tage später aus dem Krankenhaus entlassen und ins Gefängnis zurückgeschickt wurde, hat sich sein Gesundheitszustand nicht gebessert, und er benötigt nach wie vor medizinische Notfallversorgung.
Der unmittelbare Grund zur Besorgnis besteht jetzt darin, dass wir über den routinemäßigen Telefonanruf, den wir am Samstagabend von ihm erhielten, sehr beunruhigt sind. Obwohl die beiden früheren Anrufe vom 24. Juni und 2. Juli ebenfalls beunruhigend waren mit seiner schwachen und dumpfen Stimme, seiner inkohärenten Sprache und seinem abrupten Sprung ins Hindi. Als eloquenter und wortgewandter öffentlicher Redner und Schriftsteller in Telugu seit über fünf Jahrzehnten, als Lehrer in Telugu seit vier Jahrzehnten und bekannt für sein akribisches Gedächtnis, waren dieses Stammeln, diese Inkohärenz und sein Gedächtnisverlust an sich schon seltsam und beängstigend.
Aber der jüngste Anruf am 11. Juli ist viel beunruhigender, da er keine direkten Fragen zu seinem Gesundheitszustand beantwortete und sich in eine Art delirierender und halluzinierter Rede über die Beerdigung seines Vaters und seiner Mutter begab, über die Ereignisse, die sieben Jahrzehnte bzw. vier Jahrzehnte zurückliegen. Dann nahm ihm seine mitangeklagte Begleiterin das Telefon ab und teilte uns mit, dass er nicht in der Lage sei, allein zu gehen, zur Toilette zu gehen und sich die Zähne zu putzen. Es wurde uns auch gesagt, dass er immer wieder halluziniert, dass wir, Familienmitglieder, am Gefängnistor auf ihn warteten, als er entlassen wurde. Sein Mitgefangener sagte auch, er brauche sofortige medizinische Versorgung, nicht nur für physische, sondern auch für neurologische Probleme.
Die Verwirrung, der Gedächtnisverlust und die Inkohärenz sind die Folge eines Elektrolytungleichgewichts und des Absinkens des Natrium- und Kaliumspiegels, die zu Hirnschäden führen. Dieses Elektrolyt-Ungleichgewicht kann auch tödlich sein. Das Gefängniskrankenhaus von Taloja ist weder mit medizinischem Fachwissen noch mit medizinischer Ausrüstung für die Behandlung dieser Art von schweren Leiden ausgerüstet. Daher ist es dringend erforderlich, dass er in ein voll ausgestattetes Super-Spezialitäten-Krankenhaus verlegt wird, um sein Leben zu retten und mögliche Hirnschäden und Lebensrisiken aufgrund des Elektrolyt-Ungleichgewichts zu verhindern.
Zum jetzigen Zeitpunkt lassen wir alle relevanten Fakten beiseite, wie z.B., dass die Anklage gegen ihn erfunden ist; er musste 22 Monate im Untersuchungsgefängnis verbringen, wobei der Prozess in eine Strafe umgewandelt wurde; seine Kautionsanträge wurden jetzt mindestens fünfmal abgelehnt, und selbst die Kautionsanträge mit seinem Alter, seiner schlechten Gesundheit und der Verwundbarkeit von Covid als Gründe wurden ignoriert. Sein Leben ist für uns im Augenblick die größte Sorge. Unsere derzeitige Forderung ist es, sein Leben zu retten. Wir fordern die Regierung auf, ihn in ein besseres Krankenhaus zu verlegen oder uns die erforderliche medizinische Versorgung zu ermöglichen. Wir möchten die Regierung daran erinnern, dass sie nicht das Recht hat, einer Person das Recht auf Leben zu verweigern, geschweige denn einem Untersuchungshäftling.
P. Hemalatha, seine Ehefrau
P. Sahaja, P. Anala, P. Pavana, seine Töchter
Quelle - källa - source
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