Sonntag, 2. Februar 2014

Simbabwe: Landreform und Tabakanbau


Mit Dank an Susanne Schuster für die Übersetzung dieser wirklich aufklärenden, aber auch kritischen Darstellung der aktuellen Verhälnisse.

Simbabwe: Landreform und Tabakanbau

Noch ein Beispiel für den Erfolg der Landreform in Simbabwe. Ein wesentlicher Grund dafür, dass bei der Tabaktrocknung so ineffiziente und umweltschädliche Techniken eingesetzt werden, ist die desolate wirtschaftliche Situation. Und die ist absichtlich herbeigeführt worden durch den Zimbabwe Democracy and Economic Recovery Act 2001, das Gesetz für Demokratie und wirtschaftlichen Aufschwung in Simbabwe (oder ehrlicher gesagt: Gesetz für Imperialismus und Wirtschaftssabotage), das von der US-Regierung im Jahr 2001 verabschiedet worden ist. Dieses Gesetz drehte effektiv den Hahn zu für internationale Hilfsgelder und Kredite an Simbabwe. Das Land wurde damit für seine kühne Landreform abgestraft, denn es hatte in den Augen des internationalen Großkapitals eine Todsünde begangen: durch eine effektive Landreform die Macht- und Grundeigentumsverhältnisse angetastet.

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Umweltzerstörung durch den blauen Dunst: Die Umweltfolgen des Tabakbooms in Simbabwe

Autor: Ian Scoones,
Übersetzung: Susanne Schuster

Der Anstieg der Tabakproduktion durch kleinbäuerliche Betriebe in den vergangenen Jahren ist zweifellos eine Erfolgsgeschichte. In der letzten Erntesaison gab es etwa 90.000 registrierte Anbauer, von denen etwa 75.000 an die Tabakbörse lieferten; sie produzierten fast 170 Millionen Tonnen und erzielten Einnahmen von etwa 630 Millionen US-Dollar (Euro). Dies wurde größtenteils durch die Landreform ermöglicht. Zum einen erzeugen die Profite aus der Tabakproduktion dringend benötigte Exporteinnahmen für die Staatskasse, zum anderen hat die Möglichkeit zum Verkauf eines profitablen Agrarerzeugnisses das Leben und die Existenzgrundlagen vieler Landwirte in den Tabakanbaugebieten erheblich verbessert.
Doch dieser große Erfolg wurde vor allem auf Kosten der Umwelt erreicht. Der Tabak wird hauptsächlich mittels des Heißluftverfahrens auf den Farmen getrocknet. In den Anbaugebieten von Marondera, Mazowe, Guruve, Hurungwe und darüber hinaus stehen Hunderte Tabakschuppen, die sämtlich in den vergangenen Jahren errichtet worden sind. Dort wird der Tabak getrocknet und geräuchert, um dann auf dem Markt verkauft zu werden. Die Landwirte haben diesen Prozess schnell gelernt und Berichte weisen darauf hin, dass die Qualität gut ist und immer besser wird. Jedoch sind die dabei eingesetzten Techniken einfach und ineffizient und es wird hauptsächlich Holz verwendet.

Bei traditionellen Trocknungsmethoden wird für das Trocknen von 1 kg Tabak etwa 9 kg Holz benötigt. Als die neuen Landwirte auf den ehemaligen Großbetrieben siedelten, war durch das Roden von Land eine Menge überschüssiges Holz vorhanden. Oftmals handelte es sich um riesige Ländereien, von denen nur ein kleiner Teil bebaut wurde. In ackerbaulicher Hinsicht wurden sie sehr schlecht genutzt, aber sie besaßen sehr große Waldgebiete. Diese wurden kaum genutzt, doch sie lieferten eine Reihe von ökologischen Leistungen. Nun da das Land gerodet und die Farmen besiedelt sind, bleiben immer weniger Waldgebiete übrig. Um Holz für die Tabaktrocknung zu erhalten, werden ganze Hänge entwaldet, mit allen möglichen Folgen für Bodengesundheit, die Hydrologie von Wasserscheiden und so weiter.

