Liebe Leser und Leserinnen, es gibt nicht allzu viele Leute, die wissen, dass ich einen YouTube-Channel habe. Wie auch! Auf meiner Seite rechts oben und ganz unten rechts steht zwar 'My YouTube Channel', aber wenn man da drauf klickt, dann tut sich rein gar nichts. Ich habe es bereits mehrmals probiert, für alle einen Link dorthin einzubauen, aber ich bin definitiv zu blöd dafür. Es reicht immer nur für das Gadget. Trotzdem haben eine ganze Reihe Leute die Videos gefunden. Weiß der Teufel, wie sie das angestellt haben. Sie wurden jedenfalls bislang fast 500 Mal aufgerufen.
Der Plan dazu entstand vor zwei Jahren, als ich meinem Freund Sascha von den vielen Kassetten erzählte, die ich von meinen Radiosendungen im NDR und Radio Bremen hatte. Sascha ist ein Tausendsassa und wusste natürlich, wie man das macht, denn er ist seit Jahren Mitarbeiter eines Alternativ-Radios in Rostok. Beim nächsten Besuch hat er ein ganzes Studio im Auto gehabt, mit dem diese Steinzeit-Dinger erst einmal digitalisiert werden müssen und zwar ins MP3-Format.
Ich traf eine erste Auswahl von 14 Sendungen, die wir im Laufe einer Woche auf dem Gerät durchnudelten. Sodann installierte Sascha auf meinem Rechner eine Software namens OpenShot Video Editor, die 'einfach' und außerdem kostenlos ist. Er machte sich sodann daran, die MP3-Dokumente in Audio-Videos zu verwandeln. Ich saß ganz
fassungslos daneben und konnte kaum dem Zeiger folgen. Am Ende gab es 2 Spuren, die eine für den Laut und die andere für Titel und Fotos. Das erste wurde eine basic Variante, die dann in einen eigenen Ordner exportiert wird.
Danach ruft man YouTube auf und den Video-Editor und klickt dort au f 'hochladen'. Und das dauert seine Zeit. Ein/zwei Minuten, bevor er endlich fertig war, machte das
Programm uns die freundliche Mitteilung, dass leider ein Fehler aufgetreten sei. Wie nett. Das wiederholte sich regelmäßig. Sascha reiste ab und kein Video lag auf dem Kanal. Er wollte sich zuhause schlau machen. Irgendwann kam raus, es muss bei YouTube das Format MP4 haben.
Nun, ich will euch nicht langweilen mit dieser Endlosstory. Irgendwann gelang es Sascha, das Ding hochzuladen. Aber ich war noch nicht 'nen Deut schlauer geworden.
Mein Lernprozess war mühsam und ist noch langweiliger, ihn zu erzählen. Lassen
wir das. Jetzt liegen jedenfalls 8 Videos auf von jeweils ca. einer halben Stunde. Ich habe die unterschiedlichsten Themen behandelt: von den Samen hoch im Norden Schwedens, den Schwaben in Andalusien, die Stedinger im Bremer Land, gegen die der letzte Kreuzzug auf deutschem Boden geführt wurde, über Simon Bolívar und Alexander v. Humboldt, die letzte Rohrzuckerfabrik in Europa weit unten äußersten Süden Spaniens, über Toledo, die ehemalige Hauptstadt Spaniens oder das Literaten -Café Gijon in Madrid. Diese Geschichten sind gewissermaßen Dauerbrenner, die ihre Aktualität nicht verlieren.
Und heute ist Almería und La Chanca dazu gekommen. La Chanca ist ein großes Viertel in Almeria, das von Sinti und Roma bevölkert wird, die zur Franco-Zeit in der allerbittersten Armut lebten. Der weltberühmte spanische Schriftsteller Juan Goytisolo hat ein Buch geschrieben, das just La Chanca heißt und das ich übersetzt habe. Bei der Gelegenheit lernte ich Juan auch kennen, interviewte ihn zweimal und er gab mit nützliche Tips für meinen Besuch dort. Unter Franco war das Buch streng verboten. Danach wurde Juan in Almería zum Helden. Es gibt ein Museum ihm zu Ehren und er ist Ehrenbürger geworden. Von den Sinti und Roma wird er regelrecht verehrt.
So, das war's für heute. Und gerade sehe ich - was ich wieder einmal vergessen habe - dass ein paar Videos auch auf Google+ liegen, wenn ich nicht vergesse, den Knopf bei YouTube zu drücken. Viel Spaß.
Und hier noch
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