Freitag, 9. August 2013

Auf US-Superverbrechen in Hiroshima folgte bald US-Superverbrechen II in Korea … eine menschgemachte Hölle


Ach was, stimmt ja gar nicht. Dazwischen lagen ja noch die eine Million deutschen Kriegsgefangenen, die man bewusst verhungern und erfrieren ließ. Also wäre die korrekte Zählung Superverbrechen Nr. III, bevor Vietnam Nr. IV, Indonesien Nr. V, Afghanistan Nr. VI, Irak Nr. VII, Libyen Nr. VIII und Syrien Nr. IX kamen.
Es gibt viele Leute – sowohl hier in Schweden auch als in Deutschland – die sagen: 'Immer musst du auf den Amis rumhacken. Die einen sind nicht besser als die anderen.'
Aber das ist dummes, resp. unwissendes Gewäsch. Deren Hirne wurden so gründlich gewaschen, dass keine Spuren von 'Falschinformationen' übriggeblieben sind, so wie der folgende Artikel von Yves Engler es auch für die USA bestätigt.
Man kann so gründlich wie etwa der Historiker William Blum suchen und man wird lediglich finden, dass die USA nach dem 2. Weltkrieg (reichlich auch schon davor) alle Kriege entweder selbst angezettelt oder aber kräftig mitgemischt und/oder übernommen haben.
So lange ich mit den besten amerikanischen Denkern, Journalisten und Filmemachern (von denen der übrigen Welt ganz zu schweigen) in diesem Punkt einer Meinung bin, finde ich mich in guter Gesellschaft und kann diese 'Kritik' an mir herabrinnen lassen.
Und in diesem Artikel habe ich auch wieder etwas Neues gelernt. Ich habe ja Wilfred Burchett gelesen und weiß, dass die USA den Koreakrieg begonnen haben, wobei sie sich illegalerweise des UNO-Deckmantels bedienten. Aber ich wusste nicht, dass sie schon VOR Beginn des Krieges die rechtliche Regierung gestürzt und 100 000 Kommunisten, Progressive, Demokraten, Antiimperialisten umgebracht haben. Als Auftakt gewissermaßen, bevor noch viel, viel schlimmere und scheußlichere Verbrechen begangen wurden. Hier nun die Story.


Korea war eine menschgemachte Hölle während des Krieges: ein Ort der gewalttätigsten Exzesse des 20. Jahrhunderts


Yves Engler
7. August 2013


Rechtfertigen eine Milliarde YouTube Hits einen Krieg, der vier Millionen Tote verursachte? Ein konservativer Minister meint das.

Bei der Feier in Quebec zum 70. Jahrestag der Atlantik-Schlacht im 2. Weltkrieg antwortete der Minister für Angelegenheiten der Veteranen Steven Blaney auf eine Frage über die kanadischen militärischen Opfer mit der Erklärung:
„Es würde kein 'Gangnam Style' [ein Tanz und eine Band] geben, wenn es nicht die kanadischen Opfer und die der Mitglieder der Vereinten Nationen gegeben hätte, die den Kommunismus zurückschlugen.“

Zwar gefällt mir Psy's südkoreanischer Hit ebenso wie Minister Blaney, aber zu sagen, dass er einen der brutalsten und am wenigsten verstandenen Krieg des 20. Jh. wert war, ist wohl etwas übertrieben.

Nachdem die Kommunisten 1949 die Kontrolle über China gewonnen hatten, versuchten die USA das Land einzukreisen. Sie unterstützten Chiang Kai-shek in Taiwan, bauten Militärbasen in Japan und stützten den rechten Diktator in Thailand. Eins der frühesten Ziele Washingtons war, in Vietnam einen „pro-westlichen Staat an Chinas südlicher Peripherie zu errichten“. Der Erfolg von Chinas nationalistischer Revolution stachelte auch den Korea-Krieg von 1950-53 an, an dem acht kanadische Kriegsschiffe und 27000 Soldaten teilnahmen. Der Krieg hinterließ bis zu vier Millionen Tote.

Am Ende des 2. Weltkrieges besetzten die Sowjets den nördlichen Teil Koreas, der an Russland grenzt. US-Truppen kontrollierten den südlichen Teil. Ein Jahr nach der Besetzung schickten die kanadischen Diplomaten Ralph Collins und Herbert Norman ein Kabel nach Ottawa, in dem sie über private Eindrücke von US-Beamten berichteten:

„[Es gibt] keinen Beweis für die drei von Russen ausgebildeten koreanischen Divisionen, über die bei vielen Gelegenheiten berichtet wurde.

es scheint eine ganze Menge Unterstützung des Volkes für die russischen Behörden in Nordkorea zu geben, und die russischen Anklagen gegen den konservativen Charakter der US-Besatzung im Süden Koreas haben ein gewisses Maß an Berechtigung, obwohl sich die Situation etwas bessert. Es hat eine ganze Menge Repression der Militärregierung gegen linke Gruppen gegeben und liberale soziale Gesetzgebung ist definitiv verhindert worden.“

Noam Chomsky liefert eine dramatischere Beschreibung der Situation: „Als die US-Streitkräfte 1945 Korea betraten, verjagten sie die örtliche populäre Regierung, die in der Hauptsache aus anti-Faschisten, die gegen Japan kämpften, bestand, und begann eine brutale Unterdrückung, bei der sie japanische faschistische Polizei und koreanische Kollaborateure während der japanischen Besatzung benutzten.