Aufgrund des zunehmenden Bedarfs und des abnehmenden Rohstoffs ist eine ganze Brennholzindustrie entstanden. In Kleinstädten wie Mvurwi und Mazowe, wo wir einige Studien durchgeführt haben, gibt es Motorsägenfirmen, die in dem ganzen Gebiet große Mengen Holz fällen. Sie suchen nach Holz, wo immer es welches gibt, oftmals auf A2-Farmen mit größeren Grundstücken. Doch es ist unstrittig, dass diese Ressource schwindet. Die Waldkommission schätzt, dass in Simbabwe jährlich 330.000 Hektar Wald abgeholzt werden, 15 Prozent davon aufgrund des Tabakanbaus.

An den Jahresenden finden rituelle Baumpflanzungszeremonien an Schulen, auf Gemeindeland und so weiter statt. In den Tabakanbaugebieten haben Regierungsbeamte die Leute flehentlich darum gebeten, schnell wachsende Bäume zu pflanzen. Sie werden eine gewaltige Zahl solcher Bäume pflanzen müssen. Landwirte haben bereits damit begonnen, kleine Eukalyptuswälder anzulegen, und viele diskutieren über alternative Energiequellen (Kohle ist effizienter, für 1 kg Tabak werden 2,5 kg benötigt) und über effizientere Heißtrocknungssysteme (z. B. hat die Tabakbehörde Brennholz sparende „rocket barns“ vorgeschlagen). Eine klassische Reaktion auf Ressourcenknappheit ist natürlich die Innovation. Nach den Prognosen der Waldkommission wird es bis zum Ende dieses Jahrzehnts keine Bäume mehr geben. Natürlich wird dieses Weltuntergangsszenario nicht eintreffen. Angesichts schwindender Ressourcen müssen Alternativen gefunden werden, vor allem für ein höchst profitables Geschäft wie der Tabakanbau.

Was wir hier erleben, ist eine Wiederholung dessen, was in den 1950er Jahren in den großen Agrargebieten der weißen Siedler passiert ist. Der Nachkriegsboom im Tabakanbau war von den neu angesiedelten Landwirten, in vielen Fällen Kriegsveteranen aus Großbritannien, angetrieben worden. Meistens benutzten sie Techniken, die denen der Landreform-Landwirte von heute sehr ähnlich sind. Obwohl ihre Landfächen etwas größer waren, ging ihnen bald das Brennholz aus (oder das Sammeln wurde zu teuer) und sie stellten auf alternative Brennstoffe um (insbesondere mit Kohle und Gas befeuerte Heißluftsysteme), legten Wälder an und verbesserten die Trocknungstechnik; später kamen hochentwickelte und kapitalintensive Systeme hinzu.

Dies wird sicher wieder passieren. Doch einstweilen müssen die Bemühungen verstärkt werden, um die Umstellung auf andere Brennstoffe, das Anpflanzen von Bäumen sowie das Kultivieren von Bäumen auf Wasserscheiden zu fördern. Die kommerziellen Tabakanbauer der 1950er und 1960er Jahre wurden dazu ermuntert, Intensive Umweltschutzgebiete auf einem Netz von Agrarbetrieben zu gründen, mit Unterstützung durch die Behörde für Naturressourcen (NRB). Es war größtenteils eine freiweillige Initiative, doch mit beträchtlichen Subventionen für eine Reihe von Umweltmaßnahmen. Dies lieferte ein Set von praktischen, von unten kommenden Anreizen für das Umweltmanagement. Der alternative Ansatz wäre die Verhängung von Regulierungen und der Versuch, ihre Einhaltung zu überwachen. Natürlich war dies der Ansatz der NRB in den afrikanischen Reservaten, viele hassten ihn und widersetzten sich ihm, deshalb funktionierte er dort kaum.

