Dienstag, 22. November 2016

Wen will Donald Trump eigentlich leimen?


Einar Schlereth


22. November 2016

Vor ein paar Tagen hat Joachim Hagopian geschrieben 'President Trump: The Anti-Globalist USA Champion or Just Another Con Man Riding a Trojan Horse?' (Präsident Trump: der anti-globalistische Verteidiger der USA oder nur ein weiterer con-Typ auf einem trojanischen Pferd?). Nach seinen Handlungen in den vergangenen Tagen ist diese Frage durchaus berechtigt.

Nach den von Soros und seinen Schein-NGOs hochgepuschten Wogen gegen Trump und den hysterischen Ausbrüchen von Killary und den Tränenfluten auf den Wangen ungezählter Frauen und den Regime Change spielenden Rowdies in einigen Städten der USA – nachdem sich das alles gelegt hat, resümiert Joachim Hagopian:

„Obwohl Trumps Appeal ein Randelement an Rassisten angezogen hat, gibt es ein anderes, ruhigeres, weit größeres Element, das historisch als die schweigende Mehrheit der Amerikaner bezeichnet wird, und das von den MSM mit Absicht während der ganzen Wahl übersehen und nicht anerkannt wurde. Und diese weit größere Basis von Trump-Anhängern kommt von den Liberalisten, den Verfassungsrechtlern, den ehemaligen Bernie Sanders Anhängern, den anti-Kriegs-Vertretern, den Aktivisten für den 2. Zusatzartikel der Verfassung, den Veteranen und den Amerikanischen Patrioten.“

Wahrlich eine bunte Mischung. Aber im wesentlichen halt das, was von der 'feineren' Gesellschaft schlicht als Pack bezeichnet wird. Die Millionen, die von den Banken aus ihren Häuschen geworfen wurden, denen die Jobs genommen wurden, die für Essensmarken und vor Suppenküchen Schlange stehen müssen, in Zelten und Wohnwagen vor sich hin vegetieren. Und natürlich auch nicht gut riechen.

Nun, und da stellt sich plötzlich ein Milliardär hin, einer, der es 'ja nicht nötig hat', der stellt sich hin und spricht genau davon, was ihnen am meisten am Herzen liegt – von Jobs, Sicherheit, von Krankenversicherung, von der Wiederherstellung der Industrie und der einstigen Größe der USA. Das braucht man nicht weiter spezifizieren, das gab es irgendwann einmal, wann genau, ist ungewiss. Vielleicht zu Großvaters Zeiten, als er in Detroit in einer abbruchreifen Hütte mit einem Sack voll Kindern wohnte, aber zumindest einen Job hatte.

Und alles, was vor acht Jahren war, als Obama sich an die Macht gelogen hat und damit sogar einen Nobelpreis ergatterte, ist längst vom Volk vergessen. Hier steht jetzt ein echter Whity mit himmelblauen Augen und verspricht genau das, was alle sich wünschen.

Er will die Hillary hinter Gitter bringen. Hurrah! Er will mit Putin zusammen die Terroristen in Syrien ausrotten, die von Obama und Hillary herangezüchtet wurden. Hurrah. Er will die USA aus der NATO holen. Hurrah. Er will nicht, dass die USA den Polizisten weltweit spielt und er will viele Militärbasen schließen, die nur Geld kosten. Hurrah.

Und im Inland will er den Sumpf in Washington trockenlegen, den Sumpf aus Korruption, Vetterleswirtschaft und Bestechung. Die kaputten Straßen, Brücken, Flugplätze und Häfen sollen repariert und erneuert werden. Hurrah, das gibt Arbeitsplätze. Und auch die verfassungsmäßigen Rechte sollen wiederhergestellt werden. Und noch viel, viel mehr hat der gute Trump versprochen.

Da macht Hagopian etwas, was kaum ein anderer machte. Trump wurde immer als wackerer selfmademan hingestellt, aber war er das wirklich? Keineswegs, er wurde mit einem Silberlöffel im Mund geboren. Sein Vater hatte im New Yorker Viertel Queens ein florierendes Bauunternehmen, auf dem Klein-Trump dann weiterbauen konnte. Und schon der Vater wurde angeklagt wegen geschäftlicher Ungereimtheiten und Korruption. Aber Vater und Sohn waren immer tapfere Soldaten der Zionisten.