Etwa 100000 Menschen wurden in Südkorea ermordet, bevor das, was wir den Koreakrieg nennen, begann, einschließlich der 30-40000 Toten bei der Unterdrückung einer Bauernrevolution in einer kleinen Region, der Cheju-Insel.“ [Aus Rache bauen die USA jetzt auf dieser zum Welt-Kulturerbe erklärten Insel eine gigantische Marinebasis, trotz des geschlossenen Widerstandes des Volkes. D. Ü.]

In scharfem Kontrast zu ihrer Haltung zu Japan und Deutschland wollte Washington, dass die (vom Westen beherrschte) UNO 1947 die Verantwortung für Korea übernimmt. Die Sowjets waren dagegen, weil sie meinten, die internationale Organisation habe keine Jurisdiktion über Nachkriegs-Streitfragen (wie die USA im Fall Deutschland und Japan argumentiert hatte). Moskau schlug stattdessen vor, dass alle ausländischen Truppen aus Korea bis 1948 abgezogen werden.

Washington zögerte und überzeugte einige Mitglieder, eine Zeitweilige Kommission der UN für Korea (UNTCOK) zu schaffen, um Wahlen im US-besetzten Teil zu organisieren.

Die Sowjets ihrerseits boycottierten die UNTCOK. Kanada trat bei, obwohl Premierminister Mackenzie King privat bemerkte, „das US-Außenministerium bentuzte einfach die UNO als Arm ihrer Behörde, um ihre eigene Politik zu verfolgen.“

Die UN-gesponserten Wahlen in Südkorea führten zu der langjährigen Spaltung des Landes und Kanadas Beteiligung an einem Konflikt, der unsägliches Leiden verursachte. Am 10. Mai 1948 fanden die UNTCOK-gesponserten Wahlen statt.

Im Vorfeld der Wahlen wurden linke Parteien schikaniert in einer Kampagne, um „den Kommunismus zu beseitigen“ aus dem Süden. Als Ergebnis weigerten sich die linken Parteien, an den Wahlen teilzunehmen, die „mit Problemen beladen waren“ und „einen Aufstand auf der Insel Cheju (vor Koreas Südküste) provozierten, der brutal unterdrückt wurde“.

Nach der Wahl war Kanada eins der ersten Länder, die die Republik Korea im Süden anerkannten, wodurch effektiv die Teilung des Landes legitimisiert wurde. Außenminister Lester Pearson schickte Syngman Rhee, der Präsident wurde, eine Note, die erklärte „die volle Anerkennung der Regierung von Kanada der Republik Korea als ein unabhängiger souveräner Staat mit der Jurisdiktion über den Teil der koreanischen Halbinsel, wo freie Wahlen am 10. Mai 1948 gehalten wurden unter der Beobachtung der UNTCOK.“

Umgekehrt weigerte sich Ottawa, den Norden anzuerkennen, der nach dem Süden Wahlen abgehalten hatte. Für Pearson hatte der Süden „freie Wahlen“ abgehalten, während der Norden „keine Wahlen auf demokratische Weise gehalten hatte“, da die Sowjets nicht erlaubten, dass die UNTCOK sie überwacht. Nach seiner Amtszeit widersprach sich Pearson und gab zu, dass „Rhees Regierung ebenso diktatorisch war wie die im Norden, genau so totalitär. In vieler Weise.“

Die offizielle Story lautet, dass der Koreakrieg begann, als der Sowjet-unterstützte Norden am 25. Juni 1950 angriff. Dann kam die USA dem Süden zu Hilfe. Wie es der Fall mit der meisten US-Geschichte ist, so ist diese Geschichte unvollständig, wenn auch nicht völlig verkehrt. 'Korea: Teilung, Wiedervereinigung und US-Politik' schreibt: „Die beste Erklärung dessen, was am 25. Juni geschah, ist, dass Syngman Rhee bewusst den Kampf begann und dann mit Erfolg den Norden beschuldigte. Der Norden, der auf Provokationen gefasst war, nutzte den Vorteil des Angriffs des Südens und, ohne Anstiftung durch die Sowjets, lancierte einen Gegenangriff mit dem Ziel, Söul zu nehmen. Darauf folgte eine massive US-Intervention.“

Korea war Kanadas erster Streifzug als UN-Friedensmacht und er wurde in Hiroshima gemacht – Das größte US-Kriegsverbrechen? Auf Washingtons Geheiß. US-Truppen intervenierten in Korea und dann versuchte Washington, dass die UNO ihre Aktion unterstützte, nicht anders herum.

