Veteranen für den Frieden
2. Juni 2016
Aus dem Englischen: Einar Schlereth
Marsch der Veteranen für den Frieden in San Diego |
Präsident Obamas Besuch in Hiroshima ist Gegenstand vieler
Kommentare und Debatten gewesen. Friedensaktivisten, Wissenschaftler
und sogar die New Yorker Times forderten Obama auf, bei der
Gelegenheit sinnvolle Schritte zur weltweiten Atom-Abrüstung bekannt
zu geben, wie er es doch versprochen hat, bevor er den
Friedensnobelpreis erhielt.
Im Hiroshima Friedens-Gedenkpark gab Obama die Art von beredter Rede ab, für die er bekannt ist – manche sagen, es sei seine gewandteste gewesen. Er forderte ein Ende der Atomwaffen. Er sagte, dass die Atommächte „... den Mut haben müssten, der Logik der Furcht zu entrinnen und eine Welt ohne sie einzurichten.“ Prägnant fügte er hinzu: „Wir müssen unseren Geist verändern über den Krieg selbst.“
Obama verkündete jedoch keine neuen Schritte, um atomare Abrüstung zu erreichen. Zu aller Enttäuschung erklärte er: „Wir werden dieses Ziel wohl nicht in meinem Leben erreichen."
Gewiss nicht, wenn Obama der nächsten Verwaltung seine Initiative, das gesamte US-Atom-Arsenal zu „modernisieren", weitergibt. Das ist ein 30-Jahre-Programm, dessen Kosten auf ein Billion Dollar geschätzt werden oder 1 000 000 000 000 000 $. Kleinere, präzisere „nutzbare“ A-Waffen gehören zum Mix.
Es gibt noch mehr schlechte Zeichen. Neben Obama stand Japans Premier Shinzo Abe, der den Artikel 9 der Verfassung , die „pazifistische“ Klausel, entfernt hat, die Japan daran hinderte, Truppen ins Ausland zu schicken oder an Kriegen teilzunehmen. Der alarmierend militaristische Abe hat sogar angedeutet, dass Japan auch Atommacht werden sollte.
Obama hat Japan ermutigt, eine aggressivere militärische Haltung
einzunehmen, als Teil der US-gestützten regionalen Antwort auf
Chinas Erklärung der Vorherrschaft im Süd-Chinesischen Meer. Das
steht auch im Kontext zu Obamas Erklärung, dass er das
US-Waffen-Embargo gegen Vietnam aufheben wird. Die USA „normalisiert“
ihre Beziehungen, indem sie Waffen für den Krieg verkauft.Im Hiroshima Friedens-Gedenkpark gab Obama die Art von beredter Rede ab, für die er bekannt ist – manche sagen, es sei seine gewandteste gewesen. Er forderte ein Ende der Atomwaffen. Er sagte, dass die Atommächte „... den Mut haben müssten, der Logik der Furcht zu entrinnen und eine Welt ohne sie einzurichten.“ Prägnant fügte er hinzu: „Wir müssen unseren Geist verändern über den Krieg selbst.“
Obama verkündete jedoch keine neuen Schritte, um atomare Abrüstung zu erreichen. Zu aller Enttäuschung erklärte er: „Wir werden dieses Ziel wohl nicht in meinem Leben erreichen."
Gewiss nicht, wenn Obama der nächsten Verwaltung seine Initiative, das gesamte US-Atom-Arsenal zu „modernisieren", weitergibt. Das ist ein 30-Jahre-Programm, dessen Kosten auf ein Billion Dollar geschätzt werden oder 1 000 000 000 000 000 $. Kleinere, präzisere „nutzbare“ A-Waffen gehören zum Mix.
Es gibt noch mehr schlechte Zeichen. Neben Obama stand Japans Premier Shinzo Abe, der den Artikel 9 der Verfassung , die „pazifistische“ Klausel, entfernt hat, die Japan daran hinderte, Truppen ins Ausland zu schicken oder an Kriegen teilzunehmen. Der alarmierend militaristische Abe hat sogar angedeutet, dass Japan auch Atommacht werden sollte.
Die sogenannte 'Asia Pivot' , mit der 60 % der US-Militär-Kräfte im Pazifik stationiert werden sollen, sind nur eine Bekräftigung der US-globalen Hegemonie. Die USA ist an mehreren Kriegen beteiligt im Nahen Osten, sie führt immer noch ihren längsten Krieg in Afghanistan und drängt die NATO, einschließlich Deutschland, bedeutende militärische Kräfte an Russlands Grenzen aufzustellen.
Die US-Bombardierung von Hiroshima und Nagasaki, wo 200 000 Zivilisten getötet wurden, waren unentschuldbar und moralisch verwerflich, besonders, weil laut vieler US-Militärs sie absolut unnötig waren, da die Japaner bereits besiegt waren und nach einer Möglichkeit zur Kapitulation suchten.
Die Veteranen für den Frieden entschuldigen sich beim japanischen Volk und der Welt
US-Präsidenten werden wohl nie eine Entschuldigung aussprechen, was unser Land in Hiroshima und Nagasaki tat. Aber wir tun es. Die Veteranen für den Frieden geben unserem tiefsten Beileid Ausdruck für alle, die getötet und entstellt wurden und für ihre Familien. Wir entschuldigen uns bei den Hibakusha, den Überlebenden der Bombardierung und wir danken ihnen für ihr mutiges und anhaltendes Zeugnis.
Wir entschuldigen uns bei dem ganzen japanischen Volk und allen Völkern der Welt. Dieses riesige furchtbare Verbrechen gegen die Menschlichkeit hätte nie geschehen dürfen. Als Militär-Veteranen, die die tragische Vergeblichkeit des Krieges erlebt haben, versprechen wir, dass wir fortfahren werden, für den Frieden und Abrüstung zu arbeiten. Wir wollen die atomare Abrüstung zu unseren Lebzeiten sehen.
