Stefan Lindgren
6. Januar 2014
Aus dem Schwedischen: Einar Schlereth
Der indische Russlandkenner Rakesh Krishnan Simha hat am 2. Januar auf der Webseite indrus.in eine Durchsicht der „faulen, schlampigen Journalistik und traditioneller Vorurteile“ vorgenommen, die immer noch ein schiefes Bild von Russland liefern. [Man könnte es eher als Teil der „Schlammschlacht“ gegen Russland bezeichen. D. Ü.]
Hier sind die laut Simha acht verbreitetsten Mythen:
- Russland liegt im Sterben. Die Wahrheit ist, dass die Bevölkerung von 150 Mill. 1991 auf etwa 140 Mill. heute gesunken ist. Aber 2012 war die Geburtszahl in Russland höher als in den USA, was erstaunlich ist, wenn man weiß, dass die USA im Jahr 2002 ein Geburtsziffer hatte, die 75 % über der Russlands lag. Im Jahr 2050 werden die Russen immer noch die Kontrolle über ihr Land haben, während die heutigen dominierenden Ethnien in mehreren westlichen Ländern, insbesondere den USA, zu Minderheiten werden.
- Russlands Ökonomie ist im Niedergang begriffen. Die Ökonomie wuchs mit 1.8 % in diesem Jahr, was nicht schlecht ist, wenn man bedenkt, wie es rundherum aussieht. Von 1999-2008 wuchs die Industrieproduktion um 75 % und die Realeinkommen haben sich mehr als verdoppelt. Der durchschnittliche Monatslohn ist von 80 auf beinahe 600 Dollar gestiegen. Die Zahl der Familien, die unter der Armutsgrenze leben, sank von 30 % im Jahr 2000 auf 14 % im Jahr 2008.
- Russlands Ölproduktion stagniert. Russland ist der größte Ölproduzent der Welt und stellte im Oktober 2013 einen neuen Rekord mit 10.6 Mill. Fass täglich auf.
- Homosexualität ist in Russland ein Verbrechen. Das ist eine glatte Lüge. Russland hat 1993 die Homosexualität straflos gemacht und die Homosexualität unter Frauen ist nie ein Verbrechen gewesen. Ein Gesetz, das im vorigen Jahr angenommen wurde, bestraft mit ca. 1500 $ Leute, die Propaganda für Homosexualität für Minderjährige betreiben.
- Russland bevormundet seine Nachbarn. Im Unterschied von allen anderen Kolonialmächten hat Russland sein Imperium freiwillig aufgelöst. Faktum ist, dass eine Majorität in der ehemaligen Sowjetunion dafür waren, das Imperium beizubehalten [wofür es immer noch eine Majorität gibt. D. Ü.]. Trotz dem provozierenden Eindringen der NATO auf früheres sowjetisches Territorium hat der Kreml höchstens ökonomische Mittel eingesetzt zum Schutz seiner Interessen.
- Die Russen sind Alkoholiker. Simha gibt zu, dass der Konsum hoch ist, aber andererseits: „Da die Russen viel Wodka trinken, vertragen sie auch viel Alkohol.“
- Russland ist gefährlich wegen der Mafia. Simha sagt, dass die Straßen in Moskau sicher sind – für den, der vermeidet, mit unterschiedlichen Mafiosi Kontakt aufzunehmen.
- Russland hat es mit massiver Kapitalflucht zu tun. Im vergangenen Jahr strömten 200 Mrd. $ aus dem Land, wovon 31 Mrd. auf die Banken in Zypern
gingen. Die Russen bringen ihr Geld in Steueroasen und holen es für Investitionen zurück. Die Unternehmenssteuer beträgt in Zypern 10 % und in
Russland 60 %.
Quelle - källa - source vom 2. Januar 2014