Dienstag, 10. September 2019

Sünden der arabischen Führer

Hier habe ich ein Dokument von 18.5 Seiten übersetzt, aus dem ich viel gelernt habe, obwohl ich mich seit Jahrzehnten mit Palästina befasst habe und mit vielen Palästinensern in Frankfurt und Hamburg intensiv zusammenarbeitete. Ganz neu war mir, dass die Al-Saud Familie von einer jüdischen Familie in Isfahan/Persien abstammt und der Diktator El Sisi in Ägypten von sephardischen Juden abstammt. Da braucht einen ja gar nichts mehr zu wundern, wenn die Saudis von Anfang an engstens mit Israel kooperierten und jetzt im Jemen noch enger mit den Verbrechern zusammenarbeiten und sogar nukleare Waffen dort getestet haben. Dass auch El Sisi die Araber hasst wie die Pest und daher lieber mit dem Zionisten-Pack unter einer Decke steckt. USA fest in der Hand von AIPAC und einem Evangelical Zionist und einem echten Zionisten an der Regierung. Nimmt es da Wunder, dass Israel nach Lust und Laune den Libanon, Syrien, den Irak und den Jemen bombardiert?     

Dr. Elias Akleh
5. Sept. 2019


Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Da stehen sie alle - die gekauften US-Kulis.

Ein amerikanischer Freund stellte mir die folgende Frage: Wie kommt es, dass die große arabische Welt, die sich vom Osten des Persischen Golfs bis zum Westen des Atlantiks und von der nördlichen türkischen Grenze bis zum Süden des Indischen Ozeans mit all ihrem Reichtum an Öl und Gas erstreckt und Billionen von Dollar für den Erwerb anspruchsvoller amerikanischer, britischer und französischer Waffen ausgibt, den Zionismus nicht daran hindern konnte, Palästina zu besetzen, und auch heute noch nicht in der Lage ist, den winzigen Terrorstaat Israel zu besiegen?

Aufgrund des zionistisch kontrollierten und erbärmlichen amerikanischen Bildungssystems und der zionistischen Kontrolle über die Medien ist es für den durchschnittlichen Amerikaner schwierig, die moderne arabische Geschichte im Allgemeinen und die palästinensische Sache im Besonderen zu verstehen. Man muss es erleben, um die Tiefe der realen Geschichte zu verstehen, besonders die große mündliche Geschichte und die undokumentierten Ereignisse.

Der Mittlere Osten wurde von vielen verschiedenen Beduinenstämmen arabischen Ursprungs bewohnt, bis sie 661 n. Chr. durch die islamische Herrschaft vereint wurden und Teil des islamischen Umayyadenkalifats wurden, das sich von Ost-Indien bis Spanien im Westen erstreckte und die Regionen des Mittleren Ostens und Nordafrikas umfasste. Diese Situation dauerte mehr als 600 Jahre unter verschiedenen Formen islamischer Kalifate bis 1362 n. Chr., als das Osmanische Reich die Herrschaft über den gesamten Nahen Osten für 400 Jahre bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs übernahm.
Gemäß dem Sykes-Picot-Abkommen teilten Großbritannien und Frankreich den Nahen Osten in verschiedene Mandate auf und installierten ihre eigenen arabischen Marionettenherrscher.  Großbritannien überreichte Palästina den zionistischen Juden. Um ihre britischen Gehälter in Gold und ihre herrschenden Positionen in ihrer respektiven Regionen (Staaten) behalten zu können, hatten die rabischen Marionetten stillschweigend akzeptiert und zugestimmt, Palästina den Zionisten zu opfern. Die Angst vor Volksaufständen haben diese arabischen Führer so getan, dass sie gegen den ungerechten und illegalen UN-Teilungsplan von Palästina von 1948 seien; sie schickten nur wenige Truppen (insgesamt nur 20.000 arabische Soldaten nach Palästina, um die 80.000 zionistischen Terror-Milizen zu bekämpfen. Das eigentliche Ziel dieser Truppen war es nicht, den einseitig erklärten terroristischen Staat Israel zu zerstören, sondern Israel daran zu hindern, Gebiete zu besetzen, die laut Teilungsplan einem palästinensischen Staat gehörten. Arabische Führer wollten einen palästinensischen Staat, der die zionistische Expansion verhindert.

Von 1948 bis heute haben die meisten arabischen Führer, einschließlich der Arabischen Liga, vorgegeben, die palästinensische Sache zu unterstützen; aber  insgeheim haben sie die Palästinenser allein gelassen, um sich dem zionistischen Völkermordanschlag zu stellen, als wären sie eine nichtarabische ausländische Bevölkerung; sie haben sich auch heimlich gegen sie und gegen jede arabische Organisation oder Regierung verschworen, die sie unterstützen wollten  Sie teilten die falsche Hoffnung des ersten israelischen Premierministers Ben Gurion, der sagte, dass die "alten [Palästinenser] sterben und die Jungen vergessen werden". Doch die nachfolgenden palästinensischen Generationen tragen immer noch die Schlüssel für die Häuser ihres Großvaters in Palästina und kämpfen aggressiver für ihre Freiheit und ih Recht auf Heimkehr.

Hier folgt eine kurze Geschichte der Sünden einiger arabischer Führer:

Die saudischen Herrscher: Ihre Geschichte begann mit Hussein ibn Ali Al-Hashemi, dem Sharif (Herrscher) von Mekka auf der arabischen Halbinsel, der ein Abkommen mit den Briten schloss, bekannt als das Hussein-McMahon-Abkommen, in dem er zustimmte, auf britischer Seite in den Ersten Weltkrieg einzutreten und eine arabische Revolte gegen das Osmanische Reich zu führen. Im Gegenzug würde Großbritannien ihm helfen, einen panarabischen Staat im Nahen Osten zu gründen. Nach der Niederlage des Osmanischen Reiches musste Sharif Hussein feststellen, dass Großbritannien ihn betrogen hatte und einen Vertrag mit Frankreich (das Sykes-Picot-Abkommen) geschlossen hatte, um die Region unter sich aufzuteilen und nebenbei mit der Balfour Erklärung Palästina den Zionisten versprachen.

Montag, 9. September 2019

Unterschied zwischen USA + Russland - 25 Jahre seit dem Rückzug Russlands aus Deutschland, amerikanische und britische Truppen sind noch da (VIDEO)

Vielen Dank, Drago Bosnic, das kann gar nicht oft genug wiederholt werden, dass die Amis, wo sie einmal ihre Stiefel hingesetzt haben, nie mehr abziehen: Mit Vorliebe knebeln sie fremde Völker, terrorisieren und schikanieren und plündern sie. Sie nennen es aber Schutz und Hilfe.

Drago Bosnic

8. September 2019

Aus dem Englischen: Einar Schlereth


BERLIN/MOSKAU - Vor genau 25 Jahren ist die letzte Einheit der russischen Armee von der DDR nach Hause gegangen. Sie wurden dort gemäß der Vereinbarung mit den Alliierten nach dem Sieg über das Nazi-Regime Hitlers eingesetzt. Sie sind gegangen, aber die amerikanischen und britischen Besatzer-Truppen sind immer noch in Deutschland. Ein großer Dokumentarfilm über die westlichen Truppen der Sowjetarmee wurde von Vesti News, dem russischen Militärreporter Alexander Sladkov, gedreht. Es heißt The Last Eastward Echelon. Es wird auf Rossiya 1 ausgestrahlt, später heute, am 8. September, aber Vesti News zeigte uns einen Clip.

Die westliche Armee war die größte, kampf-bereiteste und am schwersten bewaffnete Teil der massiven Sowjet-Armee. Es war eine Truppe mit allen Arten von Waffen, einschließlich taktischen Atomwaffen. Bis 1987, als der jetzt tote INF-Vertrag unterzeichnet wurde, war sie auch die schlagkräftigste Armee, mit der RSD-10 Pioneer ausgerüstet (der NATO-Name war SS-20 Saber), die sogar MIRV-Fähigkeiten (Mehrfach-Wiedereintrittskörper) hatte.


Quelle - källa - source

Sonntag, 8. September 2019

INDIEN - eine baldige Großmacht?

Einar Schlereth
8. September 2019

Die Reserve Bank von Indien (RBI)

Als baldige Großmacht, so wird Indien in unseren MSM (Mainsstreammedien) gern gesehen, was jedoch nur ein Abklatsch der Hindufaschisten-Propaganda von Modi ist, dessen MSM so gefügig sind wie die unseren. Das wird allerdings von alternative Seite rundweg bestritten. Dazu gehört auch die lesenswerte Webseite Countercurrents.com, von  Binu Mathew.