Es ist ein Wunder, dass es seit der Bombardierung von Hiroshima und Nagasaki keine Atomkriege gegeben hat. Wir wissen jetzt, dass die Welt mehrmals einer atomaren Vernichtung nahe war. Der Atom-Sperr-Vertrag fordert die Atom-Mächte auf (neun Länder und mehr werdende), in gutem Glauben zu verhandeln, um Atomwaffen zu vermindern und alle zu beseitigen. Davon findet nichts statt.
Die aggressive US-Militär-Haltung und ihre Entwicklung neuer Atomwaffen hat bewirkt, dass China und Russland darauf reagieren. China wird bald Atomwaffen-bestückte U-Boote einsetzen, die im Pazifik kreuzen werden. Russland, bedroht durch die Aufstellung „defensiver“ Raketensysteme nahe seiner Grenzen, verstärkt seine Atom-Kapazität und kündigt neue atomar-Raketen-bestückte U-Boote an und die russischeen Raketen stehen in höchster Bereitschaft. Die USA behalten sich den Erstschlag vor.
Ist der Atomkrieg unausweichlich?
Indien und Pakistan fahren fort, Atomwaffen zu testen und kämpfen um Kaschmir, wobei konstant das Risiko eines größeren Krieges und der Einsatz von Atom-Waffen besteht.
Nordkorea, bedroht durch die Anwesenheit von A-waffen auf US-Schiffen und der Weigerung der USA, über das Ende des Korea-Krieges zu verhandeln, entwickelt seine eigenen Atomwaffen.
Israel hat bis zu 200 Atombomben, mit denen es seine Vorherrschaft im Nahen Osten aufrechterhalten will.
Der Besitz von Atomwaffen verdanken die früheren Kolonialmächte England und Frankreich ihren Sitz im UN-Sicherheitsrat.
Iran hat keine Atomwaffen, war nicht entfernt dabei, welche zu erwerben, und sagte, dass es sie nicht wolle. Aber man kann verstehen, das Iran und andere Länder, die sich von den Atommächten bedroht fühlen, auch welche haben wollen. Hätte Saddam Hussein wirklich welche gehabt, hätten die USA nicht den Irak invadiert.
Es gibt eine echte Möglichkeit, dass die Atomwaffen in die Hände terroristischer Organisationen fallen oder von Regierungen geerbt werden, die militäristischer sind als die vorhergehenden.
Kurz gesagt, die Gefahr eines Atomkrieges oder gar mehrerer Atomkriege ist niemals größer gewesen. Angesichts der gegenwärtigen Lage erscheint ein Atomkrieg unausweichlich.
Atom-Abrüstung wird wahrscheinlich erst geschehen, wenn die bestehenden Mächte, vor allem die USA, von Millionen friedensliebenden Menschen gezwungen werden, den Militarismus aufzugeben und eine friedliche, kooperative Außenpolitik anzunehmen. Obama hat Recht, wenn er sagt, dass „wir über den Krieg selbst neu nachdenken müssen“.
Die Veteranen für Frieden sind verpflichtet, US-Kriege, sowohl offene als auch verdeckte abzulehnen. Die Erklärung über unsere Aufgabe fordert von uns auch, die wahren Kosten des Krieges offenzulegen, die Wunden des Krieges zu heilen und auf die Beseitigung aller Atomwaffen zu drängen. Wir wollen den Krieg ein für allemal beenden.
Die Goldene Regel Segelt für eine Atomfreie Welt
Im vergangenen Jahr haben die Veteranen für den Frieden (VFP) ihre Anstrengungen dramatisch verstärkt, die Leute über die Gefahren der Atomwaffen zu erziehen, als wir das historische anti-Atom-Segelschiff, die Goldene Regel, wieder zu Wasser ließen. Das 11 m Friedens-Schiff war der Star der VFP-Versammlung in San Diego im vergangenen August und machte in allen Häfen Kaliforniens Halt für einmalige öffentliche Ereignisse. Jetzt beginnt die Goldene Regel eine 4 ½ monatige Reise (Juni – Oktober) über die Wasserwege Oregons, Washingtons und von British Columbia. Die Goldene Regel wird für eine atomfreie Welt und eine friedliche, nachhaltige Zukunft segeln.
Wir werden gemeinsame Sache machen mit vielen Leuten im pazifischen Nordwesten, die von den Zerstörungen des Klimawandels betroffen sind, und die sich organisieren gegen die gefährliche Kohle, Öl und Naturgas-Infrastruktur in ihren Hafenstädten. Wir werden sie daran erinnern, dass das Risiko eines Atomkrieges auch eine Drohung für die Existenz der menschlichen Zivilisaion ist.
Die Veteranen für den Frieden werden auch die Aktivisten für Klima-Gerechtigkeit ermutigen, für Frieden und Atom-Abrüstung zu arbeiten. Wir werden eine tiefe internationale Bewegung aufbauen und gemeinsam für eine friedliche und nachhaltige Zukunft für alle arbeiten.
Die Veteranen für den Frieden sind eine internationale Organisation, die aus Militär-Veteranen besteht, Angehörige von Militärs und Freunden. Wir akzeptieren Veteranen aus allen Waffengattungen. Wir haben uns verpflichtet, eine Kultur des Friedens aufzubauen, die wahren Kosten des Krieges zu enthüllen, die Wunden des Krieges zu heilen. Unser Netzwerk besteht aus über 120 Abteilungen in den USA und im Ausland.
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