Und Donald machte 1973 eine wichtige Bekanntschft mit Roy Cohen, Freund von McCarthy und Ankläger der Rosenbergs, die als angebliche Spione der Sowjets hingerichtet wurden. Er half dem armen Donald auch aus der Klemme, als er ein Verfahren wegen Rassismus an den Hals bekommen hatte, weil er nicht an Afro-Amerikaner vermieten wollte. Cohn gewann den Prozess und quetschte noch eine Milion Dollar heraus.

Er ebnete ihm auch den Weg in die feineren Wohnbezirke von Manhattan und schließlich in die Casinos in Atantic City und Florida.

Wie Joachim Hagopian klar macht: „Im Grunde ist Donald Trump keineswegs ein Außenseiter für die etablierten Ostküsten-Bankster. Viermal hat Trump Bankrott erklärt, ist aber immer wieder auf die Füße gefallen mit einem jetzigen Vermögen von 3.7 Mrd. $.“

Hier ist also eindeutig ein grundfalsches Bild von Donald Trump gezeichnet worden. Selbst nach seiner feurigen Rede vor dem zionistischen Gangsterverein AIPAC, haben die Medien die Lüge verbreitet, dass er in der palästinensischen Frage eine neutrale Position vertritt. Dabei versprach er der AIPAC, er werde den US-Vertrag mit dem Iran zerreißen, was den großen zionistischen Kasino-Mogul Sheldon Adelson angeblich veranlasste, 100 Mill. $ in die Wahlkasse von Trump zu überführen. Sein Vermögen ist schließlich 10 x so groß.

Hagopian ist der Auffassung, dass Trump der geheime Plan B der Elitisten ist, falls der Skandalkessel von Hillary überkochen sollte. Er zählt zahlreiche Fälle von Wahlbetrug auf, die in mehreren Staaten aufgetreten seien. Er zitiert auch Greg Palast, der eine weitere Anomalie aufdeckte, ein System, das Crosscheck genannt wird, bei dem republikanische staatliche Beamte systematisch bündelweise Wahlzettel für Demokraten den Republikanern zugeschoben haben. Das kann sich um eine Million gehandelt haben. Genug, um das Pendel in swing-Staaten zugunsten von Trump schwingen zu lassen.

Hagopian sieht deutlich den Abstieg des US-Imperiums kommen. Er meint, dass dies auch von den Eliten selbst schon gespürt wird, wie sich die Macht ostwärts nach Russland, China und Iran verschiebt. Wie ihnen die globale Kontrolle entgleitet. „Aber dank ihrer diabolischen Natur werden die Eliten kämpfend untergehen, versuchen, so viel Chaos und Zerstörung wie möglich anzurichten. Es gibt keine einige monolithische böse Kraft, sondern wachsende Konkurrenz zwischen verschiedenen Gruppen. Rockefeller wird sich vielleicht dem siegreichen Trump anschließen und das Rothschild-Vermögen der Verliererin Hillary.“

Mike Pence

Aber dann kommt Hagopian noch zu einem viel entscheidenderen Punkt. Die schlechten Nachrichten würden sich in der Wahl seiner, Trumps Kabinett-Mitglieder zeigen. Es passiert dasselbe wie bei Obama. Das Kabinett wurde damals von der Wall Street für Obama zusammengestellt. Und nun machen mächtige Oligarchen so gute „Vorschläge“ für Trump, dass er sie einfach nicht zurückweisen kann. Z. B. Mike Pence, Gouverneur von Indiana, der 2002 mit einer infamen Lüge den Krieg gegen den Irak mit in Gang brachte. Er behauptete, dass Saddam die 'Anthrax-Briefe' an den US-Kongress geschickt habe. (Später stellte sich heraus, dass es der FBI oder die CIA oder beide waren.) Der Zweck war, dass der Kongress aus lauter Schiss fast einstimmig den Patriot Act unterschrieb.

Pence hat in allen wichtigen Punkten genau die gegenteilige Auffassung von Trump. Er ist für TPP und TTIP, er ist gegen Putin und Assad, ist für eine no-fly-Zone in Syrien, was Krieg mit Russland bedeutet.

Laut Hagopian könnte die Ernennung von Pence den Sinn haben, dass für den Fall, Trump  ein „Unfall“ passiert, dann kommt automatisch ein 100-prozentiger Globalist ans Ruder.