Vor kurzem schrieb er: "Indien steht an einem Scheideweg. 72 Jahre nach der Unabhängigkeit Indiens von den Briten und der Erklärung Indiens zu einer säkularen, demokratischen, sozialistischen Republik durch Jawaharlal Nehru & Co. fallen die alten Werte auseinander. Es wird ein auf Religiosität basierendes Gemeinwesen etabliert. Die Bauern begehen Selbstmord zu Tausenden. Die Umwelt wird rapide verschlechtert. Die Politik der früheren und gegenwärtigen Regierungen führt Indien auf unbekanntes Gebiet. Indien braucht eine komplette Neubelebung - politisch, sozial, kulturell, wirtschaftlich, ökologisch. Was wird oder muss Ihrer Meinung nach die Zukunft Indiens sein?"

Und vorgestern wurde auch von offizieller Seite Indiens Niedergang bestätigt. Doch sie war in den hinteren Seiten der Zeitungen versteckt und wurde erst von einem groß aufgemachten Artikel "The Great Bank Robbery" (Der Große Bankraub) von Ramakrishnan richtig der Öffentlichkeit vorgeführt.

"Das ist nicht der Titel eines neuen Big-Budget-Films, wie Saaho, das angeblich 10.000 Leinwände auf der ganzen Welt erobert hat. Es ist mit dem realen, nicht dem Filmleben verbunden.

Der Saaho-Film in der Wirtschaft war die Big-Ticket-Reform der Fusion von 10 PSU-Banken zu vier Bahubalis [indische Kitschfilme. D. Ü.], wie es von einigen Medien beschrieben wurde, die Finanzministerin Nirmala Sitharaman am 30. August ankündigte, um Schlagzeilen zu machen. Der Propagandablitz wurde deutlich getrübt von zwei weiteren Nachrichten, darunter die Wachstumsrate des BIP, die im ersten Quartal 2019-2020 mit 5 Prozent ein neues Sechsjahrestief erreichte.  Wir diskutieren im Folgenden die anderen Nachrichten, die in diesem Aufruhr ertrinken."

Tja, da hat doch jemand heimlich still und leise im Finanz-Jahr 2018-19 in dem indischen Bankensystem die Kleinigkeit im Wert von knapp 10 BILLIONEN € an sich genommen, etwas mehr ist als das von der Regierung geplante großartige Rekapitalisierungspaket, um die kranken öffentlichen Banken wieder auf die Beine zu stellen. Das berichtete die EconomicTimes am 30. August 2019 und es . steht auch dem Geschäftsbericht der RBI am selben Tag. Eine zusätzliche Pointe war, dass die Banken im Schnitt 2 Jahre brauchen, um einen Betrug in diesen Größenordnungen aufzudecken. 1000 Millionen Rupien werden als ein großer Betrug eingestuft und 950 Millionen als Bagatelle. Ein kleiner Tip: Wäre nicht ein Zusammenhang denkbar mit der Tatsache, dass die Billionäre und Milliardäre in Indien wie Pilze nach einem warmen Regen aus dem Boden schießen? Wie der BRI (Resrve Bank of India) auch notiert, sind diese Betrügereien seit Jahr und Tag gang und gäbe. Und sie sind unter der Modi-Regierung noch umfangreicher geworden.

Das muss ja ganz einfach sein, wenn überall die Billionen und Milliarden völlig unbemerkt verschwinden, wie Im Pentagon oder bei Volkswagen oder in Indien. Sie verschwinden und das war's dann. Niemals hört man, wer diese Künstler oder Bosse oder Vorstandsmitglieder sind, die man eventuell im Gefängnis einlochen könnte. Das hat bisher nur das winzige Island geschafft.

Samstag, 7. September 2019

Robert Mugabe (NACHRUF)


Professor Francis A Boyle

6. September 2019


Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Präsident Robert Mugabe


NACHRUF

Ich nahm den mir angewiesenen Platz am Banquett-Tisch ein

Direkt gegenüber von Robert Mugabe 

Präsident von Simbabwe

Zerstörer von Rhodes und seinesgleichen

Führer der Revolution

Gegen Apartheid, Rassismus, Kolonialismus, Imperialismus

Persönlicher Held


Intelligent, kultiviert, gut informiert, geschliffen, offenherzig

Auch ein frommer Katholik

Verteufelt von den westlichen Regierungen und ihren Medien-Lakaien

Nicht überraschend


Nach dem Essen sprach ich über seine Problem und scherzte

Herr Präsident, die Briten und Amerikaner werden Ihnen nie verzeihen

Für die  Führung einer erfolgreichen Revolution gegen sie

Er lachte herzlich

Viel Sinn für Humor


Aber Herr Präsident

Mit allem Respekt, Sir

Sie werden nicht für immer leben

Sie müssen einen Übergangsprozess einleiten

Für Ihren Nachfolger


Die Briten, Amerikaner, die Weltbank, der IWF

Gieren alle nach Simbabwe

Sie werden kommen zu morden

Sobald Sie gegangen sind um ihre gerechte Belohnung zu empfangen

Sie müssen jetzt alles ordnen

Für die Zukunft Ihres Volkes


Ich vergoss keine Tränen

Für die Abkömmlinge der weißen, rassistischen, kolojialistischen, 

imperilaistischen, genozidalen Siedler

die Schwarzafrikaner auslöschten um ihr wunderschönes Land zu stehlen

Lasst sie zurück nach Europa gehen!

Simbabwe den Simbabwern!

Afrika den Afrikanern!

Weiße, geht nachhause!

Außer ihr wollt leben

Wie alle anderen auch

Frei und stolz

Schwarze Macht für alle!

Ein Hoch auf die Rebellen!



Professor Francis A. Boyle ist ein internationaler Rechtsexperte und diente als Rechtsberater der PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation und Yasser Arafat 1988 bei der Palästinensischen Unabhängigkeits-Erklärung und auch für die palästinensische Delegation bei den Nahost-Friedens-Verhandlungen 1991 und 1993, wo er das palästinensische Gegenangebott für das jetzt erloschene Oslo-Abkommen entwarf. Er hat u. a. "Palestine,alestinians and International Law”2003), und “ The Palestinian Right of Return under International Law” (2010) verfasst.


Freitag, 6. September 2019

Frauengruppen aus dem asiatisch-pazifischen Raum besorgt über die Situation in Kaschmir

Pressemitteilung

4. September 2019

Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Frauen müssen ständige Angst um ihre Kinder haben.
Chiang Mai, Thailand: Das Asien-Pazifik-Forum für Frauen, Recht und Entwicklung (APWLD) stellt mit wachsender Besorgnis fest, dass die Aufhebung der Menschenrechte und die Manipulation der Verfassung im Namen der Demokratie in Indien, insbesondere im Hinblick auf die Situation im von Indien verwalteten Kaschmir, durchgesetzt wird, ohne dem kaschmirischen Volk das Recht zu geben, Entscheidungen über sein eigenes Leben und seine Zukunft zu treffen.

Kaschmir ist seit mindestens 30 Jahren mit den schwerwiegenden Verstößen gegen die Menschenrechte, insbesondere durch die indischen Streitkräfte, konfrontiert - eine Tatsache, die in Berichten internationaler Menschenrechts-NGOs darunter dem jüngsten Bericht des UN-Büros des Hochkommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte vom Juli 2019, gut dokumentiert ist. Indien hat diesen Berichten zufolge immer wieder die Wahrheit geleugnet und den Zugang für die Sonderberichterstatter des UN-Menschenrechtsrates und anderer internationaler Menschenrechtsorganisationen in Kaschmir verweigert

Am 5. August 2019 unternahm die indische Regierung den extremen Schritt, den Staat Jammu und Kaschmir seiner Autonomie zu berauben und den Staat in zwei zentral zu verwaltende Unionsterritorien aufzuteilen. Dies geschah durch die Fusion von Kaschmir mit der hinduistischen Mehrheitsregion Jammu zu einer Zeit, als die Staatsversammlung von Jammu und Kaschmir seit ihrer Auflösung im November 2018 ohne Funktion war. Vor der Erklärung wurden zusätzliche paramilitärische Kräfte zu Tausenden eingesetzt, und alle Inder und Touristen, einschließlich der Hindu-Pilger auf dem Weg zum Amarnath-Tempel in Kaschmir, unter Druck gesetzt wurden, das Tal wegen einer unbestätigten Warnung vor Terroranschlägen zu verlassen. Am 5. August wurde eine totale und unbefristete Ausgangssperre verhängt und alle Kommunikationskanäle blockiert, als der Innenminister die Auflösung der Artikel 370 und 35A der indischen Verfassung ankündigte, die Kaschmir im Rahmen des 1947 unterzeichneten Dokuments für den Beitritt besonderen Schutz gewährten.

Indiens Aufsagung des Artikels 370 ist rechtswidrig und verstößt direkt gegen das Recht der gewählten Versammlung von Jammu und Kaschmir, über alle Fragen im Zusammenhang mit der Autonomie und Selbstbestimmung des kaschmirischen Volkes zu entscheiden. In den Tagen vor der Entscheidung wurden 320 Aktivisten und politische Führer, darunter zwei ehemalige Ministerpräsidenten, verhaftet. Die derzeitige von der BJP geführte Regierung hat seit langem die Aufhebung von Artikel 370 und den Sonderstatus für Kaschmir versprochen, auch in ihrem Wahlmanifest 2019. Da es viele ähnliche Bestimmungen zur Gewährleistung der Rechte marginalisierter Volksgruppen und ethnischer Minderheiten in mehreren anderen Staaten gibt, ist dies ein unverhohlener Ausdruck von Anti-Kaschmir-Stimmung und eine einseitige Umgestaltung der territorialen Ordnung, die die Spannungen zwischen Indien, Pakistan und China sicherlich verschärfen wird.

Berichte von humanitären Erkundungsmissionen und internationalen Medien deuten darauf hin, dass die Aufhebung des Verfassungsartikels 370 ein geplanter Versuch ist, das siedler-koloniale Projekt Indiens im Tal weiter auszubauen. Die Propaganda der Regierung, dass das Volk von Kaschmir mit der Entscheidung zufrieden ist, wird von den indischen Nachrichtensendern eifrig nachgebetet, während die Realität düster aussieht. Kinder unter 11 Jahren wurden in Lager gesteckt, und es wird berichtet wird, dass bisher über 4.000 Menschen, darunter viele kleine Jungen, verhaftet wurden; Privatwohnungen werden in Haftanstalten umgewandelt, da die Gefängnisse überfüllt sind, und die Kommunikation wird weiterhin blockiert und die Einschränkung der Bewegungsfreiheit dauern seit ihrem Beginn fast einen Monat lang pausenlos an. Die Kommunikation-Sperre einschließlich der 176. Internetsperre, seit dem Amtsantritt der gegenwärtigen hinduistischen nationalistischen Partei, ist ein Verstoß gegen Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Es gibt Berichte über hungernde Familien,über schwangere Frauen und Menschen, denen der Zugang zu medizinischer Versorgung verweigert wird. Protestierende Menschen wurden durch Pelletgeschoße geblendet, die von den Streitkräften als "nicht-tödliche Waffen" eingesetzt wurden. Berichte zeigen, dass Demonstranten mit scharfer Munition und Tränengas beschossen wurden. Die einzige Reaktion der indischen Regierung bestand leider darin, zu versuchen, die internationalen Medien zu diskreditieren und die Wahrheit zu leugnen.

Die Frauen von Kaschmir wurden von Mitgliedern der regierenden nationalen Partei zu Objekten gemacht, und ihre Berichte werden von patriarchalischen Kräften ignoriert. Frauen haben die härteste Last der anhaltenden Brutalitäten Indiens in Kaschmir zu tragen und von Hindu-Männern werden  als "Territorium zur Eroberung" frei gegeben, was einmal mehr den wahren kolonialistischen Charakter der indischen Besatzung in Kaschmir offenbart.

Es ist eine tiefe Sorge, dass das Schicksal des kaschmirischen Volkes geknebelt wurde. Da das gesamte Internet-, Mobil- und fast alle Festnetzkommunikationen gesperrt wurden, kommen aus dem Kaschmir-Tal nur wenige Nachrichten. Ein paar alarmierende Berichte aus Kaschmir sprechen von unerbittlicher und gewalttätiger Belagerung der acht Millionen Bürger unter Verletzung aller Menschenrechtsgrundsätze und auch der Resolution 47 des UN-Sicherheitsrates zu Kaschmir  [1].

Max Blumenthal: Nicaragua verhütet US-Regimewechsel, aber Sanktionen und Sabotage dauern an. (VIDEO)

Aaron Maté

05. September 2019
Eine halbe Million demonstrier

Max Blumenthal von Grayzone erklärt, wie Nicaragua nur ein Jahr nach der Niederlage eines von den USA unterstützten Putschversuchs den 40. Jahrestag der Sandinistischen Revolution feierte - und wie die Sabotageversuche der USA heute fortgesetzt werden. Gast: Max Blumenthal, Senior Editor von The Grayzone und Autor mehrerer Bücher, darunter das Neueste "The Management of Savagery".


Aaron Maté ist Journalist und Produzent. Er moderiert Pushback mit Aaron Maté auf The Grayzone. Er ist auch Autor des The Nation Magazins und ehemaliger Host/Produzent von The Real News and Democracy Now! Aaron hat auch für Vice, AJ+ und Al Jazeera präsentiert und produziert.












Quelle - källa - source

Donnerstag, 5. September 2019

Der Westen unterdrückte die Dritte Welt so lange, dass er selbst zur Dritten Welt wurde.


Der Westen unterdrückte die Dritte Welt so lange, dass er selbst zur Dritten Welt wurde.

Andre Vltchek
4. September 2019

Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Vertauschte Rollen
Viele haben es bereits bemerkt: Die USA fühlen sich wirklich, wirklich nicht als Weltmarktführer oder gar als "Land der ersten Welt" an. Natürlich schreibe ich das sarkastisch, da ich Begriffe wie "Erste Welt" und "Dritte Welt" verabscheue. Aber die Leser wissen, was ich meine.

Brücken, U-Bahnen, Innenstädte, alles bröckelt, fällt auseinander. Als ich vor mehr als zwei Jahrzehnten in New York City lebte, war jetzt die Rückkehr aus Japan schockierend: Die USA fühlten sich wie ein armes, benachteiligtes Land an, voller Probleme, Elend, verwirrter und depressiver Menschen, Obdachloser, kurz - Desperados. Nun, ich fühle das Gleiche, wenn ich in den USA lande, nachdem ich einige Zeit in China verbracht habe.

Und es wird noch viel schlimmer. Was der Westen der Sowjetunion vorgeworfen hat, ist heute in den Vereinigten Staaten und im Vereinigten Königreich selbst deutlich zu erkennen: Die Überwachung erfolgt heute bei jedem Schritt, in New York, London, Sydney und sogar auf dem Land. Jede Bewegung, die eine Person macht, jeder Kauf, jeder Computerklick wird registriert; irgendwo, irgendwie. Und diese Überwachung ist meist nicht einmal illegal.

Die Sprache wird durch politische Korrektheit kontrolliert. Jemand hinter den Kulissen entscheidet, was akzeptabel ist und was nicht, was wünschenswert ist oder nicht, und sogar was zulässig ist. Du machst einen "Fehler" und bist raus, von den Lehraufträgen an den Universitäten oder aus den Medien.

Unter solchen Bedingungen kann auch der Humor nicht gedeihen, und die Satire stirbt. Es ist nicht anders als der religiöse Fundamentalismus: Man wird zerstört, wenn du jemanden "beleidigst". Unter diesen Umständen können Schriftsteller keine bahnbrechenden Romane schreiben, denn wahre Romane verletzen per Definition und überschreiten immer die Grenzen. Infolgedessen liest fast niemand mehr Romane.

Nur zahnloser, "kontrollierter Humor" ist erlaubt. Keine Schläge können intuitiv ausgeteilt werden. Alles muss im Voraus berechnet werden.. "Unverschämte" politische Fiktion kann nicht die "unsichtbare Zensur" im Westen passieren (und so sind Romane als Form fast gestorben). Diejenigen, die in russischer oder chinesischer Sprache lesen, wissen sehr wohl, dass die Fiktion in Russland und China viel provokanter und avantgardistischer ist.

Im Westen ist auch die Poesie gestorben. Und so auch die Philosophie, die auf eine langweilige, abgestandene und unverdauliche akademische Disziplin reduziert wurde.

Während Hollywood und die Massenmedien weiterhin unerbittlich alle möglichen hoch beleidigenden und stereotypen rassistischen Schrott produzieren (vor allem gegen Chinesen, Russen, Araber, Latinos und andere), wurden bedeutende Schriftsteller und Filmemacher, die das westliche Regime und seine Struktur verspotten wollen, sind längst zum Schweigen gebracht worden. Man kann Nichtwestler nur auf eine Weise erniedrigen, die (wieder: irgendwo, irgendwie) gebilligt wird, aber Gott bewahre, man wagt es, die pro-westlichen Eliten zu kritisieren, die ihre Länder im Namen von London und Washington, am Golf, in Südostasien oder Afrika ruinieren - das wäre "bevormundend" und "rassistisch". Ein tolles Arrangement für das Imperium und seine Diener, nicht wahr?