Die UN-Resolution zur Unterstützung der Militäraktion in Korea bezog sich auf „ein vereinigtes Kommando unter US-Befehl“. Unglaublicherweise standen die UN-Streitkräfte unter Befehl von US-General MacArthur, der aber nicht der UNO unterstellt war. Der kanadische Verteidigungsminister Brooke Claxton gab später zu: „Das amerikanische Komamndo fand es gelegentlich schwierig, die Commonwealth Division aus anderen Ländern nicht als amerikanische Truppen zu betrachten“.

Nach der US-Invasion schickte Kanada sofort drei Kanonenboote. Sobald klar wurde, dass die US-Armee nicht sofort siegreich sein würde, schickte Kanada tausende Truppen in den extrem brutalen Krieg.

Zwei Millionen nordkoreanische Zivilisten, 500000 nordkoreanische Soldaten, eine Million chinesische Soldaten, ein Million südkoreanische Zivilisten, zehntausend südkoreanische Soldaten und 95000 UN-Soldaten (516 Kanadier) starben in dem Krieg. Der Kampf auf dem Schlachtfeld war grausam und auch die UN-Luftangriffe. US-General MacArthur instruierte seine Bomber, „sämtliche Kommunikationsmittel und jede Installation, jede Fabrik, jedes Dorf und jede Stadt zu zerstören“ in Nordkorea außer den Wasserkraftwerken und der Stadt Rashin, die an China und die Sowjetunion grenzte.

Ein New York Times Reporter, George Barrett, beschrieb die Szene in einem nordkoreanischen Dorf, nachdem es von UN-Streitkräften im Februar 1951 erobert worden war: „Ein Napalm-Angriff traf das Dorf drei oder vier Tage zuvor, als die Chinesen den Angriff aufhielten, und nirgends im Dorf hat man die Toten begraben, weil niemand mehr da ist, um es zu tun. Dieser Korrespondent stieß auf eine alte Frau, die einzige, die am Leben zu sein schien, die verwirrt einige Kleider in einem schwarz gebrannten Hof aufhängte, der mit den Leichen von vier Mitgliedern ihrer Familie gefüllt war.

Die Bewohner von dem ganzen Dorf und in den Feldern wurden getötet und hatten genau die Stellung noch, als die Napalmbomben niederregneten – ein Mann, der dabei war, sein Fahrrad zu besteigen, fünfzig Jungen und Mädchen, die in einem Waisenheim spielten, eine Hausfrau, die seltsam unverwundet schien, hielt in ihrer Hand eine Seite aus einem Sears Roebuck Katalog mit der Bestellnr. 3811294 für eine 'bezaubernde Bettjacke' zu 2.98 $ angekreuzt. Es muss beinahe zweihundert Tote in dem winzigen Dorf geben.“

Die kanadischen Truppen verunglimpften die Nordkoreaner als „gelbe Horde“und Chinesen als „chinks“. Ein kanadische Oberst schrieb über die Bedeutung von Verteidigungs-Positionen, „die anstürmenden Horden nach Wunsch töten zu können“. Ein pro-Militär-Buch schrieb, dass „manche Soldaten erlaubten ihren westlichen Vorurteilen, sich in offene Verachtung des koreanischen Volkes zu entwickeln“.

Das Kanada des Kalten Krieges fasst die unglaubliche Gewalt zusammen, die von der UN-Armee in Korea entfesselt wurde: „Die monströsen Auswirkungen für die koreanische Zivilbevölkerung durch die von den Vereinten Nationen angewandte Kriegführung – die Teppich-Bombardements auf nordkoreanische Städte, die Zerstörung der Dämme und die resultierende Verwüstung der Nahrungs-Lieferungen und ununterbrochene Luftangriffe, intensiver als alles, was man im 2. Weltkrieg erlebte.

Irgendwann gaben die Amerikaner es auf, Ziele in Nordkorea zu bombardieren, als der Geheimdienst berichtete, dass es keine mehrstöckige Gebäude mehr gäbe im ganzen Land … der Gesamttodeszahl betrug erschütternde vier Millionen Menschen. Etwa drei Millionen waren Zivilisten (einer von jeden zehn Koreanern). Selbst für eine Welt, die gerade begann, sich von den riesigen Zerstörungen des 2. Weltkrieges zu erholen, war Korea einen menschgemachte Hölle, ein Ort der brutalsten Exzesse des 20. Jahrhunderts.“

Aber es ist es wert gewesen, wie die konservative Regierung meint. Schließlich hat Südkorea uns „Gangnam Style“ gegeben.


Yves Engler ist Autor von 'Lester Pearson's Peacekeeping: The Truth May Hurt'. Sein neuestes Buch ist 'The Ugly Canadien: Stephen Herper's foreign policy'. Artikel von Yves kann man auf seiner Webseite lesen.

Quelle - källa - source

1 Kommentar:

  1. Oh Amerika,wieviel Tod und Elend brachtest
    und bringst du noch über die Welt.

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