Während die Umweltmanagementbehörde und die Waldkommission sich überlegen, wie man die Umweltprobleme der Tabakproduktion in den Griff bekommen kann, lohnt es sich, über diese beiden gegensätzlichen Erfahrungen nachzudenken.


Quelle - källa - source

3 Kommentare:

  1. Teil 1

    Wir wollen was verändern "Endlich"!! also fangen wir an und legen los!!

    Also nehmen wir uns mal strategisch und gezielt "Und vor allem Gewaltfrei"!! regelmäßig wichtige Institutionen vor, die zum Erhalt des jetzigen Staus Quo für die daaaaaaa wichtig sind .....vor!!!!!

    Das könnte in etwa so aussehen:

    Hier wird es ja wohl Querbeet von Nord nach Süd und Ost nach West Menschen geben die das jetzt hier lesen.

    Also fangen wir sofort damit an (Wie heißt es so schön in Neudeutsch "FlashMob").

    Leute aus Berlin nehmt euch Ketten und Schlösser und geht dort hin wo heute Abend wieder die Propanda Show……………… G.Jauch laufen soll :

    Der Weg ins Studio

    Berlin Gasometer
    Torgauer Straße 12-15
    10829 Berlin



    und kettet euch an die Eingangstüren so das erst mal niemand dort rein kommt es gestört wird.

    Da natürlich sofort versucht wird (und es auch getan wird) die Ketten mit Bolzenschneider zu durchtrennen, stehen im Hintergrund 2 bis 3 oder wenn möglich mehr (soviel wie eben geht) bereit und schließen sofort wieder die Lücke und ketten sich erneut an.

    Dann muss es noch eine Gruppe(n)! geben die diese Aktionen filmen und sofort in Netz stellen (streamen?) etc.

    Dieses dann in weiteren Regionen, Städten immer und immer wiederholen, z.b. in Bayern bei den Waffen Herstellern, in Berlin den Bundestag blockieren, vor Kasernen, in eueren Regionen, evt. auch Aldi/Lidl und Konsorten regelmässig beglücken.

    Bei den Lobbyverbänden vorstellig werden und denen den Zugang zu ihren Manipulations Buden verstellen/erschweren!

    Evt. auch zu den Privat Häusern/Wohnungen der ach so Mächtigen ziehen (wo die wohnen Google ist unser Freund;:)!) und dort selbiges veranstalten.

    Und diese/solche Aktionen dann überall da durchführen wo man weiß, das dort gegen uns, die Menschen, die Natur, die Umwelt gehandelt und verhandelt wird.

    Jeder wird doch wohl in seiner Stadt/Region da was kennen wo es sich lohnen würde (ansonsten ist wieder Google der Freund).

    Wenn wir solche Aktionen jetzt starten und durchhalten wird das (Internet sei Dank) einen enormen Nachmach Effekt überall bis hin weltweit auslösen.

    Was sollen sie denn machen (Die Gefängnisse würden ja ruckzuck überquellen!) und uns alle ermorden!?!........halte ich erstmal für ausgeschlossen!

    Also was hält uns jetzt noch davon ab???

    Was haben wir denn zu verlieren???

    Wenn wir jetzt nicht "Endlich handeln" wird es in 3-5 Jahren nichts mehr zum handeln/verhandeln geben!!!!!!!!!!!!!!!

    Bitte auch hier weitere gute (Aber bitte realistisch) umsetzbare Vorschläge machen (Nur bitte keine "Ja Aber"!!) Ausreden mehr, es ist zu ernst als das wir weiterhin Taten und Hilflos zusehen wie die komplette Zukunft aller Lebewesen und nachfolgenden Generationen von ein paar wenigen (und das stillschweigend in unser aller Namen??) diesen wunderbaren (und nach bisherigen Wissen) einzigartigen Ort im Universum platt machen..............



    """"""""DAS DÜRFEN WIR WEITER NICHT MEHR ZULASSEN"""""""""!!!!!!!!



