Donnerstag, 21. Juli 2011

Krokodilstränen – während die Blockade von Nahrungsmitteln am Horn von Afrika anhält

Ein Bericht von Thomas C. Mountain vom 19. Juli 2011, der einzige in Eritrea ansässige Journalist, der "nicht eingebettet" ist und vorzügliche Berichte über Afrika schreibt.
 Karte von Äthiopien mit Ogaden im Südwesten
und Omaria liegt um Dolo Odo herum


Wie vorhergesagt, haben die Krokodilstränen zu kullern begonnen auf Gesichtern wie dem von Anthony Lake, dem CIA-Direktor-Kandidaten, der zum Geschäftsführer der UNICEF gemacht wurde, weil etwa 15 Millionen Menschen am Horn von Afrika am Verhungern sind. Tony Lake ruft die Welt auf, Dutzende, nein Hunderte Millionen Dollar zu spenden, um die hungernden Menschen in Äthiopien und Somalia zu retten, wobei er nicht einmal erwähnt, dass die Mehrheit, etwa 10 Millionen, sich in den Regionen Ogaden und Oromia befindet, wo sie einer vom Westen bezahlten Nahrungsmittelblockade durch das äthiopische Militär ausgesetzt sind.
Flüchtlingslager
Weitere fünf Millionen Menschen, vielleicht mehr, hungern in Somalia. Die Chefs der westlichen Nahrungsmittelagenturen sind unwillig zuzugeben, dass ca. eine Million Hungernde Flüchtlinge sind, die geschaffen wurden durch die von der UNO finanzierten Armeen Äthiopiens und der AU [Afrikanische Union], die seit 2006 Somalia invadiert und besetzt haben. Genau die Flüchtlinge, deren minimale Überlebensrationen um 70% von Typen wie Tony Lake wegen „Geldmangel“ gekürzt wurden, bevor all die Krokodilstränen zu fließen begannen.
Seit 2008 und der Niederlage und dem Abzug der äthiopischen Armee, die 2006 Somalia invadierte, haben die UNO und ihr militärischer Flügel in der AU direkt in den „Krieg gegen den Terror“ in Somalia eingegriffen, in Form von 10 000 Truppen, hauptsächlich aus Uganda.
In den vergangenen drei Jahren hat die UN/AU Armee über die Hälfte vom Somalias früherer Hauptstadt Mogadishu zerstört. Mehr als 77 km²
sind so gut wie ausradiert worden durch Artillerie, Mörser, Panzer und von Ugandern eingesetzten Kampf-Hubschraubern. In den vergangenen drei Jahren mussten 500 000 oder mehr somalische Bewohner um ihr Leben fliehen wegen der ständigen UN/AU Offensiven und sich der halben Million Flüchtlinge anschließen, die durch die äthiopische Invasion geschaffen wurden.
Zerstörungen in Mogadishu
Die am Horn von Afrika wütende Trockenheit ist bereits vier Jahre alt und hat sich zur schlimmsten Dürre in der Region seit 60 Jahren entwickelt. Beim Einsetzen der Dürre im Jahre 2007 begann die äthiopische Arme eine große Operation gegen die Aufständischen im Ogaden, die voll und ganz von westlichen Hilfs- und Finanzinstitutionen bezahlt wurde. Und mit dieser Operation ging die Notwendigkeit einher, dieses Verbrechen zu vertuschen, weshalb das Rote Kreuz und die Ärzte ohne Grenzen hinausgeworfen wurden. Aus den Augen, aus dem Sinn ist die heutige Parole der meisten internationalen Medien – möglichst keine Kamerateams, keine Journalisten, keine Nachrichten über die 10 Millionen, die unter der erzwungenen Hungersnot im Südosten und Süden Äthiopiens, dem Ogaden und Oromia leiden.
Die letzten Journalisten, die versuchten, nach Ogaden hineinzukommen, zwei Schweden, wurden von den somalischen Kriegsherren in Puntland verraten, in einen Hinterhalt äthiopischer Para-Militärs gelockt, ihre Begleiter abgeschlachtet, sie selbst verwundet und in einen äthiopischen Kerker geworfen - eine Botschaft an alle, sich um ihre eigenen Sachen zu kümmern, wenn es um Genozid am Horn in Afrika geht.
Die Krokodilstränen werden also fließen und hunderte Millionen Dollar, die für die hungernden Menschen am Horn in Afrika gedacht sind, werden wieder dazu verwendet, um die neuesten Waffen für die äthiopische Armee zu bezahlen oder auf den Konten des äthiopischen Präsidenten Meles Zenawi und seinen Kohorten zu verschwinden. Und eine Zeit lang werden die internationalen Medien Geschichten voller herzzerreißender Bilder von sterbenden Kindern am Horn von Afrika ausspucken, und sie werden nie erwähnen, warum 10 Millionen dieser Menschen unter einer vom Westen bezahlten Hungerblockade leiden.

Der Originalbericht wurde hier veröffentlicht.
Thomas Mountain ist hier zu erreichen: thomascmountain at yahoo dot com




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