Mittwoch, 4. September 2019

Lula: BRICS wurde als Angriffswerkzeug entwickelt.

Pepe Escobar und Luiz Inácio Lula da Silva

29. August 2019

Aus dem Englischen: Einar Schlereth

 Der ehemalige Präsident Brasililens hält den chinesischen Premier Hu Jintao am Arm (links) auf dem BRICS-Gipfel in Brasilia am 15. April 2010
Lula wünschte, dass sein Land eine strategische Partnerschaft mit Beihing eingeht. Photo: Dida Sampaio/Angencia Estado


In einem umfassenden, mehr als zweistündigen Exklusivinterview im Gefängnis von Curitiba im Süden Brasiliens, tauchte der ehemalige brasilianische Präsident Luis Inacio Lula da Silva nach mehr als 500 Tagen im Gefängnis zum ersten Mal wieder auf und sandte eine klare Botschaft an die Welt.

Inmitten des medialen Wahnsinns von skriptgesteuerten Klanghappen und "Fake News" ist es praktisch unmöglich, irgendwo einen aktuellen oder ehemaligen Staatschef zu finden zu einem Gespräch mit Journalisten, der bereit ist, tief aus der Seele zu sprechen, zu allen aktuellen politischen Entwicklungen Kommentare abzugeben und gerne Geschichten über die Korridore der Macht zu erzählen. Und das alles noch im Gefängnis.

Der erste Teil dieser Mini-Serie konzentrierte sich auf den Amazonas. Heute werden wir uns auf der Beziehung Brasiliens zu BRICS und Peking widmen. BRICS ist die 2006 gegründete Gruppierung der großen Schwellenländer - Brasilien, Russland, Indien und China, die Südafrika in ihre Jahrestreffen ab 2010 einbezogen hat.

Meine erste Frage an Lula betraf die BRICS und das aktuelle geopolitische Schachbrett, wobei die USA vor einer strategischen Partnerschaft zwischen Russland und China stehen. Als Präsident war Lula von 2003 bis 2010 maßgeblich an der Formatierung und Ausweitung des Einflusses von BRICS beteiligt - im Gegensatz zu Brasiliens aktuellem Präsidenten Jair Bolsonaro, der von der Bedrohung durch China überzeugt zu sein scheint.

Dienstag, 3. September 2019

Mehrere Gründe, warum West Papua seine Freiheit erhalten sollte.... Sofort!

Obwohl ich vor 61 Jahren 'Indonesien - Analyse eines Massakers' schrieb, die furchtbare Dokumentation über einen Massenmord ohne Beispiel (Korea, Vietnam, Afghanistan - das waren immerhin Kriege), so hatte ich und meine indonesischen Freunde mir nie träumen lassen, dass dies Land zu einer perfekten Mordmaschine werden würde. Neben dem fortlaufenden faschistischen Terror im Innern mit Hilfe von all den bekannten Verbrecherorganisationen wie CIA, MI6, Mossad und den NATO-Kulis, wurde das gerade vom portugiesischen Kolonialismus befreite und selbständig gewordene Ost-Timor überfallen mit maßloser Wut und einem Terror ohne Beispiel. André hat darüber ausführlich berichtet. Als nächstes war West Papua an der Reihe. Holland hatte es gerade geräumt, die UNO sollte ein Referendum durchführen, dessen sich kriminelle Mafiosis annahmen und das Volk betrogen. Der eigene Staat blieb ein Traum, als 1969 schon die faschistischen Räuberbanden des Massenmörders Suharto einmarschierten, was vom Westen wie üblich begrüßt wurde. Die Papuaner, deren Intelligenzquotient zu den höchsten der Welt gehört, wurden als Halbaffen bezeichnet, in übelster Weise geschändet, misshandelt, vergewaltigt und bestohlen. Millionen Indonesier waren und sind an den Morden beteiligt und müssten alle vor Gericht gestellt werden. Aber die lachen nur, weil sie genau wissen, dass Massenmörder immer davonkommen.

Andre Vltchek
1. September 2019

Aus dem Englischen: Einar Schlereth
Befreit West Papua

Vor mehr als zehn Jahren, in Nadi, Fidschi, wurde ich während einer UN-Konferenz vom Bildungsminister von Papua-Neuguinea (PNG) angesprochen.

Er war tief erschüttert, beunruhigt, seine Augen voller Tränen: "Bitte helfen Sie unseren Kindern", wiederholte er immer wieder:

"Die indonesische Armee, TNI, entführt unsere kleinen Mädchen in den Dörfern, vergewaltigt sie und dann.... auf die sadistischste Weise, indem sie ihre Brustwarzen und Klitoris abschneidet. Und wenn sie sprechen, werden ganze Dörfer als Vergeltung niedergebrannt. Es waren schon viele. Einige Kinder schafften es zu fliehen; sie überquerten die Grenze, von West Papua nach PNG. Jetzt bleiben sie in unseren Flüchtlingslagern, aber unser Land ist arm; wir kommen kaum damit zurecht. Bitte kommt nach Papua, und wir bringen euch in die Grenzregion.... bitte erzählt die Geschichte der Welt...."

Danach habe ich in meinem Buch 'Ozeania' ausführlich darüer beschrieben. Kurz gesagt, ich habe es geschafft, etwas Geld für meine Reise von Samoa zurück nach PNG zu sammeln, ich habe den Bildungsminister gefunden, aber er hat sich geweigert, mich in die Lager zu bringen. Ich wandte mich an seine Untergebenen sowie an lokale Journalisten und bekam dasselbe gesagt:

"Nichts hat sich geändert, nichts verbessert, aber der Minister wurde von der allgegenwärtigen indonesischen Botschaft bestochen und eingeschüchtert."

*

Mittlerweile mussten auch die Mainstream-Medien in Java, darunter die allgemein regimefreundliche englischsprachige Tageszeitung 'The Jakarta Post', auf die schrecklichen Ereignisse im besetzten Gebiet von West Papua reagieren. Am 19. August 2019 schrieb Evi Mariani:

Montag, 2. September 2019

Die EU finanziert jetzt das israelische Kriegsministerium

Bei Nachrichten über Brüssel, die EU und die Bundesrepublik wird einem nur noch schlecht. Seit 74 Jahren toben sich die Faschisten in Tel Aviv in Palästina aus an Menschen, die weder ihnen noch sonst jemandem irgendetwas zu Leide taten. Der gesamte Westen applaudiert wie besessen, stopft ihnen die Milliarden und die Waffen hinten und vorne rein, damit sie weiter Terror, Schikane und nach Herzenslust alle ihre Nachbarn bombardieren können. Besonders eifrig hat sich Berlin beim Einsammeln aller Faschisten gezeigt, angefangen mit der Ustascha und den Kossovo-Albanern, weiter mit den Faschisten in Kiew und dann der Faschistenmeute im Baltikum. Mit ihnen allen tummeln sich diese Mafiosi in Berlin, London, Paris und Washington im Bett und freuen sich kindlich, wenn irgendwo mal wieder das Hakenkreuz auftaucht. Es ist wahrlich die Frage erlaubt, warum und wofür Millionen Menschen ihr Leben gegeben haben. 

Die EU finanziert jetzt das israelische
Kriegsministerium

 
David Cronin

02.08.19


Vor zwei Jahren hörte man Benjamin Netanyahu sich darüber beschweren, dass die Europäische Union „verrückt“ sei, weil sie ihre Beziehungen zu Israel mit  politischen  Bedingungen“ versehen habe. Nach dem Maßstab des Premiers sind die Dinge seither weniger „verrückt“ geworden: Die EU hat die finanzielle Unterstützung, die sie israelischen Regierungsstellen gewährt, die direkt für die Unterdrückung der Palästinenser verantwortlich sind, still und leise erweitert.

Das israelische Verteidigungsministerium hat gerade erst begonnen, zum ersten Mal Bargeld der Europäischen Union zu beziehen. Es gehört zu den Nutznießern eines neuen 9-Millionen-Dollar-Forschungsprogramms zum Einsatz von Drohnen bei Katastrophen. Das als Respondrone bekannte System wird im Rahmen des EU-Wissenschaftsprogramms Horizon 2020 finanziert.

Die „politischen Bedingungen“, über die Netanyahu sich beschwerte, betreffen die grundlegenden Menschenrechte. Mit der Bereitstellung von Geld für das israelische Verteidigungsministerium hilft die EU einem  größeren Menschenrechtsverletzer.

