Freitag, 30. August 2019

FARC kehren zurück zu den Waffen (+ Update)

Ich muss sogleich eine Korrektur vornehmen. Auf Russia Today lese ich, dass es sich nur um einen kleinen Teil der FARC handelt, genau gesagt 10 %. Die ûbrigen 90 % wollen weiter am Abkommen festhalten und sich ermorden lassen. Immerhin sind in diesen drei "Friedensjahren" 150 Revolutionäre ermordet worden, d.h. jede siebte Woche eine/r. Und vergessen wir nicht, dass es sich hier um führende Persönlichkeiten handelt. Und die fallen nicht vom Himmel.
                                               * * *
Ausnahmsweise übernehme ich direkt einen fremden Artikel mit nachträglichem großen Dank an die junge Welt. Am 23. Juni 2016 habe ich hier einen Kommentar zur "Unterzeichnung eines historischen Waffenstillstandes" mit der reaktionären Regierung Santos geschrieben:
"Dass ausgerechnet Raúl Castro dies Abkommen „als einen Sieg des Volkes“ bezeichnet, ist absurd. Hätten die Kubaner auf Freunde gehört, lieber mit Batista zu verhandeln und die Waffen niederzulegen, hätte es nie eine Revolution auf Kuba gegeben. Die FARC hat außer Versprechungen NICHTS erreicht, aber sie hat alles aufgegeben und am Ende sogar die Waffen. Schaut euch das Video an, in dem eine junge Kämpferin sehr skeptisch sagt: „Nos matarán uno por uno. Sie werden uns einen nach dem anderen töten.“
Eine einfache Kämpferin hat den Durchblick gehabt (und natürlich alle die Dissidenten, die den Kampf weiterführten), aber keiner von der FARC - Führung. 
Online Extra
29.08.2019, 10:03:15 / Ausland
Kolumbien

FARC kehren zurück zu den Waffen

Guerillaführer erklären Friedensprozess in Kolumbien für gescheitert



Comandante Iván Márquez verliest die Erklärung der neuen FARC-EP
Comandante Iván Márquez verliest die Erklärung der neuen FARC-EP
Der Friedensprozess in Kolumbien ist gescheitert. Führende Vertreter der früheren Guerillaorganisation FARC-EP (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens – Armee des Volkes) haben angekündigt, zum bewaffneten Kampf zurückkehren zu wollen. Das geht aus einem Video hervor, das in der Nacht zum Donnerstag im Internet veröffentlicht wurde. Zu sehen sind in der halbstündigen Aufnahme die Comandantes Iván Márquez und Jesús Santrich, umgeben von bewaffneten Kämpfern in Uniformen mit dem Logo der FARC-EP. Hinter ihnen ist die Losung zu lesen, die auch die Überschrift einer von Márquez verlesenen Erklärung ist: »Solange es den Willen zum Kampf gibt, besteht Hoffnung auf den Sieg«.In dem elfseitigen Papier, das auch auf der neu gestarteten Internetseite farc-ep.info zu finden ist, wirft die neue FARC-EP der kolumbianischen Regierung vor, den Friedensprozess verraten zu haben. Erinnert wird unter anderem an die anhaltende Serie von Morden an früheren Guerilleros, der seit Unterzeichnung des Friedensvertrages rund 150 Menschen zum Opfer gefallen sind.
VVN-BdA_3008-0609_Tag der Mahnung
Während der Verhandlungen mit der Regierung – an denen Márquez und Santrich direkt beteiligt waren – habe man die Hoffnung gehabt, den jahrzehntelangen Bürgerkrieg beenden zu können. Nun sei man jedoch gezwungen, in die Berge zurückzukehren, heißt es in dem Statement. Angestrebt werde ein Bündnis mit der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) und den Genossen, die sich der Entwaffnung widersetzt und als »FARC-Dissidenten« den bewaffneten Kampf fortgesetzt hatten.
junge Welt wird in der Freitagausgabe über die jüngsten Entwicklungen in Kolumbien berichten. (jW)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen