Einar Schlereth
25. Januar 2013
Vor drei Tagen hat Michael T. Klare einen Artikel unter dem Titel „Pulverfass im Pazifik: Werden die US-China-Japan-Spannungen im Pazifik einen Konflikt erzeugen, der die globale Ökonomie versenkt?“ auf Tompatch veröffentlicht. Michael Klare ist Professor für Friedens- und Weltsicherheits-Fragen an der privaten, liberalen Universität in Massachusetts/USA. TomPatch bezeichnet sich als progressiv und als außerhalb vom Mainstrem stehend.
Dann wollen wir mal sehen.
Weitgehend unbeachtet entwickelten sich im Pazifik die Dinge zum Schlechten und könnten katastrophal für die Wirtschaft sein, so schreibt Klare. In Washington ginge man davon aus, dass eine Machtprobe mit dem Iran wegen seiner nuklearen Ambitionen anstehe, möglicherweise schon in diesem Jahr.
„Doch hinter der Iran-Verwicklung entwickle sich eine Krise viel größeren Ausmaßes. Chinas Entschlossenheit, seine Kontrolle über die umstrittenen Inseln im potentiell energiereichen Gewässern angesichts des stärker werdenden Widerstands von Japan und den Philippinen in Verbindung mit der größerren regionalen Selbstbehauptung der USA beizubehalten, lässt Unheil ahnen.“
Eine iranische Krise würde zwar Unordnung im Nahen Osten mit sich bringen sowie Gefahren für die globale Ölproduktion und die Schiffahrt, aber eine Krise im südchinesiischen Meer wäre eine größere Gefahr wegen einer militärischen US-China-Konfrontation und einer Bedrohung der ökonomischen Stabilität in Asien.
Und es geht munter weiter. Die USA seien vertraglich gebunden mit Japan und den Philippinen, so dass, würde eins der Länder angegriffen, die USA eingreifen müsste. Das würde den internationalen Handel paralysieren und eine globale Rezession auslösen.
Die Wahrscheinlichkeit werde jedoch immer größer, weil die Erklärungen von CHINA und seinen Nachbarn immer kriegerischer werden und es seine Streitkräfte verstärke. Und USAs Pläne für eine neue „Achse“ und „Neuordnung“ seiner Streitkräfte im Pazifik habe die chinesische Uneinsichtigkeit noch verstärkt.Und alle betonten sie ihre unveräußerlichen Rechte auf das umstrittene Gebiet.
Dann plötzlich scheint er zur entscheidenden Frage zu kommen, wem denn nun diese meist unbewohnten Inseln gehörten. Er zählt alle Namen auf, die wir bereits hundert Mal gehört haben und ferner, wer alles auf den einen oder anderen Teil Anspruch erhebe. Außer Japan und den Philippinen auch noch Vietnam, Brunei und Malaysia.
Und er erklärt nochmals, man glaube, dass die ganzen Inselgruppen auf großen Eröllagerstätten säßen. Ja, und die Chinesen GLAUBTEN, sie gehörten ihnen. Das glaubten auch die anderen, die sich bereits durch Chinas zunehmende Macht und Reichtum bedroht fühlten.
Die Vietnamesen hätten sich beschwert, dass ihre Öl-Explorationsboote von den Chinesen vertrieben worden seien und die Philippinos klagten, dass sie nicht chinesiche Schiffe untersuchen dürften. Und die Japaner klagten, dass Chinesen auf ihrer Insel landen wollten, die man daraufhin verhaftet habe.
Im Juli 2012 konnte das Jahresdreffen der ASEAN (Verbund südostasiatischer Staaten) das Problem auch nicht lösen. Und sogar die US-Außenministerin Clinton habe in Beijing versucht, die Wellen zu glätten, aber die Chinesen seien nach wie vor uneinsichtig.
Und am 1. Dezember wurde es ganz schlimm, denn da verkündeten die Chinesen eine neue Politik für 2013: chinesische Kriegsschiffe würden alle Schiffe stoppen, durchsuchen oder zurückschlagen, die versuchten, in die umstrittenen Gebiete eindrängen.