Au die Quelle klicken und weiterlesen.

Quelle - källa - source

Sonntag, 1. September 2019

Tourismus frisst die Welt

So unvollkommen der Artikel ist, so hat er doch meiner Seele gut getan - denn ich hasse den Tourismus seit Jahrzehnten. Zu oft habe ich die Wut auf die Touristen in den Augen der Einheimischen gesehen, zu oft habe ich gesehen, wie die Touristen sich an der Armut der Menschen geradezu aufgeilen, wie oft blutjunge Mädchen und Jungens ausgenutzt (vergewaltigt?) werden, wieviele Schäden für ein Land entstehen (der Golfplatz bekommt zuerst Wasser, der Bauer kann sehen, wo er bleibt). Und wo ist der Sinn? Nun, das wäre eine andere Diskussion.

Noah Smith

Stausteuern scheinen die unvermeidliche Antwort zu sein.

12. August 2019
Taucht in die Menge ein. Fotograf: Miguel Medina/AFP/Getty Bilder
1953 machten die Bergsteiger Tenzing Norgay und Edmund Hillary die erste bestätigte Besteigung des Mount Everest, des höchsten Gipfels der Welt. In jüngster Zeit ist der Everest so beliebt geworden, dass Fotos auftauchen, die riesige Reihen von Kletterern zeigen, die darauf warten, denselben Gipfel zu überwinden. Auf sehr hoch gelegenen Pfadene, wo einst nur Norgay und Hillary auftauchten, sterben heute Kletterer wegen Gedränge.

Eine weniger dramatische Version dieser Szene wird in der ganzen Welt gespielt - im Guten wie im Bösen. Die Zahl der internationalen Touristen ist seit Mitte des 20. Jahrhunderts mehr oder weniger exponentiell gestiegen und betrug 2018 rund 1,4 Milliarden. Europa hat den größten Anteil, aber die Region Asien und der Pazifik holen schnellauf:

Packen Sie Ihre Koffer:

Internationale Touristenankünfte
Source: United Nations World Tourism Organization via Our World in Data

Dieses Wachstum wurde durch Zusammenwirken mehrerer Faktoren bewirkt. Am offensichtlichsten ist, dass die verfügbaren Einkommen weltweit gestiegen sind, wobei die Gewinne Chinas in den vergangenen Jahren ganz besonders beeindruckend waren. Die Menschen leben länger und haben weniger Kinder, was ihnen Zeit und Freiheit gibt, mehr zu reisen. Gebiete, die früher tabu waren, sind jetzt zugänglich, da die Welt seit dem Ende des Kalten Krieges allgemein friedlicher und offener geworden ist.

Auch die Technologie hat eine Schlüsselrolle gespielt. Flugreisen sind billig und allgegenwärtig. Tickets, Hotels, Touren und Nahverkehr können schnell online gebucht werden. Das Internet hat den Massen auch Informationen über die touristischen Ziele der Welt gegeben, von japanischen heißen Quellen über das kalifornische Weinland bis hin zu den Gletschern Islands. Seit einiger Zeit hat Google Maps es leichter gemacht, sich in einem fremden Land zurechtzufinden, Übersetzungsapps haben die fremdsprachige Kommunikation weniger einschüchternd gemacht, 'Uber' bietet einfache Transportmöglichkeiten in vielen internationalen Städten und Airbnb hat die Palette der verfügbaren Unterkünfte erweitert.

Der Tourismus ist ein großes Geschäft für die Länder, die es schaffen, Horden von Besuchern anzuziehen. Die direkten Einnahmen aus dem Tourismus beliefen sich 2017 auf 1,6 Billionen Dollar, was 2 Prozent der gesamten Weltwirtschaft entspricht:
Reisen werden immer häufiger und das Big Business wird immer größer.

Tourismuszunahme weltweit (Quelle: Weltbank)

Der World Travel and Tourism Council schätzt, dass der Umfang der dem Sektor zuzuschreibenden Wirtschaftstätigkeit viel größer ist, 2018 8,8 Billionen Dollar erreicht und bis zu 10% aller Arbeitsplätze auf der Welt unterstützt.

In Beijing Sandsturm-Entwarnung: "hen hao, meiyou shachenbao le"

Mit Dank an die 'Neue Rheinische Zeitung' lege ich hier einige Absätze aus dem hervorragenden Artikel von Georges Hallermayer auf. Es wäre vielleicht nachzutragen, dass schon zur Mao-Zeit mit Aufforstungs-Programmen der Wüste begonnen wurde. Statt mit China-bashing könnten sich unsere Medien-Hallodri mal mit den wirklichen Erfolgen in China beschäftigen.

Große Grüne Mauer – Chinas Jahrhundert-Projekt
Von Georges Hallermayer
1. September


Die Große Grüne Mauer.

In den 1950er-Jahren verdunkelten Sandstürme noch durchschnittlich 56,2 Tage pro Jahr den Himmel über Beijing. 2017 gingen die Stürme aus den Wüsten im Norden auf 7 Tage zurück, heute auf praktisch Null. In den letzten Jahren ist Beijing mit den Nachbarstädten Tianjin und Hebei zu einer Megastadt zusammengewachsen, Jing-Jin-Ji getauft. Über diese riesige Wirtschaftszone von der Größe der alten BRD mit 130 Millionen Einwohnern tobten 1978 noch an durchschnittlich fünf Tagen Sandstürme im Jahresverlauf. Nun konnten die Meteorologen für dieses Gebiet Entwarnung geben: im Durchschnitt noch 0,1 Tage pro Jahr. Ein positiver Effekt des Klimawandels? Mitnichten, sondern ein sozialistischer Plan.

Wie Chinafrica am 26. März 2019 berichtete hob Zhu Jiaojun, Chef des „Institute of Applied Ecology“ an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in seinem Evaluations-Bericht diesen Erfolg der 40jährigen Arbeit im „Three-North Shelterbelt Forest Program“ hervor, den Bau der „Großen Grünen Mauer“ . Das Programm wird seit zwei Jahren von der „National Forestry and Grassland Administration“ und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften nach einer weiten Bandbreite von Kriterien ausgewertet wie Veränderungen in Forstbestand, Entwaldung, Erosion, Klima. Vor über 40 Jahren, genau 1978/79 wurde das Programm aufgelegt, um der Ausdehnung der Wüste Gobi zu begegnen bzw. sie zurückzudrängen. 551 Bezirke in 13 Provinzen waren von Entwaldung betroffen, ein Gebiet von über 4 Millionen Quadratkilometer, halb so groß wie die Europäische Union, wo mehrere zehn Millionen Menschen betroffen waren, so Xu Xinwen, Forscher am „Xinjiang Institute of Ecology and Geography“ (XIEG) an chinafrica vom 10. Juni 2019. Verursacht hatten die Entwaldung Naturkatastrophen, aber auch eine über Generationen dauernde exzessive Abholzung für Feuerholz und die Umwandlung in Weideland, ähnlich wie die im kolonisierten Irland vor zwei bis dreihundert Jahren durch die englischen Landlords.

Dieses Entwicklungsprogramm wurde 1978 beschlossen, in drei Etappen eingeteilt mit acht exakt beschriebenen Phasen. 2050 soll das Werk vollbracht sein, ein Geschenk zum 100. Geburtstag der Volksrepublik: ein 4.500 km langer und mehrere 100 km breiter wiederaufgeforsteter Schutzwall. Aktuell steht die Arbeit in der fünften Phase und kann eine stolze Zwischenbilanz vorlegen: 46,14 Mio. Hektar aufgeforsteter Wald (eine Fläche größer als Deutschland), den Plan übererfüllt mit 118 Prozent und die Waldfläche ist insgesamt auf 13,57 Prozent gestiegen. Die Flächen mit windbrechenden, die Erosion verhindernde und sandbefestigende Hecken und Wälder sind um 154 Prozent gewachsen. Dadurch konnte die Ausbreitung der Wüste verhindert und die Bodenerosion kontrolliert werden, die um 67 Prozent nachließ.
(Und hier weiterlesen!)