Oder auch, dass Pence die eigentlichen Geschäfte führen wird (wie Cheney unter Bush) und Trump nur die Gallions-Figur bleibt.

Außerdem hat Trump wichtige Posten in seinem Übergangs-Kabinett mit Lobbyisten von Goldman Sachs, Koch (Brüder) Industries, Aetna und Verizon gefüllt. Ob das wohl zum „Drainieren des Sumpfes“ gehört, fragt Hagopian süffisant. Weitere Typen im Rennen um Kabinettsposten sind Figuren wie der ehemalige Bürgermeister von New York Rudy Giuliani, der New Jersey Gouverneur Chris Christie, der ehemalige Sprecher des Weißen Hauses Newt Gingrich und der ehemalige UN-Botschafter John Bolton, der „noch kein Land in der 3. Welt gesehen hat, das er nicht bomben wollte“, wie Hagopian sagt.

Es sind alles gestandene Rechte, alles Bush und Obama-Leute, alle getauft im Washingtoner Sumpf.
Michael Flynn
Ganz ähnliche Bedenken äußert Tom Eley in seinem gestrigen Artikel 'Trump Lines Up Militarists for Cabinet Posts'. Trump habe Gespräche geführt mit dem pensionierten Marinegeneral James N. Mattis, verantwortlich für die Verbrechen in Fallujah, und mit Mitt Romney, dem bekannten Kriegshetzer, und General Michael Flynn sowie dem Faschisten Stephen Bannon, früherer Chef der Breitbart News.

Eley bezeichnet diese – unvollständige – Aufstellung „als die am weitesten rechts stehende, die am meisten militaristische und autoritäre Regierung der US-Geschichte“. Dies muss „Hand in Hand gehen mit massiven Erhöhungen der Militärausgaben, Kosten, die wie üblich von der Arbeiterklasse getragen werden müssen“.

Inzwischen ist Trump davon abgerückt, der Clinton den Prozess zu machen und seine wohlwollenden Äußerungen über Putin hat er auch zurückgenommen. Sein Vize Pence hat ihn sogar expressis verbis beschimpft. Aber auch Putin hat sich in Lima sehr zurückhaltend gegenüber Trump geäußert und gesagt, es sei noch zu früh, über ein Treffen zu diskutieren. Er müsse erst einmal im Amt sein.

Bei dem Tempo, in dem Trump seine Meinungen ändert, ist es schwer, irgendetwas vorherzusehen. Am besten ist es, das Schlimmste anzunehmen, dann wird man sicher manchmal angenehm überrascht, wenn es nicht eintritt.

3 Kommentare:

  1. Es tut mir sehr Leid. Über Donald Trump zu urteilen gehört sich zumindest zur Zeit überhaupt nicht - er ist noch KEIN PRÄSIDENT. Dass in Amerika es anbei 50 Millionen Menschen gibt die von Statistiken vergessen werden (FOOD STAMP is nich ARBEITSLOS)... ist nicht Trumps verschulden.

    Zur Zeit wissen wir doch nur dass EIN MACHTWORT gesprochen wurde. Und solche Machtwörter gab es ebenso vor etwa 30 Jahren in den Osten Europas und es wurde immer wieder behauptet, das sind genau die selben - die das System davor kaputt gemacht haben. Trump wird es nicht leicht haben USA aufzubauen. Wenn er überhaupt was schaffen wird und 8 Jahre durchhält - da werden wir erst überhaupt erste Ergebnisse sehen.

    USA kann nicht so schnell aus der Verantwortung raus wie sie möchte (es sei denn - sie will an jedem Waffen verkaufen). Es zeichnet sich durchaus ab, dass Trump wenigstens in den Schlüsselfragen sein Wort halten möchte. Die Verurteilung von Hillary steht da gar nicht so sehr auf der politischer Agenda.

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    2. @anonym + @Einar
      Tut mir ebenfalls sehr leid. Denn lieber hätte ich das alles nicht gelesen. Aber Augenschliessen hilft nicht. Bleibt noch die Hoffnung auf gelegentliche "Wunder".
      LG, nemi
      Interview Christoph Hörstel zu Trump
      https://www.youtube.com/watch?v=gBKKMtTTr1E&feature=youtu.be

      Trump's Rede vor der AIPAC. März 2016
      https://youtu.be/T97Bq3sQMDw

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