Und über den Diaoyu-Inseln, die Japan besetzt hält, wäre es fast zu Zusammenstößen zwischen japanischen und chinesischen Kampfjets gekommen. Aber die Chinesen machen keine Anstalten zu weichen.
Danach berichtet Klare von der neuen Führung in Peking und deren Absicht, die Armee zu stärken. In Japan habe es auch eine neue Führung gegegeben, die auf militärische Stärke und Durchsetzungsvermögen setze.
Unterdessen würde in den USA die Umsetzung der neuen „Achse“ diskutiert und Klare gibt sogar zu, dass Obama die ersten Schritte zur „Eindämmung“ Chinas unternommen habe, indem bis 2017 alle Stealth-Flugzeuge nahe China stationiert werden sollen sowie bis 2020 60 % aller Flotteneinheiten.
Doch eine Studie des 'Center for Strategic and International Studies (CSIS)' für den Kongress kam zu dem Ergebnis, dass die Mittel für Obamas neue Strategie wohl nicht ausreichen würden, weshalb die Armee jetzt stark auf noch mehr Rüstung dränge, um „Chinas Schikanen“ Einhalt zu gebieten. Und Klare zitiert den ehemaligen Marineminister und Senator James Webb, der sagte: „Amerikas asiatische Alliierte würden nun warten, um zu sehen, ob die USA ihrer unbequemen aber notwendigen Rolle als wahrer Garant der Stabilität in Ostasien gerecht werde oder ob die Region wieder von Kriegslust und Einschüchterung beherrscht werde“.
Ja und der arme Obama ist ja schon wegen seiner mangelnden Unterstützung Israels in seinem Kampf gegen Irans Atombomben gescholten worden und wird noch mehr gescholen werden, wenn er nicht den Alliierten in Asien zu Hilfe kommt, wenn sie von chinesischen Streitkräften bedroht werden.
Und all dies ist halt ein Pulverfass und trotz der großen Gefahren für die Wirtschaften der Länder, die so eng miteinander verbunden seien, könnte alles wie im 1. Weltkrieg ausßer Kontrolle geraten.
Rhetorisch fragt er am Ende, ob dies verhindert werden könnte. Ja, meint er, wenn sich die Führer der USA, Japans und Chinas zusammensetzen und miteinander redeten oder der japanische Premier Abe einen good will Besuch in Beijing machte.
Um diesen Stuss gespickt mit Banalitäten und faustdicken Lügen zu verbraten, braucht dieser Mister Klare fast 9 Seiten. Und wie man sieht geht es diesem progressiven, liberalen Herrn ganz offenbar um die Gefahren für das Öl, die Wirtschaft, die Schiffahrt. Menschen und die Zerstörung der Welt, der Städte, der Kultur und allgemeines Elend kümmern ihn herzlich wenig.
Aber die einfachste Frage, wer denn nun Recht hat, beantwortet er nicht, obwohl er sie natürlich weiß, wenn er seinen Titel nicht auf dem Jahrmarkt geschossen hat. Siehe hier, hier, hier und hier. China hat seit hunderten von Jahren die Oberhoheit über die „strittigen“ Gebiete, die lediglich unter der relativ kurzen japanischen Besatzung unterbrochen wurde. Diese Grenzen wurden mehrfach, auch nach dem 2. Weltkrieg international anerkannt, inklusive von den USA. Selbst auf meinem Britannica Atlas von 1988 sind z. B. die Spratly Inseln als chinesisch bezeichnet.
Bis die Vietnamesen plötzlich begannen, Ansprüche auf die Spratly-Inseln zu stellen. Danach wurden auch andere Anrainerstaaten von den USA aufgehetzt, Ansprüche zu stellen, nachdem Öl in den Gebieten festgestellt wurde. Und nun passt es Obama wunderbar in seine „pivot“-Pläne, um weitere Spannungen zu erzeugen.