Quelle - källa - source

Samstag, 31. August 2019

Indien sollte nicht den Nazi-Weg gehen, sondern 1,9 Millionen Menschen, die von der Assam NRC-Liste ausgeschlossen sind, die Staatsbürgerschaft geben


Countercurrents Kollektiv

31. August 2019

Aus dem Englischen: Einar Schlereth
Sie müssen um Staatsbürgerschaft betteln!
Über 1,9 Millionen Menschen wurden aus dem endgültigen Nationalen Bürgerregister oder NRC ausgeschlossen - einer Liste, die dazu dient, rechtmäßige Einwohner zu identifizieren und illegale Einwanderer aus Assam auszusortieren. Diejenigen, die aus dem NRK ausgeschlossen sind, können innerhalb von 120 Tagen beim Ausländertribunal Berufung einlegen. Danach werden die Ausgeschlossenen in Haftanstalten geschickt! Werden wir in Indien Nazi-Konzentrationslager errichten? Millionen von indischen Bürgern sind aus Indien ausgewandert und haben sich in verschiedenen Ländern der Welt niedergelassen. Warum kann Indien nicht einen Prozess einleiten, um die von der NRC-Liste ausgeschlossenen Bürger aufzunehmen? Kein Land wird sie aufnehmen. Das Leben von 1,9 Millionen Menschen ist in Gefahr. Indien sollte ihnen die Staatsbürgerschaft geben. Das ist der einzige ethische Akt, den Indien tun kann, wenn es behauptet, die größte Demokratie der Welt zu sein.

Das National Register of Citizens ist ein Register, das die Namen aller echten indischen Bürger enthält. Das Register wurde erstmals nach der Volkszählung von 1951 in Indien erstellt. Das NRK wurde in Assam aktualisiert, um die Namen der Personen (oder ihrer Nachkommen) aufzunehmen, die in der NRC, 1951, oder in einer der Wählerlisten bis zum 24. März 1971 um Mitternacht oder in einem der anderen zulässigen Dokumente, die bis zum 24. März 1971 um Mitternacht ausgestellt wurden, erscheinen, was ihre Anwesenheit in Assam oder in irgendeinem Teil Indiens am oder vor dem 24. März 1971 beweisen würde.

Der Aktualisierungsprozess von NRC begann im Jahr 2013, als der Oberste Gerichtshof Indiens Beschlüsse für seine Aktualisierung verabschiedete. Seitdem überwacht der Oberste Gerichtshof (Bank des Obersten Richters Indiens Ranjan Gogoi und Rohintan Fali Nariman) ihn kontinuierlich.

 Der Zweck der NRC-Aktualisierung ist es, indische Bürger aus allen Einwohnern von Assam zu identifizieren, was zur Identifizierung von illegalen Migranten mit Wohnsitz in Assam führt, die nach dem 24. März 1971 nach Mitternacht in indische Gebiete eingereist sind, und die Staatsbürgerschaft der Antragsteller zu bestimmen, die die Aufnahme ihres Namens in das aktualisierte NRC beantragt haben.

Plastik im Darm und in der Atemluft – Unsere Körper werden zu Plastik


Obwohl es ja kaum jemanden interessiert (wie ich, René Gräber und ein paar andere feststellen mussten), schicke ich diese Nachricht von René Gräber doch in die Runde. Nun ja, wenn Vögel, Fische und andere Tiere daran verrecken, warum sollte der Mensch dann ausgespart werden?

Plastik im Darm und in der Atemluft – Unsere Körper werden zu Plastik

UNsere Körper werden zu PLASTIK

Plastik an den Stränden, im Park, im Müll. Das kennen wir ja. Aber jetzt finden Forscher bereits Plastik in unserem Darm. Und neuerdings atmen wir bereits Plastik aus der Luft.
Na wunderbar… — dabei hat das „Plastik-Zeitalter“ noch gar nicht nicht seinen Höhepunkt erreicht. Bis heute hat die Menschheit rund 8 Milliarden Tonnen Kunststoff produziert und die jährliche globale Menge steigt stetig an. Waren es 1960 „nur“ unter 100 Millionen Tonnen, wuchs die weltweite Jahres-Produktion 2016 auf über 3.5 Milliarden Tonnen.

Prognosen zufolge wird diese Menge 2030 über 5 Milliarden Tonnen betragen. Eine wohlwollende Schätzung geht davon aus, dass ein Drittel des hergestellten Kunststoffes in der Umwelt landet, statt ordnungsgemäß entsorgt zu werden.
Forscher aus Österreich haben 2018 erstmals Plastik im Darm von Menschen nachgewiesen und zwar in allen Stuhlproben der acht Studienteilnehmer. Das Interessante daran: Die Teilnehmer leben auf verschiedenen Kontinenten. Gefunden wurde 20 Mikroplastik-Teilchen pro 10 Gramm Stuhl, in der Größe zwischen 50 und 500 Mikrometer.

Hier weiterlesen.

Saudi-Arabien gibt die Niederlage im Jemen zu und fordert Friedensverhandlungen

Nun ist eingetreten, was Nasrallah, Chef der Hisbollah, vor vier Jahren bei Beginn des Krieges gegen den Jemen prophezeit hat. Er sagte, dass die Saudis eine schmähliche Niederlage erleben werden. Das wird wohl auch das Ende für den Clownprinz sein. Und die American friends haben auch keine andere Wahl, als Frieden zu stiften, wenn sie nicht etliche der neuen Langstreckenraketen auf ihre großen Basen einfangen wollen.
 
Moon of Alabama

29. August 2019

Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Saudi Cr(l)ownprince MbS
Vor zwei Wochen haben wir geschrieben, dass der Krieg gegen den Jemen bald enden wird. Die Saudis verloren ihre Verbündeten, sie verloren den Krieg und mussten auf Frieden bitten. Sie tun dies jetzt. Aber der Kampf im Jemen wird weiter gehen, bis dieses Land ein neues Gleichgewicht findet.

Heute bombardierte die Luftwaffe der Vereinigten Arabischen Emirate die jemenitischen Stellvertreter ihres "Verbündeten" Saudi-Arabien: 
"Die international anerkannte Regierung des Jemen beschuldigte die emiratische Luftwaffe, ihre Truppen am Donnerstag anzugreifen, als sie in die wichtigste südliche Hafenstadt Aden reiste, um Separatisten zu bekämpfen, die von den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt wurden. Die Luftangriffe töteten mindestens 30 Regierungskräfte, sagte ein jemenitischer Kommandant.
...
Oberst Mohamed al-Oban, ein Kommandant der Spezialeinheiten der Regierung in der Provinz Abyan, sagte, dass die Truppen auf der Straße waren, die am Donnerstag von Abyan nach Aden unterwegs war, als die Angriffe stattfanden und mindestens 30 Menschen töteten.
...
Mindestens sechs Überfälle wurden von emiratischen Kampfflugzeugen um die temporäre Hauptstadt herum durchgeführt, so die militärischen Quellen der Regierung, die darum baten, anonym zu bleiben."
Jemen vor der Vereinigung von 1990

Südliche separatistische Kräfte unter dem Southern Transitional Council und unterstützt von den VAE halten Aden. Zwischen 1967 und 1990 wurde der Südjemen, damals noch als Demokratische Volksrepublik Jemen bezeichnet, vom gebirgigen Norden getrennt. Nach der Vereinigung mit Nordjemen wurde der Süden vernachlässigt, obwohl seine östliche Wüste den größten Teil der Kohlenwasserstoffressourcen des Landes beherbergt.

Seit 2015 führte die Koalition von Saudi-Arabien und den VAE mit Hilfe der USA und Großbritanniens einen Krieg gegen die Houthi im Nordjemen. Die Koalition fällt nun auseinander. Beide Länder behaupteten, gegen die Houthi, die die Hauptstadt Sanaa kontrollieren, zur Unterstützung der international anerkannten "legitimen" Regierung unter Präsident Hadi zu kämpfen. Aber beide Länder hatten von Anfang an egoistischere Kriegsziele.

Freitag, 30. August 2019

Lula erzählt der Welt aus dem Gefängnis, dass er "Wieder im Rennen ist". "Lula ist Brasiliens einziger möglicher Stabilitätsfaktor".

Pepe Escobar
28. August 2019

Aus dem Englischen: Einar Schlereth
Lla da Silva
Brasilien war schon immer ein Land der Superlative. Doch nichts übertrifft die aktuelle, perverse Konfiguration: Ein Weltstaatsmann schmort im Gefängnis, während ein clownesker Schläger an der Macht ist, dessen Possen heute als eine Bedrohung für den ganzen Planeten gelten.

In einem umfassenden, zweistündigen, weltexklusiven Interview aus einem Gefängnisraum im Gebäude der Bundespolizei in Curitiba, Südbrasilien, plädierte der ehemalige Präsident Luis Inacio Lula da Silva nicht nur vor der Weltöffentlichkeit für seine Unschuld in der gesamten Korruptionssaga der 'Autowäsche', bestätigt durch die von The Intercept offenbarten Bombenlecks, sondern positionierte sich auch neu, um seinen Status als globaler Führer wieder einzunehmen. Wohl eher früher als später - abhängig von einer schicksalhaften, anstehenden Entscheidung des brasilianischen Obersten Gerichtshofs.

