Freund Klaus Madersbacher hat die große Arbeit übernommen, diesen Bericht am 22. Oktober zu übersetzen. Damit hat sich wieder einmal eine KONSPIRATIONSTHEORIE in die reinste Wahrheit verwandelt. Am Ende der Übersetzung hat Klaus eine lange Reihe von Links zu seinen Artikeln dazugelegt, die er im Laufe der Jahre zu Libyen übersetzt hat. Wenn ich meine Artikel, die nur auf diesem Blog liegen, auch noch dazu lege, wird seine Liste genau um das Doppelte verlängert, obendrein mit einer Menge Fotomaterial und Videos. Dazu braucht ihr nur hier rechts auf 'Blog durchsuchen' als Stichwort Libyen eingeben und klicken. Bei uns wird die Wahrheitsfindung also einfach gemacht. Meiner Meinung nach gäbe es an dem Bericht eine Menge zu kritisieren, aber ich will nur einen Punkt nennen, der dort am Ende hätte stehen sollen: Angesichts des Versagens der britischen Politik, was zu entsetzlichen Folgen für das libysche Volk führte, wäre es die Pflicht der britischen Regierung, die Hauptschuldigen zu verurteilen und Libyen und seiner Bevölkerung eine angemessene Entschädigung zukommen zu lassen.
Durch
Zufall bin ich heute auf diesen Artikel gestoßen, der vor über
einem Jahr auf Salon.com erschienen ist! Es wird wohl nicht viele geben, die sich so intensiv mit der Materie beschäftigen wie ich - und wenn sogar mir dieser Bericht entgangen ist, dann nehme ich an, dass außer den Salon-Lesern kaum jemand etwas davon gehört hat. Den Lesern von antikrieg.com ist das alles natürlich schon längst bekannt, sogar dass es sich um ein Kriegsverbrechen der schlimmsten Art handelt. Das Parlament ihrer Majestät bezeichnet es natürlich nicht als solches, lässt aber wenig Zweifel daran ... Klaus Madersbacher |
Ben Norton
"Libyen:
Untersuchung der Intervention und des Zusammenbruchs und die
zukünftigen politischen Optionen des Vereinigten Königreichs"
- eine Untersuchung des parteiübergreifenden Ausschusses für
auswärtige Angelegenheiten des britischen Unterhauses verurteilt
scharf die Rolle des Vereinigten Königreichs in dem Krieg, der die
Regierung des libyschen Führers Muammar Gaddafi zu Fall brachte und
das nordafrikanische Land ins Chaos stürzte.
"Wir haben
keine Beweise dafür gesehen, dass die britische Regierung eine
angemessene Analyse des Aufstands in Libyen durchgeführt hat",
heißt es in dem Bericht. "Die britische Strategie basierte auf
falschen Annahmen und auf einem unvollständigen Verständnis der
Beweise."
Der Ausschuss für
auswärtige Angelegenheiten kommt zu dem Schluss, dass die britische
Regierung "nicht erkannt hat, dass die Bedrohung der
Zivilbevölkerung übertrieben war und dass die Rebellen ein
bedeutendes islamistisches Element beinhalteten".
Die
Libyen-Untersuchung, die im Juli 2015 gestartet wurde, basiert auf
über einem Jahr Forschung und Interviews mit Politikern,
Wissenschaftlern, Journalisten und mehr. Der Bericht, der am 14.
September 2016 veröffentlicht wurde, deckt das folgende auf:
Gaddafi plante
nicht, Zivilisten zu massakrieren. Dieser Mythos wurde von Rebellen
und westlichen Regierungen übertrieben, die ihre Intervention auf
mangelnde geheimdienstliche Information gründeten.
Die Bedrohung
durch islamistische Extremisten, die einen großen Einfluss auf den
Aufstand ausübten, wurde ignoriert - und die Bombardierung durch die
NATO hat diese Bedrohung noch verschlimmert und dem ISIS eine Basis
in Nordafrika verschafft.
Frankreich, das
die militärische Intervention initiierte, war durch wirtschaftliche
und politische Interessen motiviert, nicht durch humanitäre.
Der Aufstand -
der gewalttätig und nicht friedlich war - wäre wahrscheinlich nicht
erfolgreich gewesen, wenn er nicht militärische Unterstützung aus
dem Ausland erhalten hätte. Auch ausländische Medien, insbesondere
Qatars Al Jazeera und Saudiarabiens Al Arabiya verbreiteten
unbewiesene Gerüchte über Gaddafi und die libysche Regierung.
Die
NATO-Bombardierung stürzte Libyen in eine humanitäre Katastrophe,
tötete Tausende von Menschen und vertrieb weitere Hunderttausende,
wodurch Libyen aus dem afrikanischen Land mit dem höchsten
Lebensstandard in einen vom Krieg zerrütteten, gescheiterten Staat
verwandelt wurde.
Das Gerücht, dass
Gaddafi Zivilisten massakriert, und der Mangel an Informationen
"Trotz seiner
Rhetorik wurde die Annahme, Muammar Gaddafi hätte das Massaker an
Zivilisten in Benghazi angeordnet, nicht durch die verfügbaren
Beweise unterstützt", stellt der Ausschuss für auswärtige
Angelegenheiten klar.
"Muammar
Gaddafi drohte zwar mit Gewalt gegen diejenigen, die gegen seine
Herrschaft zu den Waffen griffen, aber das bedeutete nicht unbedingt
eine Bedrohung für jedermann in Benghazi", so der Bericht.
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