Die Chinesen sollten mit den Russen zur Abwechslung mal Verhandlungen über den Status von Alaska vorschlagen, der wahrhaftig auf einer sehr zweifelhaften Prämisse beruht. Man könnte dutzende Kriege vom Zaun brechen, würden historische Grenzziehungen in Frage gestellt.
Hier wird nun versucht, China in die Ecke zu drängen. Wenn es zulässt, dass fremde Mächte hier ein bisschen und dort ein bisschen an seinem Territorium knabbern, dann haben sie sehr schnell wieder exterritoriale „Handelsniederlassungen“ im Land und allem, was dann folgt. Also muss es Härte zeigen, auch wenn China immer wieder betont, dass es nicht Krieg sondern Frieden wünscht zum Aufbau des Landes.
Und diese Haltung nun nennt der Herr Klare eins ums andere Mal „uneinsichtig“, „unnachgiebig“ bis hin zu „Schikanen“ und „Kriegslust“. Dem müsse man natürlich entgegentreten. Zu diesem Zweck haben die USA notgedrungen die "unbequeme Rolle" übernommen und mit allen ihren Marionetten Verteidigungsbündnisse geschlossen, damit für den Fall einer Explosion, man sofort ohne Fragen zu stellen, eingreifen kann. Eine uralte Strategie eines jeden Imperiums. Das besonders Praktische dabei ist, dass die Marionetten – „unsere Waffenbrüder“ - dann die Kohlen aus dem Feuer holen dürfen, d. h. als Kanonenfutter dienen.
Zu allem Überfluss entpuppt sich der ach so liberale, progressive Herr Klare auch noch als Zionist, indem er Obama den Seitenhieb verpasst, „Israel nicht ausreichend in seinem Kampf gegen Irans Atomwaffen“ zu helfen. Gleich zwei wirklich dreiste Lügen. Erstens hat Obama die Israelis bis zum Gehtnichtmehr unterstützt, mit Geld und Waffen geradezu überschüttet, und zweitens hat der Iran weder Atomwaffen noch beabsichtigt er, welche zu bauen, wie selbst sämtliche Geheimdienste der USA zugeben müssen. Obendrein hat der Iran wieder und wieder für den gesamten Nahen Osten „eine atomwaffenfreie Zone“ gefordert, was wieder und wieder von den USA und natürlich Israel abgelehnt wird.
Und zum Schluß quetscht sich Herr Klare noch eine Träne ab und meint „alles könne außer Kontrolle wie im 1. Weltkrieg“ geraten. Als wäre der nicht sorgfältig geplant worden. Genau wie Obamas „Achsen“-Pläne, die natürlich nicht auf seinem Mist gewachsen sind, sondern von der Wallstreet, dem Pentagon, den Ein-Prozent-Leuten und den Dutzenden von Think Tanks ausgeknobelt wurden.
Ich bin hier bewusst mal auf einen dieser "liberalen" Texte eingegangen, um zu zeigen, wie wichtig es ist, Texte egal welcher Provenienz (auch meine) sorgfältig zu lesen (wie der Teufel die Bibel). Dass man sich nicht einlullen lassen darf. Der eine Satz kann richtig sein, vielleicht auch der zweite und dritte, aber irgendwann wird einem so ganz nebenbei wirklicher Mist untergejubelt, bewusst oder unbewusst, sei dahingestellt.
Bravo, hervorragende Arbeit! Danke für diesen Artikel!
AntwortenLöschenTut immer gut zu hören und danke.
AntwortenLöschenSelten so einen überzeugenden Artikel gelesen. Danke dafür!
AntwortenLöschenVon mir ebenfalls: Danke für diesen Artikel!
AntwortenLöschenWenn die Welt klug wäre was sie ja nicht ist und darum diese sackflöhe
AntwortenLöschenDass mit der Welt alles anstellen würde die Welt augenblicklich ohne Angst vor den sackflöhe sie sich vom sack entledigen so aber muss sie sich weiter mit diesen bauträger abplagen und sich über deren benehmen wundern affig halt ne hehehehe
Blutsauger nicht bauträger hehehe
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