Die Anfrage für das Interview wurde vor fünf Monaten gestellt. Lula sprach mit den Journalisten Mauro Lopes, Paulo Moreira Leite und mir, die in allen drei Fällen die Website Brasil247 und in meinem Fall noch Asia Times vertraten. Ein Der Rohschnitt, bei dem nur eine Kamera auf Lula gerichtet war, wurde am vergangenen Donnerstag, dem Tag des Interviews, veröffentlicht. Eine vollständige, bearbeitete Version mit englischen Untertiteln, die sich an die globale öffentliche Meinung richtet, sollte bis Ende der Woche veröffentlicht werden.
Der Mitarbeiter von Asia Times Pepe Escobar (mit Schal) trifft Lula im Gefängnis. Foto: Editora Brazil 247


Lula ist eine sichtbare Verkörperung von Nietzsches Maxime: Was einen nicht umbringt, macht einen stärker. Voll fit (er übt mindestens zwei Stunden am Tag auf dem Laufband), scharfsinnig, mit viel Zeit zum Lesen (sein jüngster Aufsatz war ein Essay über Alexander von Humboldt), zeigte er seine markante Breite, Reichweite und Beherrschung mehrerer Themen - manchmal ausgerollt wie ein Teil einer fantastischen Realismuserzählung von Garcia Marquez.

Der ehemalige Präsident lebt in einer drei mal drei Meter großen Zelle, ohne Gitter, mit offener Tür, aber immer zwei Bundespolizisten draußen, ohne Zugang zum Internet oder Kabelfernsehen. Einer seiner Helfer bringt ihm pflichtbewusst jeden Tag einen USB Stick voller politischer Nachrichten und fährt mit zahllosen Nachrichten und Briefen los.

FARC kehren zurück zu den Waffen (+ Update)

Ich muss sogleich eine Korrektur vornehmen. Auf Russia Today lese ich, dass es sich nur um einen kleinen Teil der FARC handelt, genau gesagt 10 %. Die ûbrigen 90 % wollen weiter am Abkommen festhalten und sich ermorden lassen. Immerhin sind in diesen drei "Friedensjahren" 150 Revolutionäre ermordet worden, d.h. jede siebte Woche eine/r. Und vergessen wir nicht, dass es sich hier um führende Persönlichkeiten handelt. Und die fallen nicht vom Himmel.
                                               * * *
Ausnahmsweise übernehme ich direkt einen fremden Artikel mit nachträglichem großen Dank an die junge Welt. Am 23. Juni 2016 habe ich hier einen Kommentar zur "Unterzeichnung eines historischen Waffenstillstandes" mit der reaktionären Regierung Santos geschrieben:
"Dass ausgerechnet Raúl Castro dies Abkommen „als einen Sieg des Volkes“ bezeichnet, ist absurd. Hätten die Kubaner auf Freunde gehört, lieber mit Batista zu verhandeln und die Waffen niederzulegen, hätte es nie eine Revolution auf Kuba gegeben. Die FARC hat außer Versprechungen NICHTS erreicht, aber sie hat alles aufgegeben und am Ende sogar die Waffen. Schaut euch das Video an, in dem eine junge Kämpferin sehr skeptisch sagt: „Nos matarán uno por uno. Sie werden uns einen nach dem anderen töten.“
Eine einfache Kämpferin hat den Durchblick gehabt (und natürlich alle die Dissidenten, die den Kampf weiterführten), aber keiner von der FARC - Führung. 
Online Extra
29.08.2019, 10:03:15 / Ausland
Kolumbien

FARC kehren zurück zu den Waffen

Guerillaführer erklären Friedensprozess in Kolumbien für gescheitert



Comandante Iván Márquez verliest die Erklärung der neuen FARC-EP
Comandante Iván Márquez verliest die Erklärung der neuen FARC-EP
Der Friedensprozess in Kolumbien ist gescheitert. Führende Vertreter der früheren Guerillaorganisation FARC-EP (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens – Armee des Volkes) haben angekündigt, zum bewaffneten Kampf zurückkehren zu wollen. Das geht aus einem Video hervor, das in der Nacht zum Donnerstag im Internet veröffentlicht wurde. Zu sehen sind in der halbstündigen Aufnahme die Comandantes Iván Márquez und Jesús Santrich, umgeben von bewaffneten Kämpfern in Uniformen mit dem Logo der FARC-EP. Hinter ihnen ist die Losung zu lesen, die auch die Überschrift einer von Márquez verlesenen Erklärung ist: »Solange es den Willen zum Kampf gibt, besteht Hoffnung auf den Sieg«.In dem elfseitigen Papier, das auch auf der neu gestarteten Internetseite farc-ep.info zu finden ist, wirft die neue FARC-EP der kolumbianischen Regierung vor, den Friedensprozess verraten zu haben. Erinnert wird unter anderem an die anhaltende Serie von Morden an früheren Guerilleros, der seit Unterzeichnung des Friedensvertrages rund 150 Menschen zum Opfer gefallen sind.
VVN-BdA_3008-0609_Tag der Mahnung
Während der Verhandlungen mit der Regierung – an denen Márquez und Santrich direkt beteiligt waren – habe man die Hoffnung gehabt, den jahrzehntelangen Bürgerkrieg beenden zu können. Nun sei man jedoch gezwungen, in die Berge zurückzukehren, heißt es in dem Statement. Angestrebt werde ein Bündnis mit der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) und den Genossen, die sich der Entwaffnung widersetzt und als »FARC-Dissidenten« den bewaffneten Kampf fortgesetzt hatten.
junge Welt wird in der Freitagausgabe über die jüngsten Entwicklungen in Kolumbien berichten. (jW)

Donnerstag, 29. August 2019

Kaschmir: Das schlimmste Konfliktgebiet der Welt

Binu Mathew
Chefredakteur von Countercurrents
27. August 2019

Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Haltet Abstand und keine Fragen!

Es wird nicht übertrieben sein zu sagen, dass Kaschmir das schlimmste Konfliktgebiet der Welt ist. Schauen Sie irgendwo sonst in der Welt, wo es Konflikte gibt, es gibt nirgends ein totales Kommunikationsverbot. Von Gaza bis West Papua, von Hongkong bis zu den Gelben Westen in Frankreich...... die Welt weiß, was dort passiert. Von Jammu und Kaschmir in Indien wissen wir jedoch nicht, was dort vor sich geht, da es ein komplettes Verbot fur sämtliche Systeme der Kommunikation gibt.

Seit Beginn Countercurrents im Jahr 2002 habe ich viele Konflikte in verschiedenen Teilen der Welt abgedeckt, angefangen beim Irak-Krieg. Nirgends war es so schlimm für die Kommunikation wie hier.

Am 5. August 2019 hob die indische Regierung die Artikel 370 und 35A auf, die Jammu und Kaschmir in der indischen Union einen Sonderstatus einräumten. Man löste den Staat auf und teilte ihn in zwei Unions-Territorien auf. Es sind 25 Tage vergangen. Jammu und Kaschmir sind nicht zu erreichen. Medienberichten zufolge gibt es kein Internet, kein Telefon, kein Kabelfernsehen. Die Leute müssen sich stundenlang in den Regierungsbüros anstellen, wo ein paar Telefone bereit stehen, um mit ihren Lieben zu sprechen. Sie müssen zuerst den Zweck des Gesprächs offenlegen, um das Telefon benutzen zu dürfen. Die Menschen in Kaschmir sind vom Rest Indiens und dem Rest der Welt völlig abgeschnitten. Kaschmirischen Studenten, die in verschiedenen Teilen Indiens studieren, geht das Geld aus. Allerdings wurden in den letzten Tagen in Teilen von Sri Nagar einige wenige Festnetzanschlüsse wiederhergestellt. Es ist sehr schwierig, ein Gespräch zu führen, auch wenn die Festnetzanschlüsse wiederhergestellt wurden.

Einigen Medienberichten zufolge, die sich einschleichen, gehen die Vorräte zur Neige. Auch die lebenswichtigen Medikamente gehen zur Neige.

Ein junger Arzt, der der Welt die Notlage der Kaschmiris berichtete, die sehr dringend Medikamente benötigen, wurde von der Polizei weggerissen vom Apparat, nachdem er sich die dreiwöchige Gesundheitskrise in Kaschmir geäußert hatte.

Der Telegraph berichtete:

"Omar Salim, Urologe am Government Medical College, war in Srinagars Presse-Enklave erschienen, um mit den Medien zu sprechen und trug eine Arztmantel. Er hielt ein Schild in der Hand, auf dem stand, dass er eine "Bitte und keinen Protest" vorbringen wolle.