    Es geht um alles!!! Wirklich alles!!


    Und alle die diesen Blog hier regelmäßig lesen und besuchen wissen das!!

    Also meine Vorschläge sind von jetzt auf sofort umsetzbar!!

    Es sei denn, das die so genannten Alternativen Medien und Blogs auch nichts anderes sind als eine weitere Einrichtung/Quelle für Unterhaltung und Ablenkung und man hier nur die Zeit totschlagen möchten doch verändern sollen bitte immer die anderen!!??!!


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  2. Teil 2

    Also lasst uns loslegen und heute Abend 02.02.2014 als ersten Tag des aktiven Widerstands gegen das kranke kaputte System in den Geschichtsbüchern festlegen, morgen 03.02. wird in Bayern die Herstellung der Todesgeräte verzögert usw. usf. nächste Woche 09.02. also eine Woche nach dem Start heute, werden wir so ein riesiges Potenzial/Medienecho haben, das es nur noch eine Richtung gibt, weiter voran, und ich bin fest davon überzeugt, das wenn wir den Mut aufbringen, es in ein paar Wochen Millionen sein werden (auch dank oder gerade wegen dem Internet) also lasset uns jetzt auch mal die technischen Möglichkeiten nutzen (und die nicht nur denen überlassen) "Wir können nur gewinnen"!! Tun wir nichts dann haben wir tatsächlich verloren und das wollen wir alle nicht!!!!!

    Also verbreitet/leitet diese Information weiter und besorgt euch für heute Abend und morgen und übermorgen und, und........das Material um diese Aktionen durch zuziehen.

    Leute die aus welchen Gründen auch immer nicht aktiv an diesen Aktionen teilnehmen können, sollten mit Geld Unterstützung (Zum Kauf von Material) helfend unterstützen und auch die Aktionen im Internet verbreiten, etc. eben jeder soll tun was in seiner Macht und Möglichkeit ist/steht!!!

    Jeder kann irgend etwas (Anders als die Minus Kreaturen die noch nie in ihrem Leben einen Hammer in der Hand haben oder sonst irgendwie zum Wohle der Allgemeinheit gehandelt haben) können wir alle etwas und sind "Nützlich" und „Wichtig“!!!!!


    z.b. könnten Leute hier die sich zwar nicht aktiv beteiligen können, dafür aber Fremdsprachen beherrschen Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch, etc. diese Aktionen unterstützend in den dem entsprechenden Blogs und Foren in den Ländern verbreiten.

    Also ihr seht es gibt Möglichkeiten endlich aufzustehen und was zu unternehmen "NUR MÜSSEN WIR ES VERDAMMT NOCHMAL AUCH ENDLICH TUN"!!!!!!

    In diesem Sinne hoffe ich auf einen Guten Start heute Abend in Berlin:



    Und bitte ergänzt mich um weitere (von mir nicht erwähnte/bedachte Punkte/Ziele/Aktionen, etc.)


    Hier ein Bericht der ja sogar die Gewalt Anwendung rechtfertigt bzw. mit gültigen Gesetzen untermauert:


    http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-01/notwehr-nsa-spionage-us-botschaft

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    1. Bernd, deine Vorschläge halte ich durchaus für realisierbar. Du sagst, du willst anfangen. Heute. Gut, aber hast du etwa 10 Leute beisammen plus einen, der filmt? Und am besten wäre natürlich, wenn es an 3 oder 4 strategischen Punkten in verschiedenen Städten gleichzeitig stattfände. Und Adressen zum Verschicken der Videos habt ihr ja auch. Versuchen kann man es allemal. Vielleicht lassen die Leute sich ja aufrütteln. Die meinen immer, die da oben hätten irgendwann mal genug. Das ist falsch. Die werden niemals genug haben. Wenn wir nicht "Genug ist genug!" durchsetzen, wird es niemand für uns tun. Ciao

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