Er hatte 10 Minuten lang gesprochen, als die Polizei ankam und ihn an einen unbekannten Ort entführte, was deutlich machte, dass die Behörden keine Fragen zu ihren Taten dulden würden.

Mittwoch, 28. August 2019

Israel hat den Libanon und Syrien angegriffen. Na und?

André Vltchek

Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Am 25. August 2019 griff Israel den Libanon an. Wieder einmal. So wie es Syrien angegriffen hat, in derselben Nacht.

RT berichtete am selben Tag:

    "Israelische Drohnenflüge waren "ein offener Angriff auf die libanesische Souveränität" und ein Angriff auf die UN-Resolution 1701, die den Israel-Libanon-Krieg 2006 beendete, sagte Hariri am Sonntag, nur wenige Stunden nach Berichten über zwei israelische UAV-Vorfälle in Beirut.
    Hariri nannte den Drohnenangriff eine "Bedrohung für die regionale Stabilität und einen Versuch, die Spannungen zu erhöhen".
    Er sagte, es gebe eine starke Präsenz von Flugzeugen im Luftraum über Beirut und seinen Vororten und fügte hinzu, dass er sich mit dem libanesischen Präsidenten Michel Aoun darüber beraten werde, was getan werden könne, um die "neue Aggression" abzuwehren."

Also, was jetzt? Wahrlich, das hatten wir schon öfters bei so vielen Gelegenheiten.

PM Hariri schäumt, aber er ist einer der engsten Verbündeten der USA und Saudi-Arabiens in der Region. Tatsächlich ist er ein saudischer Staatsbürger. Wird er etwas tun, was zu einem Krieg mit Israel führen könnte? Niemals.




Kann er wirklich etwas tun?  Nein. Nichts, auch wenn er es wollte. Die Wahrheit ist, dass er praktisch absolut nichts tun kann. Nicht er, nicht einmal der libanesische Präsident Aoun oder die libanesischen Streitkräfte. Der Libanon hat keine Mittel, um einen israelischen Angriff abzuwehren. Absolut keine Mittel! Die Luftwaffe des Landes ist erbärmlich und besteht aus mehreren Flugzeugen, wie modifizierten Cessnas, alten Hubschraubern und mehreren A-29 Super-Tucanos. Das dürfte eins der mächtigsten und gut ausgebildeten Geschwader der Welt - die des jüdischen Staates - kaum erschrecken.

Die bittere und unbequeme Wahrheit ist auch, dass Israel im Grunde alles tun kann, was es will, zumindest in diesem Teil der Welt.

Erst vor wenigen Tagen habe ich es gewagt, wieder von Beirut bis Naqoura und dann entlang der Blauen Linie ("geschützt" durch die Vereinten Nationen) nach Osten bis Kfarkela zu fahren.

Jetzt ist die abstoßende israelische Mauer, die eine der schönsten Landschaften des Nahen Ostens vernarbt, entlang der gesamten Grenze fast fertig gestellt. Vor einem Jahr protestierte die libanesische Regierung und nannte es fast einen Kriegsakt. Den Israelis war es egal. Wie immer taten sie, was sie wollten. Sie kamen direkt auf die Linie zu, oder genauer gesagt, zumindest mehrmals, sie überschritten die Linie und bauten ihr Zement-Monstrum direkt vor den Augen der libanesischen Soldaten und des UN-Personals. "Also, was wirst du jetzt tun?", sagten sie praktisch, ohne es auszusprechen.

Montag, 26. August 2019

Eine dialektische materialistische Antwort auf "Die Metaphysik der Revolution".



Eine dialektische materialistische Antwort auf "Die Metaphysik der Revolution".

Mary Metzger
24. August 2019
Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Ich benutze eine einfache, vielleicht zu einfache Formel, um meinen Schülern die verschiedenen Kategorien des philosophischen Denkens beizubringen. Es ist schwer zu erklären, ohne ein Bild zu haben, aber ich werde es versuchen. Zunächst einmal gibt es die beiden polaren gegensätzlichen Denkweisen, das metaphysische und das materialistische, oder, wenn man es vorzieht, das religiöse und das wissenschaftliche. Das Metaphysische sucht nach Erklärungen für die Welt außerhalb der Welt. Der Wissenschaftler versucht, die Welt zu erklären, indem er sie untersucht. Überlagert von diesen beiden Kategorien, so dass ein Quadrat gebildet wird, sind die essentialistischen und dialektischen Formen der Weltsicht. Die essentialistische Welt sieht die Dinge als im Wesentlichen zeitlos und unveränderlich an. Sie negiert Veränderungen. In der dialektischen Sichtweise ist  Veränderung die Essenz. Jede Dimension und jedes Element der Welt verändert sich ständig. So kommen wir zu den vier grundlegenden Denkschulen.

Eine davon ist der metaphysische Essentialismus, der am besten durch die abrahamitischen Religionen veranschaulicht wird, die davon ausgehen, dass die Welt in sehr kurzer Zeit von einer Gottheit erschaffen wurde. Sowohl die Gottheit als auch seine Schöpfungen gelten daher als im Wesentlichen zeitlos und unveränderlich. So entsteht eine dogmatische Denkweise, die in einem einzigen Buch festgehalten wird. Diese Denkweise hat ihren Ursprung in der platonischen, da er es ist, der zuerst eine reale Welt unveränderlicher ewiger Formen gegen die sich verändernde und damit falsche materielle Welt gestellt hat. (Siehe die "Allegorie der Höhle").

Im Gegensatz zur platonischen Sichtweise steht die seines Schülers Aristoteles, dessen Ansatz materialistisch und essentialistisch ist. Seine logischen Gesetze basieren auf der Annahme, dass alle Dinge eine im Wesentlichen unveränderliche Essenz besitzen (A ist immer A oder wird A: A kann nie anders als A sein; es gibt keine Ausblutung einer Identität in eine andere, A kann nicht B sein). Diese unveränderlichen Essenzen oder Formen sind jedoch rein materiell. Von  Aristoteles stammt der mechanistisch-materialistische wissenschaftliche Ansatz. Diesen wissenschaftlichne Ansatz übernahm Newton, der die Welt als eine Welt sah, die aus ewigen Essenzen und Gesetzen bestand. Im Bereich des politischen Denkens wird er in der Arbeit der liberaldemokratischen Denker wie Hobbes veranschaulicht, die der Ansicht sind, dass die menschliche Natur zeitlos und unveränderlich ist (individualistisch, wettbewerbsfähig, egoistisch), und deshalb entstehen Regierungen und Wirtschaftssysteme aus dieser Natur und müssen sich ihr natürlich anpassen. Das ist die Philosophie des Kapitalismus, die wohl am besten von dem "Philosophen" Ayn Rand ausgedrückt wird, der ein selbsternannter Verfechter des Aristoteles ist.

Eine dritte Denkweise wäre die Dialektische Metaphysik, und hier haben wir nur einen Vertreter: G.W.F. Hegel. Hegels Philosophie ist eine Theologie, in der ein Schöpfer entsprechend den Gesetzen der Dialektik an einem evolutionären und revolutionären Akt der Schöpfung beteiligt ist, der ein Akt der Selbstschöpfung und Selbstverwirklichung ist. Daher bewegen sich die Menschen, die materiellen Träger dieser Schöpfung, selbst nach Selbstschöpfung und Selbstverwirklichung streben, während sie sich um ihre absolute Verwirklichung als freie und kreative Wesen bemühen. In diesem Zusammenhang wird die Wissenschaft als unzureichend und begrenzt angesehen, da sie nur erklären kann, wie die Welt ist, aber nicht, warum sie so ist.

Schließlich kommen wir zum dialektischen Materialismus von Karl Marx, der Philosophie, die die Sowjetunion 80 Jahre lang regierte. Sie besagt, dass Materie die Quelle allen Denkens und Wissens ist. Diesbezüglich ist sie wissenschaftlich. Für sie ist auch die Veränderung ihr Wese; diese Veränderung ist sowohl ein evolutionärer als auch ein revolutionärer Prozess, in dem langsame, allmähliche Veränderungen zu plötzlichen und drastischen "Phasenübergängen" führen (manchmal als Transformation von Quantität in Qualität bezeichnet). Methodisch gilt, dass sich alles in Zeit, Raum und Perspektive verändert. Es ist eine soziale Relativitätstheorie. Wir finden ihr wissenschaftliches Gegenstück in den Ideen moderner wissenschaftlicher Denker wie Einstein, Heisenberg und Mitgliedern der Kopenhagener Schule.